5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Die Verantwortung für Nachhaltigkeit liegt beim gesamten Vorstand. Zudem wurde 2013 ein interner Arbeitskreis "CSR" implementiert; 2012 wurde ein internes Vorschlagswesen eingeführt, bei dem auch explizit Ideen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit gesucht und prämiert werden. 


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Die Nachhaltigkeitsstrategie ist seit 2009 im Unternehmensleitbild verankert und wird seitdem über die operative 5-Jahres-Planung umgesetzt.

Hierbei sind insbesondere Maßnahmen zur energetischen Modernisierung unserer Bestandsgebäude zu nennen. Diese sind in der Wirtschaftsplanung des Unternehmens niedergelegt und werden jährlich vom Aufsichtsrat beschlossen und im laufenden Geschäft umgesetzt und überwacht. Die wesentlichen Geschäftsprozesse sind schriftlich dokumentiert und werden fortlaufend aktualisiert.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Auch hier ist auf den jährlichen CSR-Report zu verweisen, der entsprechende Indikatoren und Ziele aufweist: www.bauvereinag.de/unternehmen/downloads
.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator G4-56
Beschreiben Sie die Werte, Grundsätze sowie Verhaltensstandards und -normen (Verhaltens- und Ethikkodizes) der Organisation.

Die bauverein AG besitzt sowohl ein in 2009 verabschiedetes Leitbild als auch eine intern verabschiedete Antikorruptionsrichtlinie, die Verhaltensregeln, z.B. im Hinblick auf den Umgang mit Kunden, Kollegen, Dienstleistern und sonstigen Personen, enthält.

Desweiteren existiert eine Compliance-Richtlinie für den gesamten Stadtkonzern.

Der Vorstand der bauverein AG wird in Zielworkshops sowie über den jährlichen CSR-Report über den Grad der Zielerreichung informiert und kann so Steuerugsmaßnahmen einleiten. Darüber hinaus werden die Ziele jährlich überprüft und bei Bedarf neu festgelegt.

Investitionsintensität (Werterhaltung und Werterhöhung des Immobilienbestandes): Angabe in EUR/qm Wohnfläche pro Jahr (optional)

Pro Jahr und Wohnung investiert die bauverein AG 1.305,95 EUR in die Instandhaltung. Für Modernisierungen im Bestand gab das Unternehmen 2015 21.295,2 TEUR aus.

Gesamtkapitalrentabilität (Ertragskraft des Unternehmens) (optional)

Gesamtkapitalrentabilität 2015: 4,5%
Eigenkapitalrentabilität 2015: 7,9 %

CO2-Intensität des Gebäudebestands (optional)

Die durchschnittliche CO2-Emission des Bestandes lag 2015 bei 51kg CO2/m2/Jahr.

CO2-Einsparung seit 1990 (Beschreibung des Einsparpotenzials und die Maßnahmen, durch die die CO2-Einsparung erreicht wurde) (optional)

Die bauverein AG hat in den vergangenen Jahren zwei Passivhäuser errichtet und in die energetische Ertüchtigung ihres Bestandes investiert, um Energieverbräuche und CO2-Emissionen zu senken. Im Zuge quartiersweiter energetischer Sanierungen wie in der Holzhof-/Schepp Allee oder in der "Postsiedlung" konnten dadurch beachtliche Einsparungen erzielt werden. Daten aus dem Jahr 1990, die es ermöglichen, die in den vergangenen 26 Jahren erzielte CO2-Ersparnis zu ermitteln, liegen nicht vor.  

Anteil der energetisch voll- bzw. teilmodernisierter Wohnungen am Gesamtbestand (optional)

Bitte geben Sie hier die im Sinne des DNK relevanten Informationen in Textform ein.

Bitte beachten Sie, dass eingefügte Bilder/Dateien lediglich ergänzend zur Berichterstattung (Text) erfolgen. Die Uploads selbst sind nicht Inhalt der Prüfung.

Kosten für soziale Projekte (optional)

2015 gab die bauverein AG 291.000 Euro für soziale Projekte und Spenden aus. Rund 11.000 Euro mehr als noch im Vorjahr (280.100 Euro).

