5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Verbandsvorsteherin

Die zentrale Verantwortung für Nachhaltigkeitsthemen liegt bei der Verbandsvorsteherin.

Nachhaltigkeitsteam

Im Zuge des DNK-Prozesses wurde ein Nachhaltigkeitsteam aufgebaut (vgl. Kriterium 1). Die Projektleitung fungiert dabei als Bindeglied und koordiniert die entsprechenden Nachhaltigkeitsprozesse zwischen der Geschäftsleitungsrunde, dem Nachhaltigkeitsteam sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des AZV Südholstein.

Bildungsreferentin

In der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung des AZV Südholstein (vgl. Kriterium 18) initiiert, koordiniert und begleitet eine Mitarbeiterin die Tätigkeiten als ausgebildete „Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung“ (vgl. Kriterium 16).

Im kommenden Berichtszeitraum ist vorgesehen, weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Nachhaltigkeitsprozess einzubeziehen. Die Beauftragten des Unternehmens sind z.T. bereits  in den Prozess involviert worden. Dies soll weiter intensiviert werden (Gewässerschutz, Gleichstellung etc.).


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Die Verbandvorsteherin initiiert und begleitet die nachhaltigkeitsbezogenen Prozesse.

Das Nachhaltigkeitsteam unterstützt diese Prozesse in Abstimmung mit der Verbandsvorsteherin und den Geschäftsbereichsleitern (vgl. Kriterium 1 und 5). 

Die Gremien des AZV Südholstein haben beschlossen, Konzepte und Angebote der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung zu entwickeln und
werden durch regelmäßige Berichte über die entsprechenden Nachhaltigkeitsprozesse informiert.    

Insgesamt sind die Nachhaltigkeitsziele und –maßnahmen über das IMs integriert  (vgl. Kriterium3) und werden darüber gesteuert. Die DNK-Entsprechenserklärung und die Nachhaltigkeitsvisitenkarte (vgl. Kriterium 1) tragen durch die vorgesehene Fortschreibung zu einer weiteren Systematisierung und auch Kontrolle bei.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Im Rahmen des IMS werden folgende nachhaltigkeitsrelevante Aspekte bzw. Indikatoren berücksichtigt.

Die folgenden Indikatoren beziehen sich auf die Kläranlage Hetlingen:

Betrachtung von Umweltaspekten

•    Wärmebedarf Abwasserbehandlung [kWh/a]
•    Stromverbrauch Abwasserbehandlung [kWh/a]
•    Stromverbrauch Abwassersammlung [kWh/a]
•    Verbrauch Trinkwasser [m³]
•    Verbrauch Brauchwasser [m³]
•    CO2-Emissionen durch Mobilität
•    CO2 -Emissionen durch Betriebsmittel
•    CO2 -Emissionen energiebedingt
•    Eigenenergieerzeugung (Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung)

Prozessleistungen und Konformität

Prozess Abwasserbehandlung

•    Einwohnerwerte (E CSB 120)
•    Wirkungsgrad CSB (%)
•    Wirkungsgrad N (%)
•    Wirkungsgrad P (%)
•    Grenzwertüberschreitungen 24- Stunden-Mischprobe [mg/l] (Eigenüberwachung)
•    Grenzwertüberschreitungen Qualifizierte Stichprobe [mg/l] (Eigenüberwachung)
•    Behördliche Überwachung Grenzwertüberschreitung/Beprobung

Strategische Personalplanung

•    Mitarbeiterstand (Zugänge, Abgänge)
•    Anzahl Azubis
•    Krankheitstage (ohne Betriebsunfälle)
•    Krankheitsquote (ohne Betriebsunfälle)
•    Fort- und Weiterbildungen - Anzahl gesamt, Anzahl Inhouse, Aufwand gesamt (Euro), Aufwand Inhouse (Euro)
•    Auswertung Rufbereitschaftseinsätze

Finanzen AZV Südholstein

•    Entwicklung Ertrag (z.B. Gebühreneinnahmen)
•    Entwicklung Aufwand (z.B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Personalaufwand)
•    Stabilität der Gebühren

Kundenzufriedenheit und Rückmeldung von interessierten Parteien

•    Anzahl Beschwerden
•    Presseauswertung

Die Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz wird durch das IMS des AZV Südholstein gewährleistet. Jährliche Managementberichte geben Auskunft über die Zielerreichung in den genannten Bereichen.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator EFFAS S06-01
Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien bewertet wurden. Link

Im Hinblick auf soziale Aspekte 100 Prozent (bei Ausschreibungen sind die Mindestlöhne und tarifliche Rahmenbedingungen einzuhalten).

