5. Verantwortung
de
Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.
Die Gesamtverantwortung für die Nachhaltigkeit im Unternehmen obliegt derzeit der Geschäftsführung. In regelmäßigen Abstimmungsrunden findet darüber hinaus abteilungsübergreifend ein Austausch zu den verschiedenen Aktivitäten im Rahmen der Green Economy Strategie und der Entwicklung des Gewerbegebietes Lune Delta der BIS statt. Im Berichtszeitraum hat das Regionalmanagement Green Economy die Koordination zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts übernommen. Die personelle Ausstattung der BIS sieht derzeit keine eigene Planstelle im Nachhaltigkeitsmanagement vor. Die Erstellung des Berichtes ist eine Zusatzaufgabe für die koordinierende Kollegin sowie auch für die beteiligten Kollegen*innen aus den weiteren Fachbereichen. Eine Festlegung, wie die Verantwortlichkeiten zukünftig geregelt werden, erfolgt in 2021 nach einer Befassung durch den Aufsichtsrat der BIS.
6. Regeln und Prozesse
de
Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.
Formalisierte Regeln und Prozesse werden im Rahmen des BIS-internen Handbuchs “Internes Kontrollsystem (IKS)“ festgehalten. Weitere Hilfestellungen zur Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften erfolgen durch Arbeitsablaufbeschreibungen / Aktenvermerke / Merkblätter. Das Handbuch und die Ablaufbeschreibungen / Vermerke sind auf einem firmeninternen Laufwerk verfügbar. Die Mitarbeitenden sind verpflichtet, die Kontrollvorgaben und Bestimmungen einzuhalten, dies betrifft beispielsweise die Berücksichtigung von geltenden Antikorruptionsrichtlinien oder die Berücksichtigung der Datenschutzgrundverordnung. In Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit gilt die Vorgabe, Dienstreisen nur in begründeten Ausnahmefällen mit dem PKW anzutreten. Die geregelten Arbeitsabläufe beinhalten lediglich einen Teil der Aufgaben, die erledigt werden. Auf eine vollständige Beschreibung aller Arbeitsabläufe inklusive der Kontrollen wird im IKS verzichtet, es werden nur wesentliche Arbeitsabläufe dokumentiert, auch, um den Handlungsspielraum für die Mitarbeitenden nicht zu begrenzen. Da ein IKS „lebt“, werden in zeitlichen Abständen und nach Bedarf Aktualisierungen und Ergänzungen vorgenommen. Nachhaltigkeit wird in unserem Büroalltag auch durch „ungeschriebene“ Regeln und technische Maßnahmen gelebt. Beispielsweise beziehen wir ausschließlich recyceltes Drucker- und Kopierpapier, und ein an den Schreibtischen angebrachter „Aus“-Schalter sorgt dafür, dass wir den Standby-Modus unserer Bürogeräte außerhalb der Dienstzeiten ausschalten können. Ein umfassendes Regelwerk zur Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist jedoch nicht vorhanden – unsere Unternehmenskultur setzt auf Freiwilligkeit, in der Hauptsache werden Anreize zur Förderung von Nachhaltigkeit gegeben.
7. Kontrolle
de
Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.
Bisher wurde bei der BIS noch kein konsequentes Nachhaltigkeitscontrolling betrieben, und auch mögliche Kennzahlen wurden bisher nicht systematisch erhoben. Einzelne Ansätze und Erhebungen werden in den jeweiligen Leistungsindikatoren verschiedener DNK-Kriterien in diesem Bericht wiedergegeben. Unsere Zielsetzung ist unter anderem, Verbrauchswerte zu reduzieren. Wir werden die maßgeblichen Indikatoren für unsere Bemühungen um nachhaltiges Handeln jetzt definieren. Exemplarisch wäre das die Reduzierung des Verbrauchs von Energie und Wasser in unseren Betriebsstätten. Weitere Indikatoren sind Zahlen aus dem Personalmanagement (z.B. Fluktuationsquote oder Krankheitsquote). Aber auch die Ressourcennutzung wie z.B. der Papierverbrauch dient als Indikator. Insbesondere die Zahlen zum Energieverbrauch nutzen wir zur Planung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Die kontinuierliche Erfassung von Indikatoren ist ab dem Jahr 2021 geplant.
Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7
de
Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.
