5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Geschäftsführung

Die Verantwortung für Nachhaltigkeit beim AEZ Asdonkshof liegt bei der Geschäftsführung.

Nachhaltigkeitsteam

Ein Nachhaltigkeitsteam hat an der Erstellung der DNK-Erklärung und der Nachhaltigkeitsvisitenkarte mitgewirkt. In diesem Zuge erfolgte auch eine Schulung der Beteiligten als "Nachhaltigkeitsbeauftragte in der Abfallwirtschaft", um die Prozesse unternehmensintern weiterzuentwickeln und die DNK-Erklärung fortzuschreiben.
Geplant ist die sukzessive Einbindung weiterer Mitarbeiter.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Emissionen

Schon bei der Planung der Behandlungsanlagen wurde Wert auf die Vermeidung von Emissionen gelegt. Sämtliche Emissionsquellen werden über unabhängige Sachverständige wiederkehrend kontrolliert.

Die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte nach 17. Bundes- Immissionsschutzverordnung (17. BImSchV) wird durch die Bezirksregierung Düsseldorf über ein Emissionsfernüberwachungssystem (EFÜ) kontrolliert. Neben der Kontrolle durch die Überwachungsbehörde ist eine jährliche Information an die Öffentlichkeit vorgeschrieben.

Tagesaktuell und transparent werden gleitende Monatsmittelwerte je Verbrennungslinie über die gesetzlich geforderte jährliche Veröffentlichungspflicht hinausgehend auf der Unternehmens-Homepage zur Verfügung gestellt.

Zertifizierte Entsorgung

Das AEZ Asdonkshof ist zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb nach dem europäischen Abfallverzeichnis (AVV) für die Beseitigung und Verwertung von Abfällen.

Akkreditiertes Prüflaboratorium

Das Prüflaboratorium des AEZ Asdonkshof ist nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 zertifiziert und damit berechtigt, Prüfungen u.a. in den Bereichen physikalische, physikalisch-chemische und chemische Untersuchungen von Wasser, Abwasser, Schlämmen und Abfall durchzuführen.

Nachhaltigkeits-Berichterstattung

Durch die vorgesehene Fortschreibung der DNK-Erklärung und der Nachhaltigkeitsvisitenkarte (vgl. Kriterium 3) erfolgt eine stetige Überprüfung der Nachhaltigkeitsstrategie.

Verantwortlichkeit

Die weiteren Schritte in Richtung Nachhaltigkeit erfolgen in enger Abstimmung zwischen der Geschäftsführung, dem Nachhaltigkeitsteam und den Organen (Aufsichtsrat und Gesellschaftsversammlung).
 
DNK-Prozess

Die Fortschreibung der DNK-Erklärung und der Nachhaltigkeitsvisitenkarte (vgl. Kriterium 1) gewährleisten einen weiteren strukturellen Aufbau des Nachhaltigkeitsmanagements.

Des Weiteren unterstützen die bestellten und beauftragten Personen, Schulungen sowie Organisations-, Arbeits- und Verfahrensanweisungen die entsprechenden Regeln und Prozesse beim AEZ Asdonkshof.
 


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Ausgewählte Leistungsindikatoren

Ökonomie

•    Entsorgungspreis
•    Behandelte Abfallmenge
•    Anlagenverfügbarkeit
•    Energieoutput
•    Wertstofferlöse, auch Papier und Alttextilien


Ökologie

•    Reststoffoutput
•    Emissionen
•    CO2-Emissionen
•    Regenerativer Energieoutput
•    Bewirtschaftete Ausgleichsfläche

Soziales

•    Anzahl der Schulungen und Unterweisungen
•    Anzahl der Auszubildenden, Praktikanten, Studenten
•    Projekte (Gemeinwesen, vgl. Kriterium 18)
•    Besuchergruppen und -führungen
•    Anzahl Arbeitsplätze
•    Krankenstand
•    Arbeitsunfälle

Die Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Transparenz wird durch Audits, Berichte in den Gremien, Beauftragte im Unternehmen und Emissionsberichte etc. gewährleistet.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator EFFAS S06-01
Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien bewertet wurden. Link

2018:

Bei Ausschreibungen sind die Mindestlöhne und tarifliche Rahmenbedingungen einzuhalten, daher 100 Prozent.

