Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Das Fundament der nachhaltigen Ausrichtung von VIVAWEST liegt in dem Selbstverständnis, das durch vier Unternehmenswerte geprägt wird. Hiernach sind die Beschäftigten von VIVAWEST

verlässlich, indem sie verantwortungsvoll und nachhaltig handeln und Zusagen einhalten,
tatkräftig, indem sie konsequent die gemeinsamen Ziele verfolgen,
authentisch, indem sie offen, ehrlich und tolerant handeln wie die Menschen in der Region, sowie
kreativ, indem sie die Zukunft gestalten.

Diese Unternehmenswerte, welche auch in der konzerninternen Verfassung niedergeschrieben sind, lebt VIVAWEST gegenüber allen Stakeholdern.

Vergleiche Bericht 2020 (Seite 62).

Investitionsintensität (Werterhaltung und Werterhöhung des Immobilienbestandes): Angabe in EUR/qm Wohnfläche pro Jahr (optional)

Im Fokus des Kerngeschäftsfelds Bestandsmanagement innerhalb des Segments Immobilien steht für VIVAWEST die nachhaltige Bewirtschaftung und Entwicklung des Wohnungsbestandes zur Vermietung an private Haushalte. Mit einem Wohnungsbestand von 117.716 Wohneinheiten zum Stichtag 31. Dezember 2020 verfolgt VIVAWEST das Konzept einer langfristigen Bewirtschaftung, bei der die kontinuierliche Instandhaltung des Wohnungsbestandes, wertsteigernde Investitionen in Form von (energetischen) Modernisierungen, qualitativ hochwertigen Erwerben und Neubaumaßnahmen sowie zielgerichtete Desinvestitionen hohe Priorität haben. Mit 35,01 Euro pro Quadratmeter Wohn-/Nutzfläche lagen die technischen Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung des Immobilienbestandes erneut über den Vorjahresvergleichswerten von 32,87 Euro beziehungsweise 29,28 Euro. Die kontinuierliche Erhöhung der technischen Ausgaben in den Bestand über Jahre hinweg zeigt, welchen hohen Stellenwert die nachhaltige Optimierung der vermieteten Immobilien im Vivawest-Konzern genießt.
 
Technische Ausgaben
2018: 29,28 Euro pro Quadratmeter
2019: 32,87 Euro pro Quadratmeter (+ 12,3 %)
2020: 35,01 Euro pro Quadratmeter (+ 6,5 %)

Investitionen in den Immobilienbestand
2018: 538,0 Millionen Euro
2019: 484,5 Millionen Euro (- 9,9 %)
2020: 619,3 Millionen Euro (+ 27,8 %)

Im Sinne einer kontinuierlichen, wertorientierten Portfolioentwicklung führte VIVAWEST mit 619 Millionen Euro das hohe Niveau der Neubau-, Modernisierungs-, und Erwerbsinvestitionen der Vorjahre nicht nur weiter fort, sondern konnte dies sogar noch deutlich steigern.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 2.106 Bestandszugänge aus Neubaufertigstellung und Erwerb verzeichnet. Der Erwerb attraktiver Gebrauchtimmobilien in guten Lagen lag bei 132 Wohneinheiten. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der angespannten Marktsituation und dem geringen Angebot von attraktiven Gebrauchtimmobilien. Mit einem Anteil von zwei Dritteln an den Investitionen in den Bestand bildet das Neubauprogramm weiterhin den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit. So wurde das Immobilienportfolio des Vivawest-Konzerns im Jahr 2020 um 1.974 attraktive, hochwertige Neubauwohnungen ergänzt. Das entspricht einem mehr als verdoppelten Niveau im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus befanden sich zum Jahresende insgesamt rund 2.400 Wohneinheiten im Bau, während zahlreiche weitere Projekte die Konzeptionierungsphase in enger Abstimmung mit den Kommunen durchlaufen. Bis zum Jahr 2025 wird VIVAWEST insgesamt etwa 6.500 neue Wohnungen errichten.

Vergleiche Finanzbericht 2020 (2.4.1 Immobilien, Seite 14 ff.) und Bericht 2020 (Seite 69).

Gesamtkapitalrentabilität (Ertragskraft des Unternehmens) (optional)

Umfassende Informationen zur Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage von VIVAWEST finden Sie im Finanzbericht 2020 (2.5 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, Seite 22 ff.).

CO2-Intensität des Gebäudebestands (optional)

Ausführungen zu den THG-Emissionen im Gebäudebestand können Sie dem DNK-Kriterium 13 und den damit verbundenen Leistungsindikatoren GRI SRS-305-1, GRI SRS-305-2, GRI SRS-305-3 und GRI SRS-305-5 entnehmen.