Leistungsindikator EFFAS S06-02
Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien auditiert wurden. Link

2017: Null.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Ein Anreizsystem, das sich unmittelbar an Nachhaltigkeitszielen orientiert, existierte beim AZV Südholstein im Berichtszeitraum nicht. 

Eine Dienstvereinbarung „Sonderprämie“ regelt im Allgemeinen das Verfahren, nachdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Sonderprämie erhalten können. Dieses System dient der Sicherung und Steigerung des wirtschaftlichen Erfolges des AZV Südholstein durch zusätzliche finanzielle Anreize an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihre individuelle Leistung eine Sonderprämie von bis zu 1.500 Euro über das tarifliche Entgelt hinaus erhalten können. Die besondere Prämienwürdigkeit der Leistung oder des persönlichen Verhaltens ist zu beschreiben und zu begründen.
Die Dienstvereinbarung „Verbesserungsvorschläge“ regelt das Verfahren zur Aufnahme, Bewertung und Honorierung von Vorschlägen, die Kreativität, Wissen und Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzbar machen, um die Gesamtleistung des AZV Südholstein im Sinne der Gemeinschaft der Gebührenzahler, der Mitarbeiter und der Umwelt stetig zu steigern oder zumindest zu erhalten. Vorschläge im Sinne der nachhaltigen Entwicklung des Betriebes und der Region werden hier durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebracht und angemessen honoriert um einen Innovationszyklus zu starten und im stetigen Fluss zu halten.
 
Eine paritätisch besetzte Betriebliche Kommission ist das geeignete Gremium für die Bewertung und Honorierung der Vorschläge für besondere Leistungen und Verbesserungen. Sie besteht aus sechs Mitgliedern, je drei Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreterinnen. Letztere werden von dem Personalrat benannt.

Im kommenden Berichtszeitraum wird untersucht, inwieweit Nachhaltigkeitsaspekte bislang bereits Bestandteil dieser Anreizsysteme waren bzw. welche Möglichkeiten es gibt, diese systematisch an Nachhaltigkeitszielen auszurichten. Dabei wirkt die Betriebliche Kommission mit.

Als nicht-monetärer Anreiz ist die integrierte Schulung des Nachhaltigkeitsteams im Zuge des DNK-Prozesses zu nennen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8



9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Identifikation der Anspruchsgruppen

Die Anspruchsgruppen bzw. interessierten Parteien wurden im Rahmen des Qualitätsmanagements identifiziert (vgl. auch Kriterium 1).

Interne Anspruchsgruppen

•    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
•    Mitgliedskommunen

Externe Anspruchsgruppen

•    Öffentlichkeit
•    Nachbarn
•    Bürgerinitiativen
•    Gemeinde Hetlingen als Standortgemeinde
•    Gewerkschaften
•    Verbände
•    Banken und Versicherungen
•    Wirtschafts- und Betriebsprüfer
•    Kommunalaufsicht
•    Politik und Verwaltung
•    Behörden (Kreise, Landes- und Bundesbehörden)
•    Medien
•    Bildungseinrichtungen
•    Lieferanten, Kunden, Dienstleister

Austausch mit den Anspruchsgruppen

Der Geschäftsbereich Kundenservice und Partnermanagement kümmert sich um Themen und Anliegen, die direkt mit den Bürgern als Kunden und mit den Mitgliedern des Zweckverbands zu tun haben. Am Empfang werden Besucher und Anrufer begrüßt und bekommen Auskünfte und Hilfestellung. Gebühren- und Beitragsbescheide erhalten unsere Anschlussnehmer aus dem kaufmännischen Kundenservice, der dazu auch die Anliegen und Fragen der Kunden bearbeitet. Im technischen Kundenservice finden die privaten Grundstückseigentümer und die gewerblichen Einleiter Unterstützung bei Neubauten, Umbauten oder besonderen Einleitsituationen. Hierfür stellt auch das betriebseigene Labor seine Kompetenz zur Verfügung, um Unterstützung bei unterschiedlichen Fragestellungen mit entsprechenden Analysen im Einleiter- und Kläranlagenbereich zu leisten. Nicht zuletzt finden die Verbandsmitglieder in diesem Bereich Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Belange zur Bewältigung ihrer Aufgaben in der kommunalen Abwasserbeseitigung.

