5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Klare Verantwortung für Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit geht jeden an – und ist daher bei Bosch als zentrale Aufgabe definiert, an der die verschiedenen Unternehmensbereiche gemeinsam arbeiten. Ambitionierte Ziele und ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement liefern die Grundlage dafür. Die Inhalte und Aufgaben sowie das entsprechende Controlling sind bei Bosch fest in den Prozessen verankert. Klare Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege sichern dabei die Effizienz unseres Handelns.

Höchstes Fachgremium für Nachhaltigkeit ist der Steuerkreis Corporate Social Responsibility unter Leitung des Vorsitzenden der Geschäftsführung. Dem Gremium gehören ebenso der für Nachhaltigkeit zuständige Geschäftsführer an sowie die fachverantwortlichen Bereichsleiter, wie z. B. für Personal, Anlagen und Bauten, Umwelt, Kommunikation. Der Steuerkreis berät über die strategische Ausrichtung von Bosch in Sachen Nachhaltigkeit, während Zielvereinbarung und Management Review für alle nachhaltigkeitsbezogenen Themen durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung sowie den für Nachhaltigkeit zuständigen Geschäftsführer erfolgen.

Organisation von Nachhaltigkeit bei Bosch
Die strategische Ausrichtung in Sachen Nachhaltigkeit wird gemeinsam durch die Bereiche Kommunikation und Regierungsbeziehungen sowie EHS und Nachhaltigkeit entwickelt. Der inhaltliche Fokus des Bereichs Kommunikation und Regierungsbeziehungen liegt auf der Nachhaltigkeitskommunikation und dem Stakeholder Engagement. Der Bereich EHS und Nachhaltigkeit ist für das Nachhaltigkeitsmanagement zuständig. Dieses umfasst insbesondere die Erstellung von Konzepten zur Weiterentwicklung, die Zielsetzung und -verfolgung sowie die Ausarbeitung und Begleitung von Programmen.

Verantwortlich für die weltweite Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sowie für die Kontrolle der jeweiligen Zielerreichung sind die Fachverantwortlichen in der zentrale und den Geschäftsbereichen. So folgen wir auch im Nachhaltigkeitsmanagement einer Struktur, die sich in anderen Bereichen bereits bewährt hat: Während Strategie und Rahmenbedingungen zentral festgelegt werden, fokussieren die Geschäftsbereiche auf die Einhaltung der Standards und Prozesse, bis hin zu deren Zertifizierung. Aufgabe der Mitarbeiter in den Regionen und an den weltweit über 400 Standorten von Bosch ist es dann, die jeweiligen Anforderungen vor Ort zu berücksichtigen und die Einhaltung der gesetzten Rahmenbedingungen sicherzustellen.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Zur Verringerung der Komplexität in unserem Nachhaltigkeitsmanagement nutzen wir einen zentralen Kernprozess. Der Kernprozess orientiert sich an den ISO-­Standardprozessdefinitionen, insbesondere nach ISO 31000.

Kernprozess
Der Kernprozess besteht aus vier Teilprozessen:

- Im Rahmen des Teilprozesses „Management Responsibility“ werden die Strategie, die Prozesse und Regelungen sowie die Organisation mindestens einmal jährlich auf ihre Aktualität und Kompatibilität mit der Unternehmensstrategie überprüft.

- Im Teilprozess „Planning“ werden interne und externe Trends analysiert und im Rahmen einer Chancen­ und Risikobewertung auf ihren Beitrag zur Wertschaffung und ihre Erfolgswahrscheinlichkeit (Chancen) sowie ihr Schadens potenzial und ihre Eintrittswahrscheinlichkeit (Risiken) untersucht. Aus den dabei identifizierten wesentlichen Chancen und Risiken ergeben sich entweder neue strategische Projekte, neue Leistungsindikatoren oder – falls notwendig – zusätzliche Regeln. Zudem fließen die Ergebnisse in das zentrale Risikomanagement ein.

Wir sind überzeugt, dass sich für ein Technologie­ und Dienstleistungsunternehmen wie Bosch aus dem Thema Nachhaltigkeit heraus klare Chancen bieten. Daher haben wir seit Januar 2018 die Ideenschmiede als wesentliche Einheit im Teilprozess Planning etabliert. Regelmäßig werden dort nach unterschiedlichen Kreativtechniken neue Lösungsideen und Konzepte oder auch Themenfelder erarbeitet, um Chancenthemen proaktiv zu besetzen und ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen. So wollen wir Bestehendes bewusst hinterfragen, um Neues zu ermöglichen.

