5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Das UKE steht für Spitzenforschung und medizinische Krankenversorgung auf höchstem Niveau. Es zählt zu den Einrichtungen der kritischen Infrastruktur der Region.

Organe des UKE sind gemäß dem Gesetz zur Errichtung der Körperschaft Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKEG) das Kuratorium, der Fakultätsrat, die Dekanin sowie der Vorstand. Das Kuratorium setzt sich zusammen aus einer Vertreterin/einem Vertreter der Aufsichtsbehörde sowie der für die Finanzen zuständigen Behörde, vier extern durch den Senat zu berufende Sachverständige, dem Präsidenten der Universität Hamburg, einem vom Fakultätsrat gewähltes nicht dem Vorstand angehörendes Mitglied sowie vier gewählten UKE Mitgliedern aus verschiedenen Bereichen. Das Kuratorium berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung. Ebenso kontrolliert es die Umsetzung der Betriebsziele des Klinikums. Die Medizinische Fakultät wird vom Dekanat geleitet, dem die Dekanin, die Prodekane und die Geschäftsführerin angehören. Das Dekanat entscheidet über alle Angelegenheiten der Medizinischen Fakultät, die nicht dem Fakultätsrat zugewiesen sind. Die Dekanin wird vom Fakultätsrat gewählt und vom Kuratorium bestätigt. Der Fakultätsrat nimmt im Hinblick auf die Medizinische Fakultät die Aufgaben gemäß HmbHG und Aufgaben des Hochschulsenats wahr.

Der Vorstand ist das Steuerungsgremium, das das Klinikum leitet, strategische Entscheidungen trifft und für das übergeordnete operative Geschäft verantwortlich ist. Mitglieder des Vorstandes sind der Ärztliche Direktor, der den Vorsitz innehat, die Dekanin der Medizinischen Fakultät, die Kaufmännische Direktorin sowie der Direktor für Patient:innen- und Pflegemanagement. Die Aufgaben des Vorstands sind im UKEG sowie in der UKE-Satzung beschrieben.

Das Thema ‚Nachhaltigkeit und Klimaschutz‘ ist für das UKE von hoher Relevanz. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass eine der fünf Säulen des Konzernleitbildes das UKE als „Nachhaltiges und ökologisches Unternehmen“ deklariert. Damit hat es sich offiziell der Umsetzung zu mehr Nachhaltigkeit und dem Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet. Ziele zur Steigerung der Nachhaltigkeit sowie zur Senkung des Ressourcenverbrauchs sind seit langem Bestandteil des Handelns und des Qualitätsentwicklungsplanes des Vorstands. An der Umsetzung und Zielerreichung werden alle Bereiche des UKE beteiligt. Es ist der drittgrößte Arbeitgeber der Freien und Hansestadt Hamburg. Der UKE-Konzern ist dem Hamburger Corporate Governance Kodex (HCGK) verpflichtet und verfolgt die Ziele des Hamburger Klimaplans.

Um dieser Verantwortung gegenüber der Umwelt und dem Klima intensiviert nachzukommen, hat das UKE zum 01.10.2020 die Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement samt Umweltmanagement implemen­tiert. Neben der Stabsstellenleitung ist hier auch die Umweltmanagementbeauftragte hauptamtlich beschäftigt. Die Stabsstelle ist direkt der Kaufmännischen Direktorin unterstellt. Ziel ist es, das Nachhaltigkeitsmanagement des UKE durch diese Vorstandsnähe weiter auszubauen, Nachhaltigkeitsstrategien konzentriert zu verfolgen oder neu zu entwickeln und relevante Themen und Maßnahmen weiter voranzutreiben. Die Stabsstelle hat dabei eine strategische und steuernde Rolle und steht sowohl mit externen als auch internen Stakeholdern in Interaktion. Hier werden relevante Themen gebündelt und Aufgaben vergeben. Dabei sollen alle Mitarbeitenden, engagierte Gruppen und operativ verantwortliche Bereiche des UKE beteiligt werden, um auf dem nachhaltigen Weg des UKE zu einem attraktiven klimaneutralen Unternehmen im Gesundheitswesen vorbildlich und zügig voranzuschreiten.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Im UKE ist ein Managementsystem auf Grundlage der DIN ISO 9001 implementiert. Ziel des Managementsystems ist es, die UKE-Organisationsstrategie effektiv und nachhaltig umzusetzen. Die Organisationsstrategie des UKE ist im Leitbild des UKE hinterlegt. Hier heißt es unter anderem: „Unsere Ressourcen setzen wir gewissenhaft, zielführend und nachhaltig ein. Freiräume verschaffen wir uns durch wirtschaftliches Handeln.“ Vorstand, Füh­rungskräfte sowie alle Mitarbeitende handeln nach Grundsätzen, die in dem Leitbild des UKE festgeschrieben wurden. Durch die Etablierung der Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement im Oktober 2020 und der von ihr entwickelten Nachhaltigkeitsstratgie werden diverse interne Regeln, Standards und Prozesse zur Nachhaltigkeit in das QM-System aufgenommen und fest in das operative Geschäft integriert.

