5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Das Nachhaltigkeitsmanagement ist als Funktion fest in der Organisationsstruktur von VIVAWEST verankert. Die Gesamtverantwortung liegt bei der Geschäftsführung der Konzernobergesellschaft. Diese hat eine Nachhaltigkeitsbeauftragte im Bereich Strategie benannt, welche die Aktivitäten rund um das Thema Nachhaltigkeit im Konzern bündelt und koordiniert.

Das zentrale Steuerungsgremium ist der Konzernlenkungskreis Nachhaltigkeit, der sich aus Führungskräften aller hierfür relevanten Bereiche aus den Segmenten Immobilien und Immobiliendienstleistungen sowie Vertretern der betrieblichen Mitbestimmung zusammensetzt. Im Sinne des integrierten Konzerns VIVAWEST gewährleistet dies eine ganzheitliche und segmentübergreifende Betrachtung aller wichtigen Nachhaltigkeitsthemen.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 60).



6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Nachhaltigkeit betrifft als Querschnittsthema nahezu alle Bereiche des Konzerns. Demzufolge stellt das Nachhaltigkeitsmanagement bei VIVAWEST eine unternehmensweite Aufgabe dar. Die Kernaufgaben der Nachhaltigkeitsbeauftragten liegen in der Schaffung von Transparenz inklusive der jährlichen Berichterstattung, der Abstimmung aller Aktivitäten sowie der fortlaufenden Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit im Konzern. Die konsequente Umsetzung von Maßnahmen gewährleisten die operativen Geschäftseinheiten und Funktionsbereiche, die auf unterschiedliche Managementsysteme und -ansätze zurückgreifen sowie einem systematischen Monitoring unterliegen.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 60).


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Das Nachhaltigkeitsmanagement von VIVAWEST folgt einem klassischen Regelkreis und ist eingebettet in den Strategie- und Planungsprozess. Für die Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements greifen die Verantwortlichen auf unterschiedliche Managementsysteme und -ansätze zurück. Die Begleitung der Umsetzung von Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm erfolgt primär durch ein zentrales Maßnahmen- und Projektmanagement. Darüber hinaus dient die regelmäßige Berichterstattung im Rahmen des Controllings als Kontrollinstrument für die Umsetzung der relevanten Maßnahmen. Als zusammenführendes Kontrollinstrument zur Erfolgsmessung dienen letztlich die jährliche Berichterstattung und Auditierung.

Seit dem Geschäftsjahr 2015 erfolgt eine komprimierte Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit in einem gesonderten Kapitel in der Jahrespublikation von VIVAWEST. Die Inhalte werden anhand der drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales strukturiert. Die als wesentlich bewerteten Kriterien und ihre Indikatoren bilden dabei die Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung. Die wesentlichen Kennzahlen beziehen sich in der Regel auf die vergangenen drei Geschäftsjahre und werden entsprechend jährlich fortgeschrieben. Die veröffentlichten Daten und Fakten gelten in den meisten Fällen für den gesamten Konzern und damit für alle Geschäftsfelder.


Ergänzend zu dem jährlichen Bericht gibt VIVAWEST jährlich die Entsprechenserklärung zum DNK und zu dessen wohnungswirtschaftlicher Ergänzung ab. Darüber hinaus veröffentlicht der Konzern mit Bezug auf die Dimension Ökologie eine Umwelterklärung nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme).

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 63).



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator G4-56
Beschreiben Sie die Werte, Grundsätze sowie Verhaltensstandards und -normen (Verhaltens- und Ethikkodizes) der Organisation.

Das Fundament der nachhaltigen Ausrichtung von VIVAWEST liegt in dem eigenen Selbstverständnis, das durch vier Unternehmenswerte geprägt wird. Hiernach sind die Beschäftigten von VIVAWEST

verlässlich, indem sie verantwortungsvoll und nachhaltig handeln und Zusagen einhalten,
tatkräftig, indem sie konsequent die gemeinsamen Ziele verfolgen,
authentisch, indem sie offen, ehrlich und tolerant handeln wie die Menschen in der Region, sowie
kreativ, indem sie die Zukunft gestalten.

Diese Unternehmenswerte, welche auch in der konzerninternen Verfassung niedergeschrieben sind, lebt VIVAWEST gegenüber allen Stakeholdern.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 59).