- „Operation“, der dritte Teilprozess, befasst sich mit der Umsetzung strategischer Projekte, der Vereinbarung von Zielen und ihrer Kaskadierung innerhalb der Organisation. Auch die Erarbeitung von Regeln ist hier verankert, ebenso wie das Good Practice Sharing, mit dem wir die Verbreitung vorbildlicher Lösungsansätze fördern wollen.

- Der Teilprozess „Steuerung & CIP“ umfasst Auditierung, Maßnahmenverfolgung und -bewertung sowie das externe Berichtswesen anhand ausgewählter Leistungsindikatoren. Dabei prüfen Validatoren alle Datensätze der Berichtseinheiten, ein striktes Vier-Augen-Prinzip gewährleistet dabei die Datenqualität. Zudem erfolgt auch noch die zentrale Prüfung im Bereich EHS und Nachhaltigkeit. Die berichteten Daten können intern, etwa im Rahmen von Standortaudits, geprüft werden.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

An 89 % der Produktions­ und Entwicklungsstandorte mit mehr als 100 Mitarbeitern gibt es ein Umweltmanagementsystem in Anlehnung an ISO 14001. Der Großteil dieser Systeme ist schon heute zertifiziert – bis 2020 sind Implementierung und Zertifizierung für den gesamten Konsolidierungskreis der Bosch­-Gruppe verpflichtend. Koordiniert durch den Zentralbereich EHS und Nachhaltigkeit werden die entsprechenden Kennzahlen vor Ort von Fachexperten erfasst, ausgewertet und dann zentral für die gesamte Bosch­-Gruppe evaluiert. Mit der Implementierung von Energiemanagementsystemen sowie ihrer Zertifizierung nach ISO 50001 wollen wir kontinuierlich Fortschritte in unserer Energieeffizienz erreichen.

Umweltmanagementsysteme (UMS) Bosch-Gruppe 2018
Energiemanagementsysteme (EMS) Bosch-Gruppe 2018

Ende 2018 hatten bereits 244 der 296 Fertigungs- und Entwicklungsstandorte ein Arbeitsschutz-Managementsystem implementiert, knapp 60 % der Systeme waren zertifiziert.

Arbeitsschutz-Managementsysteme (AMS) Bosch-Gruppe 2018




Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Die Bosch-Gruppe verfolgt die folgenden Leitbilder und Prinzipien:
We are Bosch
Grundsätze sozialer Verantwortung bei Bosch
Code of Business Conduct  

Das Unternehmen leiten sieben Werte (siehe auch We are Bosch):  
  1. Zukunfts- und Ertragsorientierung: Wir handeln ertragsorientiert, sichern so unsere Zukunft und schaffen die Grundlagen für die gemeinnützigen Vorhaben des Unternehmens der Robert Bosch Stiftung.
  2. Verantwortung und Nachhaltigkeit: Wir handeln wirtschaftlich und verantwortungsvoll zum Wohl von Gesellschaft und Umwelt.
  3. Initiative und Konsequenz: Wir handeln aus eigener Initiative, in unternehmerischer Verantwortung und sind konsequent bei der Verfolgung unserer Ziele.
  4. Offenheit und Vertrauen: Wir kommunizieren wichtige Unternehmensthemen rechtzeitig und offen und schaffen so die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
  5. Fairness: Wir erachten Fairness in der Zusammenarbeit im Unternehmen und mit Geschäftspartnern als Voraussetzung für unseren Erfolg.
  6. Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Legalität: Wir versprechen nur, was wir halten können, sehen Zusagen als Verpflichtung an und beachten Recht und Gesetz.
  7. Vielfalt: Wir schätzen und fördern Vielfalt als Bereicherung und Quelle unseres Erfolgs.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Grundsätze des Vergütungssystems
Für Mitarbeiter ohne Managementverantwortung ist bei Bosch kein weltweites Vergütungssystem verbindlich vorgegeben, da Ausgangslage und Bedarf in den einzelnen Geschäftseinheiten, Regionen, Ländern und Standorten sehr unterschiedlich sind. Aufgrund der zunehmenden Volatilität der Märkte ist hier vor allem sicherzustellen, dass eine Anpassung der Vergütungssysteme jederzeit und kurzfristig möglich ist (Reversibilität).  

Für die Vergütung des Managements bei Bosch gelten weltweite Standards. Individuelle Boni wurden 2016 zu Gunsten eines kollektiven Gewinnbeteiligungsmodells abgeschafft, von dem auch die Tarifmitarbeiter in Deutschland profitieren. Denn an die Stelle der individuellen Leistung rückt immer öfter der Teamerfolg. Um den Kreis der Teilnehmer zu erweitern, laufen derzeit Absprachen in den Regionen.  

