5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Alle Vorstände sehen sich einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung verpflichtet und sind für das Thema zuständig. Maßgeblich auf operativer Ebene zuständig sind unter anderem die Bereiche Verwaltung schwerpunktmäßig für Umwelt und Ressourcen, Personal für Themen bezüglich Mitarbeitern und Anreizsystemen, Compliance in Bezug auf Menschenrechte und Korruption, Gesamtbanksteuerung, Marketing und Unternehmenskommunikation für Gesellschaft und Strategie.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Seit 156 Jahren stellen wir als genossenschaftliches Institut unser langfristiges und vertrauensvolles Handeln unter Beweis. Der dauerhafte Austausch mit unseren Mitgliedern und die enge Verbundenheit zur heimatlichen Region verpflichten uns die Maßstäbe des langfristigen Miteinanders zu pflegen. Daher ist unsere oberste Priorität die dauerhafte und partnerschaftliche Beziehung zu unseren Mitgliedern, die zugleich auch die Eigentümer der Bank sind. Für sie wollen wir ein stabiler und vertrauensvoller Partner sein.

Hierzu verfolgen wir das Ziel eines dauerhaften Unternehmenserfolges, der durch die grundsätzlich risikoarme Ausrichtung konnte die Finanzkrise ohne fremde Hilfen und gravierende Strukturentscheidungen überwunden werden. Maßgeblich dafür sind auch unsere fairen Preise und zuverlässigen Dienstleistungen, die immer am Wohl der Kunden und damit auch am dauerhaften Fortbestand der Genossenschaft ausgerichtet sind. Dies spiegelt sich zudem in unserem ganzheitlichen Beratungsansatz und dem engen Kontakt mit unseren Kunden und sonstigen Anspruchsgruppen wider. So hat die Mainzer Volksbank 2017 im „FOCUS-MONEY CityContest“ die besten Ergebnisse in der Privatkundenberatung erzielt und wurde damit zum achten Mal in Folge Testsieger in Mainz.

Für die Mitarbeiter sind klar definierte und im Organisationshandbuch sowie per Dienstanweisungen verbindlich festgeschriebene Regeln und Wertmaßstäbe organisiert, die sich im Leistungsindikator GRI 4-56 wiederfinden.

Um unser Energiemanagement einer regelmäßigen Überprüfung zu unterziehen, nutzen wir ein Energie-Audit nach DIN EN 16247-1. Unser Zahlungsverkehr ist gemäß ISO 9001 zertifiziert und bildet die Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Darüber hinaus sind keine weiteren Regeln und Prozesse in Form einer expliziten Nachhaltigkeitsstrategie installiert. Durch unsere risikoarme Geschäftsstrategie, die Ausrichtung an Kunden, Mitgliedern und der Region sowie unserem dauerhaften gesellschaftlichen Engagement sehen wir aktuell keine Notwendigkeit hier weitere feste Parameter zu bestimmen.



7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Ein an eigens definierte Leistungsindikatoren oder sonstige verbindliche Werte gebundenes Kontrollsystem ist bislang noch nicht implementiert. Eine unternehmensübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie ist aktuell kein Ziel, da die genossenschaftliche Idee und das Handeln der Mainzer Volksbank in ihrem Wesen aus unserer Sicht ohnehin einen nachhaltigen Kern beinhaltet. Wir sind uns der steigenden Relevanz des Themas Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit bewusst und werden ab 2018 mit einer Entsprechenserklärung nach DNK-Kriterien nachhaltige Aspekte unseres Handelns transparent dokumentieren.

Das Engagement für die Region sowie die Mitglieder spiegelt sich jährlich in sechsstelligen Spendensummen, zahlreichen sozialen, kulturellen und gesellschaftsfördernden Projekten sowie diversen ökologischen Verbesserungen wider, wie zum Beispiel der sukzessiven Modernisierung durch LED-Lichtquellen, die auf lange Sicht, aber ohne zeitliche Vorgabe, ältere Lichtquellensysteme ablösen sollen. Ebenso ist die voranschreitende Digitalisierung ein maßgeblicher Zukunftsfaktor, der nicht nur die Bankenbranche massiv beeinflusst. Dahingehend ist es ohnehin Ziel der Bank, digitale Infrastrukturen und Prozesse zu fördern, um sowohl die ökologische als auch ökonomische Effizienz zu verbessern.