In 2016/2017 wurde ein Leitbild unter Beteiligung von Mitarbeitenden entwickelt und verabschiedet. In verabschiedenen Workshops, Lernreisen und Veranstaltungen haben sich die BIS-Mitarbeiter*innen auf folgende Mission, Vision, Werte und Spielregeln im Innen und Außen geeinigt:
MISSION
Wir sind Wegbereiter für Unternehmensentwicklungen in Bremerhaven. Dies sind wir aus voller Überzeugung und mit Leidenschaft, weil wir wollen,
- dass Unternehmen unterstützt werden, die gute und sinnvolle Produkte herstellen und gute Arbeitsbedingungen bieten,
- dass Menschen in Bremerhaven gerne leben und arbeiten,
- das Bremerhaven als attraktiver Wirtschaftsstandort überregional wahrgenommen wird und weiter wächst.
Unseren Kunden bieten wir:
- Lotsenfunktion bei ihrer Entwicklung,
- Unterstützung bei Plan- und Baurecht,
- bedarfsgerechte Infrastruktur,
- passende Gewerbeflächen und Immobilien,
- Förderung von Investitions- und Innovationsprojekten.
VISION
Wir als BIS sind Wegbereiter für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der wachsenden Stadt Bremerhaven zu dem führenden Wirtschaftsstandort an der Nordseeküste.
WERTE
Die Basis unseres Handelns als Mitarbeiter*innen in der BIS sind vier starke gemeinsame Werte, wir arbeiten:
Mit Weitblick Gemeinsam Echt offen Echt gut
Mit Weitblick
Die BIS hält Ausschau nach zukünftigen Marktentwicklungen und Produktinnovationen und stellt Bremerhaven kreativ für neue, zu uns passende Branchen auf. Das umfasst für uns die Werte: Kreativität, Phantasie und eine gemeinsame Zielorientierung, dabei sind wir innovativ und visionär.
Gemeinsam
Wir stehen gemeinsam zu soliden Grundwerten. Das umfasst für uns die Werte: Respekt, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Wertschätzung, Ehrlichkeit, Fairness, Verlässlichkeit, Loyalität, Integrität, Kollegialität, Gleichbehandlung, Harmonie, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Höflichkeit, Zufriedenheit, Anerkennung. Wir bemühen uns um emotionale Intelligenz im Job, einen freundlichen Umgangston mit Kollegen und Kunden und pflegen eine offene und ehrliche Zusammenarbeit.
Echt offen
Wir begegnen uns und unseren Kunden vorurteilsfrei, neugierig, mit Spaß und reflektieren gemeinsam Ideen und Wünsche. Das umfasst für uns die Werte: Authentizität, Toleranz, Meinungsfreiheit, Aufgeschlossenheit und Humor. Wir pflegen einen offenen und kritischen Austausch.
Echt gut
Selbstbewusst nutzen wir unsere fachliche und persönliche Kompetenz und bieten individuelle, nachhaltige Lösungen an. Das umfasst für uns die Werte: Verbindlichkeit, Freundlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Seriosität, Resilienz, Fleiß, Offenheit, Ehrgeiz, Vertrauen, Eigenständigkeit, Effizienz, Besonnenheit, Bedachtsamkeit, Transparenz, Flexibilität, Überzeugungskraft, zukunftsorientiertes Handeln und gemeinsame Kundenorientierung.
Folgende Spielregeln helfen, dass unsere Werte lebendig werden:
- Wir schauen über den Tellerrand und denken ohne dass wir uns Grenzen setzen.
Wir sind Neuem gegenüber aufgeschlossen und versuchen, zu verstehen.
Wir sind offen für unkonventionelle Ideen. Dabei fokussieren wir uns auf unsere Ziele und Aufgaben und vermitteln ggf. an Dritte.
- Wir sehen Fehler als Chance. Wir gehen offen damit um und lernen schnell daraus.
Und dabei ist Scheitern auch erlaubt.
- Wir schweigen bei Unstimmigkeiten und Konflikten nicht, sondern suchen zeitnah das persönliche Gespräch, ggf. auch mit einem internen Mediator.
- Wir stehen zu unserem Wort! Wir sagen nur zu, was wir auch einhalten können und nennen realisierbare Fristen. Bevor wir nach Außen verbindlich werden, stimmen wir uns intern ab.
