5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Das Integrierte Managementsystem fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus Qualität, Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz und Umweltschutz in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Steuerung und Überwachung der Organisation dient. Innerhalb der Dussmann Group wird ein Integriertes Managementsystem des Geschäftsbereiches Dussmann Service, welcher von der Dussmann Stiftung als Rechtsträger gesteuert wird, zur effektiven Gestaltung von Aufgaben und Prozessen auf der Basis internationaler Normanforderungen eingesetzt. Darüber hinaus gibt es ein Integriertes Managementsystem für den Teilkonzern Dussmann Technical Solutions (DTS) und auf Gesellschaftsebene (zum Beispiel in Italien oder bei Care&Kids).  

Die Verantwortlichkeit liegt beim Vorstand der Dussmann Group und den Geschäftsführungen der Einzelunternehmen.

Das Group Nachhaltigkeitskonzept wird in Form eines Integrierten Managementsystems operationalisiert; der Bereich QHSE (Quality, Health, Safety and Environment) ist federführend, bündelt die Aktivitäten und verzahnt die Prozessebenen des Unternehmens. Die drei Dimensionen Ökonomie, Soziales und Ökologie bilden die Grundsäulen der Nachhaltigkeit und stehen in direktem Zusammenhang und Wechselwirkung miteinander (siehe Grafik).




6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Das Integrierte Managementsystem der Dussmann Group ist grundsätzlich nach internationalen Normenstandards (ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001; außerdem zum Teil ISO 50001) zertifiziert und somit geeignet, die Geschäftsprozesse nachvollziehbar abzubilden. Auch die Nachhaltigkeitspolitik der Dussmann Group ist im Integrierten Managementsystem für alle unsere internen und externen Stakeholder verfügbar.

Im Verhaltenskodex der Dussmann Group sind unter anderem die Prinzipien unseres Nachhaltigkeitskonzepts dargestellt. Dieser bildet die Grundlage der Geschäftsbeziehungen mit unseren Kunden und Lieferanten und dient Mitarbeitenden als internes Regelwerk.

Die grundlegenden Richtlinien für das Dokumenten- und Prozessmanagement wurden neu aufgesetzt. Ziele sind die unternehmensweite Gültigkeit und die Etablierung der Dokumentensteuerung und Prozessdokumentation als Regelwerk und einfach zugängliche Informationsquellen.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Eine Überwachung der Nachhaltigkeitsaspekte findet fortlaufend an den Orten der Leistungserbringung statt. Die Wirksamkeit dieser Überwachung wird durch interne und externe Audits im Rahmen der ISO-Zertifizierungen überprüft.
 

Die ISO-Zertifizierungen der gesamten Dussmann Group sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt:


Die Prozesse und deren zugeordnete Dokumente sind grundsätzlich so gestaltet, dass Risiken erkannt und mit geeigneten Maßnahmen abgesichert werden können.

Im Rahmen des Nachhaltigkeitskonzepts, das in der gesamten Dussmann Group kontinuierlich weiterentwickelt wird, wurden im Berichtsjahr geeignete Zielparameter in Form von Leistungsindikatoren (KPI: Key Performance Indicator) zur Bewertung und Steuerung der wesentlichen Prozesse abgeleitet. Die konkrete Ausgestaltung der Definitionen hat im Berichtsjahr 2021 stattgefunden. Dieser Prozess wurde komplettiert mit der Einführung einer zentralen Software-Lösung zur Datenerfassung aller Nachhaltigkeitsindikatoren über alle Geschäftsbereiche und Einzelgesellschaften hinweg (siehe Kriterium 3).

Dies ermöglicht uns eine effiziente und interaktive Konsolidierung und Sammlung aller relevanten Daten für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Wir legen besonderes Augenmerk auf die Qualität aller im Berichtsjahr erhobenen Nachhaltigkeitsdaten und streben eine kontinuierliche Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsleistung als Teil unseres Nachhaltigkeitskonzepts an.