Darüber hinaus soll die interne und externe Berichterstattung zu nachhaltigen Themengebieten weiter ausgebaut werden.



Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator G4-56
Beschreiben Sie die Werte, Grundsätze sowie Verhaltensstandards und -normen (Verhaltens- und Ethikkodizes) der Organisation.

Innerhalb der Mainzer Volksbank wird das genossenschaftliche Wertegerüst sowohl in der Beratung der Kunden als auch im Dialog mit Mitarbeitern und Mitgliedern angewendet. Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung sind dabei die zentralen Grundsätze aller Genossenschaften, die sowohl von den unterschiedlichen Genossenschaftsverbänden sowie den entsprechenden Satzungen und dem Genossenschaftsgesetz zu erkennen sind. Kunden werden im umfassenden und zielorientierten genossenschaftlichen Beratungsansatz beraten und eine langfristige, kompetente und nachhaltige Kundenbeziehung ist oberstes Ziel. Werte, Grundsätze und Verhaltensstandards werden zum einen aus diesem genossenschaftlichen Ansatz heraus gelebt und zum anderen durch Arbeitsabläufe, Dienstanweisungen und Handbücher definiert. Grundlage und Leitinstitution ist der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der regelmäßig die Wertevorstellungen der deutschen Genossenschaftsbanken durch Informationen und Kommunikation dauerhaft prägt. Die zahlreichen Genossenschaftsbanken, darunter auch die Mainzer Volksbank, erwecken die Grundsätze in ihren Regionen und bei Ihren Mitgliedern zum lebendigen Erlebnis. Über die genossenschaftliche Beratung, die damit verbundenen Inhalte und Werteverständnisse klären wir offen und transparent im persönlichen Gespräch sowie auf unserer Webseite auf (https://www.mvb.de/wir-fuer-sie/beratung/genossenschaftliche-beratungsphilosophie/genossenschaftliche-beratung.html). Dieses Werte- und Verhaltensgerüst wird neuen Mitarbeitern zu Beginn ihrer Tätigkeit vermittelt und über den Zeitraum ihrer Tätigkeit regelmäßig durch Schulungen und Intranet dauerhaft erweitert.

Zudem entwickeln wir das Leitbild der Mainzer Volksbank ständig weiter, damit die Maßstäbe und Erwartungen an eine moderne Bank fortlaufend aktualisiert werden. Es soll als Orientierung und Qualitätsstandard für unsere tägliche Arbeit dienen. Das Leitbild besteht aus vier Leitmotiven:
Innerhalb dieser Leitsätze sind Motive der Nachhaltigkeit erkennbar, die hier aber nicht in feste Regeln oder Parameter ausformuliert sind. Beispiele für die Umsetzung, in diesem Fall für die Belange unserer Kunden und Mitarbeiter durch verschiedenste Einbindung dieser Anspruchsgruppen, sind in Kriterium 9 aufgeführt.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Unsere Mitarbeiter werden entsprechend des genossenschaftlichen Werteverständnisses auf einer fairen und auf dem Tarifvertrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken basierenden Grundlage entlohnt. Damit entspricht die Mainzer Volksbank den Anforderungen der Institutsvergütungsverordnung. Da unser Geschäftsmodell grundsätzlich risikoarm orientiert ist, verzichten wir auf Vergütungssysteme, die zum Eingehen unverhältnismäßiger Risiken verleiten könnten. Oberstes Ziel unserer Beratung ist eine langfristige und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung, weshalb Provisionen oder Kampagnenziele eine nachgelagerte Rolle spielen. Dies wird durch die Zertifizierung nach DIN SPEC 77222 zusätzlich bekräftigt, was eine normierte, einheitliche und kundenorientierte Beratungspraxis bescheinigt.

