5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Als Bundesunternehmen haben wir eine Vorbildfunktion. Die Verantwortung für Nachhaltigkeitsthemen bei der Bundesdruckerei-Gruppe liegt bei der Geschäftsführung. Christian Helfrich (CFO) ist der zuständige Geschäftsführer für den Bereich „Infrastructure Management”, wo das Thema organisatorisch aufgehängt ist und als Querschnittsstrategie umgesetzt wird. Unsere Geschäftsführung steht für die gesellschaftliche Bedeutung des Themas ein und trägt diese nach innen und nach außen.

Die Geschäftsführung legt Wert auf die Verantwortung der Führungsgremien. Wir haben einen internen konzernweiten Strategieprozess, der jährlich von unserem Leitungskreis vorangetrieben und weiterentwickelt wird. Auch der Aufsichtsrat der Bundesdruckerei-Gruppe ist in diesem Prozess stark eingebunden. Der Strategieprozesses bündelt verschiedene Strategien (u. a. auch die Nachhaltigkeitsstrategie) und diese fließen in die Konzernstrategie ein. Dabei zahlen die Nachhaltigkeitsziele auf unsere Geschäftsziele ein, da unser Geschäftserfolg in einer abhängigen Wechselwirkung zur Nachhaltigkeit steht.

Im Jahr 2018 gründeten wir einen internen Sustainability Council (Nachhaltigkeitsrat) mit Vertretern aus den folgenden Bereichen: Infrastructure Management, Communications & Public Affairs, Internal Audit, Compliance & Data Privacy Protection und Corporate Governance & Strategy. Als Folge der Umstrukturierung planen wir 2021 den Sustainability Council mit Mitgliedern der Konzerntöchter zu ergänzen. Zu seinen Aufgaben gehören die Ausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesdruckerei-Gruppe, die Formulierung von Zielen und Maßnahmen, die operative Umsetzung und Priorisierung in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen sowie die Unterstützung der Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Einmal im Monat tagt der Nachhaltigkeitsrat zu aktuellen Themen und berichtet regelmäßig an die Geschäftsführung. Um Nachhaltigkeitsaspekte strategisch und operativ voranzutreiben, plant die Bundesdruckerei-Gruppe Anfang 2021 den Aufbau einer Nachhaltigkeitsabteilung.
 


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Bei allen Geschäftsaktivitäten der Bundesdruckerei-Gruppe dient der Public Corporate Governance Kodex als Rahmen für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und eine gute Beteiligungsführung. Zudem nutzen wir konkrete Verhaltensnormen, die auf unseren Werten und Prinzipien beruhen. So verfügen wir über Unternehmens-, Führungs-, Arbeits- und Sicherheitsgrundsätze sowie eine Leitlinie „Verhalten im Unternehmen“.

Im Geschäftsalltag dient sie – neben verschiedenen Richtlinien (z. B. zu Einkauf, Compliance, Risiko- und Chancenmanagement) – der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie, die für alle Beschäftigten maßgeblich ist. Zudem greifen wir dabei auf eine Vielzahl von Managementsystemen zurück. Mithilfe der Managementsysteme operationalisieren wir die strategischen Ziele und entwickeln geeignete Maßnahmen und Kennzahlen zur Kontrolle. Im Rahmen von Managementreviews sowie internen und externen Audits (Zertifizierungen) überprüfen wir die Wirksamkeit der Maßnahmen und passen diese nach Bedarf an.

In folgenden Bereichen hat die Bundesdruckerei-Gruppe Managementsysteme etabliert: 



7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Unsere strategischen Nachhaltigkeitsziele sind den Konzernzielen zugeordnet (s. Kriterium 3). Um sie mit Leben zu füllen, haben wir den operativen Nachhaltigkeitszielen entsprechende Kennzahlen zu den einzelnen Handlungsfeldern zugeordnet.