Investitionsintensität (Werterhaltung und Werterhöhung des Immobilienbestandes): Angabe in EUR/qm Wohnfläche pro Jahr (optional)

Mit einem Wohnungsbestand von 121.504 Wohneinheiten zum Stichtag 31. Dezember 2017 verfolgt VIVAWEST das Konzept einer langfristigen Bewirtschaftung, bei der die kontinuierliche Instandhaltung des Wohnungsbestandes, wertsteigernde Investitionen in Form von (energetischen) Modernisierungen, Erwerben und Neubaumaßnahmen sowie zielgerichtete Desinvestitionen hohe Priorität haben. Folglich sind die technischen Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und belaufen sich in 2017 auf 26,79 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche.

Technische Ausgaben
2015: 21,80 Euro pro Quadratmeter
2016: 23,74 Euro pro Quadratmeter (+ 8,9 %)
2017: 26,79 Euro pro Quadratmeter (+ 12,8 %)

Mit Blick auf den Entwicklungspfad qualitatives Wachstum, der unter anderem eine kontinuierliche, wertorientierte Portfolioentwicklung zum Gegenstand hat, hat VIVAWEST das Niveau der Modernisierungs-, Neubau- und Erwerbsinvestitionen im Vergleich zum bereits investitionsstarken Vorjahr um 123,3 Prozent auf insgesamt 519 Millionen Euro angehoben. Dies ist mit Abstand der höchste Wert seit dem Bestehen von VIVAWEST.

Investitionen in den Immobilienbestand
2015:
163,7 Millionen Euro

2016: 232,4 Millionen Euro (+ 42,0 %)
2017: 519,0 Millionen Euro (+ 123,3 %)

Vergleiche Finanzbericht 2017 (2.3.1 Immobilien, Seite 13ff.) und Bericht 2017 (Seite 65).

Gesamtkapitalrentabilität (Ertragskraft des Unternehmens) (optional)

Umfassende Informationen zur Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage von VIVAWEST finden Sie im Finanzbericht 2017 (2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage, Seite 19ff.).

CO2-Intensität des Gebäudebestands (optional)

CO2-Intensität des Wohnungsbestandes
2015: 46,5 Kilogramm pro Quadratmeter
2016: 45,3 Kilogramm pro Quadratmeter (- 2,7 %)
2017: 44,5 Kilogramm pro Quadratmeter (- 1,7 %)


CO2-Intensität der Verwaltungsgebäude
2015: 24,3 Kilogramm pro Quadratmeter
2016: 12,7 Kilogramm pro Quadratmeter (- 47,7 %)
2017: 15,7 Kilogramm pro Quadratmeter (+ 23,6 %)


Vergleiche Bericht 2017 (Seite 70).

Weitere Ausführungen zu den CO2-Emissionen können Sie dem DNK-Kriterium 13 und den damit verbundenen Leistungsindikatoren G4-EN15, G4-EN16, G4-EN17 sowie G4-EN19 entnehmen.

CO2-Einsparung seit 1990 (Beschreibung des Einsparpotenzials und die Maßnahmen, durch die die CO2-Einsparung erreicht wurde) (optional)

Von 1990 bis Ende 2017 konnten im Wohnungsbestand die CO2-Emissionen insbesondere durch energetische Modernisierungen, die Erneuerung veralteter Heizanlagen, den Abriss von energetisch schlechter Bausubstanz und den Neubau energieeffizienter Gebäude um 354.191 Tonnen reduziert werden. Dies entspricht einem Rückgang je Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche von 51,2 Prozent. Die politisch gewünschte Reduzierung von mindestens 40,0 Prozent bis 2020 hat VIVAWEST folglich bereits heute übertroffen.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 70).

Weitere Ausführungen zu den CO2-Emissionen können Sie dem DNK-Kriterium 13 und den damit verbundenen Leistungsindikatoren G4-EN15, G4-EN16, G4-EN17 sowie G4-EN19 entnehmen.

Anteil der energetisch voll- bzw. teilmodernisierter Wohnungen am Gesamtbestand (optional)

Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte die Fertigstellung von 1.978 Modernisierungen. Damit beträgt der Anteil energetisch voll- und teilmodernisierter Wohnungen im Gesamtbestand zum Stichtag 31. Dezember 2017 rund 51,6 Prozent*, das sind 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Energetisch voll- und teilmodernisierte Wohnungen (Stichtag 31.12.)
2015: 49,3 Prozent
2016: 51,0 Prozent
2017: 51,6 Prozent*
* Die Bestände der WBG/GSG sind in dieser Auswertung noch nicht berücksichtigt.

