5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Auf Konzernebene ist die Group Sustainability & CR verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie, die Gewährleistung der Integration mit den Geschäftseinheiten und anderen relevanten Unternehmensfunktionen. Zusätzlich steht sie für die Sicherung der Sichtverbindung zu Rambolls Vermächtnis, Vision, Mission, Verpflichtungen und Richtlinien. Die Leitung obliegt dem Group Business Development Committee und dem Legal, Compliance & CR Committee, welche sich aus Managementvertretern der Geschäftseinheiten und der Konzernleitung von Ramboll zusammensetzen.  

In Deutschland gibt es bislang keinen zentralen Ansprechpartner für das Thema Nachhaltigkeit. Da die Nachhaltigkeitsberatung (von Strategie bis Umsetzung und Reporting) ein wichtiger Service von Ramboll in Deutschland darstellt, arbeiten die Teammitglieder auch an der internen Ausgestaltung der Themen. Die Einrichtung einer entsprechenden Stelle für Ramboll Deutschland ist geplant.

Zusätzlich nimmt die sog. Culture Crew eine Vermittlerrolle, unter anderem im Bereich Nachhaltigkeit, zwischen den einzelnen Märkten und Standorten ein.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Unsere Verantwortung gegenüber Kunden, Gesellschaft und Mitarbeitenden ist seit der Unternehmensgründung ein integraler Bestandteil von Ramboll und spiegelt sich sowohl in unseren internen Regeln und Prozessen als auch in unserem Geschäftsverhalten wider.   Für eine konkrete Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in allen Geschäftsbereichen sind bei Ramboll zahlreiche Regeln und Prozesse etabliert, die in der Folge dargestellt und beschrieben werden:


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Nachhaltigkeit ist als Thema im Kerngeschäft von Ramboll fest verankert. Dies wird unter anderem im Zuge der jährlichen nicht-finanziellen Berichterstattung dargestellt. Der konzernweite Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich dabei am GRI Standard, enthält Ziele und Managementansätze zur Verbesserung der Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit. Einige Leistungsindikatoren werden in der Folge beschrieben:  
  1. Als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Ramboll richten wir unser Portfolio an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) aus. Für 2016 haben wir uns auf Konzernebene das Ziel gesetzt, unsere Einnahmen aus Dienstleistungen, die direkt und positiv zu den SDGs beitragen, bis 2020 um mehr als 40 Prozent zu steigern. Dieses Ziel wurde bereits 2019 mit einer Steigerung der SDG-bezogenen Einnahmen um 57 Prozent im Vergleich zu 2016 erreicht. Im Jahr 2019 überstiegen die Einnahmen, die direkt und positiv zu den SDGs beitragen, 8 Milliarden DKK, was 59 Prozent unserer Gesamteinnahmen entspricht. Ramboll Deutschland trägt durch das Angebot an nachhaltigen Dienstleistungen zu dieser Entwicklung bei.
  2. Die Daten zur Geschlechteraufteilung basieren auf den Registrierungen im globalen HR-System von Ramboll. Alle Festangestellten bei Ramboll am Jahresende (Anzahl der Mitarbeiter am Jahresende) sind eingeschlossen. Die geschlechtsspezifische Aufteilung wird auch für Manager der Ebenen B, C und D konsolidiert, und zwar in Bezug auf ihre Stellenebene am Jahresende.
  3. Die Total Reportable Incident Rate (TRIR) stellt alle arbeitsbezogenen Vorfälle im Verhältnis zur Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden dar (Todesfälle, Verletzungen, Krankheiten, die zu Bewusstseinsverlust, Arbeits- oder Bewegungseinschränkungen, dauerhafter Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens führen oder die irgendeine Art von medizinischer Behandlung erfordern, die über eine einfache Erste-Hilfe-Behandlung hinausgeht). Die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden ergibt sich aus unserem Zeiterfassungssystem. Vorfälle, die sich auf dem Arbeitsweg ereignet haben, fallen nicht in den Anwendungsbereich.
  4. Die Lost Time Incident Rate (LTIR) stellt Vorfälle von arbeits-/arbeitsbedingten Verletzungen oder Krankheiten dar, die dazu führen, dass der Arbeitnehmer im Verhältnis zur Anzahl der Arbeitsstunden länger als einen Tag von der Arbeit abwesend ist. Die Gesamtzahl der Arbeitsstunden ergibt sich aus dem Zeitregistrierungssystem von Ramboll. Vorfälle, die sich auf dem Arbeitsweg ereignet haben, fallen nicht in den Anwendungsbereich.
  5. Die Abschlussrate für Anti-Korruptions-Schulungen entspricht der Gesamtzahl der Mitarbeiter*innen, die die Schulungen in den Jahren 2017, 2018 und 2019 absolviert haben, wie sie im globalen HR-System von Ramboll registriert sind. Die Schulung ist auf die Stellenebenen zugeschnitten, was bedeutet, dass Manager*innen eine gründlichere Schulung erhalten als Mitarbeitende im Allgemeinen.
  6. Die Abschlussrate für Data-Privacy Schulungen entspricht der Gesamtzahl der Mitarbeiter*innen, die die Schulungen in den Jahren 2017, 2018 und 2019 absolviert haben, wie sie im globalen HR-System von Ramboll registriert sind. Die Schulung ist auf die Stellenebenen zugeschnitten, was bedeutet, dass Manager*innen eine gründlichere Schulung erhalten als Mitarbeiter*innen im Allgemeinen.
  7. Die Gesamtzahl der gemeldeten Einhaltungsbedenken und Whistleblower-Fälle wird über die Speak-up-Mechanismen von Ramboll, einschließlich unseres Whistleblower-Systems, generiert. Ein Einhaltungsproblem ist ein potenzieller oder tatsächlicher Verstoß gegen 1) Gesetze und Vorschriften, 2) Richtlinien und Verfahren und/oder 3) Verpflichtungen.
  8. CO2 Emissionen (Scope 1 und 2), Energieverbrauch und Emissionen aus Reisetätigkeiten sowie Pendlerverhalten der Mitarbeitenden.

