5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Die strategische Verantwortung obliegt der Geschäftsführung. Die Unternehmensstrategie wird gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der VHH erarbeitet und verabschiedet. Die operative Umsetzung liegt in der Verantwortung der Führungskräfte der Fachabteilungen. Die abschließende Kontrolle liegt im Ermessen der Geschäftsführung sowie des Aufsichtsrats.  

Die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts wird federführend in der Abteilung Marketing unter Einbeziehung der relevanten Abteilungen erstellt. Die jeweiligen Führungskräfte und verantwortlichen Mitarbeiter*innen werden im Rahmen eines Workshops in das Projekt und die damit einhergehenden Aufgaben eingeführt.  

Die VHH erstellt ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2019. Der nächste Nachhaltigkeitsbericht ist für das Geschäftsjahr 2020 geplant. Für 2020 ist auch eine Überarbeitung der VHH-Unternehmensstrategie geplant, in welche die im Bericht erarbeiteten Nachhaltigkeitsaspekte einfließen sollen. Die Unternehmensstrategie wird alle zwei Jahre überarbeitet. Ab 2022 soll die Veröffentlichung des VHH-Nachhaltigkeitsberichts diesem Turnus angepasst werden.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Strategische Themen, zu denen das Nachhaltigkeitsengagement der VHH zählt, sind Bestandteil regelmäßiger Berichte in Geschäftsführungs- und Führungsrunden. Maßnahmen von essenzieller Bedeutung, wie zum Beispiel die Umstellung auf Elektromobilität, sind in einem zehnjährigen Planungshorizont abgebildet. Im operativen Bereich gelten insbesondere die Richtlinien und Anweisungen der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH), beispielsweise die Einkaufs- und Compliance-Richtlinien und der Verhaltenskodex. Politische Ziele wie der Klimaplan und europäische Richtlinien wie die Clean Vehicles Directive (CVD) bestimmen unter anderem die Ausrichtung im technischen Bereich.

Weitere Regeln und Prozesse, die sich im operativen Geschäft der Mitarbeiter*innen zeigen, wird die VHH in den nächsten Jahren weiter ausbauen und konzipieren.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Die Steuerung und Kontrolle der Nachhaltigkeitsziele durch Leistungsindikatoren

Handlungsfeld Grundlegende Leistungsindikatoren Nachhaltigkeit VHH (Beispiele)  
Management Verkehrserträge
EBITDA
Gesamtinvestitionen
Kund*innen Anzahl Fahrgäste
Verkehrsleistungen (Personenkilometer, Nutzwagenkilometer)
Mitarbeiter*innen Mitarbeitende
Auszubildende
Krankenquote
Frauenquote
Umwelt Fahrzeuge
Infrastruktur
CO2-Emissionen
 
Die Erfüllung der Kriterien Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz sind dem externen Berichtswesen der VHH zu entnehmen (zum Beispiel Geschäftsbericht Seite 3 Geschäftsbericht 2019 - VHH (vhhbus.de). Die Kontrolle der Datenqualität wird einerseits mit der Beständigkeit der Systeme sichergestellt, andererseits erfolgen Prozesse zur Überprüfung durch Wirtschaftsberatungen/Auditoren.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

GRI 102-16: Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation

Die VHH unterliegt den Anforderungen des „Hamburger Corporate Governance Kodex“ (HCGK). Mit der Einführung des HCGK im Jahr 2010 verfolgt die Freie und Hansestadt Hamburg die Ziele,
Die Umsetzung der HCGK-Ziele erfolgt sowohl intern als auch extern. Details sind zu finden unter http://www.beteiligungsbericht.fb.hamburg.de/Download/HamburgerCorporateGovernanceKodexab2020.pdf.

Weitere vorhandene Regelwerke, denen die VHH unterlegen ist, sind unter anderem die Dienstanweisung für den Fahrdienst mit Bussen (DFBus), Compliance, Einkaufs- und Fuhrparkrichtlinien.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Die VHH verfügt über ein Führungskräfte-Vergütungssystem. Hier werden strategische und operative Unternehmensziele verankert und mit leistungsorientierter Bezahlung verbunden.
Die Geschäftsführung hat ebenfalls eine monetäre Zielvereinbarung, in der der Aufsichtsrat entsprechende Ziele dauerhaft verknüpft.

Diese Ziele unterstehen einer umfassenden Kontrolle: Die Geschäftsführung überwacht die Arbeit der Führungskräfte der einzelnen Fachabteilungen, die Arbeit der Geschäftsführung wiederum unterliegt der Kontrolle durch den Aufsichtsrat sowie die Gesellschafter.