Sämtliche Regelungen sind in Verfahrensanweisungen oder Prozessbeschreibungen in einem übergeordneten QM-Handbuch oder in QM-Handbüchern der einzelnen Bereiche hinterlegt. Regelmäßige Prüfungen der Regelungen sorgen dafür, dass sie immer an die aktuelle Situation angepasst sind. Alle Mitarbeitenden haben über das Intranet Zugriff auf diese Regelungen. Änderungen von Regelungen werden intern kommuniziert.

Grundvoraussetzungen für ein gelebtes QM-System sind: Zudem betreibt der Geschäftsbereich "Sicherheit und Compliance" das Compliance-Management-System (CMS) des UKE und unterstützt dadurch dabei die UKE-Ziele bzw. Werte in der Lehre, Forschung und Krankenversorgung regelkonform umzusetzen. Der Geschäftsbereich erbringt unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen und verantwortet das Compliance-Schulungskonzept. Des Weiteren hat der Bereich Compliance die strukturelle und operative Aufgabe, ein CMS zu etablieren und zu pflegen sowie die Aufgaben der rechtlichen Beratung und Bewertung und die Wahrnehmung des Dienstherrengenehmigungsgeschäfts.

Der Geschäftsbereich "Sicherheit und Compliance" steht als Anlaufstelle – insbesondere für strafrechtliche Fragestellungen speziell zu den Themen Antikorruption, Vorteilsannahme und Interessenkollision – zur Verfügung. Der Bereich unterstützt die Mitarbeiter des UKE durch Beratungen und Bewertungen und hilft dabei, geeignete Lösungen zu finden und/oder diese umzusetzen.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Die zum 01. Oktober 2020 geschaffene Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamangement wird zukünftig ein Nachhaltigkeits-Controlling etablieren. Sie ist direkt der Kaufmännischen Direktorin zugeordnet und unterstreicht die Bedeutung des nachhaltigen Handelns und der ökologischen Ausrichtung im UKE-Konzern. Dies erfolgt durch aktive Umsetzung des UKE-Leitbildes mit der Säule „Nachhaltiges und ökologisches Unternehmen“.

Über die Stabsstelle werden sämtliche Aktivitäten zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Ökologie und Energieeffizienz koordiniert. Die langjährigen Aktivitäten und Initiativen aus der  Arbeitsgruppe „Das grüne UKE“ finden hier ihre Fortsetzung. Neben energietechnischen Maßnahmen umfasst das thematische Spektrum auch Bereiche wie Beschaffung, IT, Mobilität, Speisenversorgung oder den Verbrauch von Produkten. Weitere Themen und Perspektiven sollen kontinuierlich erarbeitet und vorangetrieben werden.

Sämtliche Nachhaltigkeitsinhalte werden sukzessive mit konkreten Zielen versehen und mit Kennzahlen pro Leistungsbereich weiterentwickelt. Die effiziente Umsetzung wirkt positiv nach innen und außen und verstärkt die Wahrnehmung des UKE-Konzerns als ökologisch orientiertes Unternehmen.

Die Nachhaltigkeitsstrategie des UKE wurde im April 2021 verabschiedet. Der Nachhaltigkeitsbericht wird jährlich gemäß den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Des Weiteren wird im Jahr 2021 ebenfalls erstmalig der Corporate Carbon Footprint des UKE berechnet.

Die Nachhaltigkeitsziele sind durch die Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt. Das Reporting sowie die Kennzahlen zum Nachhaltigkeits-Controlling werden im Jahr 2021 ausgebaut. Im Zuge des UKE-Energiemanagementsystems (EnMS) gem. DIN EN ISO 50001 werden bereits Energieeffizienzziele und Kennzahlen verfolgt (z. B. Energieverbrauch je Fläche, Energieeinsatz je Umsatz). Das EnMS wird jährlich von externen zur Zertifizierung zugelassenen Unternehmen überwacht bzw. rezertifiziert. Ferner erfolgt ein internes regelmäßiges Energiecontrolling samt monatlichem Reporting. Die Qualitätssicherung erfolgt durch die Bereiche Energiemanagement und Finanzcontrolling.

Im Herbst 2020 hat das UKE-Energiemanagementsystem erstmalig ein erfolgreiches Rezertifizierungsaudit nach den Anforderungen der novellierten DIN EN ISO 50001:2018 durchlaufen.

Konkrete Leistungskennzahlen, wie beispielsweise Zahlen zum Energie- und Ressourcenverbrauch, werden bei den Kriterien 11 (Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen) und 12 (Ressourcenmanagement) genauer dargestellt.

Das UKE verpflichtet sich, die geltenden rechtlichen Anforderungen und Forderungen interessierter Parteien regelmäßig zu überprüfen, zu bewerten und bei Bedarf erforderliche Maßnahmen zu deren Einhaltung zu ergreifen. Das Prinzip der Energieeffizienz wird schrittweise in sämtliche unternehmerischen Prozesse und Strukturen des UKE integriert. Damit wird das System zum Management und zur Bewertung des Energieflusses kontinuierlich optimiert.

