Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Das Fundament der nachhaltigen Ausrichtung von VIVAWEST liegt in dem Selbstverständnis, das durch vier Unternehmenswerte geprägt wird. Hiernach sind die Beschäftigten von VIVAWEST

verlässlich, indem sie verantwortungsvoll und nachhaltig handeln und Zusagen einhalten,
tatkräftig, indem sie konsequent die gemeinsamen Ziele verfolgen,
authentisch, indem sie offen, ehrlich und tolerant handeln wie die Menschen in der Region, sowie
innovativ, indem sie die Zukunft gestalten.

Diese Unternehmenswerte, welche in der konzerninternen Verfassung niedergeschrieben sind, lebt VIVAWEST gegenüber allen Stakeholdern.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 4).

Investitionsintensität (Werterhaltung und Werterhöhung des Immobilienbestandes): Angabe in EUR/qm Wohnfläche pro Jahr (optional)

Im Fokus des Kerngeschäftsfelds Bestandsmanagement innerhalb des Segments Immobilien stehen für VIVAWEST die nachhaltige Bewirtschaftung und Entwicklung des Wohnungsbestandes zur Vermietung an private Haushalte. Mit einem Wohnungsbestand von 118.987 Wohneinheiten zum Stichtag 31. Dezember 2022 verfolgt VIVAWEST das Konzept einer langfristigen Bewirtschaftung, bei der die kontinuierliche Instandhaltung des Wohnungsbestandes sowie wertsteigernde Investitionen in Form von (energetischen) Modernisierungen, qualitativ hochwertigen Erwerben und Neubaumaßnahmen sowie zielgerichteten Desinvestitionen hohe Priorität haben. Mit 39,07 Euro pro Quadratmeter Wohn-/Nutzfläche liegen die technischen Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung des Immobilienbestandes erneut über den Vorjahresvergleichswerten von 37,65 Euro beziehungsweise 35,01 Euro. Die kontinuierliche Erhöhung der technischen Ausgaben in den Bestand über Jahre hinweg unterstreicht den hohen Stellenwert der nachhaltigen Optimierung der vermieteten Immobilien im Vivawest-Konzern.
 
Technische Ausgaben
2020: 35,01 Euro pro Quadratmeter
2021: 37,65 Euro pro Quadratmeter (+ 7,5 %)
2022: 39,07 Euro pro Quadratmeter (+ 3,8 %)

Investitionen in den Immobilienbestand
2020: 619,3 Millionen Euro
2021: 510,5 Millionen Euro (- 17,6 %)
2022: 539,1 Millionen Euro (+ 5,6 %)

Im Sinne einer kontinuierlichen, wertorientierten Portfolioentwicklung führt VIVAWEST mit 539 Millionen Euro das hohe Niveau der Neubau-, Modernisierungs- und Erwerbsinvestitionen der Vorjahre weiter fort.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 2.063 Bestandszugänge aus Neubaufertigstellung und Erwerb verzeichnet. Hiervon entfallen 1.109 Wohneinheiten auf den Erwerb attraktiver Gebrauchtimmobilien in guten Lagen. Mit einem Anteil von etwa 55 Prozent an den Investitionen in den Bestand bildete das Neubauprogramm weiterhin den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit. So wurde das Immobilienportfolio des Vivawest-Konzerns im Jahr 2022 um 954 attraktive, hochwertige Neubauwohnungen mit zehn arrondierenden Gewerbeeinheiten ergänzt. Darüber hinaus befanden sich zum Jahresende insgesamt mehr als 2.000 Wohneinheiten im Bau, während weitere Projekte die Konzeptionierungsphase in enger Abstimmung mit den Kommunen durchlaufen.

Bestandsentwicklung in Wohneinheiten
 Indikator 2020 2021 2022
Wohnungsbestand 117.716 117.811 118.987
Modernisierungen 2.527 2.460 1.954
Bestandszugang (Erwerb) 132 77 1.109
Bestandszugang (Neubaufertigstellungen) 1.595 1.047 954
Bestandszugang
(Erwerb und Neubaufertigstellungen)
1.727 1.124 2.063

Vergleiche Finanzbericht 2022 (2.3.1 Immobilien, Seite 14 ff.) und Bericht 2022 (Seite 13 f.).

