9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Die relevanten Anspruchsgruppen des KJR wurden zuletzt im Frühjahr 2017 während einer Vorstandsklausur gesammelt.

2002 wurde durch Beschluss der Vollversammlung des KJR das Kuratorium eingeführt. Das Kuratorium dient dem Vorstand als Beratungsgremium. Mit dem Ziel einen regelmäßigen Kontakt zu Impulsgebenden und wichtigen Anspruchsgruppen zu pflegen, tagt dieses Gremium ca. einmal im Jahr zu aktuellen für den KJR relevanten Themen, wie z.B. die letzte Münchner Jugendbefragung oder das Thema junge Geflüchtete. Die Vollversammlung entscheidet über die Zusammensetzung des Gremiums.

Folgende Anspruchsgruppen sind identifiziert worden. Der Austausch und Dialog mit ihnen erfolgt auf unterschiedliche Weise.

Die Besucher und Besucherinnen unserer Freizeitstätten:

In unseren pädagogischen Leitlinien wird die Partizipation junger Menschen an den sie betreffenden Angelegenheiten als jugendpolitisches Ziel und unser pädagogischer Auftrag beschrieben Es ist das Recht junger Menschen, in einer demokratischen Gesellschaft gehört und beteiligt zu werden. Wir wollen mit unserer pädagogischen Arbeit Strukturen schaffen, die Demokratie erlebbar machen und die dabei helfen, die Fähigkeiten von jungen Menschen zu unterstützen und zu erweitern. Mit verschiedenen Instrumenten werden die Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen an Entscheidungen und Prozessen beteiligt.

Wesentlich für Partizipation und Beteiligung ist die Beziehungsarbeit der Pädagoginnen und Pädagogen. Durch die Freiwilligkeit, mit der sich die Kinder und Jugendlichen entscheiden, die Angebote und Räume des KJR in Anspruch zu nehmen, ist die Beziehung zum Personal vor Ort und eine attraktive Gestaltung des Angebots entscheidend für die Akzeptanz. Der KJR bietet Räume, in denen die Besucherinnen und Besucher sie selbst sein können und innerhalb grundlegender Regeln selbst entscheiden, was und wie sie es tun möchten. Diese Freiheit, selbst zu gestalten, ist ein grundlegendes Element unserer Arbeit.

Gleichzeitig wird diese Grundhaltung anhand verschiedener formeller Partizipationsinstrumente, z.B. Hausversammlungen, Befragungen, Jugendräte (die teilweise eigene Budgets bekommen), Jugendsprecherinnen und -sprecher, Beauftragte für bestimmte Themen, Jugendvorstände oder Feed-Back-Boxen institutionalisiert.

Zudem findet regelmäßig eine Befragung der Besucher und Besucherinnen in den Einrichtungen der OKJA des KJR statt. Die Ergebnisse der letzten Befragung aus dem Jahr 2016 sind in einer Broschüre veröffentlicht worden und dienen der Qualitätsentwicklung.

Münchner Kinder und Jugendliche

Wesentliche Anspruchsgruppe sind natürlich nicht nur die Besucherinnen und Besucher unserer Einrichtungen, sondern alle Münchner Kinder und Jugendliche. Für ihre Partizipationsmöglichkeiten in der Stadt setzen wir uns z.B. im Rahmen der Arbeitsgruppe Partizipation ein, die als Zusammenschluss zwischen freien Trägern und der Stadtverwaltung geeignete Instrumente entwickelt. Außerdem wirken wir beim jährlichen Münchner Kinder- und Jugendforum und bei der Münchner Jugendbefragung mit.

Jugendverbände

Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des KJR. Zweimal jährlich treffen sich die Delegierten der über 60 Jugendverbände, um wichtige Beschlüsse zur Jugendpolitik zu fällen. Es werden dort auch die Arbeitsschwerpunkte des KJR sowie der Haushalt beschlossen. Alle zwei Jahre wählt die Vollversammlung den KJR-Vorstand.

Außerdem werden Fragen zu Ehrenamt, Verbänden, Partizipation und Jugendpolitik etwa in der Regel alle zwei Monate im Jugendverbandsausschuss diskutiert. Der Jugendverbandsausschuss ist ein beratendes Gremium für den Vorstand und setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Jugendverbände sowie Vorstandsmitgliedern zusammen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Stadtpolitik und -verwaltung

Durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien, Ausschüssen (z.B. Kinder- und Jugendhilfeausschuss) und Arbeitskreisen ist der KJR in regelmäßigem Austausch mit der Stadtverwaltung und vertritt dort die Interessen von jungen Menschen. Zusätzlich sucht der KJR Vorstand mindestens einmal im Jahr das Gespräch mit den verschiedenen politischen Fraktionen.

Auf lokaler Ebene findet der Austausch auch durch die direkte Zusammenarbeit z.B. mit Bezirksausschüssen statt.

Landespolitik

Die landespolitische Ebene wird durch unsere Dachorganisation, den Bayrischen Jugendring, abgedeckt.

Stadtgesellschaft

Kooperationspartner

Der Austausch mit den äußerst vielfältigen Kooperationspartnern erfolgt einerseits direkt auf der Arbeitsebene andererseits durch die Zusammenarbeit in diversen Netzwerken, Gremien und Arbeitskreisen. Für den Nachhaltigkeitsbereich sind das beispielsweise die Akteursplattform BNE, das Netzwerk Umweltbildung, die Steuerungsgruppe Fair Trade Stadt München, die Landesvorstands-AG Umwelt und Nachhaltigkeit des BJR oder das Netzwerk Klimaherbst.

Viele Freizeitstätten haben zudem einen Beirat, der als beratendes Gremium einmal jährlich tagt. Darin sind neben der Abteilungsleitung i.d.R. ein Mitglied des Stadtrats und verschieden Personen aus dem Stadtteil, z.B. die Jugendbeamten der Polizei, vertreten.

Darüber hinaus sind auch Eltern, Förderer und Stiftungen sowie Presse und Medien Anspruchsgruppen des KJR.