CO2-Einsparung seit 1990 (Beschreibung des Einsparpotenzials und die Maßnahmen, durch die die CO2-Einsparung erreicht wurde) (optional)

Von 1990 bis Ende 2020 konnten die THG-Emissionen im Wohnungsbestand insbesondere durch energetische Modernisierungen, die Erneuerung veralteter Heizanlagen, den Abriss von energetisch schlechter Bausubstanz und den Neubau energieeffizienter Gebäude um 453.681 Tonnen reduziert werden. Dies entspricht einer Reduzierung der relativen THG-Emissionen je Quadratmeter Wohn-/Nutzfläche von 59,8 Prozent. Die von der Bundesregierung im Klimaschutzgesetz für den Sektor Gebäude geforderte Reduzierung von 67,0 Prozent bis 2030 stellt für VIVAWEST, wie für viele andere Wohnungsunternehmen, eine große Aufgabe dar. Die Fortführung des selbst auferlegten Ziels, die relativen THG-Emissionen in kg/m² Wohn-/Nutzfläche um durchschnittlich 2 Prozent pro Jahr zu senken, wird nach aktueller Einschätzung ausreichen, um die Reduktion auf 67,0 Prozent im Jahr 2030 zu erreichen. Vor diesem Hintergrund wird VIVAWEST im Rahmen der Entwicklung der Strategie VIVAWEST 2030 aufbauend auf der Energetischen Positionierung aus dem Jahre 2015 auch eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie, mit dem Ziel der Klimaneutrali-tät bis zum Jahr 2050 erarbeiten.

Entwicklung der THG-Emissionen seit 1990
THG-Emissionen im Wohnungsbestand
in Kilogramm pro Quadratmeter Wohn-/Nutzfläche


Heizenergie inklusive Warmwasser
Aufgrund der Umstellung des Berechnungsmodells wurde der Wert für 2019 im Jahr 2020 korrigiert. Die Werte von 1990 bis 2018 wurden nicht angepasst.

Vergleiche Bericht 2020 (Seite 80).

Weitere Ausführungen zu den THG-Emissionen können Sie dem DNK-Kriterium 13 und den damit verbundenen Leistungsindikatoren GRI SRS-305-1, GRI SRS-305-2, GRI SRS-305-3 und GRI SRS-305-5 entnehmen.

Anteil der energetisch voll- bzw. teilmodernisierter Wohnungen am Gesamtbestand (optional)

Mit Modernisierungsinvestitionen von 135 Millionen Euro wurde das im Berichtsjahr durchgeführte Modernisierungsvolumen gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres von 125 Millionen Euro abermals gesteigert. Insgesamt wurden Gebäude mit 1.603 Wohneinheiten im Rahmen von Maßnahmen der Gebäudemodernisierung energetisch saniert und weitere 924 Wohnungen im Rahmen von Wohnungsmodernisierungen auf einen zeitgemäßen Wohnstandard gebracht. Damit beträgt der Anteil energetisch voll- und teilmodernisierter Wohnungen im Gesamtbestand zum Stichtag 31. Dezember 2020 rund 60,0 Prozent, das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Neubauten sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt, da diese bereits den aktuellen energetischen Standards gerecht werden. Darüber hinaus wurden im Zuge von Mieterwechseln Wohnungsmodernisierungen bei weiteren 1.137 Wohnungen durchgeführt, deren Kosten aufwandswirksam erfasst wurden.

Vergleiche Bericht 2020 (Seite 70).

Energetisch voll- und teilmodernisierte Wohnungen
Stichtag 31.12.
2018: 57,1 Prozent
2019: 58,8 Prozent
2020: 60,0 Prozent
Neubauten sind in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Eine Aufteilung zwischen energetisch voll- und teilmodernisierten Wohnungen ist nur mit sehr hohem Aufwand möglich und wird aufgrund der Vielzahl an Abgrenzungsmöglichkeiten als nicht zweckmäßig angesehen, da eine Vergleichbarkeit mit anderen Wohnungsunternehmen nicht gegeben wäre.

Kosten für soziale Projekte (optional)

Als Partner der Region engagiert sich der Konzern über das Kerngeschäft hinaus in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Der Fokus liegt dabei auf sozialen, kulturellen und sportlichen Engagements. Coronabedingt sind Sport- und Kulturveranstaltungen im Berichtsjahr weitestgehend ausgefallen. So wurde der jährlich stattfindende VIVAWEST-Marathon nur als virtueller Lauf durchgeführt und das VIVAWEST Family Fest abgesagt. Für Besucher geschlossen wurde auch der Nordsternturm mit Museum und Besucherterrasse. Entsprechend ist ein hoher Rückgang in den Aufwendungen für Sport und Kultur zu verzeichnen.

Im Bereich Soziales wurden im Berichtsjahr insgesamt mehr als eine Million Euro für Treffpunkte mit sozialen Angeboten in den Quartieren, zur Förderung des Ehrenamtes, für Integrationshilfen sowie allgemeine Spenden zur Förderung funktionierender Nachbarschaften aufgewendet. Vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie hat VIVAWEST der Vivawest Stiftung im Geschäftsjahr 2020 zusätzliche Mittel in Höhe von einer Million Euro gewährt, die als Soforthilfen zur Unterstützung von Vereinen und Initiativen zur Verfügung stehen.
 