Gesamtkapitalrentabilität (Ertragskraft des Unternehmens) (optional)

Umfassende Informationen zur Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage von VIVAWEST finden Sie im Finanzbericht 2022 (2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, Seite 21 ff.).

CO2-Intensität des Gebäudebestands (optional)

Ausführungen zu den THG-Emissionen im Gebäudebestand können Sie dem DNK-Kriterium 13 und den damit verbundenen Leistungsindikatoren GRI SRS-305-1, GRI SRS-305-2, GRI SRS-305-3 und GRI SRS-305-5 entnehmen.

CO2-Einsparung seit 1990 (Beschreibung des Einsparpotenzials und die Maßnahmen, durch die die CO2-Einsparung erreicht wurde) (optional)

Von 1990 bis Ende 2022 konnten die THG-Emissionen im Wohnungsbestand insbesondere durch energetische Modernisierungen, die Erneuerung veralteter Heizanlagen, den Abriss von energetisch schlechter Bausubstanz und den Neubau energieeffizienter Gebäude um 447.612 Tonnen reduziert werden. Dies entspricht einer Reduzierung der relativen THG-Emissionen pro Quadratmeter Wohnfläche von 59,6 Prozent. Die von der Bundesregierung im Klimaschutzgesetz für den Sektor Gebäude geforderte Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 stellt VIVAWEST, wie viele andere Wohnungsunternehmen, vor eine gewaltige Aufgabe. Die im Zuge der Umsetzung der Klimaschutzstrategie angestrebten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung des Gebäudebestandes werden nach aktueller Einschätzung gleichwohl ausreichen, um die Reduktion auf 68,0 Prozent im Jahr 2030 als erstes Meilensteinjahr zu erreichen.

Entwicklung der THG-Emissionen seit 1990


Im Rahmen der Klimaschutzstrategie wird neben der Fortführung der Maßnahmen zur Reduzierung des Endenergieverbrauchs insbesondere eine konsequente Dekarbonisierung aller Gebäude bis zum Jahr 2045 verfolgt. Durch die Umstellung auf ausschließlich regenerative Energieträger im direkten Einflussbereich der Eigenversorgung (Scope 1) strebt VIVAWEST 0 Kilogramm CO2-Emissionen pro Quadratmeter Wohnfläche bis zum Jahr 2045 an. Die sukzessive steigenden Energieträgerwechsel separat oder im Rahmen einer energetischen Modernisierung werden sich in den nächsten Jahren zunehmend in den Kennzahlen niederschlagen. Im mittelbaren Einflussbereich der gewerblichen Wärmelieferanten (Scope 2) hat VIVAWEST gemeinsam mit den bedeutenden Energieversorgern die Anforderungen zur Überführung in die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 im Berichtsjahr abgestimmt und gemeinsame Ziele definiert. Auch kommt der fortlaufenden Sensibilisierung der Mieter, ihr Verbrauchsverhalten im Sinne des Klimaschutzes zu verbessern, eine besondere Bedeutung zu. Vor allem gilt es die Sensibilität der Kunden, die im Zuge der Energiekrise durch die Umsetzung der Verordnungen zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig und mittelfristig wirksame Maßnahmen entstanden ist, in Zukunft aufrechtzuerhalten.

VIVAWEST führt ihre Investitionstätigkeiten auf hohem Niveau fort, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Zudem verdeutlicht die Vielzahl der Maßnahmen im Umweltprogramm, dass VIVAWEST ihre ökologische Verantwortung sehr ernst nimmt.
 
Vergleiche Bericht 2022 (Seite 27).

Weitere Ausführungen zu den THG-Emissionen können Sie dem DNK-Kriterium 13 und den damit verbundenen Leistungsindikatoren GRI SRS-305-1, GRI SRS-305-2, GRI SRS-305-3 und GRI SRS-305-5 entnehmen.