Jährlich führen Mitarbeiter und Führungskraft ein Gespräch zu Zielvereinbarung, Weiterentwicklung und Feedback. Inhalt dieses Mitarbeitergesprächs ist neben der Planung, Zieldefinition und -kontrolle von Aufgaben und Projekten auch die Kompetenz- und Leistungsbeurteilung. Nachhaltigkeitsziele sind ein wichtiger Teil der Zielvereinbarungen – vom Tarifmitarbeiter bis zur Geschäftsführung.  

EHS Award: Auszeichnungen für vorbildliche Projekte

Herausragenden Projekten verleiht Bosch Anerkennung durch die jährliche Auszeichnung mit dem EHS Award. In den Kategorien „CO2/Energieeffizienz“, „Ressourceneffizienz“ und „Arbeitssicherheit“ können sich Bosch-Standorte weltweit bewerben. Eine Expertenjury kürt die besten drei Projekte in jeder Kategorie und das für Nachhaltigkeit verantwortliche Geschäftsführungsmitglied übergibt die Trophäen im Rahmen einer internen Preisverleihung. In 2018 haben sich mehr als 100 Projektteams für den EHS Award beworben.

Zudem gibt es bei Bosch seit mehr als 90 Jahren ein systematisches Ideenmanagement. Dabei können Mitarbeiter an jedem Standort Vorschläge einreichen, wie sich z. B. betriebliche Abläufe verbessern oder Prozesse effizienter und umweltgerechter gestalten lassen. Ideen, deren Umsetzung eine Einsparung erzielt, werden prämiert.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

Die Grundsätze des Vergütungssystems bei Bosch sind in einer weltweit gültigen Zentralanweisung geregelt. Ziel ist es, sowohl eine attraktive und marktgerechte Vergütung für alle Mitarbeiter zu gewährleisten, als auch gleichzeitig Aufwände und Kosten so zu gestalten, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Bosch-Gruppe bestmöglich unterstützt wird. Dazu werden verschiedene Einflussgrößen berücksichtigt: Rechtliche, tarifliche oder betriebliche Regelungen kommen ebenso zum Tragen wie die allgemeine Situation am Arbeitsmarkt, die Wettbewerbssituation der jeweiligen Unternehmenseinheit, strategische Aspekte oder vorhersehbare Marktentwicklungen.

Für Mitarbeiter ohne Managementverantwortung ist bei Bosch kein weltweites Vergütungssystem verbindlich vorgegeben, da Ausgangslage und Bedarf in den einzelnen Geschäftseinheiten, Regionen, Ländern und Standorten sehr unterschiedlich sind. Aufgrund der zunehmenden Volatilität der Märkte ist hier vor allem sicherzustellen, dass eine Anpassung der Vergütungssysteme jederzeit und kurzfristig möglich ist (Reversibilität).

Für die Vergütung des Managements bei Bosch gelten weltweite Standards. Individuelle Boni wurden 2016 zu Gunsten eines kollektiven Gewinnbeteiligungsmodells abgeschafft, von dem auch die Tarifmitarbeiter in Deutschland profitieren. Denn an die Stelle der individuellen Leistung rückt immer öfter der Teamerfolg. Um den Kreis der Teilnehmer zu erweitern, laufen derzeit Absprachen in den Regionen.

Informationen zu den Gesamtbezügen der Personen in Schlüsselpositionen des Managements finden Sie im Bosch Geschäftsbericht 2018 auf Seite 141.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

Informationen zu den Gesamtbezügen der Personen in Schlüsselpositionen des Managements finden Sie im Bosch Geschäftsbericht 2018 auf Seite 141.


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Wir wollen unsere Stakeholder verstehen und ihre Bedürfnisse zum Maßstab unserer Aktivitäten machen. Deshalb pflegen wir den beständigen Dialog mit ihnen. Denn nur durch einen kooperativen und intensiven Austausch können wir unser Engagement so ausrichten, dass es sowohl eine maximale Wirkung entfaltet als auch den Erwartungen der verschiedenen Interessengruppen entspricht. Als weltweit tätiges Unternehmen mit einem sehr umfangreichen Produktportfolio stehen wir dabei vor der Herausforderung, einem sehr breiten Spektrum an externen Stakeholdern mit oft sehr unterschiedlichen Anforderungen zu begegnen (siehe Leistungsindikator 9). Ein eigens zur Identifizierung der Anspruchsgruppen eingerichteter Prozess besteht nicht. Der Dialog mit unseren Stakeholdern bildet die Basis für unsere Wesentlichkeitsanalyse (siehe Aspekt „Wesentlichkeit“).