Aufwendungen - Soziales
2018: 0,87 Millionen Euro
2019: 0,83 Millionen Euro (- 5,2 %)
2020: 1,03 Millionen Euro (+ 24,8 %)


Aufwendungen - Sport
2018: 0,93 Millionen Euro
2019: 0,79 Millionen Euro (- 15,1 %)
2020: 0,12 Millionen Euro (- 84,8 %)


Aufwendungen - Kultur
2018: 0,38 Millionen Euro
2019: 0,73 Millionen Euro (+ 92,4 %)
2020: 0,27 Millionen Euro (- 63,1 %)


Vergleiche Bericht 2020 (Seite 95).

Anteil barrierefreier/-armer Wohnungen im Bestand (optional)

Im Zuge von Modernisierungen und Neubauvorhaben berücksichtigt VIVAWEST die Anforderungen aus der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Nachfrage nach barrierearmen und generationsübergreifenden Wohnkonzepten. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 waren insgesamt 12,6 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes entweder barrierearm, schwellenlos oder rollstuhlgeeignet. Das entspricht einer Erhöhung um 2,2 Prozent-punkte zum Vorjahr.

Vergleiche Bericht 2020 (Seite 70).

Barrierearme, schwellenlose und rollstuhlgeeignete Wohnungen im Bestand 
2018: 8,8 Prozent
2019: 10,3 Prozent
2020: 12,6 Prozent

Weitere Ausführungen zu den (barrierefreien/-armen) Neubauten stehen im Finanzbericht 2020 (2.4.1 Immobilien, Seite 14 ff.).


Nebenkosten (optional)
Während VIVAWEST auf die Miete unmittelbar Einfluss nehmen kann, besteht auf die Wohnnebenkosten nur mittelbarer Einfluss. Ziel des Nebenkostenmanagements ist es, die Nebenkosten möglichst gering zu halten beziehungsweise ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen und ein hohes Maß an Transparenz sowie Fairness zu gewährleisten.

Durch eine effektive und effiziente Bestandsbewirtschaftung und als integrierter Konzern, der wohnungsnahe Leistungen aus einer Hand erbringt, ist VIVAWEST stets bestrebt, die Betriebskosten gering zu halten. Im Geschäftsjahr betrugen die monatlichen Betriebskosten durchschnittlich 1,94 Euro pro Quadratmeter. Die Erhöhung um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist auf die zunehmende Ausweitung von Hauswarttätigkeiten (Quartiersmeister) und die gesteigerte Beauftragung von Gebäudereinigungen zurückzuführen.

Über die Höhe des Heizenergieverbrauchs entscheidet vor allem das Nutzungsverhalten der Mieter. Dennoch versucht VIVAWEST mit vielfältigen Maßnahmen, die Kosten für den Verbrauch der Heizenergie zu senken (siehe Leistungsindikator GRI SRS-302-4). Die durchschnittlichen monatlichen Heizkosten lagen 2020 bei 0,80 Euro pro Quadratmeter und damit 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Durchschnittliche monatliche Betriebskosten
2018: 1,85 Euro pro Quadratmeter
2019: 1,91 Euro pro Quadratmeter (+ 3,2 %)
2020: 1,94 Euro pro Quadratmeter (+ 1,6 %)

Durchschnittliche monatliche Heizkosten
2018:
0,79 Euro pro Quadratmeter
2019:
0,82 Euro pro Quadratmeter (+ 3,8 %)
2020:
0,80 Euro pro Quadratmeter (- 2,4 %)


Vergleiche Bericht 2020 (Seite 90 f.).
Mietenentwicklung (optional)
VIVAWEST erklärte sich vor dem Hintergrund der einschneidenden Maßnahmen im Zuge der Bekämpfung der Coronapandemie und der daraus folgenden Unsicherheit für Arbeitsplätze und die weitere wirtschaftliche Entwicklung solidarisch mit ihren Mietern. Mit Auftreten der Coronapandemie hat VIVAWEST im Rahmen ihrer sozialen Verantwortung ein Maßnahmenpaket geschnürt, das die drohenden Folgen durch die tiefen ökonomischen Einschnitte für die Mieter etwas abmildern sollte. Neben der Vereinbarung von Ratenzahlungen, Stundungen und dem temporären Aussetzen von Mieterhöhungen verzichtete VIVAWEST auf Kündigungen sowie Räumungen infolge von Mietrückständen, die ihre Ursache in der Coronakrise hatten, und auf eine Gewerbenettomiete bei den von der Schließung im ersten Lockdown besonders betroffenen Gewerbemietern.

Durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete
nur Wohneinheiten
2018: 5,65 Euro pro Quadratmeter
2019: 5,82 Euro pro Quadratmeter (+ 3,0 %)
2020: 6,05 Euro pro Quadratmeter (+ 4,0 %)

Infolge der intensiven Portfolioumschichtung mit ihren qualitätssteigernden Investitionen, aber auch durch Mietanpassungen im Rahmen von Neuvermietungen und durch die coronabedingt zeitlich versetzten Angleichungen von bestehenden Mietverhältnissen an die Entwicklung der Mietspiegel ist die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete zum Bilanzstichtag von 5,82 Euro pro Quadratmeter im Vorjahr auf 6,05 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Vergleiche Bericht 2020 (Seite 70 f.).