Anteil barrierefreier/-armer Wohnungen im Bestand (optional)

2015 lag der Anteil senioren- und behindertengeeigneter Wohnungen bei 17,57%. Dies entspricht 2.741 Wohnungen. 2014 waren es noch 2.635 Wohnungen (14,83%).



8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Mitglieder des Vorstandes erhalten Zielvorgaben durch den Aufsichtsrat. Die Bewertung dieser Zielerreichung obliegt dem Aufsichtsrat. Damit ist der Aufsichtsrat dafür verantwortlich, ob Nachhaltigkeitsziele vereinbart werden.

Darüber hinaus werden in jährlichen Mitarbeitergesprächen für jeden Mitarbeiter Zielvereinbarungen getroffen. Die jährliche Bewertung der Zielvereinbarungen wird im nachfolgenden Jahr im Mitarbeitergespräch gemeinsam zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem abgestimmt. Bei Differenzen wurde, um eine Einigung zu erzielen, ein eigener Prozess definiert.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator G4-51a
Vergütungspolitik – Berichten Sie über die Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und die leitenden Führungskräfte.

Mit den Führungskräften werden ebenfalls jährlich Zielvereinbarungsgespräche im Hinblick auf die variable Vergütung geführt. Dies gilt auch für neue Mitglieder des Vorstandes. Für einen Teil der Führungskräfte ist die variable Vergütung ausschließlich abhängig von den wirtschaftlichen Ergebnissen des Unternehmens.

Leistungsindikator G4-54
Nennen Sie das Verhältnis der Jahresvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters in jedem Land mit signifikanten geschäftlichen Aktivitäten zum mittleren Niveau (Median) der Jahresgesamtvergütung aller Beschäftigten (ohne den höchstbezahlten Mitarbeiter) im selben Land.

Die bauverein AG macht dazu keine Angaben, da aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl und -struktur individuelle Rückschlüsse auf das Gehalt des höchstbezahlten Mitarbeiters gezogen werden könnten.



9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Als kommunales Unternehmen steht die bauverein AG einer Vielzahl von Stakeholdern gegenüber. Zu den wichtigsten zählen die Stadt Darmstadt und die HEAG Holding AG als Eigentümerin, aber auch die Kunden der bauverein AG, die Mitarbeiter des Unternehmens sowie Vertreter der Lokalpolitik. Die bauverein AG hat in den Jahren 2011 und 2013/2014 eine Stakeholderbefragung durchgeführt. Während im Jahr 2011 individuelle Interviews mit wesentlichen Stakeholdern (insgesamt 34) geführt wurden, wurde in der darauffolgenden Befragung eine Online-Befragung bei 272 Stakeholdern durchgeführt. Die Ergebnisse wurden nach der ersten Befragung im Rahmen eines Stakeholderberichtes präsentiert. Hierbei wurden auch die bereits ergriffenen Maßnahmen dargestellt. Bei der zweiten Befragung ergaben sich als wesentliche Themenschwerpunkte Kundenorientierung, Erhalt und Schaffung von geförderten und preiswertem Wohnraum, soziale Stabilität und Reduktion des Energieverbrauchs sowie der Nebenkosten. Die ergriffenen Maßnahmen wurden den Stakeholdern ebenfalls mit einer Stakeholderbroschüre präsentiert. Eine erneute Befragung ist für 2016 vorgesehen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator G4-27
Nennen Sie die wichtigsten Themen und Anliegen, die durch die Einbindung der Stakeholder aufgekommen sind, und wie die Organisation auf jene wichtigen Themen und Anliegen reagiert hat, einschließlich durch ihre Berichterstattung. Nennen Sie die Stakeholdergruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen jeweils angesprochen haben.

Die bauverein AG ließ ihre erst und zweite Stakeholder-Befragung von der TU Darmstadt als wissenschaftlichem Partner durchführen. Die wichtigsten Anspruchsgruppen wurden im Vorgang zur ersten Befragung gemeinsam mit der TU identifiziert: Zu den wichtigsten Stakeholdern gehören für die bauverein AG Kunden/Mieter, Eigentümer sowie Mitarbeiter. Deren wichtigste Themen waren neben dem Erhalt und der Schaffung bezahlbaren und geförderten Wohnraums auch die Reduktion von Nebenkosten und Energieverbräuchen sowie eine höhere Kundenorientierung und soziale Stabilität. Die Mieter der bauverein AG maßen vor allem den Themen "Versorgung mit Wohnraum", "Reduktion der Nebenkosten" sowie "Kundenorientierter Service" große Bedeutung zu, die Eigentümer der "Versorgung mit Wohnraum" sowie der "Beteiligung an Projekten der Stadtentwicklung". Für Mitarbeiter waren hingegen die effiziente Bestandsbewirtschaftung oder auch das Thema "Schnelle Reaktion auf Anfragen" wichtige Themen.  

