8. Anreizsysteme

Die Hochschule legt dar, inwiefern ihre leitenden Organisationseinheiten Nachhaltigkeitsprozesse materiell und immateriell durch Zuweisung von projektgebundenen oder etatisierten Ressourcen sowie Legitimation und Unterstützung auf allen (Entscheidungs-) Ebenen fördern und anregen. Es wird dargelegt, inwiefern die Hochschulleitung derartige Anreizsysteme auf ihre Wirkung hin überprüft.

In vielen verschiedenen Bereichen bietet die Universität Vechta für ihre Angehörigen Anreize für auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Verhaltensweisen. Verschiedene Angebote fördern Stück für Stück ein diverses, umweltbewusstes, gesundes und soziales Campusleben.

Dabei gibt es sowohl Anreize, die durch finanzielle oder ideelle Förderung seitens der Hochschulleitung bestimmte Strukturen und Prozesse bereitstellen, sowie Anreize, die direkt das Verhalten einzelner Hochschulangehöriger für nachhaltigkeitsorientiertes Verhalten fördern. Im Folgenden werden sowohl strukturelle wie auch individuelle Anreize für nachhaltige Entwicklung genannt.

Beispielsweise bietet die Universität Vechta durch regelmäßige Veranstaltungen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit nachhaltigkeitsbezogenen Themen. Dazu zählt eine Aktionswoche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), in der alle Lehrenden aufgefordert sind, BNE in ihren Lehrveranstaltungen aufzugreifen und die finanziell durch die Hochschulleitung unterstützt wird (siehe auch NHB, S. 32). Die jährliche Ausrichtung einer Internationalen Woche durch das International Office ergänzt – sowohl wissenschaftlich wie auch persönlich – das reguläre Angebot zu interkulturellem Austausch. Mit der Verleihung des von einem Vechtaer Reiseunternehmer gestifteten Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz zeichnet die Universität jährlich herausragende Wissenschaftler*innen in diesem Gebiet aus und fördert sie durch den mit 10.000€ dotierten Preis. Der von der Zentralen Einrichtung Gleichstellung und Diversität (ZEGD) organisierte Diversity Monat rückt Vielfalt in Hochschule und Gesellschaft ins Blickfeld und sensibilisiert auf diese Weise für soziale Ungleichheiten. Im Rahmen ihrer Angebote zur geschlechter- und diversitätssensiblen wissenschaftlichen Nachwuchsförderung wirkt die ZEGD zudem auf eine verbesserte Chancengerechtigkeit in wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Karrierewegen hin.

Seitens des AStA wurde im April 2019 zum ersten Mal eine Aktionswoche Nachhaltigkeit mit zahlreichen interaktiven Angeboten und Vorträgen organisiert und finanziert (siehe auch NHB, S. 72). Regelmäßig und auch im Januar 2019 organisierte dieser auch eine Aktionswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Ideologien.

Im Campusalltag regt u.a. die Mensa zur Wahl nachhaltiger Ernährungsweisen an. Sie bietet verschiedene vegetarische und vegane Speisen an, quersubventioniert diese und fördert durch Aktionen wie den “Klimateller” das Bewusstsein für ökologische und soziale Aspekte von Ernährung (siehe auch NHB, S. 67). Mülltrennung wird den Hochschulangehörigen durch die Präsenz von Wertstoff-Trenn- und Sammelbehältern auf allen Fluren nahegelegt und vereinfacht. Die konsequent getrennte Entleerung dieser Behälter muss allerdings noch sichergestellt werden.

Bezüglich gesundheitsfördernder Verhaltensweisen bietet die Hochschule ein großes Angebot im Hochschulsport für Studierende und Mitarbeitende sowie Fort- und Weiterbildungsangebote zu Gesundheitsthemen für Mitarbeitende an. Aktivitäten für eine familiengerechte Hochschule fördern die Work-Life-Balance der Studierenden und Mitarbeitenden.

Ein Leih-E-Bike soll den Mitarbeitenden zudem umweltfreundliche Ortswechsel z.B. zwischen den in der Stadt verteilten Universitätsgebäuden ermöglichen. Der AStA betreibt außerdem eine Fahrradwerkstatt und trägt damit zur umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Mobilität insbesondere der Studierenden bei. Das Semesterticket bietet Anreize zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Viele dieser Angebote und Veranstaltungen werden durch regelmäßige Evaluationen unter den Beteiligten überprüft und entsprechend überarbeitet. Die Überprüfung erfolgt je nach Thema durch die für die Anreize verantwortliche Stelle selbst oder durch zentrale Einrichtungen wie das Team Hochschulplanung und Qualitätsentwicklung. Die Hochschulleitung ist, wie alle Hochschulangehörigen, ebenfalls Adressat der genannten Anreize. Ihre Evaluation kann bislang allerdings nur anhand übergreifender Nachhaltigkeitszielsetzungen, wie sie in der Zielvereinbarung und im Hochschulentwicklungsplan (S. 52 f.) festgehalten sind, erfolgen und bezieht sich nicht im Detail auf einzelne Nachhaltigkeitsaspekte. Weitere Angaben zur Evaluation entnehmen Sie bitte den Ausführungen zu Kriterium 7.