 
Im Berichtsjahr 2021 haben wir unsere Nachhaltigkeitsleistung erstmals für die gesamte Dussmann Group mittels der Ecovadis-Plattform - dem weltweit verlässlichsten Nachhaltigkeitsrating für Unternehmen - nach Stärken und Verbesserungspotenzialen bewerten lassen. Dies unterstützt die einzelnen, bereits vorhanden lokalen Bewertungen und dient dazu, die Sichtbarkeit und das Vertrauen bei bestehenden und potenziellen Kunden zu stärken.  Wir fassen darin wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte auf Konzerneben zusammen, analog zur Darstellung im aktuellen Bericht, die wir bei der Erbringung unserer Dienstleistungen berücksichtigen.


Mit der Vergabe der Silbermedaille für unseren Ecovadis-Bericht im Jahr 2021 streben wir einen hohen Qualitätsstandard, die Formalisierung, Vollständigkeit und Wahrhaftigkeit unserer Nachhaltigkeitsdaten an und setzen uns zum Ziel, in den nächsten Jahren ein besseres Rating-Ergebnis zu erreichen.
 



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Im Rahmen der Dussmann Group „Next-Level-Strategie“ bekennen wir uns zu den Werten Integrität, Ökologisches Bewusstsein, Leidenschaft, Soziale Verantwortung und Fairness. Davon abgeleitet haben wir fünf Eckpfeiler entwickelt, die Anspruch und Rahmen unseres Handelns sind. Dazu zählen:
  • der Fokus auf unsere Kunden als „Partner of Choice“,
  • Compliance und Integrität, die wir als Wettbewerbsvorteile begreifen,
  • eine hohe Qualität in allen Prozessen sowie eine stete Verbesserung der Strukturen und Abläufe,
  • die Entwicklung neuer Leistungsangebote und Kundenlösungen in einem innovationsfördernden Arbeitsumfeld, um die Voraussetzungen zu schaffen, unseren Mitarbeitenden ein attraktiver und leistungsfördernder Arbeitgeber zu sein sowie
  • finanzielle Stabilität durch nachhaltige Profitabilität aller Geschäftsbereiche.
Auf Grundlage unserer Unternehmenswerte definiert die Dussmann Group in ihrem Verhaltenskodex verbindliche Grundsätze zum verantwortungsvollen Umgang mit unseren Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern und Partnern. Der Verhaltenskodex dokumentiert:
  • das Bekenntnis zu ethisch korrektem Verhalten,
  • das selbstverständliche Einhalten von Recht und Gesetz,
  • einen fairen Wettbewerb,
  • die Verhinderung aktiver und passiver Korruption,
  • gegenseitigen Respekt und Wertschätzung sowie
  • soziale Verantwortung für die Gesellschaft (siehe Kriterien 1-3).
Der Verhaltenskodex wurde in alle für die Dussmann Group relevanten Sprachen übersetzt. Eine Konzernrichtlinie zur sozialen Verantwortung stellt die Umsetzung des Verhaltenskodex in allen Gesellschaften der Dussmann Group sicher (siehe Kriterium 17). Das bedeutet, dass alle Mitarbeitenden und Geschäftspartner den Verhaltenskodex der Dussmann Group kennen und verstehen und dieser Vertragsbestandteil der wesentlichen Verträge mit Geschäftspartnern wird.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Es gibt eine gruppenweite Vergütungsstrategie, die variable Vergütungssysteme für die Führungskräfte der jeweiligen Gesellschaften vorsieht, um bestmögliche Anreize für die Umsetzung der gemeinsamen Ziele zu schaffen.

Im Rahmen individueller Zielvereinbarungen ist es möglich, Entgelte an die langfristige Wertschöpfung des Unternehmens oder einzelner Teilbereiche oder an spezifische Nachhaltigkeitsindikatoren zu koppeln. In den jährlichen Zielvereinbarungen mit Führungskräften sind sowohl unmittelbar wirtschaftlich-finanzielle als auch qualitative Ziele enthalten. Diese sind nicht notwendigerweise Nachhaltigkeitsziele im engeren Sinn, die Intention hinter den qualitativen Zielvorgaben ist jedoch, nachhaltiges Wirtschaften zu fördern und effektiver zu verankern.