Die Kontrolle der Ziele aller Teil- und Querschnittsstrategien findet auf Konzernebene im Rahmen eines jährlichen Reviews statt. Die einzelnen operativen Ziele verfolgen und überprüfen wir mithilfe unserer Managementsysteme. Dadurch erheben wir regelmäßig die relevanten Daten zu den definierten Kennzahlen. Darüber hinaus dokumentieren wir seit Anfang 2020 alle DNK-relevanten Angaben an einem Ort, um bei der Berichterstattung die Zuverlässigkeit, Konsistenz und Vergleichbarkeit der Daten sicherstellen zu können.

Aufgrund der Spezifika von sozialen und Governance-Aspekten sind viele nichtfinanzielle Aspekte nicht ohne weiteres messbar. Daher sind manche Kennzahlen qualitativer bzw. nicht quantitativer Natur. Die Bundesdruckerei-Gruppe versucht stets, möglichst präzise und eindeutige Kennzahlen zu identifizieren (s. Übersicht).




Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Als Bundesunternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung. Demnach sehen wir es als unser Ziel, Vertrauen in die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen. Alle Strategieprozesse und die jährlichen Konzernziele zahlen darauf ein. Auch Nachhaltigkeit ist als Querschnittsstrategie in vielen dieser Prozesse und Ziele verwoben.

Die Aktivitäten der Bundesdruckerei-Gruppe fußen auf grundlegenden Prinzipien und Werten. Aus diesen Unternehmensgrundsätzen leiten wir konkrete Verhaltensnormen ab und kommunizieren diese intern durch unsere Leitbilder und Richtlinien. Wir verfügen beispielsweise über Unternehmens-, Führungs-, Arbeits- und Sicherheitsgrundsätze sowie eine Leitlinie „Verhalten im Unternehmen“.

Im Berichtsjahr hat die Bundesdruckerei-Gruppe einen umfassenden internen Prozess zur Weiterentwicklung der Unternehmenswerte abgeschlossen. Die Ergebnisse werden in den kommenden Monaten durch unternehmensweite Workshops in die Breite kommuniziert.

Die Nachhaltigkeitsleitsätze der Bundesdruckerei-Gruppe:


Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 1
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.
Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 2
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.

8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Das Entgelt für tarifliche und außertarifliche Arbeitnehmer der Bundesdruckerei-Gruppe besteht aus fixen Entgeltbestandteilen und einer zusätzlichen variablen Entgeltkomponente. Das variable Entgelt hängt von der Erreichung der wirtschaftlichen Konzernziele ab.

Für leitende Angestellte und die Geschäftsführungen der Bundesdruckerei GmbH, D-Trust GmbH und Maurer Electronics GmbH besteht das Jahreszielentgelt ebenfalls aus einem Fixgehalt und einem variablen Gehaltsbestandteil. Das variable Entgelt wird in Relation zum Erfüllungsgrad der Jahresziele ausgezahlt. Soziale und ökologische Unternehmensziele sind im Vergütungssystem der Geschäftsführung, Führungskräfte und Mitarbeiter nicht enthalten und derzeit nicht geplant.

Die Ziele werden zu Beginn des jeweiligen Geschäftsjahres zunächst dem Aufsichtsrat vorgelegt und anschließend durch die Geschäftsführung verabschiedet. 2020 galt für alle Mitarbeiter der Bundesdruckerei-Gruppe das gleiche Zielsystem.

Anreize für nachhaltige Verbesserungen im Unternehmen bietet das betriebliche Vorschlagswesen bzw. Ideenmanagement. Die Bundesdruckerei GmbH belohnt dadurch technische, organisatorische oder andere Ideen der Mitarbeiter, die eine merkliche Verbesserung gegenüber dem vorherigen Zustand bewirken. Im Berichtsjahr wurden 586 Verbesserungsvorschläge beim Ideenmanagement eingereicht, die zu Einsparungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro führten. Davon wurden mehr als 400.000 Euro als Prämien an die beteiligten Mitarbeiter ausgezahlt (s. Kriterium 14).