Energierelevante Kriterien werden entwickelt, um: Bei der Auslegung, Planung und Beschaffung von Anlagen, Geräten und Gebäuden wird sichergestellt, dass sie einen hohen Grad an Energieeffizienz aufweisen und gleichzeitig ökonomischen Grundsätzen entsprechen. Gleiches gilt für die Beschaffung von Produkten und für Dienstleistungen.

Der Vorstand stellt dem Energieteam, das sich aus den Führungskräften mit der Verantwortung für den wesentlichen Energiebedarf zusammensetzt, die notwendigen Ressourcen und Informationen zur Verfügung, um die gestellten Energieeffizienz-Ziele erreichen zu können. Außerdem werden Mitarbeitende regelmäßig geschult, um ihr Bewusstsein im Hinblick auf effiziente Energienutzung kontinuierlich zu erweitern. Der Grad der Zielerreichung wird durch regelmäßige Audits und Steuerungsmeetings überprüft.

Das UKE hat sich zudem zum effizienzsteigernden, nachhaltigen Umgang mit Energien und den begrenzten natürlichen Ressourcen verpflichtet. Es sieht darin einen wichtigen Bestandteil seiner geschäftlichen Aktivitäten und wertet diesen als einen der Schlüsselfaktoren zum gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg. Daher hat der Vorstand das strategische Energieziel festgelegt: Die Kennzahl aus dem Verhältnis des Energieverbrauchs zum Unternehmensumsatz soll jährlich um 1 Prozent gegenüber dem energetischen Bezugsjahr 2014 gesenkt werden. Dies bildet die Grundlage für die energiepolitischen Aktivitäten im UKE.



Das Altonaer Kinderkrankenhaus

Im Altonaer Kinderkrankenhaus ist keine eigene Nachhaltigkeitskontrollstelle etabliert. Jedoch findet zwischen der AKK-Geschäftsführung und der Vorstands-Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimamanagement des UKE eine regelmäßige Abstimmung in Form eines Jour Fixes im Zwei-Monats-Rhythmus statt. In diesem regelmäßigen Abstimmungstermin werden alle relevanten Nachhaltigkeitsthemen des AKK diskutiert.

Im AKK besteht zudem kein Energiemanagementsystem (EnMS) gemäß DIN EN ISO 50001. Die Energieeffizienz sowie alle relevanten Kennzahlen und Prozesse werden hier im Rahmen eines Energieaudits besprochen und kontrolliert.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

UKE-Konzernleitbild – Wissen – Forschen – Heilen

Das UKE-Konzernleitbild hält fest, woran sich das Handeln aller UKE-Mitarbeitenden orientiert. Durch die Vernetzung von Medizin, Forschung und Lehre arbeiten alle Mitarbeitende des UKE Hand in Hand für ein gemeinsames Ziel.

Ziel des Leitbildes ist es, allen Mitarbeitenden eine Orientierung im Berufsalltag zu bieten, sie zu motivieren und das WIR-Gefühl im UKE zu stärken.

Woran orientieren wir uns? Was motiviert uns? Was leitet unser Handeln? Wie wollen wir führen und geführt werden? Mit diesen Fragen haben sich die Mitarbeitenden und Führungskräfte des UKE auseinandergesetzt und diese wurden im UKE-Leitbild und -Führungsverständnis zusammengefasst.




Verantwortung, Orientierung, Zusammenarbeit, Förderung und Forderung

Das UKE-Führungsverständnis

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist die Führung der Mitarbeitenden. Das UKE-Führungsverständnis beschreibt die Grundsätze der Führungskultur.

Die neun Grundsätze des UKE-Führungsverständnisses wurden von den Führungskräften des UKE entwickelt und im Juni 2011 vom Vorstand bestätigt. Das Führungsverständnis dient als Orientierungsrahmen für die Führungskräfte am UKE. Die vier Leitthemen sind „Verantwortung übernehmen", „Orientierung geben", „Zusammenarbeit stärken" und „Mitarbeitende fördern und fordern".

Mit dem Ziel, das Führungsverständnis lebendiger und greifbarer zu gestalten wurden die Aussagen des Führungsverständnisses 2017 von Beschäftigten des Unternehmens (Führungskräfte und Mitarbeitende) in zahlreichen Workshops bewertet und interpretiert. Die Ergebnisse sind in dem konkretisierten Führungsverständnis zusammengefasst. Sie wurden im November 2017 vom Vorstand bestätigt.
Umsetzung des Führungsverständnisses
Kultur und Werte – Wir leben und schätzen Vielfalt

Für eine Kultur der Vielfalt steht das UKE genauso wie für die Werte Loyalität, Zuverlässigkeit und Toleranz. Seine Beschäftigten sowie deren Bedürfnisse stellt das UKE ins Zentrum seiner Unternehmenspolitik. Um das Engagement für ein multikulturelles Miteinander zu unterstreichen, hat das UKE die ‘Charta der Vielfalt‘ unterzeichnet. Diese Unternehmensinitiative drückt nicht nur die Vorstellung von Zusammenarbeit und Zusammenleben des UKE aus. Sie hilft auch, diese Grundwerte in unserer Gesellschaft zu fördern und zu verankern.