Ansonsten erfolgt der Austausch in unterschiedlicher Ausprägung (regelmäßige Verbandsversammlungen, anlassbezogener Austausch mit Genehmigungsbehörden und Bürgerinitiativen, runde Tische, Zukunftskonferenzen, struktureller Austausch mit Banken, Versicherungen, Verbänden etc.).

Des Weiteren sind Fortbildungsveranstaltungen für Mitglieder und Zertifizierungen von Fachbetrieben durch den AZV Südholstein zu nennen.

Im Rahmen des jährlichen Managementberichts wird der Austausch beleuchtet. Zudem werden Maßnahmen formuliert (z.B. Einladung der Pressevertreter zu Pressegesprächen, um im Vorfeld über Vorhaben und Entwicklungen zu informieren).


Ergänzung: Zielgerichtete Schulungen für die entsprechenden Mitarbeiter, kein „Gießkannensystem“


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9



10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Die sozialen und ökologischen Wirkungen der Leistungen des AZV Südholstein sind bekannt und werden in den Kriterien 4, 11,12,13, 14 und 17 ausführlich beschrieben.

Ökologische Innovationen

vgl. Kriterium 12

Soziale Innovationen

vgl. Kriterium 14 und 15

Sanierungskonzepte

Bei der Entwicklung von Sanierungskonzepten haben die Ingenieure stets die Zukunft im Blick: Parameter wie die Bevölkerungsentwicklung, die Entwicklung des Wasserverbrauchs oder voraussichtliche Veränderungen durch den Klimawandel werden bei der Planung von Kanalsystemen für Schmutz- und Regenwasser sowie beim Neu- oder Umbau von Abwasserreinigungsanlagen einbezogen. Weitere Kriterien bei Instandhaltungs- und Investitionsmaßnahmen sind Energieeffizienz, Qualität und Erneuerungszyklen von Produkten.

Mikroverunreinigungen und Spurenstoffe

Mit dem Abwasser kommt eine Vielzahl von Stoffen, wie z.B. Mikroplastik oder Arzneimittelreste, in Klärwerken an, die hier nicht einfach entfernt werden können. In Gewässern entfalten diese Stoffe gefährliche Auswirkungen, etwa wenn sie von Lebewesen aufgenommen werden.
Die meisten kommunalen Klärwerke – so auch Hetlingen – können Mikroverunreinigungen und Spurenstoffe bislang nicht gezielt aus dem Wasser holen. Teil einer Lösung kann eine zusätzliche vierte Reinigungsstufe sein. Allerdings ist die Technik noch nicht vollständig ausgereift und es gibt bislang keine gesetzlichen Vorgaben oder Standards für die Behandlung und Entfernung dieser Stoffe. Der AZV Südholstein orientiert sich dabei an aktuellen Forschungsergebnissen und schult die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend (vgl. Kriterium 16).
Der AZV Südholstein plädiert für die künftige bestmögliche Vermeidung von Mikroverunreinigungen und Spurenstoffen – aus ökologischen, sozialen und nicht zuletzt daraus resultierend auch aus ökonomischen Gründen. Er ist auch aktiv durch Aufklärungsarbeit an Kitas, Schulen und für Erwachsene, um durch eine Bewusstseinsbildung auf die Problematik aufmerksam zu machen. Hierbei werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, um Mikroverunreinigungen und Spurenstoffe zu vermindern und zu vermeiden.

Bildung

(vgl. Kriterium 18)


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator EFFAS E13-01
Verbesserung der Energieeffizienz der eigenen Produkte im Vergleich zum Vorjahr. Link

Vgl. Kriterium 12.

Leistungsindikator EFFAS V04-12
Gesamtinvestitionen (CapEx) in Forschung für ESG-relevante Bereiche des Geschäftsmodells, z. B. ökologisches Design, ökoeffiziente Produktionsprozesse, Verringerung des Einflusses auf Biodiversität, Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen für Mitarbeiter und Partner der Lieferkette, Entwicklung von ESG-Chancen der Produkte, u. a. in Geldeinheiten bewertet, z. B. als Prozent des Umsatzes. Link

2017: Null.