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

Geschäftsführer der Bundesdruckerei-Gruppe:
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung gliederten sich 2020 wie folgt:


*Geschäftsführer Dr. Hofschen: Maßgeblich für die Entstehung und Höhe eines Long-Term-Incentive (LTI) Anspruchs ist die Wertentwicklung der Bundesdruckerei-Gruppe während der Geschäftsjahre 2018 - 2020. Die Wertentwicklung erfolgt mittels EVA (Economic Value Added) Zielwerten aus der Differenz des Ziel-ROCE in Höhe von 13,5% und des WACCs in Höhe von 7% multipliziert mit dem investierten Kapital. Der EVA Zielwert beträgt 79.524.312,09€. Entsprechend den vertraglichen Regelungen ist ein jährlicher Abschlag in Höhe von 50 T€ als Vorauszahlung von der Bundesdruckerei Gruppe GmbH zu leisten. Maßgeblich ist die Wertentwicklung der Bundesdruckerei-Gruppe während jeweils dreier Geschäftsjahre. Der Dreijahreszeitraum umfasst für den auf das jeweilige Dienstjahr (2018) entfallenden LTI als Referenzjahre die Geschäftsjahre, auf den der jeweilige LTI entfällt und die beiden darauffolgenden Geschäftsjahre.

*Geschäftsführer Helfrich: Maßgeblich für die Entstehung und Höhe eines Long-Term-Incentive (LTI) Anspruchs ist die Wertentwicklung der Bundesdruckerei-Gruppe während der Geschäftsjahre 2018 - 2020. Die Wertentwicklung erfolgt mittels EVA (Economic Value Added) Zielwerten aus der Differenz des Ziel-ROCE in Höhe von 13% und des WACCs in Höhe von 7% multipliziert mit dem investierten Kapital. Der EVA Zielwert beträgt 74.467.645,47€. Entsprechend den vertraglichen Regelungen ist ein jährlicher Abschlag in Höhe von 22 T€ als Vorauszahlung von der Bundesdruckerei Gruppe GmbH zu leisten. Ab dem Jahr 2019 wird der LTI Anspruch nach einem rollierenden System berechnet. Der Dreijahreszeitraum umfasst für den auf das jeweilige Dienstjahr (2018) entfallenden LTI als Referenzjahre die Geschäftsjahre, auf den der jeweilige LTI entfällt und die beiden darauffolgenden Geschäftsjahre.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

Das Verhältnis der Jahresvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters (Geschäftsführung) zum Median der Jahresvergütung aller übrigen Beschäftigten betrug 2020 etwa 12,2 zu 1 (Stand März 2021).


Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 1
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.
Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 2
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.

9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Die Bundesdruckerei-Gruppe interagiert als Bundesunternehmen mit einem breiten Spektrum an Stakeholdern. Unsere relevanten Stakeholder-Gruppen identifizieren wir auf Basis unserer Geschäftstätigkeit und den Anforderungen der Managementsysteme. Entsprechend der Definition des DNK gelten als Stakeholder alle Einzelpersonen oder Gruppen aus dem Umfeld des Unternehmens, die entweder einen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben oder aber von der Geschäftstätigkeit beeinflusst werden (z. B. Geschäftspartner, Mitarbeiter, Kunden, Zulieferer aber auch Kommunen, Parteien, Verbände etc.). 

Wichtige Anspruchsgruppen der Bundesdruckerei-Gruppe sind demnach:
Kundendialog
Die Bundesdruckerei-Gruppe setzt auf Kooperationen mit den besten Experten: den eigenen Kunden. Um nutzbringende und anwenderfreundliche Lösungen zu erarbeiten, binden wir Partner und Kunden früh im Produktentwicklungsprozess ein. Darüber hinaus pflegen wir einen engen Kontakt durch einen umfangreichen Kundensupport, ein Beschwerdemanagement und direkte Gespräche im Geschäftsalltag sowie besondere Veranstaltungen wie das „user Lab“. Regelmäßig laden wir Vertreter von Behörden zu einem Kundendialog ein, um unsere Produkte weiter zu verbessern.  