Das Altonaer Kinderkrankenhaus

Für das Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) als Teil des UKE gelten eigene Grundsätze, Standards und Werte, die im Geschäftsalltag eine wichtige Rolle spielen und die Vision des AKK leiten: Das AKK soll nicht nur in der Freien und Hansestadt Hamburg, sondern bundesweit als wichtiges deutsches Kinderzentrum gelten – eine Kinderklinik, die geschätzt wird für die Qualität der medizinischen Versorgung und Pflege, das Engagement der Mitarbeitenden sowie die motivierende und unterstützende Arbeitsatmosphäre.

Diesen Anspruch hat sich das AKK vor einigen Jahren gesetzt, um die Mitarbeitenden in ihrer täglichen Arbeit zu leiten. Die Strategien des AKK wurden auf Basis dieser Vision weiterentwickelt. Der „Stern des AKK“ ist mit seinen acht Einzelstrahlen das verbindende Symbol der einzelnen Strategien.


Die ökologische und soziale Nachhaltigkeitsstrategie des AKK wird dabei insbesondere durch zwei der insgesamt acht formulierten Strategien im operativen Geschäft integriert.

Unter dem Begriff Blue Hospital sind Nachhaltigkeit, ökologische Orientierung, Ressourcenschonung und eine Gestaltung der Räume, die die Heilung unterstützt als zentrale Anliegen des AKK zusammengefasst. Das AKK bemüht sich um einen besonders niedrigen Energieverbrauch und setzt umweltfreundliche Materialien ein. Dies dient zudem der Qualität der medizinischen Versorgung: Intelligente Lichtsysteme, die wenig Energie verbrauchen, unterstützen zugleich den Tages-Biorhythmus und damit das Wohlbefinden der Patient:innen. Eine Gestaltung der Räume mit freundlichen Farben und ökologischen Materialien fördert ihre Heilung.

Ein weiteres Ziel ist die Optimierung der Prozesse. Dabei ist der Anspruch des AKK der optimale Verlauf jedes Aufenthalts vom ersten Kontakt über Diagnose und Therapie bis zur Entlassung und Nachsorge. Dazu gehören verbindliche Termine, das reibungslose Ineinandergreifen aller Maßnahmen, die gute Kooperation aller beteiligten Personen im Sinne der Patient:innen – vom Arzt über das Pflegepersonal bis zur Verwaltung. Laufen die Prozesse optimal, sind Patient:innen und Mitarbeitende gleichermaßen zufrieden. Zugleich helfen gut eingespielte Abläufe, Zeit zu sparen, und führen damit zusätzlich zu einer geringeren Arbeitsbelastung. Oberstes Ziel ist die Sicherheit der Patient:innen. Mit Hilfe der ständigen Prozessoptimierung wird u. a. die soziale Nachhaltigkeit im AKK bestmöglich gefördert.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Das Thema Führung steht seit Jahren – neben Qualifizierung, Gesundheitsmanagement und Work-Life-Balance – im Mittelpunkt der beschäftigtenorientierten Personalpolitik des UKE. Mit den gehobenen Führungskräften werden u. a. monetäre Zielvereinbarungen getroffen, die sich auf die Umsetzung dieser beschäftigtenorientierten Personalpolitik sowie auf fach- und bereichsspezifische Ziele beziehen. Um die Ziele im Führungsbereich zu erreichen, werden die UKE-Führungskräfte mit einer Vielzahl von Angeboten, wie beispielsweise Workshops, Seminaren und Fortbildungen, von der UKE-Akademie für Bildung & Karriere (ABK) unterstützt. Diese sollen auch helfen, die Führungsleitsätze zu verinnerlichen.

Des Weiteren werden Ziele im Sinne des „nachhaltigen und ökologischen Unternehmen“ vereinbart. Im Rahmen des Qualitätsentwicklungsplanes (QEP) und der Strategieplanung werden jährlich Schwerpunktziele – inklusive der Kategorie „Nachhaltigkeit“ – festgelegt. Diese im Folgenden aufgeführten Nachhaltigkeitsziele fließen in unterschiedlicher Form in die Zielvereinbarungen der Führungskräfte ein.

2010 wurde die AG ‚Das grüne UKE‘ gegründet, mit dem Ziel, den Gedanken der Nachhaltigkeit im UKE weiter zu fördern. Dies erfolgte in der Umsetzung durch zahlreiche Einzelprojekte, u. a. im Bereich des Energiemanagements und der Elektromobilität.