Da sich die Daten größtenteils auf den Gesamtkonzern Ramboll beziehen, ist die Zuverlässigkeit und Konsistenz dieser nicht unmittelbar nachvollziehbar. Aufgrund dessen werden in den nächsten Jahren entsprechende Datenerhebungen für Deutschland individuell durchgeführt. Somit werden nicht mehr die nationalen Daten aus dem Gesamtbericht extrahiert und allokiert, sondern sollen lokal erhoben und in den Konzernbericht integriert werden. Dafür werden 2021 die notwendigen Strukturen geschaffen und Verantwortlichkeiten zugewiesen.   Über die Erfahrungen aus der Nachhaltigkeitsberatung kann das Team die Plausibilität und Konsistenz der Daten bewerten und potenzielle Auffälligkeiten oder Unstimmigkeiten hinterfragen. Zudem liegen Vergleichswerte aus dem konzernweiten Bericht vor, die berücksichtigt werden können.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Als Unternehmen verpflichten wir uns, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, zu einer solidarischen Gesellschaft mit gleichen Rechten und Chancen für alle beizutragen und eine Kultur der Exzellenz, Freude und Chancengleichheit für alle unsere Mitarbeiter zu fördern. 
 
Wir sind bestrebt, die Gesellschaft zu beeinflussen, indem wir uns aktiv an öffentlichen Debatten beteiligen und einen offenen Dialog mit globalen Stakeholdern und Einflussnehmern ermöglichen, die die öffentliche Agenda und die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft beeinflussen können. 
 