Zur Festlegung von Zielen dient ein Katalog, der unter anderem folgende Kategorien umfasst: Qualitäts- und Hygieneaudits, Reduzierung des durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchs, Arbeitsschutzziele, Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit sowie Innovationsziele (z. B. Lieferung von Verbesserungsvorschlägen und Nachweise, dass diese nachverfolgt werden). Unsere HR-Organisation berät die Führungskräfte bei der Überführung in konkrete, nachvollziehbare Zielvereinbarungen und entwickelt das gruppenweite Anreizsystem kontinuierlich weiter. Die Zielerreichung wird zuvorderst durch das Aufsichtsgremium gegenüber dem Vorstand nachgehalten und darüber hinaus in der Organisation durch die disziplinarischen Führungskräfte überprüft. Dabei wird auf Basis der in den Zielvereinbarungen festgelegten Parameter der Zielerreichungsgrad bestimmt – danach richtet sich die Höhe der variablen Vergütung.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

Zum Leistungsindikator GRI SRS-102-35 wird aus Gründen der Vertraulichkeit keine Aussage getroffen.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

Die Dussmann Group hält eine faire und leistungsgerechte Vergütung ihrer Mitarbeitenden für wichtig und selbstverständlich. Der Nachhaltigkeitsaspekt „Faire Vergütung“ wurde im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse sowohl vom Unternehmen als auch von seinen Stakeholdern als relevant bewertet (siehe Kriterium 2). Das drückt sich in angemessener Entlohnung und individuellen Zielvereinbarungen aus.

Die Abteilung Group HR hat eine grundsätzliche Vergütungsstrategie erarbeitet, die bereits weitgehend umgesetzt ist und schrittweise weiterentwickelt wird. Sie beinhaltet, unter anderem, die Optimierung von Vergütungsstrukturen mit dem Ziel, interne Gerechtigkeit und externe Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Im Rahmen dieser Berichtskampagne wurden Informationen über anwendbare Mindestlöhne und kollektivrechtliche Vereinbarungen systematisch erfasst. Dies ist aufgrund der Heterogenität der Geschäftsbereiche allerdings sehr komplex. Die Kontrolle der Einhaltung des Mindestlohns wird in allen Geschäftsbereichen sichergestellt, teilweise auch mit Hilfe von digitalen Entgeltsystemen. Zum Leistungsindikator GRI SRS-102-38 werden wir keine Angaben offenlegen. 

Aus den erhobenen Daten ermitteln wir zunächst den Anteil der tariflich eingruppierten Mitarbeitenden im Verhältnis zur Gesamtzahl der jeweiligen Mitarbeiteranzahl** (HC: Head Counts):



Anmerkung:
*Unter einer Eingruppierung versteht man die Zuordnung des Arbeitnehmers und der von ihm ausgeübten Tätigkeit zu einer Vergütungsgruppe. Sie sind aufgrund Ihrer Tätigkeit einer Tarifgruppe innerhalb der Tarifverträge zugeordnet.
** Die Anzahl der Mitarbeitenden zum Stichtag 31.12. des Berichtsjahres.

 


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Unsere wesentlichen Stakeholder sind Mitarbeitende, potenzielle Arbeitskräfte und Bewerbende, Kunden, Management, Lieferanten, Subunternehmer, Auftraggeber, Arbeitnehmervertretungen und Verbände. Hinzu kommen Städte und Kommunen, Parteien, Aufsichtsbehörden, wissenschaftliche Einrichtungen, Banken, NGOs und Medien. Mit ihnen steht die Dussmann Group in regelmäßigem und engem Austausch im Rahmen des Geschäftsalltags. Außerdem dienen Messen, Tagungen, Konferenzen sowie andere Branchenformate dazu, Themen und Erwartungshaltungen zu besprechen und Lösungen zu entwickeln.

Eine methodisch geleitete Identifizierung und Befragung der Stakeholdergruppen ist wesentlicher Teil der Implementierungsstrategie (siehe Kriterium 3) und wird in den nächsten Jahren stetig ausgebaut. Mit Blick auf die internen Stakeholder wurde Ende 2020 erstmals eine globale Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Die Auswertung der Ergebnisse und die Umsetzung von relevanten Maßnahmen daraus stellten im Berichtsjahr 2021 einen wesentlichen Meilenstein im sozialen Bereich dar.