- Wir kennen unsere Kompetenzen, geben unser Wissen weiter und tauschen uns regelmäßig aus, auch abteilungsübergreifend. Wir bleiben fachlich am Ball und bilden uns dafür weiter.
- Wir vermitteln den richtigen Ansprechpartner, sind erreichbar und lassen keine Anrufe ins Leere laufen. Wir bereiten uns gut auf unser Gegenüber vor und sorgen für Zeit und Raum.
- Wir behandeln alle gleich – unabhängig von Position, Funktion, Glaube, Geschichte, Äußerlichkeiten, persönlichen Beziehungen und Unternehmensgröße.
Wir begegnen unserem Gegenüber - Kollegen, Kunden und Stakeholdern - aufgeschlossen, achtsam und mit Respekt. Möglichst auch mit unserer Körpersprache. Wir verhandeln fair und gerecht und nehmen unsere Kunden ernst.
8. Anreizsysteme
de
Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.
Das Vergütungssystem der BIS lehnt sich an die geltenden Tarifverträge für den öffentlichen Dienst (TVöD) an. Dieser sieht kein gesondertes Vergütungs- oder Anreizsystem, welches die Erreichung ökologischer und sozialer Zielvorgaben fördert, vor. Jedoch bieten wir als Unternehmen andere teilweise monetäre Anreizsysteme an, mit denen wir nachhaltiges Handeln bei unseren Mitarbeitern fördern möchten. Um beispielsweise unseren Mitarbeitern eine klimafreundliche Anreise zum Arbeitsplatz zu ermöglichen, veranlassen wir seit einigen Jahren eine Bezuschussung des Jobtickets (ÖVPN-Ticket). Zudem bietet unser Unternehmen die Nutzung von Dienstfahrrädern, E-Bikes oder E-Autos für Geschäftstermine an. Dadurch erhoffen wir uns, unsere Mitarbeiter*innen motivieren zu können, vermehrt die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen und somit den CO2-Ausstoß zu minimieren. Nachhaltigkeitsziele sind bislang kein Bestandteil der Evaluation der obersten Führungsebene.
Leistungsindikatoren zu Kriterium 8
de
Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.
b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.
Informationen zur Vergütung des Geschäftsführers werden u.a. im Beteiligungsbericht der Seestadt Bremerhaven veröffentlicht. Der Bericht für 2019 ist hier veröffentlicht. Informationen zur Vergütungen des Geschäftsführers finden sich in dem Bericht auf S.138. Dem gleichen Bericht ist auf S. 139 zu entnehmen, in welcher Höhe den Aufsichtsratsmitgliedern als das höchste Kontrollorgan Sitzungsgelder und Pauschalvergütungen insgesamt gezahlt werden. Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.
Zu dem Verhältnis von Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten kann an dieser Stelle keine Angabe gemacht werden, da der Median der Jahresgesamtvergütung der Mitarbeitenden für diesen Zweck nicht erhoben wird. Es gibt diesbezüglich auch keine Pläne, weil er als nicht relevant gesehen wird.
9. Beteiligung von Anspruchsgruppen
de
Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.
Die Wirtschaftsförderung Bremerhaven ist als öffentliche Gesellschaft verschiedenen Anspruchsgruppen bzw. Stakeholdern gegenüber verbunden. Diese wurden im Rahmen eines Strategieworkshops mit der Methode Brainstorming identifiziert und deren Einfluss und Relevanz ermittelt. Wir nutzen verschiedene Dialogformen, um diese Gruppen in den Nachhaltigkeitsprozess miteinzubeziehen.