Anteil der energetisch voll- bzw. teilmodernisierter Wohnungen am Gesamtbestand (optional)

Mit Modernisierungsinvestitionen von 141 Millionen Euro wurde das im Berichtsjahr durchgeführte Modernisierungsvolumen gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres von 137 Millionen Euro abermals gesteigert. Hiermit wurden Gebäude mit 1.291 Wohneinheiten energetisch saniert und darüber hinaus 663 Wohnungen auf einen zeitgemäßen Wohnstandard gebracht. Damit beträgt der Anteil energetisch voll- und teilmodernisierter Wohnungen im Gesamtbestand zum Stichtag 31. Dezember 2022 62,4 Prozent, das sind 0,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Neubauten sind in dieser Berechnung nicht berücksichtigt, da diese bereits den aktuellen energetischen Standards gerecht werden. Zudem wurden im Zuge von Mieterwechseln weitere 1.050 Wohnungen modernisiert, deren Kosten aufwandswirksam erfasst wurden. Die wichtigsten Modernisierungsarbeiten im Rahmen der energetischen Optimierung sind das Aufbringen von Fassaden-, Kellerdecken- und Dachisolierungen, der Einbau von wärmeschutzverglasten Fenstern, die Verbesserung der Sanitär- und Elektroinstallation sowie der Einbau moderner Heizungsanlagen auf Basis regenerativer Energien.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 14).

Energetisch voll- und teilmodernisierte Wohnungen

2020: 60,0 Prozent
2021: 61,5 Prozent
2022: 62,4 Prozent
Neubauten sind in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Eine Aufteilung zwischen energetisch voll- und teilmodernisierten Wohnungen ist nur mit sehr hohem Aufwand möglich und wird aufgrund der Vielzahl an Abgrenzungsmöglichkeiten als nicht zweckmäßig angesehen, da eine Vergleichbarkeit mit anderen Wohnungsunternehmen nicht gegeben wäre.

Kosten für soziale Projekte (optional)

Als Partner der Region engagiert sich VIVAWEST über das Kerngeschäft hinaus in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Der Fokus liegt dabei auf sozialen, kulturellen und sportlichen Engagements.

Im Bereich Soziales wurde im Berichtsjahr fast eine Million Euro für Treffpunkte mit sozialen Angeboten in den Quartieren, zur Verbesserung der Lebensqualität in Siedlungen, zur Förderung des Ehrenamtes, für Integrationshilfen sowie projektbezogene und allgemeine Spenden zur Förderung funktionierender Nachbarschaften aufgewendet. Ein besonderes Highlight im Berichtsjahr war zudem die Neupflanzung von 10.000 Bäumen in Mülheim an der Ruhr zu einem eigenen VIVAWEST-Wald. Unter dem Motto „ein Baum für jeden digitalen Mietvertrag“ wurde ein Projekt ins Leben gerufen, um die Themen Digitalisierung und Klimaschutz zu verbinden.

Eine weitere Besonderheit im Berichtsjahr war die einmalige Unterstützung des Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. als neuer Trikotsponsor, nachdem dessen Partnerschaft mit dem bisherigen Hauptsponsor Gazprom aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine beendet wurde. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen des 10. VIVAWEST-Marathons, der im Jahr 2022 wieder wie gewohnt, in dieser Form aber zum letzten Mal stattgefunden hat, ein Sonderlauf unter dem Motto „GEmeinsam für Frieden laufen“ angeboten.

Als unmittelbare Reaktion auf den Beginn des Ukrainekriegs hat VIVAWEST im Frühjahr 2022 einen Hilfstransport in Richtung Ukraine organisiert. Acht Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen des Konzerns mit entsprechenden Sprachkenntnissen hatten sich freiwillig gemeldet, um den Transport dringend benötigter Hilfsgüter für die vom Krieg betroffenen Menschen in die polnisch-ukrainische Grenzregion durchzuführen. Vor Ort wurden die Hilfsgüter vom Deutschen Roten Kreuz verteilt. Zeitgleich beteiligte sich VIVAWEST in Kooperation mit weiteren wohnungswirtschaftlichen Verbänden an einem Spendenaufruf für die Menschen aus der Ukraine über die Plattform „Aktion Deutschland Hilft“.

Auch verschiedene Kulturveranstaltungen beziehungsweise Kulturangebote, wie das VIVAWEST Family Festival und die Extraschicht, konnten nach der coronabedingten Zwangspause wieder für die Menschen in der Region angeboten werden. Für Besucher wieder geöffnet war zudem auch der Nordsternturm mit Museum und Besucherterrasse.
 
Aufwendungen - Soziales
2020: 1,03 Millionen Euro
2021: 1,01 Millionen Euro (- 1,9 %)
2022: 0,98 Millionen Euro (- 3,0 %)


Aufwendungen - Sport
2020: 0,12 Millionen Euro
2021: 0,13 Millionen Euro (+ 8,3 %)
2022: 4,74 Millionen Euro (+ 3.546,2 %)


Aufwendungen - Kultur
2020: 0,27 Millionen Euro
2021: 0,29 Millionen Euro (+ 7,4 %)
2022: 0,65 Millionen Euro (+ 124,1 %)


Vergleiche Bericht 2022 (Seite 44 f.).