Die Gesamtbeteiligung betrug knapp unter 30%, wodurch das Ergebnis die Meinung von ca. 15.000 Mitarbeitenden widerspiegelt. Aufgrund unseres sehr hohen Anteils gewerblicher Mitarbeitender und der damit verbundenen Herausforderungen liegt dies im Rahmen der realistisch erwarteten Beteiligungsquote. Zusätzlich hatte der Befragungszeitraum durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie Einfluss auf die Teilnahmebereitschaft. Zwischen den einzelnen Gesellschaften und Geschäftsbereichen konnten teilweise erhebliche Unterschiede in der Beteiligung festgestellt werden. Bei zukünftigen Befragungen wird die Aufmerksamkeit vor Allem auf einer vergleichbar hohen Beteiligung über alle Geschäftsbereiche liegen.
 

In einem zentral durch Group HR koordinierten und einheitlichen Follow-up-Prozess erfolgte zunächst auf höchster Führungsebene eine Information über die Ergebnisse. Diese wurden im Anschluss in der gesamten Organisation mit detaillierteren Ergebnissen vorgestellt und kommuniziert. Der Prozess, aus der Befragung Maßnahmen abzuleiten, ist ebenfalls einheitlich geregelt. Hierzu wurde ein zentrales Tool eingerichtet, in dem mehrere hundert Maßnahmen aller Unternehmensteile der Group aufgenommen und regelmäßig nachverfolgt werden. 

Die inhaltlichen Ergebnisse bewegen sich verglichen mit einem externen Benchmark überwiegend auf gutem bis sehr gutem Niveau. Etwas kritisch waren jeweils die Themengebiete “Belastung und Stress”, “Lernen und Entwicklung” sowie “Unternehmenskultur und Führung”. Hieran wird schwerpunktmäßig auf allen Ebenen des Unternehmens gearbeitet werden, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Das Jahr 2022 wird als nachfolgender Prozessschritt wesentlich von der Umsetzung und Implementierung der festgelegten Maßnahmen geprägt sein. Die wirksame Umsetzung soll sich zukünftig auf die Incentivierung von Führungskräften auswirken.

Nach durchgeführter Wirksamkeitsprüfung ist die nachfolgende Befragung für das Jahr 2023 vorgesehen.



Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Im Rahmen der Analyse wesentlicher Themen wurden Nachhaltigkeitsaspekte sowohl aus Sicht der Dussmann Group als auch aus der Perspektive der internen und externen Stakeholder bewertet. Entscheidend war die Frage nach den Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit und nach den Einflussmöglichkeiten der Group.

 
Die Ergebnisse dieses Prozesses fließen in die Bewertung relevanter Nachhaltigkeitsaspekte und in die Ableitung von Zielen und Maßnahmen sowie ihre Priorisierung ein (siehe Kriterien 2-3).

Neben den täglichen Geschäftskontakten und Erfahrungswerten aus Kooperationen und Dialogformaten wurden Nachhaltigkeitsaspekte auch im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse aus der Perspektive der Stakeholder bewertet und zusammengeführt. Eine Konsolidierung auf Group-Ebene wird jedoch durch die Heterogenität der Unternehmungen, Branchen, Märkte und Themen erschwert. Die hier und in Kriterium 2 genannten Themen können insofern nur Annäherungen sein.

Anforderungen interessierter Parteien (interne und externe Stakeholder) werden im Rahmen der Umsetzung der Integrierten Managementsysteme systematisch erfasst und nach definierten Relevanzkriterien analysiert. In laufenden Gesprächen mit den einzelnen Stakeholder-Gruppen werden spezifische Themen und Anliegen abgefragt, konkretisiert und aktualisiert. Dies erlaubt uns, mögliche wesentliche Themen aus der Stakeholder-Perspektive zu betrachten und zu berücksichtigen. Dabei sind sowohl die lokalen Umgebungsbedingungen als auch die Geschäftsfelder prägend. Daraus folgt die nachfolgend dargestellte Group-Perspektive, die sich im Berichtsjahr nicht wesentlich vom Vorjahr unterscheidet.