Wir sind Mitglied des UN Global Compact und ein starker Befürworter der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Verantwortung und Nachhaltigkeit sind wichtige Dimensionen in der Art und Weise, wie wir verantwortungsvoll handeln und unseren Betrieb führen, wie wir Marktchancen finden und Projekte durchführen und wie wir Vordenker in Sachen Nachhaltigkeit sind.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Der Performance & Development Process (PDP) ist Rambolls jährlicher Prozess zur Unterstützung der Entwicklung und Leistung aller Mitarbeitenden. Der Zweck des PDP ist es, einen offenen und vertieften Dialog zwischen den Mitarbeitenden und dem/der jeweils direkten Vorgesetzten über die gegenseitigen Erwartungen hinsichtlich der beruflichen und persönlichen Entwicklung zu gewährleisten. Der PDP-Dialog ermöglicht ein konstruktives Feedback und hilft, die Richtung der Karriere, die Ziele und das Wachstum der einzelnen Mitarbeiter*innen bei Ramboll zu steuern. Ein Zwischengespräch zum Stand der Zielerreichung findet nach ca. 6 Monaten nach Zielvereinbarung statt. Fester Bestandteil der Zielvorgaben ist die fristgerechte Absolvierung aller vorgesehenen Trainings und Schulungen im Bereich Health & Safety sowie die Compliance Fortbildungen. Die Verantwortung liegt dabei bei den jeweiligen Führungskräften, wobei sich eine Nichteinhaltung negativ auf den Jahresbonus oder einer möglichen Beförderung auswirken kann. Zusätzlich setzt sich jeder Mitarbeitende zum Ziel mindestens eine Health & Safety Observation über die dafür vorgesehene App zu machen.

Darüber hinaus wird eine jährliche Befragung aller Mitarbeiter*innen zu deren Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz durchgeführt (ESES: Employee Satisfaction and Engagement Survey). Neben allgemeinen Fragen zur Position und den persönlichen Eindrücken werden auch Fragen über die direkte Führungskraft gestellt, wobei die Antworten in deren Bewertung miteinfließen, was wiederum den Bonus und mögliche Beförderungen beeinflusst.   Direkte Vergütungssysteme bzw. Anreizsysteme für Mitarbeitende oder Führungskräfte, welche spezifische Nachhaltigkeitsaspekte oder -ziele inkludieren, sind derzeit nicht implementiert.

Die Erreichung der mit den Mitarbeitenden und der Geschäftsleitung vereinbarten Ziele wird auf unterschiedlichen Ebenen kontrolliert. Im Zuge des genannten PDP-Prozesses wird die Erreichung der Ziele auf Mitarbeitenden Ebene überprüft. Die Halbjahresgespräche dienen hier der Feinsteuerung.  

Die Ergebnisse aus der Mitarbeiter Umfrage (ESES) werden ausgewertet und mit den Führungskräften diskutiert. Zusätzlich findet jährlich ein Workshop statt, in dem die Ergebnisse innerhalb eines oder mehrerer Teams interpretiert und diskutiert werden. Im Zuge des Workshops werden zudem konkrete Verbesserungsvorschläge gesammelt, die von Kleingruppen im Nachgang weiter detailliert und ausgestaltet werden.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

Die Geschäftsführung erhält ein Festgehalt, das vom Umsatz und Gewinn des Unternehmens ungebunden ist. Die Mitglieder der Geschäftsführung sind zudem in ein Bonusmodell einbezogen, im Rahmen dessen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß ihrem Joblevel am unternehmerischen Erfolg unseres Unternehmens beteiligt werden. Zusätzlich wird die Bandbreite der Gehälter für alle Joblevel in regelmäßig durchgeführten externen Bewertungen beurteilt.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

Wir stellen eine faire und angemessene Entlohnung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher. Der größte Gehaltsunterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Gehaltsniveau beläuft sich im Mittel auf ein Verhältnis von 1:4.