Anspruchsgruppen |
Dialogformen |
Belegschaft |
Email, Intranet, Jour Fixe |
Betriebsrat |
Sitzungstermine mit/ohne GF, Betriebsversammlung |
Aufsichtsrat |
Sitzungstermine |
Wirtschaft, ansiedlungswillige Unternehmen, Wissenschaft, allgemeine Öffentlichkeit, Verbände, Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) |
Veranstaltungen, Pressemitteilungen, Anzeigen, Netzwerke, Messen, Webseite, Broschüren, Bestandspflegetermine |
Verwaltung |
Direktansprache, Arbeitskreise |
Politik |
Direktansprache, Gremien |
Die Belegschaft ist aufgerufen, eigene Vorschläge zur Förderung der Nachhaltigkeit über Email oder das Intranet einzubringen oder über die jeweiligen Vorgesetzten. Im Intranet gibt es eine eigenständige Rubrik „Green Economy“ dazu. Darüber hinaus gibt es einen Jour fixe Green Economy, in dem abteilungsübergreifend ein Austausch stattfindet. Der Betriebsrat der BIS trifft sich regelmäßig (auch mit dem Geschäftsführer) und hat dadurch Gelegenheit, eigene Themen einzubringen und diese gegebenenfalls auch über eine Betriebsvereinbarung verbindlich zu regeln. Der Aufsichtsrat der BIS tagt viermal im Jahr, so dass der Geschäftsführer gegenüber seinem höchsten Kontrollorgan über Nachhaltigkeitsthemen informieren oder diesen um Zustimmung für bestimmte Maßnahmen bitten kann. Für den Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft und allgemeine Öffentlichkeit nutzt die BIS diverse Formate (siehe oben). Für den Austausch mit der Verwaltung sind BIS-Mitarbeiter*innen in verschiedenen Arbeitskreisen aktiv. Die Politik kann entweder direkt über ihre Vertreter*innen angesprochen werden. Besonders bedeutsame Vorhaben oder Projekte bedürfen der Zustimmung durch die Gremien.
Leistungsindikatoren zu Kriterium 9
de
Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:
a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.
Die Planung und Entwicklung des nachhaltigen Industrie- und Gewerbegebietes auf einer Fläche von 150 ha ist derzeit das bedeutsamste Projekt der BIS mit Bezug zur Nachhaltigkeit. Die Beteiligung von verschiedenen Anspruchsgruppen ist von besonderer Bedeutung, da das Projekt einen besonders großen Eingriff in die Natur beinhaltet, der zwar aufgrund der Ausrichtung besonders sensibel erfolgt, aber dennoch „auf der grünen Wiese“ stattfindet, so dass ein Teil der Stakeholder hierzu Diskussionsbedarfe haben bzw. die BIS proaktiv auf verschiedene Stakeholder zugeht, um unterschiedliche Sichtweisen und Interessen auszutauschen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Beispielsweise hat die BIS in 2019 eine Lenkungsrunde eingerichtet, in der über die Planungen für das Gebiet Lune Delta informiert wird mit dem Ziel, dass übergeordnete Belange in den Planungsprozess mitaufgenommen werden können. Mitglieder der Lenkungsrunde sind Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung. Außerdem wurde in 2019 eine „Mobilitätsrunde“ mit Vertretern aus der Verwaltung und des ÖPNVs einberufen, um Möglichkeiten für einen Gleisanschluss sowie eine Anbindung den ÖPNV auszuloten. Vertreter von Nichtregierungsorganisationen wurden in 2019 ebenfalls informiert und auf ihre Fragen, Bedenken und Anregungen eingegangen. Themen waren hier der Wunsch nach Berücksichtigung von Interessen im Bereich Freizeit (Angeln, Wassersport). Die genannten Gremien werden den Planungsprozess weiter begleiten, in den kommenden Jahren werden weitere Stakeholder angesprochen und beteiligt und deren Anliegen soweit möglich und vertretbar berücksichtigt.
10. Innovations- und Produktmanagement
de
Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.
Als nicht-produzierendes Unternehmen betreiben wir kein systematisches Innovations- und Produktmanagement. Im Rahmen unserer Green Economy-Strategie ist allerdings die Belegschaft aufgerufen, Vorschläge einzubringen, die die soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Unternehmen oder auch im privaten Bereich weiter verbessern. Unternehmensintern wurde bislang hierfür der Begriff „Green Transformation“ verwendet. Vorschläge oder auch „Tipps“ können direkt über den jeweiligen Vorgesetzten, über das Intranet oder anonymisiert über einen Briefkasten eingebracht werden. Es werden Verantwortliche benannt, die die Vorschläge auf ihre Machbarkeit (technisch, organisatorisch, finanziell) prüfen. Kosten und Nutzen werden gegenüber gestellt. Die Geschäftsführung entscheidet, ob die Vorschläge dann umgesetzt werden. In 2020 wurden beispielsweise im Rahmen eines Workshops Vorschläge gesammelt, es ist geplant, weiterhin derartige Workshops jährlich durchzuführen. Die Auswirkungen der Vorschläge werden nicht qualitativ bewertet.