Für die Mitarbeitenden der Dussmann Group sind Arbeits- und Gesundheitsschutz, gute Arbeitsbedingungen, Entwicklungsperspektiven in der Aus- und Weiterbildung sowie eine faire Vergütung zentrale Anliegen. Auch für Bewerberinnen und Bewerber sowie potenzielle Arbeitskräfte haben diese Aspekte Priorität. Darüber hinaus möchte diese Stakeholder-Gruppe über wichtige Informationen zum Unternehmen und zur strategischen Ausrichtung informiert werden. Beispiele dafür waren die Kommunikation zur Nachhaltigkeitspolitik der Dussmann Group, zum erfolgreichen Re-Zertifizierungsaudit der Verbundzertifizierung oder die Ergebnisse des Geschäftsjahres.  Hoher Informationsbedarf bei den Mitarbeitenden bestand außerdem zur Digitalisierungsstrategie, zum Thema Datenschutz und IT-Sicherheit (Homeoffice) sowie fortlaufend zum Umgang mit den COVID-19-Regelungen und -Impfungen. Hierbei waren vor allem die operativ tätigen Kolleginnen und Kollegen in besonderem Maße gefordert.

Für unsere Kunden ist entscheidend, dass wir die von ihnen beauftragten Dienstleistungen zuverlässig, in hoher Service- und Produktqualität und damit werterhaltend erbringen. Eine Zufriedenheitsbefragung unserer Auftraggeber ist die Basis für die Ermittlung des Qualitätslevels unserer Dienstleistungen. Daher ist diese Befragung elementar und Teil der Regelkommunikation mit unseren Kunden und führt bei Auffälligkeiten zu Optimierungen unserer Prozesse. Hierbei spielen “Best-Practice” und “Lessons Learned” eine wesentliche Rolle.



Für unsere Kunden spielen außerdem ökologische Aspekte eine sehr wesentliche Rolle im Nachhaltigkeitskontext, insbesondere sind dabei Themen wie Energieeinsparungen, Chemikalieneinsatz sowie der Wasserverbrauch von Bedeutung. In dem Zusammenhang erwarten sie im Rahmen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit proaktive Service- und Produktinnovationen.

Lieferanten bewerten faire Geschäftsprozesse in der Lieferkette, Anti-Korruption und Compliance besonders hoch.

Arbeitnehmervertretungen formulieren Erwartungen an ihren Arbeitgeber insbesondere zu den Aspekten faire Vergütung sowie Mitarbeiterbindung.

Medien verschiedener Arten informieren wir regelmäßig über relevante, aktuelle Themen und beantworten Anfragen – zum Beispiel zu den Themen Schulverpflegung und Lebensmittelrettung im Unternehmensbereich Dussmann Service. In der Covid-19-Pandemie sind die Anforderungen dieser Stakeholder gestiegen. In der ersten Phase der Pandemie gab es verstärktes Interesse von Medien an Interviews mit unseren Reinigungs- und Hygieneexperten. In der ersten Corona-Welle und besonders in der zweiten Welle gab es zahlreiche Anfragen verschiedener Medien zu Corona-Fällen in den Pflegeeinrichtungen von Kursana. Themen waren in der Regel die aktuellen Fallzahlen sowie Maßnahmen des Infektionsschutzes. Unser Anspruch ist hierbei, alle Anfragen so transparent wie möglich zu beantworten.

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) übermitteln ihre Anforderungen ebenfalls an uns. Mit der Tierschutzorganisation „Albert-Schweitzer-Stiftung“ stehen wir in einem aktiven Dialog zum europaweiten Beitritt zur Masthuhn-Initiative. Ziel dieser Initiative ist es, die Verbesserung der Haltungsbedingungen in der Hühnermast bis 2026 durchzusetzen. Unsere Unterstützung konnten wir für Dussmann Service in Deutschland und Österreich unmittelbar zusagen. Die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen die Unterstützung auf andere Gesellschaften auszuweiten, und die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Dussmann Group standen dabei im Mittelpunkt des aktiven Dialogs im Berichtsjahr.

Für Verbände sind Diversität und Anti-Diskriminierung, Aus- und Weiterbildung und ein fairer Wettbewerb wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte mit Blick auf die Tätigkeiten der Dussmann Group. Die Entwicklung von Service- und Produktinnovationen haben zunehmende Bedeutung für diese Stakeholder-Gruppe.