Aus diesem Grund bestehen sowohl bei der Geschäftsleitung als auch bei unseren Mitarbeitern keine hohen Abhängigkeiten zu variablen Vergütungen, sondern eine Kombination aus angemessenen Fixgehältern und variablen Vergütungsanteilen. Der Großteil der Vergütung wird unternehmensweit fix gezahlt. Aufsichtsrat und Betriebsrat sind als autogene Kontrollinstanzen in ihren verschiedenen Funktionen sowohl kontrollierend als auch beratend in die Entwicklung der Bank involviert; so auch bei entsprechenden Anreizsystemen. Eine Verknüpfung von Nachhaltigkeitszielen an die Vergütungs- bzw. Zielerreichungssysteme ist aktuell nicht der Fall und auch nicht konkret geplant. Der variable Gehaltsbestandteil ist nicht an das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen gekoppelt.



Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator G4-51a
Vergütungspolitik – Berichten Sie über die Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und die leitenden Führungskräfte.

Die Vergütungspolitik entspricht den gesetzlichen Anforderungen gemäß der Institutsvergütungsverordnung und orientiert sich zudem an der langfristigen Geschäftsentwicklung der Bank. Die Grundsätze für die Vergütungssysteme werden durch die Mitglieder des Aufsichtsrates geprüft. Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten eine Aufsichtsratsvergütung sowie Sitzungsgelder als Aufwandsentschädigung.

Leistungsindikator G4-54
Nennen Sie das Verhältnis der Jahresvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters in jedem Land mit signifikanten geschäftlichen Aktivitäten zum mittleren Niveau (Median) der Jahresgesamtvergütung aller Beschäftigten (ohne den höchstbezahlten Mitarbeiter) im selben Land.

Die Mainzer Volksbank beschäftigt Mitarbeiter ausschließlich in Deutschland. Als regionales Kreditinstitut im Rhein-Main-Gebiet sind wir nicht nur kundenseitig, sondern auch personalseitig einer hohen Wettbewerbsintensität ausgesetzt. Aus diesem Grund verzichten wir auf eine Veröffentlichung konkreter Zahlen.


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Die Mainzer Volksbank ist die größte Volksbank in Rheinland-Pfalz und nimmt besonders in ihrem Geschäftsgebiet eine wichtige Rolle ein. Dazu zählt auch die enge Vernetzung innerhalb der regionalen Strukturen, zum Beispiel durch die Mitgliedschaft in Gewerbevereinen oder relevanten Institutionen. Die Identifikation der Anspruchsgruppen ermitteln wir aus den genossenschaftlichen Strukturen, dem Regionalitätsprinzip sowie den standortspezifischen Gegebenheiten. Dabei definieren wir als Anspruchsgruppen alle, die schon in geringster Ausprägung ein Interesse an der Entwicklung der Mainzer Volksbank haben. Dazu zählen:

Diese Differenzierung entspricht der gängigen Praxis bei Kreditgenossenschaften. Auf den Einsatz einer individuellen Anspruchsgruppen-Analyse wurde nach Abwägung von Aufwand und zusätzlichem Nutzen verzichtet.

Maßgeblich für die genossenschaftliche Meinungsbildung sind vornehmlich die Vertreter in Form der jährlichen Vertreterversammlung zu nennen. Dies ergibt sich aus der satzungskonformen Unternehmensform Genossenschaft. Ebenso wie der Aufsichtsrat bildet die Vertreterversammlung durch Vertreterwahl einen gesellschaftlichen Querschnitt unseres Geschäftsgebietes ab. Neben Privatpersonen sind Vertreter örtlicher Unternehmen, Vereine und Institutionen vertreten.