Die Vergütung der VHH-Führung steht bislang nur zum Teil in Bezug zu den Nachhaltigkeitszielen der VHH (siehe GRI 102-35: Vergütungspolitik). Im Jahr 2020 wird die Thematik der Nachhaltigkeit erstmalig in die Zielvereinbarungen aufgenommen. Eine Teilnahme von Nicht-Führungskräften an monetären Zielvereinbarungen wurde bisher im Haustarifvertrag nicht vereinbart. 


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

GRI 102-35: Vergütungspolitik:

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung sowie die Vergütungen des Aufsichtsrats werden transparent dargestellt und in einem jährlichen Bezügebericht veröffentlicht (http://www.beteiligungsbericht.fb.hamburg.de/Download/Verguetungsbericht2019.pdf).
Die Leistungskriterien der Vergütungspolitik werden in Form einer zweigeteilten Zielvereinbarung formuliert: 50 Prozent Kopplung an EBITDA und 50 Prozent andere Ziele wie zum Beispiel Digitalisierung.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

GRI 102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung:

Im Jahr 2019 betrug das Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person zur Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten 4,81.


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Als zweitgrößtes Nahverkehrsunternehmen in Norddeutschland nimmt die VHH eine zentrale Rolle im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) der Metropolregion Hamburg ein. Als öffentliches Unternehmen ist Transparenz ein essenzieller Bestandteil in der Unternehmensführung der VHH. Zur Gewährleistung höchstmöglicher Transparenz wird ein regelmäßiger Austausch mit Stakeholdern gepflegt.

Die relevanten Stakeholder der VHH sind Fahrgäste, die Auftraggeber*innen (Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und die Kreise Pinneberg, Segeberg, Herzogtum Lauenburg, Stormarn), die Eigentümer*innen, die Politik, der Aufsichtsrat sowie die eigenen Mitarbeiter*innen. Der VHH sind die Stakeholder bekannt, es wurde keine Methode zur Identifizierung angewandt.  

Die Stakeholder der VHH wurden im Sommer 2020 im Rahmen von Interviews zum Thema Nachhaltigkeit befragt. Die Interviews fanden persönlich statt und dienen der VHH nun als Wegweiser zu wesentlichen Themen und Anliegen ihrer Stakeholder. Von besonderem Interesse sind hierbei die Nachhaltigkeitsthemen, bei denen die Stakeholder der VHH den größten Handlungsbedarf im Unternehmen sehen. In einer Wesentlichkeitsmatrix wurden die Bewertungen der Stakeholder mit den relevanten Themen aus Sicht der VHH zusammengebracht (siehe Kriterium 2 „Wesentlichkeit“). Insgesamt wurden fünfzehn Interviews mit folgenden Stakeholder-Gruppen geführt.

Auftraggeber*innen (Hamburger Umland): Kreis Herzogtum Lauenburg, Kreis Stormarn, SVG Südwestholstein
2. Auftraggeber Freie und Hansestadt Hamburg
3. Verkehrspolitische Sprecher*innen der Fraktion von SPD, CDU, Grüne und Linke
4. VHH-Aufsichtsratsmitglieder
5. Finanzbehörde Beteiligungsverwaltung
6. HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH 
7. Betriebsratsmitglieder, als Stellvertretung für die Mitarbeiter*innen
8. Mitglieder des HVV-Fahrgastbeirates, als Stellvertretung für Kund*innen

Unabhängig von der Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstellung ist die VHH stets um einen engen Kontakt mit ihren Stakeholdern bemüht. So steht das Unternehmen über die Abteilung „Kundendialog“ sowie verschiedene Social-Media-Plattformen mit seinen Fahrgästen im regelmäßigen Austausch. Auf diese Art und Weise werden persönlich, telefonisch und schriftlich Kund*innen-Hinweise entgegengenommen, bearbeitet und in enger Abstimmung mit den Fachabteilungen beantwortet.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

GRI 102-44: Wichtige Themen und hervorgebrachte Anliegen

Die wichtigsten Themen und Anliegen, die durch die Einbindung der internen und externen Stakeholder aufgekommen sind, werden grundlegend in der Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst (siehe Kriterium „Wesentlichkeit“).


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

 

Zukunftsfähige und vor allem nachhaltige Mobilität ist für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) von zentraler Bedeutung.