Im jährlich erstellten Qualitätsentwicklungsplan erhalten die konzeptionelle Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit sowie das Thema Energieeffizienz kontinuierlich eine steigende Priorität. Die Themen der konzeptionellen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit lauten dabei folgendermaßen:     Bei der Energieeffizienz konzentriert sich das UKE zudem auf folgende Ziele:  Die Zielfestlegung und die Kontrolle der Zielerreichung für die Vorstandsmitglieder erfolgt durch das Kuratorium. Der Vorstand ist für die Kontrolle der Zielerreichung der nachgeordneten gehobenen Führungskräfte (Klinik-/Institutsdirektor:innen, Zentrumsleitung, Geschäftsführer:innen, Geschäftsbereichsleitungen, Stabsstellenleitungen) zuständig. Diese wiederum sind für die Vereinbarung und Zielerreichung ihrer nachgeordneten Mitarbeitenden und die generelle Zielerreichung Ihres Verantwortungsbereiches verantwortlich.

Im UKE bestehen diverse nicht-monetäre Anreizsysteme. Diese dienen unter anderem dazu, den Umgang mit Nachhaltigkeit im Unternehmen weiter zu verbessern. Beispielsweise gibt es das UKE-Ideenmanagement, welches auf folgenden drei Säulen steht:  
  1. Ideenwettbewerb „Mach Mit!“
Der Ideenwettbewerb am UKE bietet Mitarbeitenden die Möglichkeit Verbesserungsvorschläge, Ideen und sonstigen Anregungen einzubringen. So wird das große Potential des bereichsbezogenen Praxiswissens für Verbesserungen- und Einsparungen durch Optimierung der Abläufe im Arbeitsumfeld genutzt. Alle Mitarbeitenden können auch über den eigenen Arbeitsplatz hinaus Veränderungen und Verbesserungen bewirken.

Ziel und Zweck eines Vorschlags ist die Verbesserung:
  1. Best Practice: UKE-Auszeichnung für mehr Patientenorientierung und -sicherheit
Es gibt bereits viele Projekte im UKE, die zur konsequenten Patientenorientierung beitragen. Im Jahr 2015 wurde beispielsweise der "Best Practice"-Wettbewerb eingeführt, bei dem UKE Mitarbeitende Erfolgsbeispiele für mehr Patientenorientierung und -sicherheit einreichen können. Die Ansätze und Inhalte können dann auf andere Bereiche übertragen und dort ebenfalls angewendet werden.
  1. Die Arbeitsgruppen im UKE
In den  drei Arbeitsgruppen (AG) von UKE INside - AG ‚Balance - Beruf, Familie, Freizeit‘, AG ‚Führung und Qualifizierung‘ und die AG ‚Gesundheit‘ - werden in verschiedenen Gremien Themen bearbeitet. Darüber hinaus gibt es die übergeordnete AG (Ü-AG) ‚Kulturelle Öffnung und Diversity'.




Neben den oben beschriebenen Rahmenbedingungen, die auch im AKK gelten, befindet sich hier aktuell die AG ‚Betriebliches Vorschlagswesen‘ in Gründung.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

a. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einem fixen Jahresgehalt und einer variablen Erfolgsvergütung zusammen. Die variable Erfolgsvergütung wird für das abgelaufene Geschäftsjahr nach Feststellung des Jahresabschlusses durch den Wirtschaftsprüfer nach Maßgabe der erfüllten Zielvorgaben und der Gesamtperformance durch das Kuratorium unter Vorsitz der Senatorin der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke festgelegt.

b. Aufgrund des Integrationsmodells von Fakultät und Klinikum des UKE setzen sich die Zielkategorien aus den wirtschaftlichen Zielen des Unternehmens und des eigenen Bereichs, den klinischen, Forschungs- und Lehrleistungen, dem Qualitätsmanagement (u. a. personalpolitische und ökologische Ziele) zusammen und sind für alle Mitarbeitenden mit variabler Vergütung gültig. Die grundlegenden Ziele und Inhalte sind oben im Text zun Aspekt 1 dieses Kriteriums dargestellt.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

Die Jahresvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation entspricht im Berichtsjahr 2020 dem 11-fachen des Medians aller Beschäftigten der UKE-Körperschaft. 