Eine Aufteilung zwischen energetisch voll- und teilmodernisierten Wohnungen ist nur mit sehr hohem Aufwand möglich und wird aufgrund der Vielzahl an Abgrenzungsmöglichkeiten als nicht zweckmäßig angesehen, da eine Vergleichbarkeit mit anderen Wohnungsunternehmen nicht gegeben wäre.

Kosten für soziale Projekte (optional)

Als Partner der Region engagiert sich der Konzern über das Kerngeschäft hinaus in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Der Fokus liegt dabei auf sozialen, kulturellen und sportlichen Engagements. Mehr als 0,9 Millionen Euro fließen in die Unterstützung von Nachbarschaftstreffpunkten mit sozialen Angeboten, die Förderung des Ehrenamtes, Spenden in Quartieren, Kinderferienfreizeiten und die Soforthilfe für Flüchtlinge. Weitere rund 0,8 Millionen Euro fließen über Sponsoring in die Sportförderung. Hier sind vor allem der VIVAWEST-Marathon und die VIVAWEST-Ruhrpott-Tour (Radrennen) zu nennen, die als Breitensportveranstaltungen die Region verbinden. Um das kulturelle Erbe der Region zu erhalten, werden von VIVAWEST rund 0,4 Millionen Euro eingesetzt. Dazu gehören der Betrieb des Nordsternturms mit Museum und Besucherterrasse sowie die Beteiligung an kulturellen Veranstaltungen, wie zum Beispiel der „Extraschicht“. Der leichte Rückgang der kulturellen Aufwendungen liegt in den geringeren Betreiberkosten des Nordsternturms begründet.

Aufwendungen - Soziales
2015: 0,92 Millionen Euro
2016: 0,91 Millionen Euro (- 1,1 %)
2017: 0,91 Millionen Euro (0,0 %)

Aufwendungen - Sport
2015: 0,82 Millionen Euro
2016: 0,82 Millionen Euro (0,0 %)
2017: 0,79 Millionen Euro (- 3,7 %)

Aufwendungen - Kultur
2015: 0,42 Millionen Euro
2016: 0,42 Millionen Euro (0,0 %)
2017: 0,39 Millionen Euro (- 7,1 %)

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 80f.).

Anteil barrierefreier/-armer Wohnungen im Bestand (optional)

Neben den energetischen Anforderungen berücksichtigt VIVAWEST im Zuge von Modernisierungen und Neubauvorhaben zudem die Anforderungen aus der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Nachfrage nach barrierearmen und generationsübergreifenden Wohnkonzepten. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 sind insgesamt 8,1 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes entweder barrierearm, schwellenlos oder rollstuhlgeeignet.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 66).


Weitere Ausführungen zu den (barrierefreien/-armen) Neubauten stehen im Finanzbericht 2017 (2.3.1 Immobilien, Seite 13ff.).

Zur Verbesserung der Datenqualität und vor dem Hintergrund der stärkeren Ausrichtung auf die Zielgruppe Senioren wurden im Rahmen eines Projektes die aktuellen Ausstattungsmerkmale und die damit verbundene Zuordnung in barrierearme, schwellenlose und rollstuhlgeeignete Wohnungen überprüft und einheitlich bewertet. Aufgrund dieser umfassenden Neubeurteilung sind Vorjahresvergleiche zum aktuellen Zeitpunkt nicht zweckmäßig.



Mietenentwicklung (optional)

Infolge der aufgeführten qualitätssteigernden Investitionen, aber auch durch Mietanpassungen im Rahmen von Neuvermietungen und durch die Angleichung von bestehenden Mietverhältnissen an die Entwicklung der Mietspiegel ist die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete zum Bilanzstichtag von 5,31 Euro pro Quadratmeter im Vorjahr auf 5,48 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die Abweichung der durchschnittlichen monatlichen Nettokaltmiete zum Vorjahr ist stark geprägt durch die angekauften Wohnungsbestände und die fertiggestellten Neubauten.

Durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete
2015:
5,21 Euro pro Quadratmeter
2016:
5,31 Euro pro Quadratmeter (+ 1,9 %)
2017:
5,48 Euro pro Quadratmeter (+ 3,2 %)
Die Berechnungsgrundlage wurde 2017 geändert. Zur Vergleichbarkeit wurden die Daten der Vorjahre angepasst.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 66).