Anteil barrierefreier/-armer Wohnungen im Bestand (optional)

Im Zuge von Modernisierungen und Neubauvorhaben berücksichtigt VIVAWEST die Anforderungen aus der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Nachfrage nach barrierearmen und generationsübergreifenden Wohnkonzepten. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren insgesamt 15,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes entweder barrierearm, schwellenlos oder rollstuhlgeeignet. Das entspricht einer Erhöhung um 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 14).

Barrierearme, schwellenlose und rollstuhlgeeignete Wohnungen im Bestand 
2020: 12,6 Prozent
2021: 
14,2 Prozent
2022:
 15,4 Prozent

Weitere Ausführungen zu den (barrierefreien/-armen) Neubauten stehen im Finanzbericht 2022 (2.3.1 Immobilien, Seite 17 f.).


Nebenkosten (optional)
Während VIVAWEST auf die Miete unmittelbar Einfluss nehmen kann, besteht auf die Wohnnebenkosten nur mittelbarer Einfluss. Ziel des Nebenkostenmanagements ist es, durch eine effektive und effiziente Bestandsbewirtschaftung die Nebenkosten möglichst gering zu halten beziehungsweise ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen sowie ein hohes Maß an Transparenz und Fairness zu gewährleisten.

Im Geschäftsjahr betrugen die monatlichen Betriebskosten durchschnittlich 2,06 Euro pro Quadratmeter. Die geringe Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Preisanpassungen für die Pflege der Außenanlagen und Versicherungen zurückzuführen.

Über die Höhe des Heizenergieverbrauchs entscheidet vor allem das Nutzungsverhalten der Mieter. Dennoch versucht VIVAWEST mit vielfältigen Maßnahmen, die Kosten für den Verbrauch der Heizenergie zu senken. Neben der Verbrauchskomponente spielen aber auch die Energiepreise eine entscheidende Rolle. Diese sind aufgrund der durch den Ukrainekonflikt bedingten Energiekrise im Berichtsjahr extrem gestiegen. Durch die Beschaffung erforderlicher Gasmengen in zwölf Monatstranchen und eine damit einhergehende Streuung von Preisrisiken konnte der enorme Kostenanstieg für die VIVAWEST-Mieter gedämpft werden. Aufgrund des zeitlichen Versatzes der Abrechnungen zeigt sich der Effekt aus der Energiekrise allerdings vornehmlich im Jahr 2024. Für das Berichtsjahr lagen die durchschnittlichen monatlichen Heizkosten bei 0,90 Euro pro Quadratmeter, insofern ist der Preisanstieg mit 13,9 Prozent gegenüber der deutschlandweiten Situation vergleichsweise moderat. Für das darauffolgende Jahr wird der Preisanstieg aller Voraussicht nach jedoch signifikanter ausfallen.

Durchschnittliche monatliche Betriebskosten
2020: 1,94 Euro pro Quadratmeter
2021: 2,04 Euro pro Quadratmeter (+ 5,2 %)
2022: 2,06 Euro pro Quadratmeter (+ 1,0 %)

Durchschnittliche monatliche Heizkosten
2020: 0,80 Euro pro Quadratmeter
2021: 0,79 Euro pro Quadratmeter (- 1,3 %)
2022: 
0,90 Euro pro Quadratmeter (+ 13,9 %)

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 39).
Mietenentwicklung (optional)
Infolge der intensiven Portfolioumschichtung mit ihren qualitätssteigernden Investitionen, aber auch durch Mietanpassungen im Rahmen von Neuvermietungen und durch die Angleichungen von bestehenden Mietverhältnissen an die Entwicklung der Mietspiegel ist die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete zum Bilanzstichtag von 6,25 Euro pro Quadratmeter im Vorjahr auf 6,43 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete
nur Wohneinheiten
2020: 6,05 Euro pro Quadratmeter
2021: 6,25 Euro pro Quadratmeter (+ 3,3 %)
2022: 6,43 Euro pro Quadratmeter (+ 2,9 %)

Vergleiche Bericht 2022 (Seite 14 f.).