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Im Rahmen des UKE-Qualitätsmanagements ist jeder Geschäftsbereich des UKE dazu aufgefordert, eine jährliche Analyse der sogenannten ‚Interessierten Parteien‘ (Anspruchsgruppen) durchzuführen. Der Begriff ‚Interessierte Partei‘ wurde durch die DIN EN ISO 9000: 2015-11 folgendermaßen definiert:   Bei der jährlichen Analyse werden jeweils die wichtigsten Stakeholder des Bereiches ermittelt und der Einfluss auf die Strategie und Ausrichtung (mittel/hoch/gering) bewertet. Es wird festgehalten, welche Erwartungen und Anforderungen die ‚Interessierten Parteien‘ haben, wie der Kontakt zur ‚Interessierten Partei‘ gehalten wird und welche Dokumente und Nachweise es dazu gibt. Insgesamt wurden in den Geschäftsbereichen und Tochtergesellschaften des UKE folgende Stakeholder identifi­ziert, die jeweils einem bestimmten Umfeld zugeordnet wurden: Der Dialog mit den Stakeholdern gestaltet sich unterschiedlich. Der Kontakt und Austausch erfolgt unter anderem über regelmäßige, protokollierte Termine (Jour Fixe), über verschiedene Befragungen, Jahresgespräche oder auch Begehungstermine, z. B. durch Kommissionen. Bei allen Dialogformen haben beide Parteien die Gelegenheit zur Berichterstattung und der Einbringung von Ideen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Aspekte der Nachhaltigkeit werden, soweit möglich, in Aufgaben und Projekten bereits berücksichtigt. Im Stakeholder-Dialog ist das Thema Nachhaltigkeit jedoch bislang unterrepräsentiert. Mit Einführung der Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement zum Oktober 2020 wird sich dies sukzessive ändern und eine deutlich größere Rolle beim Austausch mit den Anspruchsgruppen einnehmen. 
Durch diese Aufnahme des Dialogs mit den Stakeholdergruppen soll erreicht werden, dass künftig Themen identifiziert werden, die von und für diese als relevant angesehen werden.

Durch Aktionen wie „Die grüne Tat“, „Mach mit“ und auch durch das Lob- und Beschwerdemanagement bestehen Möglichkeiten für alle Beschäftigten, Patient:innen, Besuchende sowie Stakeholder, sich mit Vorschlägen zur Optimierung innerhalb der UKE-Struktur einzubringen. Diese werden auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft und können daraufhin in Nachhaltigkeitsprojekte des Unternehmens einfließen.


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Die Produkte und Dienstleistungen des UKE sind universitäre Medizin, Forschung und Lehre. Um bei sämtlichen Leistungsinhalten und den unterstützenden Prozessen eine durchgängige Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsas­pekte sicherzustellen, koordiniert die Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement die Einhaltung der Grundlagen des UKE-Leitbildes.

Dieses UKE-Konzernleitbild beschreibt aufbauend auf den drei Fundamenten „Wirtschaftlichkeit und Steuerung“, Infrastruktur“ und „Zusammenarbeit und Führung“ fünf tragende Säulen, die für das UKE einen eindeutigen Kompass für die Ausrichtung, Strategie und Entwicklung darstellen. Die Säule „Nachhaltiges und ökologisches Unternehmen“ ist seit 2014 die wesentliche Grundlage für die Stärkung ökologischer und nachhaltiger Unternehmenspolitik.

Im UKE ist bereits seit 2010 die Arbeitsgruppe „Das grüne UKE“ mit berufsgruppen- und bereichsübergreifenden Themenfeldern zur Steigerung der Nachhaltigkeit am UKE tätig. Die langjährigen Aktivitäten und Initiativen aus der Arbeitsgruppe finden in der 2019 etablierten Vorstands-Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimamanagement ihre Fortsetzung. Die Schaffung einer eigens auf dieses Thema fokussierten Stabsstelle unterstreicht das Anliegen und die Ernsthaftigkeit des UKE die Nachhaltigkeit des Unternehmens langfristig zu steigern.

Die neue Stabsstelle agiert über die Grenzen der Zentren, Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften hinaus und ihre direkte Anbindung an den Vorstand sichert Unabhängigkeit sowie Durchschlagskraft bei der Umsetzung von Entscheidungen. Als Querschnittsfunktion stehen die Netzwerkarbeit und die Konsensfindung im Vordergrund. Auf dieser Basis ist gewährleistet, dass sich die Wirkung auf sämtliche Prozesse in den Kliniken, Instituten, Geschäftsbereichen, Tochtergesellschaften und im Dekanat zur Förderung von Nachhaltigkeit und Innovation erstreckt.

Neben den energieeffizenzsteigernden Maßnahmen der technischen Dienstleistungsbereiche – das größte Projekt war der Aufbau eines Blockheizkraftwerkes mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (BHKW mit KWKK) im Jahr 2013 mit einer elektrischen Leistung von 2 MW – werden Potenziale zur Verbesserung der Nachhaltigkeit identifiziert, Pro­jekte entwickelt und umgesetzt. Weiterhin fließen steigende Anforderungen, Qualifizierungskriterien und Vorga­ben zur Nachhaltigkeit in sämtliche Beschaffungsvorgänge und externe Beauftragungen ein.

Viele Projekte wurden dauerhaft in Prozesse und permanente Systeme überführt, wie das Ideenmanagement mit dem Titel "Mach mit", um eine Beteiligung der Mitarbeitenden und deren Akzeptanz sicherzustellen.

Das Projekt „digitale Patientenakte“, dient dem Ziel des papierlosen Krankenhauses. In der gastronomischen Tochtergesellschaft wird das RECUP-Pfand- und -Mehrwegbecher-System genutzt und ausgebaut, welches deutschlandweit zum Einsatz kommt.

