Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.
Die FSG will sich kontinuierlich im Sinne ihrer Stakeholder verbessern. Das gelingt nur durch einen offenen und konstruktiven Dialog mit allen Seiten. Die Anspruchsgruppen wurden anhand einer Stakeholderanalyse gemeinsam mit der Universität Hohenheim identifiziert. Die im Austausch zwischen Flughafengesellschaft und vielen verschiedenen Anspruchsgruppen ermittelten Bedürfnisse fließen in Unternehmensentscheidungen und in das operative Geschäft ein.
Der Flughafen Stuttgart steht im unmittelbaren Interesse der Öffentlichkeit. Darum versteht die FSG es als ihre Pflicht, ihr Handeln transparent zu machen und die Meinung ihrer Stakeholder dazu ernst zu nehmen. Im vorliegenden integrierten Bericht legt sie sowohl über ihre finanzielle Lage als auch über ihre Nachhaltigkeitsleistung Rechenschaft ab.
fairport-Radar – alles auf dem Schirm
Der fairport-Radar fängt ganzjährig die Stimmung der Stakeholder ein: Die FSG lädt ihre internen und externen Anspruchsgruppen ein, die Nachhaltigkeitsstrategie des Airports zu bewerten und weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit der Universität Hohenheim hat sie acht Handlungsfelder und die wichtigsten Interessengruppen identifiziert, die die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und damit den Kern der fairport-Strategie bilden. Über 900 Menschen nahmen 2018 an der Online-Umfrage unter
stuttgart-airport.com/fairport-radar teil. Sie sind Fluggäste, Anwohner, Flughafenangehörige, Geschäftspartner, Wissenschaftler sowie Vertreter staatlicher Einrichtungen, von Interessenverbänden und der Presse. Sie beurteilen die Relevanz der acht Handlungsfelder des Flughafens in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt aus ihrer Sicht.
Dialog über zahlreiche Kanäle
Direkt, einfach und zügig: Das Gespräch mit seinen Anspruchsgruppen sucht der Flughafen über viele Kanäle – über Social-Media-Dienste wie Facebook, Twitter und Instagram sowie über die Unternehmensseite
stuttgart-airport.com.
Im regelmäßigen Austausch befindet sich die FSG auch mit den politischen Vertretungen der Kommunen und Kreise. Im Fokus stehen dabei meist Bau- oder Infrastrukturprojekte. Bei größeren Vorhaben bezieht die FSG die direkte Nachbarschaft und die interessierte Öffentlichkeit mit ein, beispielsweise bei der im Frühjahr 2020 anstehenden Teilerneuerung der Betondecke der Start- und Landebahn auf rund 1.200 m. Im März 2019 lud die FSG die von den Bauarbeiten betroffenen Anwohner zu einer Veranstaltung ein, um frühzeitig über den Planungsstand zu informieren und Fragen aller Anwesenden zu beantworten. Details zu den geplanten Bauarbeiten finden sich auf
stuttgart-airport.com/runway.
Wenn Passagiere, Besucher, Anwohner oder andere Interessierte den Flughafen kontaktieren, weil sie mit Leistungen oder Services unzufrieden waren, kümmert sich schnellstmöglich die zentrale Stelle Stakeholder Relations darum. Sie verantwortet den Austausch mit den verschiedenen Anspruchsgruppen des Airports; Ziel ist es, persönliche Beziehungen aufzubauen und zu halten. 1.300 Beschwerden zählte die FSG 2018 – genauso viele wie im Vorjahr. Den größten Teil des Feedbacks (rund 200 Meldungen) gab es zur Situation im Terminal und auf dem Vorfeld. Rund 170 Rückmeldungen betrafen das Verhalten von Beschäftigten am Flughafenstandort. Die FSG greift Anregungen gerne auf, um Verbesserungspotenzial unter anderem bei An- und Abreiseprozessen auszuschöpfen. 2018 installierte die FSG beispielsweise Infoscreens in den Passagierbussen auf dem Vorfeld.
Experten beraten den Airport
Bei der Ausgestaltung seiner Nachhaltigkeitsstrategie setzt der Stuttgarter Airport auf die Fachkompetenz seines wissenschaftlichen Beirates. Einmal jährlich tagt er gemeinsam mit der Geschäftsführung der FSG, um die strategischen Nachhaltigkeitsthemen weiterzuentwickeln. Die letzte Sitzung fand Anfang 2019 statt; auf der Agenda standen Anreize für synthetisches Kerosin und elektrisches Fliegen, das Wachstum des Flugverkehrs und CO2-Kompensationen.
Die fünf Mitglieder des fairport-Beirates sind: der Bremer Logistikexperte Prof. Dr. Hans-Dietrich Haasis als ihr Sprecher, Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Graßl, langjähriger Experte für Klimaforschung und ehemaliger Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Dr. Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer der atmosfair GmbH, Prof. Dr. Ralf Isenmann, Inhaber der Professur für Betriebswirtschaftslehre am Institut für Projektmanagement und Innovation (IPMI) sowie im Technologie-Zentrum Informatik (TZI) der Universität Bremen, und Prof. Dr. Martin Müller, Leiter des Instituts für Nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Ulm.
Politische Mitwirkung
Um die politische Meinungsbildung bei Themen wie Infrastruktur und Luftverkehrsregelungen mitzugestalten, ist die FSG Mitglied in verschiedenen Branchen- und Fachverbänden sowie Vereinigungen: der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Baden-Württemberg (KAV) und seines Dachverbandes, der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).