Leistungsindikator EFFAS S06-02
Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien auditiert wurden. Link

2018: 0 Prozent.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Das betriebliche Vorschlagswesen des AEZ Asdonkshof ist in einer Betriebsvereinbarung geregelt und zielt darauf ab, die Mitarbeiter zu motivieren und ihr Wissen und ihre Kenntnisse zu nutzen, um die betrieblichen Abläufe stetig zu optimieren. Als Verbesserungsvorschläge mit Nachhaltigkeitsbezug sind u.a. die Arbeitssicherheit, der Gesundheitsschutz, Qualitätsverbesserungen, Verbesserungen des Umweltschutzes, Verringerung des Betriebsmitteleinsatzes sowie die Qualifikation von Mitarbeitern zu nennen.

Die Geschäftsführung und der Betriebsrat bilden eine monatlich tagende Arbeitsgruppe, die ein einvernehmliches Beratungsergebnis anstrebt.

Verbesserungsvorschläge werden mit einer einmaligen Prämie honoriert.

Den Mitarbeitern wird darüber hinaus Gelegenheit gegeben, sich aktiv an der Gestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen (vgl. auch Kriterium 5).

Da die Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie ist (vgl. Kriterium 1), werden die einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte und -ziele von der Geschäftsführung, der Gesellschafterversammlung und dem Aufsichtsrat bewertet. Zu nennen ist hier exemplarisch die Erweiterung der bestehenden Kompostierungsanlage durch den Neubau einer kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlage für Bioabfälle aus den beiden Kreisen Viersen und Wesel (vgl. auch Kriterium 10). In diesem Planungsprozess waren Nachhaltigkeitsaspekte und -ziele wie etwa die energetische Nutzung des Bioabfalls in den genannten Gremien von Bedeutung.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8



9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Identifikation der Anspruchsgruppen

Die Anspruchsgruppen wurden vom Nachhaltigkeitsteam im Zuge des DNK-Prozesses abteilungsübergreifend ermittelt. In der Planungsphase des AEZ Asdonkshof wurden die Anspruchsgruppen bereits ausführlich identifiziert. Diese sind sukzessive angepasst worden, sodass keine spezifische Methode zu deren Ermittlung zum Einsatz kommen musste.

Anspruchsgruppen im Überblick

Interne Anspruchsgruppen:

•    Gesellschafterversammlung
•    Aufsichtsrat
•    Mitarbeiter
•    Betriebsrat

Externe Anspruchsgruppen

•    Bürger
•    Nachbarn
•    Gewerkschaften, Verbände, Vereine
•    Banken und Versicherungen
•    Wirtschafts- und Betriebsprüfer
•    Politik, Verwaltung, Kreis, Land
•    Genehmigungsbehörden
•    Medienvertreter
•    Lieferanten, Kunden (gewerblich und privat)
•    Dienstleister
•    Bildungseinrichtungen

Beispiele für den Austausch mit den Anspruchsgruppen

Das AEZ Asdonkshof stellt für die Öffentlichkeit tagesaktuell gleitende Monatsmittelwerte je Verbrennungslinie zur Verfügung. Als Grundlage dienen die mit dem Emissionserfassungssystem berechneten Halbstundenmittelwerte nach 17. BImSchV für den Zeitraum des zurückliegenden Monats (vgl. Kriterium 6).
Als weitere Beispiele für den Austausch mit Bürgern, Geschäftspartnern und Mitarbeitern sind das Familienfest, der Partnertag, die Lange Nacht der Industrie, soziale Medien, Besuchergruppen (2.000 Besucher jährlich) sowie interne Informationen wie das Mitarbeitermagazin „KWA BLATT“ zu nennen. Kommunikation und Transparenz stehen dabei immer im Vordergrund.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9



10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft durch eine innovative Grundsteinlegung

Die Nachhaltigkeit im Kerngeschäft des AEZ Asdonkshof wird in Kriterium 1 dargelegt. Die ökologischen und sozialen (Aus-)wirkungen werden in den Kriterien 4, 11 bis 13 und 14 bis 16 beschrieben.