Mitarbeiterdialog
Zur Weiterentwicklung der Personalstrategie und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen führt die Bundesdruckerei-Gruppe Befragungen unter den Mitarbeitern durch. Auch 2020 fand eine Mitarbeiterbefragung statt (s. Kriterium 14).

Neben dem Austausch mit den Vorgesetzten im täglichen Betrieb, den Kontakt zum örtlichen Betriebsrat oder den durch eine Betriebsvereinbarung geregelten Mitarbeitergesprächen, bietet die Bundesdruckerei-Gruppe in verschiedenen Veranstaltungsformaten die Möglichkeit, mit der Geschäftsführung und den Bereichsleitern in Kontakt zu treten. Letztere wie z. B. der Lunch mit der Geschäftsführung fanden im Jahr 2020 Corona-bedingt nicht statt. Im Gegenzug entwickelten wir neue digitale Formate mit verschiedenen Schwerpunktthemen.

Dialog mit Politik und der breiten Öffentlichkeit
Die Bundesdruckerei-Gruppe steht in engem Dialog mit der Politik. Sie unterstützt mit Fachwissen, um die Basis für eine sichere Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung zu schaffen. Wichtige Ansprechpartner aus der Politik (z. B. Ministerien, Bundestag oder Vertreter auf Landesebene) werden durch Veranstaltungen und bilaterale Gespräche adressiert. Da viele politische und regulatorische Entscheidungen auf europäischer Ebene getroffen werden, stehen wir zudem mit Vertretern der EU-Kommission und dem Europäischen Parlament im Austausch.

Im Jahr 2020 richteten wir gemeinsam mit dem Tagesspiegel unter dem Titel „cybersec.lunch“ drei Diskussionsveranstaltungen aus – erst in hybrider und später in komplett digitaler Form (s. Kriterium 19). Im Jahr 2017 eröffnete zudem der Showpavillon, in dem wir Informationen zum Thema Digitalisierung und zu Lösungen der Bundesdruckerei-Gruppe der Öffentlichkeit präsentieren. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden im Jahr 2020 nur sehr wenige Führungen im Showpavillon statt, die jeweils unter Einhaltung strengster Hygienemaßnahmen durchgeführt wurden.

Dialog mit Verbänden
Als Mitglied in verschiedenen Gremien und Verbänden setzt sich die Bundesdruckerei-Gruppe aktiv für einen branchenspezifischen und branchenübergreifenden Austausch zu den Schwerpunktthemen sichere Identitäten, Daten und Infrastrukturen ein (s. Kriterium 19). Im September 2020 hat die Bundesdruckerei-Gruppe zusammen mit dem Verband European Signature Dialogue den „European Digital Identity Roundtable“ – ein neues Format für den Austausch zwischen europäischen Entscheidungsträgern, Vertrauensdiensteanbietern und Unternehmen – veranstaltet (aufgrund der Corona-Pandemie in hybrider Form). 

Lieferantendialog
Im Gegensatz zu anderen öffentlichen Unternehmen hat die Bundesdruckerei-Gruppe eine festere Lieferantenbasis. Dies betrifft insbesondere strategische Lieferanten aufgrund unserer speziellen Produkte, ID-Dokumente, Banknoten oder Pässe. Wir nutzen diese Tatsache, um langfristige strategische Lieferantenbeziehungen auf- und auszubauen. Die gängigste Dialogform sind die Lieferantengespräche, die wir rund um die jährliche Bewertung durchführen. Auf Basis unserer Bewertung aus allen relevanten Bereichen können unsere Lieferanten mit uns ein Gespräch vor Ort führen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie finden diese Gespräche digital statt. Auch Audits stellen eine Form des Dialogs dar, bei denen wir über verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte wie Arbeitssicherheit sprechen.