Elektromobilität
Eines der wichtigsten Zukunftsthemen ist die Elektromobilität. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat für ihre Verkehrsunternehmen das Ziel vorgegeben, ab dem Jahr 2020 ausschließlich lokal emissionsfreie Busse zu beschaffen. In den 2030er Jahren soll der Wandel zur Elektromobilität vollzogen sein. Voraussetzung für den Betrieb von Elektrobussen ist die Etablierung eines stabilen Regelbetriebs. Aktuell steht die Bereitstellung der dafür unabdingbaren Infrastruktur im Fokus. Dazu gehören neue Werkstätten, neue Ladeinfrastruktur, geänderte Anforderungen an geschultes Fahrpersonal, ein intelligentes Betriebsleitsystem, eine tiefgreifende Digitalisierung und ein smartes Lademanagement. Die Lieferung der ersten sechzehn serienreifen Mercedes-Benz eCitaro erfolgte im Jahr 2019 für den Betriebshof Bergedorf.

elexity
Die VHH begreift das wichtige Zukunftsthema Elektromobilität als Chance in der Kommunikation gegenüber den Fahrgästen, aber auch gegenüber den Mitarbeiter*innen. Der Wandel zu einem e-mobilen Unternehmen wird daher auch kommunikativ umfassend begleitet. Weil die Elektromobilität von so hoher Bedeutung ist, nicht nur für die VHH, sondern auch für die Metropolregion Hamburg, wurde eine eigene Produktmarke entwickelt: „elexity – Hamburg fährt elektrisch“. Unter der Marke „elexity“ fasst die VHH alle Aspekte einer nachhaltigen Mobilität zusammen – von der Infrastruktur auf den Betriebshöfen über speziell geschultes Personal bis hin zu Fahrzeugen, die mit 100 Prozent Ökostrom betrieben werden, und die in einem innovativen Design gestaltet wurden, das unter Einbindung der VHH-Fahrgäste kreiert wurde.

Darüber hinaus beteiligt sich die VHH an verschiedenen innovativen Mobilitätsprojekten:
 
ioki Hamburg
Das „ioki Hamburg“-Shuttle, das im Rahmen der Smart-City-Partnerschaft mit der Stadt Hamburg entwickelt wurde, ist ein öffentliches Verkehrsmittel im HVV. Es kommt ohne festen Fahrplan oder Linien aus. Der Service ist über die „ioki Hamburg“-App buchbar. ioki Hamburg fährt unter einer Linienbuskonzession und ist tief in den bestehenden ÖPNV integriert. Betreiberin ist die VHH, die App kommt von ioki, dem Geschäftszweig der Deutschen Bahn für intelligente On-Demand-Mobilität. Das erste Angebot startete im Sommer 2018 in den Hamburger Stadtteilen Osdorf und Lurup. Im Herbst 2019 kam ein weiteres Bedienungsgebiet hinzu, und zwar im Stadtteil Billbrook. Im Jahr 2019 wurden mit ioki Hamburg insgesamt 177.100 Fahrgäste befördert. Die Shuttles haben in dieser Zeit rund 850.000 emissionsfreie Kilometer zurückgelegt. Ab Dezember 2020 wird die VHH gemeinsam mit weiteren Projektpartner*innen im Rahmen des Forschungsprojektes RealLab im Kreis Stormarn zwei neue „ioki Hamburg“-Bedienungsgebiete starten, eines in der Stadt Ahrensburg, eines in der Region
Brunsbek/Lütjensee/Trittau.