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Kunden
Wir pflegen einen regelmäßigen und intensiven Austausch mit Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. In der Automobilindustrie liegt hierbei ein Schwerpunkt auf der Mobilitätswende. Außerdem arbeitet Bosch in nahezu allen Industriebereichen – oft auch in Kooperationen mit anderen Unternehmen – an Themen wie Energieeffizienz oder der Vernetzung der drei Säulen Mobilität, Gebäude und Industrie. Nicht zuletzt schätzen auch Kunden im Handwerk oder im privaten Umfeld Werkzeuge und Haushaltsgeräte von Bosch.

Lieferanten
Uns ist bewusst, dass unsere Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft über die Unternehmensgrenzen hinaus und in die Lieferkette hineinreicht. Daher beziehen wir auch unsere Lieferanten in unser Engagement für mehr Nachhaltigkeit ein und führen unter anderem auch regelmäßige Umwelt­ und Sozialaudits mit ihnen durch. Der Austausch umfasst dabei umfangreiche Analysen sowie Schulungen zu Themen wie Ressourceneffizienz und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Hochschulen und Forschungsinstitute
Den Dialog mit Forschungseinrichtungen pflegen wir einerseits über die Förderung von Forschungsprojekten in den für Bosch relevanten Bereichen wie Energieeffizienz, erneuerbaren Energien oder Elektrifizierung. Andererseits bieten wir Studierenden und Absolventen die Möglichkeit, Bachelor­ und Masterarbeiten sowie Dissertationen zu praxisrelevanten Themen der Nachhaltigkeit zu verfassen.

Politik
Als Technologie­ und Dienstleistungsunternehmen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte sind wir von regulatorischen Rahmenbedingungen abhängig und wollen gleichzeitig technologisch aufzeigen, was möglich ist. Deswegen suchen wir den Austausch auf politischer Ebene über Gespräche und die aktive Mitarbeit in Verbänden und Gremien. Bosch wird hierbei als zuverlässiger Partner in der Politik wahrgenommen und dezidiert angefragt, das eigene Wissen weiterzugeben. Statt einer ideologisch geprägten Lobbyarbeit steht die Frage der technologischen Machbarkeit unter Berücksichtigung der Wechselwirkung aus Kosten und Auswirkungen im Mittelpunkt unseres Dialogs mit der Politik.

Mitarbeiter
Das Erbe unseres Firmengründers Robert Bosch findet auch in der Unternehmenskultur seine Entsprechung: Der kontinuierliche Dialog mit den Mitarbeitern umfasst beispielsweise regelmäßige Feedbackgespräche mit der jeweiligen Führungskraft. Darüber hinaus führt Bosch alle zwei Jahre eine unternehmensweite Mitarbeiterbefragung durch. Hier werden unter anderem die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, die Identifikation mit den Werten des Unternehmens und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erhoben. 2017 lag die Beteiligungsquote weltweit bei 86 %.  

Auch die Menschen, die im Umfeld der weltweiten Bosch Standorte leben, sind wichtige Stakeholder für unser Unternehmen, ebenso wie Nichtregierungsorganisationen im Umwelt­ und Sozialbereich, Banken, Versicherungen, Medien, Kirchen sowie Vertreter öffentlicher Verwaltungen. Auch mit ihnen finden bei Bedarf Gespräche statt. Im Rahmen unserer Arbeit in Verbänden, Gremien und über die Teilnahme an Konferenzen überprüfen wir unsere umfangreichen Aktivitäten kontinuierlich.


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

„Technik fürs Leben“ – unsere Produkte begeistern Menschen, verbessern ihre Lebensqualität und tragen zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei. Ökologische und gesellschaftliche Fragestellungen werden so zum Motor für Innovationen und bilden die Basis unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Mit unserem Ansatz „Design for Environment“ haben wir diesen Zusammenhang systematisiert und stellen sicher, dass unsere Erzeugnisse über den gesamten Lebenszyklus hinweg immer umweltverträglicher werden.