Die wichtigsten Themen und Anliegen aus den Dialogen werden im Sustainability Council diskutiert. Für die systematische Behandlung und Integration dieser Themen im Nachhaltigkeitsmanagement wird künftig die neu einzurichtende Nachhaltigkeitsabteilung (s. Kriterium 5) verantwortlich sein.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Die Erwartungen und Anforderungen unserer Kunden jenseits der Kundenzufriedenheit haben explizit und implizit viel mit Nachhaltigkeitsaspekten zu tun. Neben ökologischen Aspekten ist beispielsweise eine einfache Bedienung erforderlich, die die Akzeptanz und somit die lange Nutzung unserer Produkte fördert. In dieser Hinsicht müssen die Produkte auch mit künftigen Dokumenten-Generationen kompatibel sein (s. Kriterium 10).

Durch die Ergebnisse unserer umfangreichen Mitarbeiterbefragung von 2020 haben wir Fokusthemen identifiziert, die wir in den kommenden Jahren durch entsprechende Maßnahmen adressieren wollen. Dazu zählen u. a. mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeitmodelle, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie umwelt- und gesundheitsfreundliche Mobilität (s. Kriterien 14-16).

Die Bundesdruckerei-Gruppe steht Akteuren aus Ministerien und Behörden, aus dem Bundestag sowie weiteren Amtsträgern auf EU-, Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene beratend zur Seite. Im Zuge der politischen Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation und datenbasierten Geschäftsmodellen werden verschiedene Anliegen an die Bundesdruckerei-Gruppe herangetragen. Der Austausch umfasst beispielsweise Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes, aber auch der Datenethik oder der Ausgestaltung sicherer digitaler Identitäten.

In puncto Lieferantendialog ist das wichtigste Thema das Ergebnis der Lieferantenbewertung selbst und die damit verbundenen Verbesserungspotenziale bzw. Maßnahmen. Die Bewertung betrifft viele nachhaltigkeitsrelevante Bereiche, wie Gesundheit und Umwelt. Ein üblicher Gegenstand der Lieferantengespräche ist die Kommunikation zu vorhandenen Nachhaltigkeitsaktivitäten der Lieferanten und der damit verbundenen Lieferantenbewertung seitens der Bundesdruckerei-Gruppe.

Nicht zuletzt erfasst die Bundesdruckerei-Gruppe im Rahmen ihrer Managementsysteme systematisch die Äußerungen, inklusive Beschwerden, von weiteren Anspruchsgruppen wie Anwohnern. Im Berichtsjahr kamen keine gehäuften Beschwerden zu einem bestimmten Thema auf.


Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 1
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.
Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 2
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.

10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Als Bundesunternehmen schaffen wir Vertrauen in der digitalen Gesellschaft. Wir treiben technologische Entwicklungen voran und sehen uns in den Bereichen sichere Identitäten und Daten als Innovationspartner und Impulsgeber. Mit einer konsequenten und langfristig angelegten Innovationsstrategie legen wir den Grundstein für eine Balance zwischen Sicherheit, Nutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit.

Synergien von Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Als technologieführendes Unternehmen nutzen wir das Potenzial der Digitalisierung, um unsere ökologischen Auswirkungen zu reduzieren. Durch die Nutzung künstlicher Intelligenz versuchen wir unsere Rechenleistung zu senken und unseren Energieverbrauch zu reduzieren. Zudem digitalisieren wir zahlreiche Arbeitsabläufe- und Prozesse, um weitere Ressourcen einzusparen.

Datenschutz und Datensicherheit
Datenschutz und Datensicherheit stehen bei unseren Produkten an oberster Stelle. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir ein Informationssicherheits-Managementsystem nach ISO 27001 aufgebaut. Die Bundesdruckerei GmbH ist zudem nach ISO 15408 (IT Common Criteria) zertifiziert. Diese Norm stellt hohe IT-Sicherheitsanforderungen an Produkte, welche die Bundesdruckerei GmbH bereits in der Entwicklungsphase berücksichtigt.