Neben Vertreterversammlung und Aufsichtsrat stehen Beiräte und standortbezogene Mitgliedschaften in Vereinen und Gremien für weitere gesellschaftliche Dialogstrukturen, mit denen kontinuierlich auf regionale Gegebenheiten, Ereignisse und konkrete Forderungen eingegangen werden kann. Hier nehmen unsere Mitarbeiter eine zentrale Rolle ein, die selbst aus der Region kommend eine grundsätzliche Verwurzelung innerhalb der regionalen Strukturen vorweisen und als Botschafter des Unternehmens fungieren. Die Mitarbeiter als ebenso wichtige Anspruchsgruppe werden durch den Betriebsrat dauerhaft vertreten. Darüber hinaus bieten diverse interne Veranstaltungen zusätzliche Dialogmöglichkeiten. Anreize zur Partizipation an Nachhaltigkeitsthemen sowie anderen Themen bietet das betriebseigene Vorschlagswesen, bei dem Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge dauerhaft eingereicht werden können.

Großen Zuspruch finden Kunden- und Mitgliederveranstaltungen zu den verschiedensten Themen. Im Berichtsjahr waren besonders die Themen Generationenberatung, Anlegermesse, Unternehmerveranstaltungen sowie digitale Bankleistungen gefragt, die an mehreren Terminen die Möglichkeiten zum direkten Dialog boten. Auch für Mitarbeiter werden offene und dialogorientierte Veranstaltungen angeboten. Beispielhaft hierfür stehen eingeführte Mitarbeiterfrühstücke, die den gezielten Dialog mit der obersten Führungsebene in Form der Vorstände ermöglichten. Der regelmäßige Austausch in ungezwungener Atmosphäre ermöglicht den ungefilterten Austausch, der mittelbar in die strategischen Entscheidungen eingeflossen ist. Diese Termine waren zudem das Resultat einer Mitarbeiterbefragung sowie eines Personalentwicklungsprogramms, die ebenfalls dem Austausch mit der zentralen Anspruchsgruppe Mitarbeiter dienten.

Neben dem dauerhaften Dialog im täglichen Geschäftsbetrieb führt die Mainzer Volksbank in regelmäßigen Abständen telefonische und onlinebasierte Umfragen zur Kundenzufriedenheit, verschiedensten Beratungsthemen und dem Nutzungsverhalten von digitalen Medien durch. Über unser unternehmenseigenes Call-Center und eine eigenständige Abteilung Beschwerdemanagement ermöglichen wir die dauerhafte Ansprache der Bank, sowohl telefonisch als auch über digitale Kanäle. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den verschiedenen Kanälen fließen in die Geschäftsstrategie der Mainzer Volksbank ein. So werden zum Beispiel aktuell ein System zur Bewertung der Beratungsleistung sowie ein Programm zur gemeinsamen Produktentwicklung mit Kunden geprüft.

Wir engagieren uns zudem in der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen und arbeiten eng mit den Mainzer Wirtschafts- und Sozialnetzwerken, Kammern, Innungen, Verbänden sowie der Investitions- und Strukturbank (ISB) zusammen.

Eine strukturierte Erfassung der einzelnen Impulse ist durch die dezentrale und individuelle Vernetzung einzelner Mitarbeiter aktuell nicht vorhanden. Impulse unserer Anspruchsgruppen auf diesen dezentralen Wegen werden oftmals direkt innerhalb der Filialstrukturen vor Ort bearbeitet. Dies betrifft allerdings nicht nur Nachhaltigkeitsimpulse. Bei zentral organisierten Dialogsituationen, wie beispielsweise der Vertreterversammlung oder innerhalb des Beschwerdemanagements, sind im Berichtsjahr keine Impulse, die explizit auf Nachhaltigkeitsaspekte gerichtet waren, vorgekommen.



Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator G4-27
Nennen Sie die wichtigsten Themen und Anliegen, die durch die Einbindung der Stakeholder aufgekommen sind, und wie die Organisation auf jene wichtigen Themen und Anliegen reagiert hat, einschließlich durch ihre Berichterstattung. Nennen Sie die Stakeholdergruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen jeweils angesprochen haben.