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Der Austausch mit relevanten Stakeholdern ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für uns als Unternehmen. Als Service-orientiertes Unternehmen haben wir eine vergleichsweise simple Lieferkette, weshalb sich unsere Stakeholder-Kommunikation vornehmlich auf Kunde*innen sowie Mitarbeitende fokussiert.
Ein gründliches Verständnis unserer Kund*innen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass Ramboll in der Lage ist, die jeweiligen Bedürfnisse zu erfüllen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu ermöglichen. Aus diesem Grund ist ein offenes und ehrliches Feedback für uns von zentraler Bedeutung. Für die Ermittlung der Kundenzufriedenheit hat Ramboll verschiedene Mechanismen etabliert. Diese umfassen u.a.:
Neben diesen beiden wiederkehrenden Formaten besteht unser Ziel in der Etablierung eines kontinuierlichen Austauschs mit unseren Kund*innen. Dies erreichen wir über den sog. Kundendialog, einem Format, in welchem sowohl Kunden als auch Ramboll-Teammitglieder die gemeinsam erarbeiteten Projektergebnisse sowie die Kommunikation bewerten. Das Format hat sich für die Ermittlung von Verbesserungspotentialen fest etabliert.

Ebenso wichtig wie das Kundenverständnis ist für uns das Verständnis sowie der Austausch mit unseren Mitarbeitenden. Zur Messung der Mitarbeitendenzufriedenheit führen wir jährlich unseren Employee Satisfaction & Engagement Survey durch. Die durch unsere Stakeholder als wesentlich identifizierten Themen sind in unserer Wesentlichkeitsanalyse (s. Kriterium 2) dargestellt.

Zum jetzigen Zeitpunkt erfolgt keine deutschlandspezifische Analyse unserer Stakeholder. Neben dem projektspezifischen Austausch stützen wir uns hier ebenfalls auf die Aktivitäten auf Konzernebene. Für das Jahr 2019 wurden, neben unseren Mitarbeitenden, folgende externe Stakeholder identifiziert und in die Auswahl unserer wesentlichen Themen eingebunden:


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Angaben zur Ermittlung wichtiger Themen und Anliegen und der Beteiligung von Anspruchsgruppen sind im Abschnitt Strategie, Wesentlichkeit dargelegt. 


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Seit 2016 ermitteln wir die sozialen und ökologischen Wirkungen unserer Dienstleistungen und Services über deren Beitrag zur Erreichung der SDGs. Konkret geschieht das, indem wir den Umsatz der Dienstleistungen ermitteln, welche direkt und positiv zu einem oder multiplen SDGs beitragen. Für das Jahr 2020 haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Umsatz aus Dienstleistungen, die direkt und positiv zu den SDGs beitragen, um 40 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert von 2016 zu erhöhen. Der positive Beitrag von Ramboll zu den SDGs im Jahr 2019 belief sich auf 8.409 Millionen DKK, was 59 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Dies bedeutet einen Anstieg von 57 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert im Jahr 2016, was zeigt, dass wir unser Ziel bereits erreicht haben.
Die Ermittlung der sozialen und ökologischen Wirkungen unserer Dienstleistung erfolgt dabei bereits bei der Erstellung der Projekte im internen System und wird von der Controlling-Abteilung ausgewertet.
 
Neben der Nachhaltigkeit wird Rambolls Geschäftsmodell stark durch Innovationsprozesse beeinflusst. Dies beruht einerseits darauf, dass unsere Kunden stets innovative Lösungen für aktuelle Problemstellungen erwarten und wir diese gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln. Andererseits setzt sich Ramboll weiterhin für Innovation innerhalb des Unternehmens, bspw. bezogen auf Dienstleistungen oder interne Digitalisierungsprozesse, ein. Für den strategischen Roll-out der Innovationsprozess hat Ramboll verschiedene Strukturen implementiert, wovon einige im Folgenden vorgestellt werden.  