10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Als Multidienstleister sind die Qualität der angebotenen Dienstleistungen und Produkte und die dadurch generierte hohe Kundenzufriedenheit in besonderem Maße erfolgsentscheidend. Die Weiterentwicklung und Verbesserung bestehender Angebote sowie die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Produkte nimmt einen entsprechend großen Raum ein.

Nachhaltige Innovationen zielen in der Regel darauf ab, Prozesse für unsere Kunden ressourcenschonender, effizienter und damit kostengünstiger abzubilden, so zum Beispiel im Bereich der Gebäudetechnik und -reinigung sowie im Catering und bei der Security. Darüber hinaus sind die Unternehmen der Dussmann Group bestrebt, vor- und nachgelagerte Stufen der Wertschöpfungskette mit Innovationen bedienen und in das Produktangebot integrieren zu können.

Wir setzen dabei stark auf Eigenentwicklung der jeweiligen Tochterunternehmen und Servicesparten, welche die speziellen Kundenbedarfe und Marktanforderungen am besten kennen. Unsere Produktentwicklung und -innovation im Catering hat zahlreiche Facetten. In der Angebots- und Menüentwicklung achten wir nicht nur auf die Verwendung möglichst regionaler Produkte, sondern auch auf die CO2-Bilanz der Produkte. Durch eigens entwickelte Catering-Apps für den Endkunden, wie zum Beispiel der Delightful-App, können sich unsere Kantinenkunden digital über das Cateringangebot informieren sowie Nährwerte, Abfallvolumina in den Küchen und weitere nachhaltigkeitsrelevante Informationen abrufen.

Aktuell steht im Catering zudem die Weiterentwicklung der digitalen, kamerabasierten Bezahlsysteme im Fokus, die u. a. ein kontaktloses Bezahlen ermöglichen. Diese erreichen deutliche Prozessoptimierungen sowie Zeitersparnis und steigern damit signifikant die wahrgenommene Qualität des Kantinenbesuchs für unsere Tischgäste. 
 
Im Bereich Reinigung haben wir ein besonderes Augenmerk auf autonomes Reinigen gelegt mit dem Ziel, ressourcenschonende, qualitativ stetige und kostenoptimierte Reinigungsleistungen anzubieten. Diese entwickeln wir kontinuierlich weiter, indem wir die Anwendung auf unterschiedlichsten Flächen und für verschiedenste Materialien prüfen, zum Beispiel in großen Logistikhallen oder in besonders hygienekritischen Einrichtungen wie Krankenhäusern.

Mit Blick auf die Aktivitäten in Deutschland koordiniert der Bereich „Working Solutions“ Service- und Produktentwicklungen und sucht aktiv nach Lösungen, die Nachhaltigkeitswerte schaffen (zum Beispiel im Rahmen der Initiative „United against Waste“ (siehe Kriterium 3) oder mit Blick auf den CO2-Footprint Reinigungsmittel-Navigator). Das geschieht in Übereinstimmung mit SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, das Mechanismen und Kapazitäten zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen umfasst.

Über die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen der Dussmann Group haben wir bereits berichtet (siehe Kriterien 1-4). Als eine der Leitplanken bei unseren Innovationsanstrengungen gilt bei uns, die mittelbaren oder unmittelbaren negativen Auswirkungen zu verringern beziehungsweise positive Einflüsse auf Umwelt und Gesellschaft zu fördern. Dies wird durch Effizienzgewinne, ressourcenschonende Verfahren und einen sensiblen Umgang mit Rohstoffen und Verbräuchen innerhalb der eigenen Geschäftstätigkeit sowie durch eine indirekte Einflussnahme durch begleitende Beratung der Kunden erreicht.