Nebenkosten (optional)

Während VIVAWEST auf die Miete unmittelbar Einfluss nehmen kann, besteht auf die Wohnnebenkosten nur mittelbarer Einfluss. Ziel des Nebenkostenmanagements ist es, die Nebenkosten möglichst gering zu halten beziehungsweise ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen und ein hohes Maß an Transparenz und Fairness zu gewährleisten.

Durch eine effiziente Bestandsbewirtschaftung und als integrierter Konzern, der wohnungsnahe Leistungen aus einer Hand erbringt, ist VIVAWEST stets bestrebt, die Betriebskosten gering zu halten. Im Geschäftsjahr betrugen die monatlichen Betriebskosten durchschnittlich 1,81 Euro pro Quadratmeter. Die Erhöhung um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist auf erhöhte Gebäudeversicherungen und Entwässerungsgebühren zurückzuführen. Über die Höhe des Heizenergieverbrauchs entscheidet vor allem das Nutzungsverhalten der Mieter. Dennoch versucht VIVAWEST mit vielfältigen Maßnahmen, die Kosten für den Verbrauch der Heizenergie zu senken (siehe Leistungsindikator G4-EN6). Die durchschnittlichen monatlichen Heizkosten lagen 2017 bei 0,80 Euro pro Quadratmeter und damit 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Durchschnittliche monatliche Betriebskosten
2015: 1,64 Euro pro Quadratmeter
2016: 1,73 Euro pro Quadratmeter (+ 5,5 %)
2017: 1,81 Euro pro Quadratmeter (+ 4,6 %)

Durchschnittliche monatliche Heizkosten
2015: 0,83 Euro pro Quadratmeter
2016: 0,85 Euro pro Quadratmeter (+ 2,4 %)
2017: 0,80 Euro pro Quadratmeter (- 5,9 %)

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 78).

8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Die Vergütung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist über die Manteltarifverträge und weitere Tarifverträge transparent geregelt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der oberen Tarifgruppen, nicht leitende außertarifliche und leitende Angestellte sowie die oberste Leitung erhalten eine leistungsorientierte Vergütung. Geknüpft ist diese an das Erreichen von quantitativen Unternehmenszielen und von persönlichen, überwiegend qualitativ geprägten Zielen.

Zu den quantitativen Unternehmenszielen zählen die Kennzahlen EBITDA und FFO. Die weiteren, überwiegend qualitativ geprägten Ziele werden individuell bezogen auf den jeweiligen Verantwortungsbereich und die persönliche Entwicklung unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie und der operativen Teilziele der verschiedenen (Fach-)Bereiche festgelegt. Die Verankerungen quantitativer Nachhaltigkeitsziele erfolgt nicht explizit, weil sich die Nachhaltigkeitsziele in den Unternehmenszielen widerspiegeln und somit systemimmanent in den Zielvereinbarungen berücksichtigt werden. Die jährliche Bewertung des Zielerreichungsgrades obliegt jeweils der nächsthöheren Führungskraft. Die Bewertung des Zielerreichungsgrades der Geschäftsführung der Konzernobergesellschaft obliegt dem Aufsichtsrat.

Darüber hinaus gibt es für die Bereichsleiter im Segment Immobilien, für die Geschäftsführungen im Segment Immobiliendienstleistungen sowie für die Konzerngeschäftsführung ein Long-Term-Incentive (LTI) zur Bindung und Motivation der oberen Führungskräfte durch Schaffung langfristig orientierter Leistungsanreize.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 77).



Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator G4-51a
Vergütungspolitik – Berichten Sie über die Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und die leitenden Führungskräfte.

Wie bereits unter DNK-Kriterium 8 beschrieben, erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der oberen Tarifgruppen, nicht leitende außertarifliche und leitende Angestellte sowie die oberste Leitung eine leistungsorientierte Vergütung. Geknüpft ist diese an das Erreichen von quantitativen Unternehmenszielen und von persönlichen, überwiegend qualitativ geprägten Zielen.

Zu den quantitativen Unternehmenszielen zählen die Kennzahlen EBITDA und FFO. Die weiteren, überwiegend qualitativ geprägten Ziele werden individuell bezogen auf den jeweiligen Verantwortungsbereich und die persönliche Entwicklung unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie und der operativen Teilziele der verschiedenen (Fach-)Bereiche festgelegt.