Aus den täglichen Beratungsgesprächen mit privaten, gewerblichen und institutionellen Kunden ergeben sich die verschiedensten Anforderungen und Themen. Im Berichtsjahr waren neben alltäglichen Finanzanforderungen besonders die dauerhafte Niedrigzinsphase und die damit einhergehenden Unsicherheiten der Kunden ein präsentes Thema. Ebenso war die generationenübergreifende Finanzplanung verstärkt nachgefragt. Daher sind wir in diesem Bereich durch Informationsveranstaltungen sowie entsprechend aufgearbeitete Informationsmaterialien diesem Kundeninteresse besonders nachgekommen. Einflüsse und Fragestellungen, die aus den verschiedenen Kontakten mit Anspruchsgruppen an uns als Bank herangetragen wurden, sind in der Regel direkt durch den persönlichen Ansprechpartner beantwortet worden und nicht in einer auswertbaren Form dokumentiert. 

Ein dauerhaftes Thema sind vorwiegend vereinsgetriebene Themen, die zu gleichen Teilen sozialer, sportlicher, kultureller und gemeinnütziger Natur sind. Mit ca. 750.000 Euro wurden daher 2017 unterschiedlichste Projekte unterstützt. Zusätzlich haben wir im Rahmen der Unternehmenskommunikation zusätzliche Aufmerksamkeit für die regional aktiven Ehrenämter erzeugt. Damit leisten wir einen maßgeblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben innerhalb unseres Geschäftsgebietes und sorgen für die öffentliche Wahrnehmung des genossenschaftlichen Gedankens.

Mit einer eigenen Crowdfunding-Plattform motiviert die Mainzer Volksbank seit 2016 Mitglieder und Kunden zusätzlich mit einem modernen und durch soziale Medien unterstützten Ansatz zum gemeinschaftlichen gemeinnützigen Engagement. Dies ist eine Schlussfolgerung aus zahlreichen Spenden- und Unterstützungsanfragen, die über das Jahr an uns gestellt wurden. Da nicht alle Anfragen in Gänze von uns wahrgenommen werden können, war die Adaption des genossenschaftlichen Gedankens für diese Fragestellung ein sinnvoller Schritt. Bei Genossenschaften steht die Hilfe der Mitglieder untereinander im Fokus, weshalb wir mit der Crowdfunding-Plattform diesen Gedanken in die digitale Welt übertragen. Hierdurch können wir viele Menschen in der Region erreichen, über die Projekte unserer Mitglieder informieren und bieten die technische Plattform, um direkt Spenden für diese Projekte einzubringen. Bei erfolgreicher Finanzierung, also dem Einsammeln der angegebenen Summe bis zum festgelegten Zeitpunkt, erweitert die Mainzer Volksbank die geforderte Finanzierungssumme mit zusätzlichen 25 Prozent. Damit gehen wir auch in diesem Bereich mit der Zeit.

Zusätzlich unterstützen wir die Gründung von Schülergenossenschaften. In der Vergangenheit kamen in unregelmäßigen Abständen Schulen auf uns zu, die realitätsnahe Schülerunternehmungen umsetzen wollten. Es ging in der Regel darum, Schülern wirtschaftliches Verständnis und die Verantwortung einer eigenen Unternehmung zu vermitteln. Daher haben wir 2017 zusammen mit dem Gymnasium Theresianum die erste Mainzer Schülergenossenschaft Office & Snacks eSG gegründet. Die jungen Gründer wollen mit ihrer gegründeten Genossenschaft viele nützliche Vorhaben auf den Weg bringen. So ist der Verkauf von Honig geplant, der über die schuleigenen Bienenvölker mit dazugehöriger Imkerei-AG produziert wird. Ebenso stehen gesunde Pausenmahlzeiten und nachhaltige Schulmaterialien auf dem Plan. Bei ihrer Arbeit erhalten die Schüler einen Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt. Darüber hinaus fördert die Tätigkeit unter anderem die Selbstständigkeit, Kreativität, Teamfähigkeit sowie das Durchsetzungsvermögen. Die Mainzer Volksbank steht als Genossenschaft unterstützend zu Seite. Für das Jahr 2018 ist die Gründung einer weiteren Schülergenossenschaft geplant.