TaBuLa
In Lauenburg/Elbe im Kreis Herzogtum Lauenburg wurde unter Beteiligung der VHH ein Testzentrum für automatisiert verkehrende Busse (TaBuLa) aufgebaut. Die Stadt soll als Beispiel für andere Kleinstädte in ländlich geprägten Räumen dienen, indem dort Erfahrungen zu automatisiert, vernetzt und autonom verkehrenden Fahrzeugen gesammelt werden. Auf einer Teststrecke fahren unter realen Bedingungen autonome Busverkehre, wobei auch die Interaktion mit potenziellen Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmer*innen eine wichtige Rolle spielt. Das automatisierte Fahrzeug fährt deshalb nicht auf einem abgegrenzten Gelände, sondern im täglichen Straßenverkehr. Die VHH ist als Betreiberin des automatisierten Fahrzeugs in das Projekt TaBuLa eingebunden. Als Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs ist zudem der Kreis Herzogtum Lauenburg als Projektpartner mit von der Partie. Als Projektkoordinator und wissenschaftlicher Partner fungiert das Institut für Verkehrsplanung und Logistik an der Technischen Universität Hamburg (TUHH). TaBuLa startete bereits im Januar 2018 die Vorbereitungsphase des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Forschungsvorhabens. Im Herbst 2019 konnte das automatisiert fahrende TaBuLa-Shuttle
den Fahrgastbetrieb auf den ersten beiden der insgesamt drei Versuchsstrecken durch die Stadt aufnehmen. Im Rahmen des Projekts TaBuLa-LOG werden ab November 2020 mit dem TaBuLa-Shuttle auch Waren transportiert. Die Auslieferung der Waren übernimmt „Laura“, ein kleiner Transportroboter, der künftig seinen Weg automatisiert zwischen Shuttle und Abhol- beziehungsweise Auslieferpunkt finden soll.   
NEW 4.0
Seit Ende Juli 2018 ist die VHH Partnerin im norddeutschen Verbundprojekt „Norddeutsche EnergieWende – NEW 4.0. An diesem Projekt sind rund sechzig Partner*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik beteiligt. Ziel des Projektes ist es, Lösungen für die nächste Stufe der Energiewende zu finden. Die VHH beteiligt sich, da das Projekt auch untersucht, wie Strom, der mit Windenergieanlagen erzeugt wird, zur Ladung von Elektrobussen genutzt werden kann. Das länderübergreifende Großprojekt NEW 4.0 hat es sich zum Ziel gesetzt, Lösungen zu finden, um Hamburg und Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2035 zu 100 Prozent mit regenerativem Strom zu versorgen. Zudem sollen etwa 50 Prozent des Wärme- und des Mobilitätssektors aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Insgesamt sollen so am Ende etwa 70 bis 80 Prozent der derzeitigen CO2-Emissionen eingespart werden. Bei NEW 4.0 steht der Klimaschutz also im Vordergrund. Das Projekt wird deshalb vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) gefördert. Die VHH wird im Projekt NEW 4.0 in Zukunft eine wichtige Abnehmerin für den regenerativ erzeugten Strom sein. Es ist geplant, dass die VHH direkt mit Windstrom aus dem Windpark Curslack versorgt wird. Der Windpark hinter dem Bergedorfer Busbetriebshof gehört zum Energie-Campus des Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg). Mit dem dort durch Wind erzeugten Strom sollen nachts die Elektrobusse der VHH geladen werden.  

ITCS
Die technische Umsetzung des neuen rechnergestützten Betriebsleitsystems ITCS (Intermodal Transport Control System) ermöglicht dem Betrieb der VHH mehr Möglichkeiten zur Nutzung moderner Kommunikationsmittel, Möglichkeiten zur Steuerung von Echtzeitdaten sowie eine verbesserte Vertriebstechnik. Nach der Systemumstellung soll den Fahrgästen der VHH die Übersicht der Anschlussmöglichkeiten unter den Bussen der VHH und auch übergreifend zu unterschiedlichen Verkehrsunternehmen vereinfacht werden.

Die VHH misst ihren Markterfolg über die Anzahl der Kund*innen, sowie den Umsatz. Außerdem wird auch der „Modal Split“ verwendet, um sich einen Überblick über die Verkehrsnachfrage auf verschiedenen Verkehrsmitteln in den Bundesländern zu verschaffen. Die Kund*innen-Zufriedenheit wird alle zwei Jahre mit einer umfangreichen Marktanalyse in Erfahrung gebracht. Des Weiteren erfolgt eine Analyse der Kund*innen-Befragungen sowie die Auswertung von Kund*innen-Beschwerden. Es erfolgt eine regelmäßige Qualitätsmessung, die wöchentlich, monatlich und jährlich durchgeführt wird. Diese Messung erfolgt durch unterschiedliche Key-Performance-Indicators sowie HVV-Qualitätsmanagementsysteme. Die VHH leistet einen Anteil zum Klimaschutzplan in Hamburg. Dabei wird beachtet, dass CO2/NOx-Einsparungen in naher Zukunft noch weiter konzipiert werden. Zusätzlich erfasst die VHH einen Energieaudit, der dazu beiträgt, dass das Unternehmen in Zukunft seinen Energieverbrauch senkt.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

GRI G4 FS11: Finanzanlagen

Die VHH hat keine Finanzanlagen und investiert ausschließlich in eigene Anlagen und Produkte. Überschüssiger Cash wird im Rahmen des Finanzpoolings der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) bei der Stadt Hamburg gehalten. Die HGV ist die Konzernholding für öffentliche Unter­nehmen der Freien und Hanse­stadt Hamburg (FHH) sowie für weitere Betei­ligungen - die VHH befindet sich zu 94,19 Prozent in ihrem Besitz.