Vergleiche DNK-Kriterium 8 und Bericht 2017 (Seite 77).

Leistungsindikator G4-54
Nennen Sie das Verhältnis der Jahresvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters in jedem Land mit signifikanten geschäftlichen Aktivitäten zum mittleren Niveau (Median) der Jahresgesamtvergütung aller Beschäftigten (ohne den höchstbezahlten Mitarbeiter) im selben Land.

Das Verhältnis der Jahresvergütung des höchstbezahlten Beschäftigten zum mittleren Niveau (Median) der Jahresgesamtvergütung aller Beschäftigten (ohne den höchstbezahlten Beschäftigten) wird nicht ermittelt, da ein derartiger Vergleich als nicht zweckmäßig angesehen wird.



9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

VIVAWEST hat in verschiedenen internen Arbeitsgruppen im Rahmen des Strategieentwicklungsprozesses im Jahr 2014 die nachfolgenden acht Anspruchsgruppen (Stakeholder) identifiziert und seither jährlich bestätigt:

Gesellschafter
Politik und Legislative
Kunden, insbesondere Mieter
Kommunen/Institutionen
Öffentlichkeit/Bürger
Fremdkapitalgeber
Lieferanten
Führungskräfte/Mitarbeiter

Vor dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Interessen wird dem regelmäßigen Dialog mit den Stakeholdern von VIVAWEST eine hohe Bedeutung beigemessen. Der strukturierte Austausch zu Unternehmensaktivitäten, aber auch zu Ansprüchen und Interessen der unterschiedlichen Personengruppen und Institutionen erfolgt auf vielfältige Weise. Exemplarisch sind Zufriedenheitsbefragungen, Sitzungen, Versammlungen, Internet, Kundenportal, Social Media, zentraler Kundenservice, Mieterzeitung, Kundencenter vor Ort, Veranstaltungen, Intranet oder die Mitwirkung in themenbezogenen Arbeitskreisen zu nennen. Die gewonnenen Erkenntnisse sowie weitere wichtige Nachhaltigkeitsthemen aus Stakeholder-Sicht, die im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse (siehe DNK-Kriterium 2) identifiziert wurden, fließen in das Nachhaltigkeitsmanagement ein und finden so Berücksichtigung im Rahmen von Unternehmensentscheidungen.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 61).


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator G4-27
Nennen Sie die wichtigsten Themen und Anliegen, die durch die Einbindung der Stakeholder aufgekommen sind, und wie die Organisation auf jene wichtigen Themen und Anliegen reagiert hat, einschließlich durch ihre Berichterstattung. Nennen Sie die Stakeholdergruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen jeweils angesprochen haben.

Vor dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Interessen wird dem regelmäßigen Dialog mit den Stakeholdern von VIVAWEST eine hohe Bedeutung beigemessen. Der strukturierte Austausch zu Unternehmensaktivitäten, aber auch zu Ansprüchen und Interessen der unterschiedlichen Personengruppen und Institutionen erfolgt auf vielfältige Weise (siehe DNK-Kriterium 9).

Die gewonnenen Erkenntnisse sowie weitere wichtige Nachhaltigkeitsthemen aus Stakeholdersicht, die im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse (siehe DNK-Kriterium 2) identifiziert wurden, fließen in das Nachhaltigkeitsmanagement und damit in das Nachhaltigkeitsprogramm ein und finden so Berücksichtigung im Rahmen von Unternehmensentscheidungen.

Vergleiche Bericht 2017 (Seite 61).
Nachhaltigkeitsprogramm siehe Seite 84-85 Bericht 2017.



10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Wie in der Wohnungswirtschaft üblich, werden bei VIVAWEST keine nennenswerten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit eigenem Personal durchgeführt. Es bestehen jedoch vielfältige Netzwerkaktivitäten und Kooperationen mit Hochschulen, Branchenverbänden und Kommunen, aus denen heraus Produkt- und Prozessinnovationen auf ihre Einsetzbarkeit im betrieblichen Alltag und auf ihre Eignung zur strategiekonformen Weiterentwicklung des Konzerns und seiner Leistungen überprüft werden. Schwerpunkte liegen hierbei in der Entwicklung von Quartieren und in der Nutzung von Neuerungen und Technologien, welche auf die Steigerung der Energieeffizienz und damit auf die Senkung von CO2-Emissionen gerichtet sind.