Ein konzernübergreifendes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 sichert die kontinuierliche Weiterentwicklung der Energieeffizienz. Im Bereich der Logistik erfolgt auf dem Zentralgelände des UKE eine gebäudeübergreifende emissionsfreie Versorgung mit medizinischem Material und Verbrauchsartikeln über ein fahrerloses Transportsystem (FTS) sowie der Transport von Probenmaterial über eine Rohrpostanlage.

Als grundlegende Positionierung zur Nachhaltigkeit wird die Selbstverpflichtung zur Einhaltung des B.A.U.M.-Kodex für nachhaltiges Wirtschaften nach außen und innen gewahrt.


Einkaufs- und Beschaffungsrichtlinien

Das Thema Ökologie im Einkauf – als Schlüssel für eine nachhaltige Beschaffung – hat im UKE deutlich an Bedeutung gewonnen. Grundsätzlich erfolgen alle Einkaufspraktiken im UKE unter Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards in der gesamten Supply Chain. Fair Trade, also der Handel zu Weltmarktpreisen unter Einhaltung von internationalen Umwelt- und Sozialstandards, ist im UKE ein wesentlicher Aspekt bei der Beschaffung.

Eine systematische Integration von nachhaltigen und ökologischen Aspekten bei der Einkaufsentscheidung und Beschaffungsstrategie ist, soweit möglich, fester Bestandteil in der Beschaffung. Das UKE fördert durch den intensiven Austausch mit seinen Lieferanten, dass in neue, umweltschonende Produktionsverfahren investiert wird und bringt sich als Ideengeber entsprechend ein.

Selbstverständlich müssen auch ökologische und nachhaltige Produkte die wirtschaftlichen Kriterien und Anforderungen des UKE erfüllen. Doch schon heute sind diesbezüglich sinnvolle Produkte in vielen Fällen wettbewerbsfähig, wenn man den Gesamtprozess und die damit verbundenen Life Cycle Costs vergleicht. Kostensenkungen bei den eingesetzten Produkten können durch Minimierung von Materialeinsatz und Energieverbrauch erreicht werden. Beides trägt zur Umweltverträglichkeit bei und schont Ressourcen. Auch die Reduktion von Transport und Verkehr sowie die Minimierung von Abfällen und das Schließen von Kreisläufen schont die Umwelt und ermöglicht gleichzeitig weitere Einsparungen. Durch die Erhöhung des Einsatzes von erneuerbaren Ressourcen bei den zu beschaffenden Produkten können langfristig strategische Wettbewerbsvorteile entstehen.

Der Einkauf im UKE nutzt daher seine Hebelwirkung für eine nachhaltige Entwicklung, indem neben den klassischen Einkaufskriterien wie Preis, Qualität und Zuverlässigkeit auch neue „grüne“ Einkaufskriterien in der Beschaffungsentscheidung Berücksichtigung finden. Nicht jeder Artikel eignet sich für eine solche „grüne“-Bewertung. Hier müssen zum einen Aufwand und Nutzen einer solchen Bewertung in angemessenen Verhältnis stehen und zum anderen lassen sich Artikel zum Beispiel aufgrund von nicht ausreichender Produktinformation nur in Maßen bewerten.

Insbesondere der Bereich der medizinischen Verbrauchsartikel (Spritzen, Kanülen, Verbandsmaterial etc.) stellt eine umfassende und extrem vielfältige Produktgruppe im Klinikalltag des UKE dar. Diese Produkte werden überwiegend nach einmaligem Gebrauch in den Müll und entsorgt. Dies führt zu erheblichem Ressourcenverbrauch und zu Umweltbelastungen. Durch die dadurch erzwungene Mehrproduktion entstehen damit einhergehend vermehrt CO2-Emissionen. Insbesondere hier wird der Einkauf des UKE künftig Projekte entwickeln, die eine Nachhaltigkeitsbewertung zulassen. Voraussetzung für solche umfassenden Analysen ist das Vorhandensein von entsprechenden Informationen über die Produkte. Bisher sind diese Informationen nicht vorhanden oder nur schwer von den Herstellern zu erhalten. Ein unterstützendes Element beim Einkauf ökologischer und nachhaltiger Produkte sind daher derzeit vor allem Öko- bzw. Nachhaltigkeitslabels von herstellerunabhängigen Organisationen (z. B. Blauer Engel, EU-Umweltzeichen, EPEAT).

Das UKE ergänzt die Standard-Kriterien wie Zuverlässigkeit, Servicequalität oder Preistreue bei den Einkaufsentscheidungen mit weitergehenden sozialen Standards. Die Beachtung von Arbeits- und Menschenrechten ist hierbei ein ausschlaggebendes Kriterium. Das UKE hat sich verpflichtet, über Ergänzende Vertragsbedingungen (EVB) auf die Beachtung der ILO-Kernarbeitsnormen hinzuwirken.