Auf die wichtigsten Anliegen ihrer Stakeholder hat die bauverein AG u.a. mit diesen Maßnahmen reagiert:

* Noch stärkere Information der Kunden durch die quartalsweise erscheinende Kundenzeitung, stärkere
Einbindung der Kunden bei der Gestaltung des Wohnumfeldes
* Zunahme von Aktivitäten, die die Kommunikation mit den Kunden steigern (Mieterfeste, Rundgänge, Sprechstunden, Infoveranstaltungen, Zufriedenheitsbefragungen)
* Noch bessere Information der Öffentlichkeit und der lokalen politischen Vertreter durch Quartiersrundgänge und Projektvorstellungen
* Mehr Kooperationen bzw. gemeinsame Projekte mit NGOs
* Erstellung einer eigenen Broschüre zur Stakeholder-Befragung, die die wichtigsten Ergebnisse sowie ergriffene Maßnahmen für die Öffentlichkeit auflistet. Die Broschüre steht zum Download bereit unter: https://www.bauvereinag.de/unternehmen/downloads


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Die bauverein AG stellt Menschen in und um Darmstadt Wohnraum zur Verfügung und leistet somit, insbesondere im geförderten Bereich, einen wichtigen Beitrag zur Wohnraumversorgung von Bevölkerungsschichten, die ansonsten auf dem Markt chancenlos wären. Das Unternehmen ist dabei, seinen Bestand kontinuierlich zu überarbeiten, um die Qualität des Bestandes, insbesondere in energetischer Hinsicht, zu verbessern. Die bauverein AG ist zum einen Mitglied in zahlreichen Verbänden und Organisationen der Wohnungswirtschaft, die dem Austausch dienen, so zum Beispiel das Europäische Netzwerk EURHONET. Im Rahmen von EURHONET wurde ein europäisches Passivhausprojekt initiiert, in dem die Partner in 12 Ländern einen Passivhaus-Prototypen länderspezifisch anpassen und sich über die Ergebnisse austauschen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

Eine Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren wird derzeit nicht vorgenommen.

Die Finanzanlagen der bauverein AG bestehen aus:

* Anteilen an verbundenen Unternehmen
* Ausleihungen an verbundene Unternehmen
* Beteiligungen
* Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Betriebsverhältnis besteht
* zu einem geringen Anteil aus sonstigen Ausleihungen innerhalb des Konzerns

Alle Finanzanlagen dienen daher dem Unternehmenszweck und sind nicht als Geldanlage im o.g. Sinn gedacht. Daher entfällt die aufgeführte Auswahlprüfung.  


Modellprojekt greenageone

Bei greenageone handelt es sich um ein "europäisches Passivhaus", d.h. einundderselbe Entwurf eines Passivhauses wurde in Schweden, Deutschland und Frankreich nachgebaut, dabei aber an die klimatischen Bedingungen sowie an nationales Baurecht angepasst. Ziel war, auf diese Weise herauszufinden, welche  klimabedingten Anpassungen notwendig sind, um den Passivhausstandard zu erzielen. Darüber hinaus erhoffte man sich detaillierte Informationen über die Kosten, die durch die jeweiligen länderspezifischen Unterschiede in der Bauweise für diesen energieoptimierten Baustandard entstehen. Auch sollte das Wissen aus dem internationalen Austausch für neue Ideen und eine größere Verbreitung von Passivhäusern genutzt werden. Die bauverein AG schloss das Projekt als erster Teilnehmer erfolgreich ab. Mit greenageone entstanden 37 Wohnungen in Passivhausqualität. Trotz des Verzichts auf klassische Passivhauselemente erreicht das Gebäude eine hervorragende energetische Bilanz. Auch die CO2-Emissionen sind extrem niedrig: Sie liegen bei 10,44 kg/m2/Jahr.