Wie bereits in Kriterium 9 beschrieben, sind auch Maßnahmen zum direkten Dialog zwischen Geschäftsleitung, Führungskräften und Beschäftigten ein regelmäßiger Bestandteil eines Jahres. Hierbei sind sowohl Präsenzveranstaltungen wie Mitarbeiterfrühstücke, interne Messen oder ein digitales Lotsenprogramm mit Infoveranstaltungen zur Digitalisierung Bestandteil, als auch dauerhaft implementierte Dinge wie zum Beispiel ein transparentes Vorschlagswesen und ein Intranet basiertes Diskussionsforum. Bei diesen Veranstaltungen geht es in erster Linie um Fragestellungen des täglichen Arbeitsumfeldes. Nachhaltigkeitsthemen im engeren Sinn kamen hierbei nicht auf. Eigens für das Thema Nachhaltigkeit konzipierte Veranstaltungen haben daher bislang nicht stattgefunden, wurden aber auch nicht gefordert.



10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Als finanzieller Partner einer ganzen Region unterstützt die Mainzer Volksbank ihre Mitglieder und Kunden bei der Umsetzung geplanter Projekte. Hierzu haben wir uns in den unterschiedlichsten Bereichen eine Branchenkompetenz angeeignet, die insbesondere auch ökologische Aspekte wie Energieerzeugung und -effizienz sowie Infrastruktur betreffen.

Daher sind wir maßgeblich an der ökologischen Modernisierung unserer Region in Form von zum Beispiel Photovoltaikanlagen, energetischer Renovierung sowie der Gründung von Energiegenossenschaften beteiligt. Als Mainzer Volksbank sind wir selbst Förderer der Mainzer Energiegenossenschaft, einer Genossenschaft zur Beschaffung und Erzeugung von umweltfreundlicher Energie und dem Vertrieb von Wärme, Energieträgern und Energietechnik sowie sämtliche weiterführende Aktivitäten um Maßnahmen zum Thema Energie. Auch unsere Kunden unterstützen wir bei nachhaltigen Bau- und Modernisierungsvorhaben. In Kombination mit Förderprogrammen, wie beispielweise KFW-Energieeffizienzprogrammen, erarbeiten wir innerhalb unserer Beratungen optimale Finanzierungen, um Kundenprojekte in diesem Bereich zu unterstützen.

Neben der Förderung kundengetriebener sowie eigener ökologischer Investitionen treiben wir die Digitalisierung innerhalb des Unternehmens voran. Hierdurch soll dauerhaft der bisherige Papierverbrauch reduziert sowie bislang notwendige Betriebsfahrten und der damit verbundene CO2-Ausstoß verringert werden. Zusätzlicher Effekt sind schnellere und effizientere Prozesse, die Vorteile für Mitarbeiter und Kunden bieten. Ein Beispiel für die Mitarbeiter ist das interne Vorschlagswesen, bei dem auf digitalem Weg Verbesserungsvorschläge eingereicht werden können und somit auch nachhaltige Optimierungen innerhalb des Unternehmens vorangetrieben werden. Ein Beispiel für Kunden ist die eigene Crowdfunding-Plattform, die als digitale Plattform unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ Menschen bei der Erreichung nachhaltiger Projektziele unterstützt. Beispielhaft dafür steht das Projekt Soziale Stadtimkerei. Sie ermöglicht es Menschen mit und ohne Behinderung sich gemeinsam für den Umweltschutz und insbesondere den Erhalt der Honigbiene einzusetzen. Nachbarn, Studierende, Rentner und seelisch belastete Menschen kommen wöchentlich innerhalb dieses Projekt zusammen, um sich unter fachlicher Anleitung imkerlich zu qualifizieren und möglichst viel über das Leben der Honigbienen zu erfahren. Insbesondere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen profitieren von den regelmäßigen Treffen und der Beschäftigung mit „nicht“-therapeutischen Themen. Zudem geht es darum, eine weitere Anbindung an die Stadtimkerei zu ermöglichen, um die vielen positiven Effekte, die die Arbeit mit Bienen beinhaltet, aufrecht zu erhalten.