Mitarbeitende werden in die Service- und Produktentwicklung über Kommunikationskaskaden sowie regelmäßige Projekt-Jour-Fixes und wöchentliche Updates an die Geschäftsführung via Intranet, Roadshow und Competence-Center-Meeting informiert und eingebunden. Im Rahmen der „Next-Level-Strategie“ 2023 sind Technologie und Innovation strategische Eckpfeiler für die Weiterentwicklung der Dussmann Group. Um diese Entwicklung konsequent voranzutreiben, beabsichtigen wir, den übergreifenden Austausch zu Innovationsprojekten in den nächsten Jahren zu fördern. Dazu wurde im Jahr 2021 ein Innovation Board auf Group-Ebene eingerichtet, das die Innovationskraft der Dussmann Group firmenübergreifend verstärkt und fördert. So fanden im Jahr 2021 in regelmäßigen Abständen Innovation Board Meetings statt, in denen neue Technologien und Services seitens der Dussmann Group wie auch seitens der Landesgesellschaften aktiv eingebracht und im Innovation Board intensiv diskutiert wurden. 
 

Beispiele dafür sind:
  • Building Monitoring Toolbox (Level I) - Nachverfolgung, Überwachung und Analyse wesentlicher Energiedaten eines Gebäudes mit einem Minimum an zusätzlicher Hardware-Installation,
  • „Cleaning on demand" (sensorbasiert) - Eigenentwicklung eines Datenübertragungs- und Analysekonzepts in Verbindung mit einer App inkl. EnOcean-Sensoren (Cloud-Lösung, eingebettet in Dussmann-IT-Infrastruktur).
Dabei tauschten sich die Gesellschaften der Dussmann Group unter anderem zu bereits gesammelten Test- und Betriebserfahrungen aus.

In jedem Jahr investiert die Dussmann Group einen Teil ihrer Gesamtinvestitionen in Innovationsprojekte aus verschiedenen Kategorien, wie z. B.
  • die Entwicklung, Verbesserung oder Einführung neuer Technologien (z. B. Überwachungsdrohnen, Reinigungsroboter oder Gebäudeüberwachungssysteme),
  • die Einführung neuer Dienstleistungen oder neuer innovativer Vertriebswege, Kundenmanagement, Kundenkommunikation, Customer Co-Creation (z. B. die Entwicklung einer hochmodernen E-Commerce-Plattform),
  • Initiativen zur Analyse und zum besseren Verständnis wichtiger digitaler Trends in unseren Geschäftsbereichen (z. B. Big Data Analytics, Datenplattformen, Sensortests zum Aufbau einer geeigneten Dateninfrastruktur für die Anwendungen).
Im Berichtsjahr 2021 verwendete die Dussmann Group 23,7 % ihrer Investitionen für Innovationsprojekte mit besonderem Augenmerk auf umweltfreundliche Geräte in relevanten Kategorien. Auf diese Weise gelingt die Förderung neuer Technologien und der Übergang in die Nutzungsphase. Nicht zuletzt durch diese Innovationskraft soll der Übergang von der Kohlenstoffabhängigkeit zu nachhaltigen Alternativen umgesetzt werden, was eine umfassende Kenntnis des CO2-Fußabdrucks der Dienstleistungserbringung voraussetzt.
 


Die Innovationsprojekte, die im Jahr 2021 in den einzelnen Ländergesellschaften durchgeführt wurden, sind zum Beispiel
  • ein Suchtool für Bio-Lebensmittel und Bio-Lieferanten (FoodFinder),
  • im Reinigungsbereich der Einsatz von autonomen Waschmaschinen und Systemen zur Beseitigung von Reinigungsmitteln (30%) für MOP- und Vileda-Waschanlagen,
  • I-Mop-Waschmaschinen (z. B. Excenter), die eine Reduzierung des Wasser- und Chemikalienverbrauchs um mehr als 75% ermöglichen sowie
  • digitale I-Mop-Systeme (z. B. Archibus Software System) oder Infrared Testing System, welches die Identifizierung von Wärmedämmungsdefekten und somit die Reduzierung von Wärmeverlusten in Gebäuden ermöglicht.

Der Prozentsatz der Investitionsausgaben, aufgeteilt nach Organisationseinheiten, ist nachstehend dargestellt:



Die Basisformel lautet:
 Umwelt-Investitionsrate (lokal)= Anteil der Investitionen in umweltfreundliche Geräte / gesamte tatsächliche Investitionen in Innovationsprojekte
 


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

Die Dussmann Group hat keine eigenen Finanzanlagen.