Design for Environment (DfE)
Um gezielt Umweltaspekte schon während der Entwicklung zu berücksichtigen, hat Bosch die umweltgerechte Produktentwicklung (Design for Environment, DfE) fest im Rahmen des Produktentstehungsprozesses (PEP) verankert. Die entsprechenden Prinzipien sind in der Bosch- Norm „Umweltgerechte Produktentwicklung (Design for Environment)“ festgelegt, mit konkreten Design- und Fertigungsrichtlinien für Entwickler und Produktverantwortliche. Über Checklisten sind Umweltaspekte verbindlich in jedem Entwicklungsprozess zu bewerten und zu berücksichtigen. Speziell geschulte DfE-Koordinatoren betreuen und unterstützen die jeweiligen Geschäftsbereiche bei Anforderungen und Fragen rund um die umweltgerechte Produktgestaltung. Hier arbeiten die Zentralbereiche EHS und Nachhaltigkeit gemeinsam mit den Geschäftsbereichen an der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Ansatzes. Bei der Bewertung relevanter Umweltaspekte betrachten wir den gesamten Produktzyklus, von der Beschaffung über die Fertigung und den Gebrauch bis hin zur Entsorgung. Über die Analyse von Hot Spots identifizieren wir konkrete Verbesserungspotenziale. Im Fokus stehen dabei insbesondere der effiziente Einsatz von Energie und Ressourcen sowie die Vermeidung von besorgniserregenden Stoffen (Substances of Concern, SoC). So wollen wir erreichen, dass unsere Erzeugnisse über den gesamten Produktionszyklus hinweg immer umweltverträglicher werden.

Strategie für nachhaltige Erzeugnisse
Mit unserer EHS-Strategie für nachhaltige Erzeugnisse haben wir Chancen und Risiken entlang des gesamten Lebenszyklus unserer Produkte im Blick und haben diese Betrachtung auch in unserem Nachhaltigkeitszielbild berücksichtigt. Mit unserem umfassenden Nachhaltigkeitsverständnis, basierend auf der Idee der Kreislaufwirtschaft, möchten wir die Chancen verstehen, die sich entlang des Lebenszyklus unserer Produkte bieten. Da die bisherige Kategorisierung unseres Umwelt- und Sicherheitsportfolios für eine so umfassende Betrachtung nicht mehr ausreichte, haben wir im Jahr 2017 begonnen, systematisch Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessments, LCAs) für alle wesentlichen Produkte unserer Geschäftsbereiche durchzuführen. Dabei werden in den einzelnen Lebenszyklusphasen verschiedene Aspekte und Wirkungskategorien berücksichtigt, wie etwa Materialeinsatz, Gewichts- oder Volumenreduktion oder das Potenzial zur Treibhausgasminimierung. Die Ergebnisse der Analysen sollen dann die Zielsetzungen in den jeweiligen Geschäftsbereichen prägen. In Einzelfällen, etwa bei neuen Technologien, führen wir diese Analysen auch vollumfänglich in Übereinstimmung mit ISO 14040/14044 durch. Rund 50 % unseres Umsatzvolumens sind inzwischen durch unsere LCAs abgedeckt. Dabei haben wir erste Themenschwerpunkte und Hot Spots identifiziert. Beispielsweise wurden im Bereich Werkstoffe bereits deutliche Einsparungen bei Gewicht und Volumen der eingesetzten Materialien erreicht.

Lebenszyklusanalysen 

Im Rahmen der LCAs konnten wir u.a. die theoretische Recyclingfähigkeit der bei Bosch eingesetzten Materialien prüfen. Das Spektrum reicht von 20 % bis nahezu 100 %, abhängig von der werkstofflichen Zusammensetzung. Bei einer geringen Recyclingfähigkeit kann geprüft werden, ob die werkstoffliche Zusammensetzung eines Erzeugnisses geändert werden kann. Ist dies nicht möglich, wird bei der Prüfung der Verbesserungspotenziale auf andere Aspekte fokussiert. Die Bewertungssystematik im Rahmen der LCAs soll im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden und für alle neuen Produkte bei Bosch Anwendung finden. Dann wollen wir auch zusätzliche Kriterien wie etwa Verpackung und Transport in die Betrachtung einbeziehen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

Mitarbeitern der in den Konzernabschluss der Bosch-Gruppe einbezogenen Gesellschaften stehen in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes Ansprüche im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung zu. Die Versorgungsleistungen umfassen sowohl bereits laufende Leistungen als auch Anwartschaften aktiver oder ausgeschiedener Mitarbeiter.

Die Anlage des Planvermögens ist an den zugrundeliegenden leistungsorientierten Versorgungszusagen ausgerichtet. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Asset-Liability-Studien durchgeführt. Eine wichtige Steuerungsgröße dabei ist der Finanzierungsstatus. Dieser wird von Bosch fortlaufend unter Beteiligung von externen Experten überwacht. Die Anlagepolitik ergibt sich aus entsprechenden Governance-Richtlinien. Für die Umsetzung der Vermögensanlage sind externe Vermögensverwalter mandatiert.