Ebenso bieten wir über unsere verschiedenen Verbundpartner unseren Kunden nachhaltige Geldanlagen an. Neben klassischen Investmentportfolios werden auch Investmentportfolios mit implizitem nachhaltigem Anlageansatz angeboten. Wir greifen hier auf unseren Verbundpartner für Fondsanlagen zurück, Union Investment, die bereits 2010 die UN Principles for Responsible Investment (PRI) unterzeichnet hat. Seitdem entwickelte sich dieser Partner zu einem der führenden Anbieter von nachhaltigen Geldanlagen. Mehr Infos unter https://unternehmen.union-investment.de/startseite-unternehmen/nachhaltigkeit.html.

Ebenso bewegt sich die DZ Bank Gruppe zusammen mit unseren weiteren Verbundpartnern wie zum Beispiel der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V Versicherung auf einem stetig steigenden Nachhaltigkeitsniveau. Im Jahr 2015 wurden diese Partner dafür mit dem besten Rating im Banken-Bereich von oekom research ausgezeichnet. Weitere Informationen zum nachhaltigen Engagement der DZ Bank Gruppe unter: https://www.nachhaltigkeit.dzbank.de/content/nachhaltigkeit/de/home/standards_im_fokus/portrait.html.

Innerhalb der Mainzer Volksbank haben wir im Jahr 2016 ein internes Innovationsteam ins Leben gerufen. Interdisziplinäre Mitarbeiter haben sich als digitale Lotsen der innovativen Weiterentwicklung der Bank verschrieben. Aus der Belegschaft heraus sollen somit auf breiter Basis notwendige und nachhaltige Prozessoptimierungen identifiziert und konzeptionell begleitet werden. So sind zum Beispiel digitale Informationsveranstaltungen für Mitarbeiter und Kunden ins Leben gerufen worden. Ebenso wurde die Einführung von Sign-Pads zur digitalen Unterschrift, die flächendeckende Einführung von freiem W-LAN in Bankgebäuden und die verstärkte Nutzung von digitalen Meetings begleitet und eingeführt.



Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

Die Mainzer Volksbank bietet über ihre Verbundpartner verschiedene Anlagemöglichkeiten mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit an. Beispielhaft hierfür geht Union Investment nach feste Schritten für die Zusammenstellung von Nachhaltigen Fonds vor. So werden im ersten Schritt Ausschlusskriterien angesetzt und überprüft, wie zum Beispiel Energieversorgung (keine Atomenergie), Einhaltung von Arbeitsstandards, Verzicht auf Kinderarbeit oder Tierversuche. Im zweiten Schritt werden in Frage kommende Staaten oder Unternehmen einer ESG-Analyse (Environment Social Governance-Analyse = Umwelt, Soziale Themen und Unternehmensführung/Aufsichtsstrukturen) unterzogen und ein ESG-Score ermittelt. Ist im dritten Schritt auch die Wirtschaftlichkeitsprüfung positiv, ist eine Investition möglich.

Auch das genossenschaftliche Zentralinstitut, die DZ-Bank, hat sich nachhaltigen Standards verschrieben (siehe Kriterium 4) und entwickelt diese stetig weiter. So wurde 2017 angekündigt aus der Kohlefinanzierung auszusteigen. Seit längerem hat sie sich bereits komplett aus dem Geschäft mit Nahrungsmittelspekulationen zurückgezogen.

Ein Prozentsatz aller angebotenen (Verbund-) Produkte, die nach Umwelt- oder sozialen Faktoren geprüft wurden, ist nicht darstellbar. Die Mainzer Volksbank wird 2018 damit beginnen, für Eigenanlagen den Einsatz verschiedener Screening-Angebote und deren Einsatzmöglichkeiten zu prüfen. Eine regelmäßige Nachhaltigkeits-Bewertung bei der Auswahl der Eigenanlagen findet derzeit nicht statt.