In 2017 standen Themen wie das Modellprojekt Plusenergiehaus, Produkte zur Verbesserung des Raumklimas und der Raumhygiene oder der Einsatz von LED-Leuchtmitteln im Fokus. Im Rahmen der Durchführung von Feldversuchen und Pilotprojekten erfolgt ein systematisches Monitoring, um aus den Erkenntnissen Handlungsempfehlungen für den generellen Einsatz in den Wohnungsbeständen ableiten zu können.

Seit zwei Jahren legt die Arbeitsgruppe Technische Produktentwicklung/Standards Bauteile fest, die als Standard von VIVAWEST und den technischen Dienstleistern im Rahmen von Neubauten, Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen verpflichtend zu verwenden sind. Auf Grundlage eines umfangreichen Projektplans wurden hierbei alle wesentlichen und in der Regel sichtbaren Bauteile berücksichtigt. Unterschieden werden dabei die Ausstattungslinien „Komfort" und „Premium", die vorwiegend im Rahmen von Instandhaltungen und Modernisierungen, aber auch im Neubau anzuwenden sind, sowie die Ausstattungslinie „Hochwertiger Neubau", die ausschließlich im Neubau eingesetzt wird. Somit ist gewährleistet, dass die bei VIVAWEST eingesetzten Produkte nach einem vorgegebenen Kriterienkatalog ausgewählt werden. Dieser berücksichtigt insbesondere die Qualität, die Langlebigkeit, die Verfügbarkeit am Markt und eine ökologische Bewertung.

Seit 2016 engagiert sich VIVAWEST zusammen mit der RAG Montan Immobilien GmbH (RAG Montan), Essen, in dem Zukunftsprojekt „Glückauf Nachbarn – Modellquartier Integration“. Zum Start des Projektes hatten Experten unterschiedlicher Disziplinen in einer „Denkfabrik“ Thesen dafür entwickelt, wie Integration im Quartier gelingen kann. Diese bildeten die Grundlage für die Werkstattphase im Jahr 2017, in der vier internationale Planungsteams aus Architekten, Stadtplanern und Soziologen konkrete Vorschläge auf Basis des VIVAWEST-Quartiers Duisburg-Vierlinden und der ehemaligen Bergwerksfläche Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort der RAG Montan erarbeiteten. Die Ergebnisse wurden von RAG Montan und VIVAWEST auf der EXPO REAL vorgestellt.

Ebenfalls in 2016 startete im Segment Immobiliendienstleistungen das strategisch wichtige Projekt „DGM Feldtest 400“, dessen Fokus in der Erprobung eines digitalen Gebäudemanagementsystems liegt. Insgesamt werden in diesem Zusammenhang rund 400 Gebäude mit einer Technik zur zentralen Heizanlagenüberwachung und -steuerung ausgestattet. Im Rahmen des Projektes werden die Funktionalitäten des Systems geprüft sowie definierte Dienste und Anwendungen getestet. Der Vorteil für die Mieter liegt insbesondere in einer nutzerorientierten und effizienteren Energieversorgung. Zudem ist eine bessere technische Betreuung der Immobilien durch die Dienstleistungsunternehmen des Konzerns möglich.

Der Einsatz regenerativer Energien hat bei VIVAWEST Tradition. An geeigneten Standorten setzt VIVAWEST bereits seit 1991 Solarthermie ein. Mit ihrer 2008 in Gelsenkirchen-Schaffrath errichteten Photovoltaik-Anlage ist VIVAWEST Besitzerin einer der größten Solarsiedlungen in Deutschland. Auch andere Formen der Nutzung regenerativer Energien werden bei VIVAWEST eingesetzt, wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen oder Wärmepumpen mit unterschiedlichen Energiequellen. Letztere umfassen sogar einen Latentwärmespeicher in Form eines Eisspeichers.

Die geplanten Feldversuche und Pilotprojekte für 2018 können dem Nachhaltigkeits- bzw. Umweltprogramm entnommen werden.

Vergleiche Finanzbericht 2017 (1.2 Forschung und Entwicklung, Seite 10) und Bericht 2017 (Seite 72f.).


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

Der Konzern verfügt über keine wesentlichen langfristigen Finanzanlagen. Nachhaltigkeitskriterien werden daher nicht berücksichtigt.