Als Ergänzende Vertragsbedingungen zum zu vergebenden Auftrag muss der Bieter Eigenerklärungen abgeben, die als vertragliche Nebenpflicht im Falle des Zuschlags Bestandteil des Vertrages sind. Der Lieferant verpflichtet sich darin, den Auftrag ausschließlich mit Waren auszuführen, die nachweislich unter Beachtung der ILO-Kernarbeitsnormen gewonnen oder hergestellt worden sind. Für den Verstoß gegen die vertraglichen Nebenpflichten nach diesem EVB-ILO bei der Ausführung des Auftrages werden damit Sanktionsmöglichkeiten für den Auftraggeber vertraglich vereinbart. Tariftreue und Mindestlohn, insbesondere bei Dienst- und Bauleistungen, sind Grundvoraussetzung für das UKE für eine Auftragsvergabe. Dies gilt auch für etwaige Unterauftragsnehmer.

Eine weitere Grundvoraussetzung ist, dass niedrige Preise für Dienstleistungen oder Produkte nicht auf zu niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, Überstunden oder unsichere Arbeitsverhältnisse zurückzuführen sind.

Soziale Standards sind neben dem Umweltschutz eine wichtige Bewertungsgröße bei der Auswahl von Lieferanten und werden bei Ausschreibungen abgefragt. Eine Vielzahl der Lieferanten des UKE verfügen zudem bereits über systematische Zertifizierungen z. B. nach ISO 14001 oder ISO 9001.

Der Strategische Einkauf des UKE führt des Weiteren selbstständig Lieferantenaudits im In- und Ausland durch. Teil dieser Audits ist die Überprüfung der Einhaltung von Sicherheits- und Umweltvorschriften, Einhaltung von Arbeits­sicherheit (auch Unterlieferanten), Gehälter auf landestypischem Niveau (auch Unterlieferanten) und die Sicherstellung der Vermeidung von Kinderarbeit.

Die Digitalisierung ist ein zentrales Ziel für Beschaffung und Supply Chain im UKE. Der überwiegende Teil der Prozesse erfolgen im UKE-Einkauf und der Supply Chain bereits papierlos. Weit mehr als 60 Prozent der eingehenden Rechnungen werden vollständig digital und papierlos verarbeitet. Im Zentrallager wird Robotertechnik eingesetzt, um die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden weiter zu erleichtern und die körperliche Belastung zu minimieren.

Zudem wird der Einkauf im UKE künftig Folgendes tun, um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben:
Die Unterstützung durch die Mitarbeitenden im UKE, der Partner und Lieferanten ist dabei unverzichtbar. Dabei wird Umweltschutz im Beschaffungswesen des UKE als große Chance zur Kostenreduktion verstanden.


Stärkung der Innovationskraft im UKE

Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 verknüpft die MediGate GmbH, ein Unternehmen des UKE, die Interessen von Wissenschaftler:innen mit Fördermittelgebern und Industrie.

Mit ihrer Unterstützung in den Bereichen Drittmittelverträge, EU-Förderanträge und Verwertung des geistigen Eigentums trägt die MediGate maßgeblich dazu bei, UKE-Forschungsergebnisse aus dem Labor zum Wohle der Patient:innen in die Anwendung zu bringen.

MediGate bietet Wissenschaftler:innen des UKE sowie deren Partnern eine professionelle Unterstützung im Technologietransfer, in der Förderberatung und bei klinischen Studien.

Ziel ist die nachhaltige Stärkung der Wissenschaft und Forschung im UKE, zum einen durch Steigerung des Drittmittelaufkommens und zum anderen mittels der Verwertung des am UKE generierten geistigen Eigentums.

Dies wird in den folgenden fünf Bereichen geleistet:
  1. Vertragsmanagement Drittmittel
  2. Kalkulation und Controlling Klinischer Studien
  3. Nationale Forschungsförderung
  4. EU-Forschungsförderung
  5. Technologietransfer



Das Altonaer Kinderkrankenhaus

Für das Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) gilt nicht das UKE-Leitbild, sondern die eigens definierte Vision, die als „Stern des AKK“ mit seinen acht Einzelsäulen (Strategien) abgebildet wird. Der Stern ist das verbindende Symbol der einzelnen Strategien und dient dem AKK als Orientierungsgrundlage u. a. für sein nachhaltiges Handeln. Unter dem Aspekt des Innovations- und Produktmanagements sind insbesondere die Säulen „Blue Hospital“ sowie „Optimierung der Prozesse“ als besonders relevant anzusehen. Hinzu kommt für den sozialen Bereich der Nachhaltigkeit zusätzlich die tragende Säule „Innovationen und neue Behandlungsmethoden“. Dabei geht es darum, dass die wachsende Spezialisierung der Medizin eine fortlaufend bessere Versorgung der Patient:innen ermöglicht. Entscheidend für das AKK ist dabei die Zusammenarbeit der verschiedenen Spezialisten und Berufsgruppen, da nur interdisziplinär ganzheitliche Therapieansätze gelingen können. Dieses Konzept macht das AKK über die Stadtgrenzen hinaus attraktiv.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

Das UKE weist unter den Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen und Anteile an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, aus. Eine Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren findet für die genannten Finanzanlagen nicht statt. Weitere Finanzanlagen sind im Jahresabschluss zum 31.12.2019 nicht enthalten.