Innovation Accelerator:
Der Innovation Accelerator von Ramboll ist ein stufenweiser Prozess, mit dem die Mitarbeitenden ihre Ideen innerhalb von Ramboll systematisch fördern und diejenigen, die Kunden einen echten Mehrwert bieten, rasch weiterentwickeln können. Während des gesamten Prozesses erhalten die Mitarbeitenden wertvollen Input von eigens dafür eingesetzten Trainern und ausgewählten Kunden inklusive einer Validierung ihrer Ideen. Die Kunden werden aktiv eingebunden, um Innovationen bei Ramboll voranzutreiben und zu qualifizieren. Das Thema Nachhaltigkeit steht hier nicht explizit im Fokus, wird aber stets tangiert und thematisiert.

Der Flemming-Bligaard-Preis:
Die Ramboll-Stiftung hat den mit 65.000 Euro dotierten Flemming Bligaard Award ins Leben gerufen, um Nachwuchsforscher zu unterstützen, die an nachhaltigen Lösungen arbeiten.
Am 9. Juni 2020 trat der ehemalige CEO von Ramboll Flemming Bligaard Pedersen von seinem Amt als Vorsitzender der Ramboll-Stiftung zurück. Um Flemming Bligaards Verdienste in den 44 Jahren seiner Tätigkeit für Ramboll und die Ramboll-Stiftung zu würdigen, wird ein mit 65.000 Euro dotierter Preis für einen herausragenden Nachwuchsforscher zur Verfügung gestellt, dessen Arbeit einen außergewöhnlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung darstellt.
Die Ambition hinter dem Flemming Bligaard Award ist es, neues Wissen aufzudecken, wobei der Schwerpunkt auf innovativen Ideen und anwendbaren nachhaltigen Lösungen liegt, die den Menschen und der Gesellschaft Wissen vermitteln. Der Preis würdigt Flemming Bligaard als eine Führungspersönlichkeit, die sowohl technische Exzellenz als auch einen tief verwurzelten, wertebasierten menschlichen Ansatz verkörpert, in Fortführung von Børge Rambøll und Johan Hannemann, den Gründern von Ramboll.
Zudem werden immer wieder Initiativen von einzelnen Mitarbeitenden oder Gruppen zu nachhaltigen Themen ins Leben gerufen. Zum Beispiel wurde seit dem Jahr 2018 der Plastic-free July eingeführt, der auf den Verbrauch von Kunststoffen in unserem Alltag aufmerksam machen soll. Im Zuge dessen findet auch ein Ideenwettbewerb statt, mit anschließendem nationalen Rollout der besten Vorschläge.

Die Wirkung der Innovationsprozesse hängt von den jeweiligen Prozessen ab. Projekte aus dem Innovation Accelerator haben im besten Fall einen direkten Einfluss auf unsere Services und somit auf unsere Geschäftstätigkeit sowie die davon betroffenen Kunden. Beispielsweise entstand aus dem Accelerator Programm die Applikation „SiteSee“, welche über den Einsatz von Drohnen verknüpft mit digitalen Lösungen die Analyse von stark veränderten Flächen (u.a. Mining Areas) um ein Vielfaches vereinfacht und die Datenqualität massiv verbessert. Dies erleichtert wiederum die gezielte Wiederherstellung dieser Flächen zu wesentlich geringeren Kosten.
Ein weiteres Kernthema im Bereich Innovation ist die Digitalisierung. Insbesondere bei der Planung von Offshore-Windparks, einem wichtigen Service von Ramboll in Deutschland, ist der Einsatz von sog. digitalen Zwillingen mittlerweile fest etabliert. Dadurch lassen sich Einflüsse besser vorhersehen und gezielt adressieren, Wartungsarbeiten effizienter planen und Schäden vermeiden.
Kleinere Programme wie der Plastic-free July regen die interne Diskussion zu bestimmten Themen an und haben bisher unter anderem zur Umstellung des täglichen Brotzeitservices von Verpackungen aus Plastik zu solchen aus Papier geführt.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

Für das Jahr 2019 liegen hierzu noch keine Informationen vor.