In unserer Innovationsabteilung entwickeln wir in Kooperation mit der Wissenschaft innovative, sichere, qualitativ hochwertige und zuverlässige Lösungen. Diese schützen digitale Identitäten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur sicheren Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft. In Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen erforscht die Bundesdruckerei-Gruppe Materialien und Technologien, um nutzerfreundliche und sichere Anwendungen für die digitale Zukunft zu entwickeln. Damit setzen wir Impulse in der Grundlagen- und angewandten Forschung und gewährleisten den Transfer wichtiger Forschungsergebnisse in die Praxis.

Nachhaltigkeitsanforderungen unserer Kunden
Als Bundesunternehmen müssen unsere Geräte bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen, z. B. die ROHS- und REACH-Richtlinien sowie das Verpackungs- und Batteriegesetz. Darüber hinaus setzen wir Nachhaltigkeitsanforderungen unserer Kunden um. Darüber hinaus setzen wir Nachhaltigkeitsanforderungen unserer Kunden um. Beispielsweise haben wir im Jahr 2020 einen Product Carbon Footprint eines Produktes erstellt.

Neben der Einhaltung ökologischer Aspekte erwarten unsere Kunden intuitive und einfach zu bedienende Produkte. Diese erhöht ihre Akzeptanz und Lebensdauer. So muss beispielsweise der Personalausweis unabhängig vom Nutzungsgrad mindestens zehn Jahre einsatzfähig sein. Um die Nutzungsdauer unserer Geräte zu verlängern, entwickeln wir diese von vornherein möglichst wartungsfreundlich. So sind wir in der Lage einzelne Baugruppen – statt des gesamten Geräts – schnell auszutauschen. Die Geräte müssen zudem kompatibel mit künftigen Dokumentengenerationen sein. Solche Aspekte greifen wir im Produktdesign verstärkt auf. Mithilfe unseres Field-Service sammeln wir Kundenerfahrungen bei der Gerätenutzung und lassen diese in die Entwicklung einfließen, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette
Wir sind uns bewusst, dass unsere Produktherstellung ökologische und soziale Auswirkungen hat. Die direkten Auswirkungen unserer Produktion (z. B. Arbeitsunfälle, CO2-Emissionen, Strom- und Kraftstoffverbrauch) identifizieren wir im Rahmen der Arbeitssicherheits-, Energie-, und Umweltmanagementsysteme und treffen geeignete Maßnahmen.Eine systematische Wirkungsanalyse einzelner Produkte wird noch nicht durchgeführt. Jedoch werden im Rahmen von Testungen (z. B. der Langlebigkeit von Personalausweisen), Compliance-Prüfungen und Managementsystemen diverse soziale und ökologische Auswirkungen untersucht, um den strengen gesetzlichen Anforderungen nachzukommen. So definiert unser Umweltmanagementsystem die wesentlichen ökologischen Auswirkungen unserer Produkte und versucht diese konsequent zu minimieren.

Zudem stehen wir mit unseren Lieferanten im Austausch, um Effizienz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu stärken. Von uns produzierte Geräte werden nach Ablauf ihrer Lebensdauer in unser Unternehmen zurückgeführt und fachgerecht getrennt und entsorgt. Ausgelieferte Dokumente werden bei Ungültigkeit in der Regel von der zuständigen Meldestelle eingezogen und vernichtet.

Weitere Maßnahmen im Handlungsfeld „Innovative und sichere Produkte“:



Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

Ende 2020 war die Bundesdruckerei-Gruppe im Rahmen des CTA (Contractual Trust Agreement) mit knapp 12% im Anlagesegment Aktien investiert. Davon waren ca. 58% unter Berücksichtigung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) angelegt. Bis Ende 2023 möchten wir den Anteil ESG-konformer Investitionen im Aktiensegment auf bis zu 80% erhöhen.


Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 1
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.
Branchenspezifische Ergänzungen Überschrift 2
Es gibt keine branchenspezifischen Ergänzungen.