Einen größeren Hebel in Bezug auf Nachhaltigkeit hat die BIS allerdings aufgrund ihres Einflusses auf die Wirtschaft und auf die Politik durch Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, Instrumente der Wirtschaftsförderung und Projektentwicklung.
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist hier der Green Economy Blog zu nennen. Hierbei handelt es sich um eine Webseite der BIS, auf der seit 2017 wöchentlich redaktionelle Beiträge über Bremerhavener Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen veröffentlicht werden, die nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen anbieten oder auch selber eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit haben. Der Blog wird ergänzt um einen monatlich erscheinenden Newsletter, in dem auf 4 neue Blogbeiträge verwiesen wird. In 2019 wurden 10 Newsletter an jeweils rund 770 Empfänger versendet, die Öffnungsrate beträgt rund 30%. Auf dem Blog wurden in 2019 insgesamt 84 Beiträge veröffentlicht, die über Twitter und Facebook in den sozialen Netzwerken verbreitet werden. Die Durchführung von Veranstaltungen sowie Vorträge und Messeauftritte mit dem Ziel, den Standort Bremerhaven als Standort der Green Economy weiter bekannt zu machen und das geplante Gewerbegebiet Lune Delta zu vermarkten, zählt ebenfalls zu unseren Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit.
Außerdem bietet der Geschäftsbereich Allgemeine Wirtschaftsförderung mit seinen Programmen zur Förderung von Forschung und Entwicklung Anreize, damit Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit entwickeln. In 2019 wurde zum einen die Wissenschaft im Land Bremen aufgefordert, die bremischen Unternehmen mit ihrer Expertise dabei zu unterstützen, ihre Chancen zur CO2-Reduktion zu erkennen und zu nutzen. Es wurden Fördermittel für große Schwerpunktvorhaben bereitgestellt, die der geförderten wissenschaftlichen Einrichtung den Aufbau einer themenspezifischen Arbeitsgruppe ermöglichen. Hierdurch sollen für die Unternehmen „Suchkosten für effizientere Lösungen“ verringert und die Entwicklung von spezifischen Innovationen vorangetrieben werden. Zum anderen wurden Unternehmen und Wissenschaft in einer weiteren Ausschreibung aufgerufen, Umweltinnovationen zu entwickeln, die Umweltverschmutzung und einen übermäßigen Ressourcenverbrauch reduzieren. Insgesamt 7 Projektskizzen wurden aufgrund dieser Ausschreibungen eingereicht. In 2019 wurden Fördermittel in Höhe von rund 1 Mio. € für 2 Vorhaben bewilligt.
Im Bereich der Projektentwicklung ist für 2019 insbesondere das Thema „Grüner Wasserstoff“ von großer Bedeutung gewesen. Konkret haben wir uns dafür engagiert, dass Projektmittel in Höhe von 20 Mio. € für Forschung und Entwicklung zur Produktion und Anwendung von grünem Wasserstoff bereitgestellt werden. Außerdem haben wir erfolgreich Personalmittel für 3 Jahre für ein Regionalmanagement Wasserstoff eingeworben.
Auswirkungen unseres beschriebenen Innovationsmanagements auf die Nachhaltigkeit werden und können nicht gemessen werden, da keine Rückschlüsse möglich sind, was passieren würde, wenn wir nicht aktiv werden. Über unsere Bemühungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit möchten wir dem Wirtschaftsstandort Bremerhaven ein nachhaltiges Image zu verschaffen. Im Bereich der Allgemeinen Wirtschaftsförderung ist es unser Ziel, dass Unternehmen über finanzielle Anreize Umweltinnovationen entwickeln und vertreiben. Im Bereich der Projektentwicklung möchten wir Umweltinnovationen initiieren. All unsere Bemühungen zielen insgesamt darauf ab, dass der Standort als ein nachhaltiger Standort gesehen wird, der geeignete Rahmenbedingungen schafft, damit Unternehmen durch die Entwicklung und den Vertrieb nachhaltiger Technologien Arbeitsplätze sichern und schaffen können und die Umwelt dabei geschützt wird.
Leistungsindikatoren zu Kriterium 10
de
Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.
(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)
Die BIS hält keine Finanzanlagen.