Förderung der Nachhaltigkeitsleistung durch Innovationsprozesse

Proaktives Agieren der Geschäftsführung und gesetzliche Vorgaben sind Katalysatoren für nachhaltigkeitsbezogene Innovationen beim AEZ Asdonkshof.

Die Teilnahme am DNK-Modellprojekt der ITAD und die Erstellung einer der ersten Nachhaltigkeitsvisitenkarten in Deutschland als Online-Nachhaltigkeitsbericht sind Beleg für die innovative Nachhaltigkeitsorientierung des AEZ Asdonkshof.

Das betriebliche Vorschlagswesen trägt mit nachhaltigkeitsbezogenen Verbesserungsvorschlägen des Weiteren zu Innovationen im Sinne der Nachhaltigkeit bei (vgl. Kriterium 8).

Wirkungen entlang der Wertschöpfungskette

Die Rauchgasreinigung der thermischen Abfallbehandlungsanlage gilt als eine der wirksamsten Europas. Innovationen führen in diesem Bereich zu einer weiteren Reduzierung der Emissionen, die in einem Emissionsbericht veröffentlicht werden (vgl. Kriterium 6).
 
Die Anlagen wurden - wie in den Kriterien 1 und 4 beschrieben - unmittelbar im Sinne der Nachhaltigkeit konzipiert. Daher spielen Fragen der Umwelt- und Sozialverträglichkeit auf allen Ebenen eine zentrale Rolle (Ent- und Versorgungssicherheit, Emissionsminderung, Ressourcenschonung, Schadstoffreduzierung, sichere Lagerung etc.). Diese umfassende Nachhaltigkeitsorientierung wird auch an der neu konzipierten Vergärungs- und Kompostierungsanlage deutlich.

Vergärungs- und Kompostierungsanlage

Im Zuge einer interkommunalen Zusammenarbeit zwischen den Kreisen Viersen und Wesel plant die neugegründete Niederrheinische Bioanlagen Gesellschaft mbH (NBG) die Erweiterung der bestehenden Kompostierungsanlage durch den Neubau einer kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlage für 67.500 Mg/a Bioabfälle aus den beiden Kreisen Viersen und Wesel.
Durch den Neubau soll eine kaskadierte Ressourcennutzung und eine Kreislaufführung der verfügbaren Rohstoffe fokussiert werden. Ein Teil der angelieferten Bioabfälle (ca. 23.000 Mg/a) soll im ersten Schritt vergoren und anschließend zusammen mit den restlichen Bioabfällen kompostiert werden. Durch die Vergärung der Bioabfälle wird im ersten Schritt eine energetische Nutzung des Bioabfalls ermöglicht.
Daraus resultiert eine Einsparung von rund 6.300 t CO2-Äq. pro Jahr. Als Datenbasis wurden Werte der BMU-Studie "Ökologisch sinnvolle Verwertung von Bioabfällen" mit den für den Kreis Wesel prognostizierten Bioabfällen zugrunde gelegt.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator EFFAS E13-01
Verbesserung der Energieeffizienz der eigenen Produkte im Vergleich zum Vorjahr. Link

Maßnahmen und entsprechende Einsparungen in 2018:

Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED (42 MWh/a; 64 Prozent Einsparung)    
Bewegungsmelder und LED in Treppenhäusern und Wasseraufbereitung (112 MWh/a; 94 Prozent Einsparung)

Leistungsindikator EFFAS V04-12
Gesamtinvestitionen (CapEx) in Forschung für ESG-relevante Bereiche des Geschäftsmodells, z. B. ökologisches Design, ökoeffiziente Produktionsprozesse, Verringerung des Einflusses auf Biodiversität, Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen für Mitarbeiter und Partner der Lieferkette, Entwicklung von ESG-Chancen der Produkte, u. a. in Geldeinheiten bewertet, z. B. als Prozent des Umsatzes. Link

2018:

Unterstützung Hochschule Rhein-Waal seit 2010 (Fördervereine). Der Jahresbeitrag belief sich in 2018 auf 360 Euro.

Beteiligung an diversen Projekten u.a. zur Ressourcenschonung (Cutec FLR, Cutec Beläge, RohZEM  Schlacke, Wiederverwertung des beladenen Herdofenkokses)

Mitgliedschaft beim Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA), das eine Brücke bildet zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung.