5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Auf Vorstandsebene liegt die Verantwortlichkeit für alle Themen der Nachhaltigkeit beim Vorstandsvorsitzenden Helmut Lind. 

Unterstützt wird er durch Christine Miedl, Direktorin Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeitsmanagement. Sie beruft abteilungsübergreifende, interdisziplinäre Arbeits- und Projektgruppen ein und stellt auch die regelmäßige Berichterstattung für die Sparda-Bank München eG sicher.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Das Geschäftsgebiet der Sparda-Bank München eG umfasst im Wesentlichen die Region Oberbayern. Die Sparda-Bank München eG ist ausschließlich national und nur in ihrem Geschäftsgebiet tätig und gewährleistet die Einhaltung der geltenden Gesetze und Regeln in Deutschland.

Ganz im Sinne des Genossenschaftsgedankens ist die Sicherung eines nachhaltigen Geschäftsmodells Leitprinzip der Sparda-Bank München eG. Ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis ist der Sparda-Bank München eG also inhärent. Unabhängig von der bis dato noch nicht separat ausgewiesenen Nachhaltigkeitsstrategie werden auf allen Ebenen Maßnahmen ergriffen, um umfassend nachhaltig zu wirtschaften und sich diesbezüglich in vielzähligen Unternehmensbereichen stetig weiterzuentwickeln.

Der Arbeitskreis zur Erstellung des zentralen Nachhaltigkeitsberichts der Sparda-Bank München eG, der Gemeinwohl-Bilanz, setzt sich zusammen aus Mitarbeitern, welche die Unternehmensbereiche Markt und Produkte, Einkauf und Verwaltung, Personal, Treasury sowie interne/externe Unternehmenskommunikation abdecken. Jedes Mitglied des Arbeitskreises verantwortet einen Teil der zur Erstellung der Bilanz notwendigen fachlichen Inhalte und Unternehmenskennzahlen.

In regelmäßigen Abständen finden Sitzungen statt, in denen der Fortschritt der Bilanz besprochen und Raum für Fragen, Anregungen und Diskussionen zu Nachhaltigkeitsthemen gegeben wird.
Christine Miedl berichtet regelmäßig über die Ergebnisse aus den Arbeitskreisen und weitere relevante Nachhaltigkeitsthemen an den Vorstand. Bedarfsorientiert (mindestens aber ein Mal pro Jahr) wird auch der Aufsichtsrat zu diesen Themen unterrichtet.

Im Geschäftsjahr 2017 hat der Vorstand der Sparda-Bank München eG zusätzlich einen Ethikbeirat als Beratungsgremium eingerichtet. Aufgabe der Beiratsmitglieder, die über wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Erfahrungen verfügen, ist es, den Vorstand der Bank in grundsätzlichen und für die Geschäftspolitik der Bank im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ethik wichtige Fragestellungen zu beraten.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Wie bereits unter Kriterium 3 erläutert, entsteht durch den Dialog mit den Anspruchsgruppen seit 2017 ein umfassendes qualitatives Zielbild, das eine Überwachung der qualitativen Nachhaltigkeitsthemen aus den für die Sparda-Bank München eG wesentlichen Bereichen gewährleistet.

Das quantitative ökonomische Zielbild der Sparda-Bank München eG wird hauptsächlich gespeist aus den Werten der Balanced Scorecard. Ergänzend werden als weitere direkte Leistungsindikatoren im Bereich Nachhaltigkeit die jährlich erstellten CO2-Bilanzen hinzugezogen. Diese Berichte ermöglichen einen Überblick über alle vom Unternehmen innerhalb eines Jahres beanspruchten Ressourcen und weisen die entsprechenden Emissionsäquivalente aus. Hier strebt die Sparda-Bank München eG eine kontinuierliche Verbesserung ihrer jährlichen Emissionswerte an, zum Beispiel durch eine weitere Reduktion von Ressourcennutzungen und die weitere Forcierung der Umstellung auf Recycling-Produkte.

Wie unter Kriterium 6 erläutert, ist Christine Miedl verantwortlich für das Nachhaltigkeitsmanagement der Sparda-Bank München eG. Sie beruft bei Bedarf Arbeitskreise zu umweltrelevanten Themen ein und leitet diese auch. Die Kennzahlen, die dabei direkt durch die Abteilung Unternehmenskommunikation (ebenfalls Verantwortungsbereich von Christine Miedl) oder indirekt durch die Mitglieder der einberufenen Arbeitskreise intern erhoben werden, sind in zentralen Datenbanken abgelegt. Die Zugriffsrechte für diese Ordner sind auf die Mitglieder der Arbeitsgruppen und gegebenenfalls Mitarbeiter der Abteilung Unternehmenskommunikation beschränkt. Die Kennzahlen werden in Zusammenarbeit mit allen relevanten Abteilungen erhoben und anhand von Vorjahreswerten während der Erhebung stets auf Plausibilität geprüft. Alle extern veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichte durchlaufen vor der Veröffentlichung Prüfprozesse sowohl innerhalb der Sparda-Bank München eG als auch gegebenenfalls über externe Dienstleister, die im Einzelfall bei der Erstellung einiger Nachhaltigkeitsberichte unterstützend tätig werden.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator G4-56
Beschreiben Sie die Werte, Grundsätze sowie Verhaltensstandards und -normen (Verhaltens- und Ethikkodizes) der Organisation.

Für alle Mitarbeiter der Sparda-Bank München eG ist faires und ehrliches Wirtschaften heute und in Zukunft eine ethische Maxime und Herzensangelegenheit. Der Mensch steht immer im Mittelpunkt. Das Unternehmen versteht den Begriff Nachhaltigkeit definitiv nicht als hübschen Anstrich, der im Zuge der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion bei der Imagepflege hilft.

Die Unternehmenskultur der Achtsamkeit in der Sparda-Bank München eG basiert auf gelingenden Beziehungen und einem gelebten Stärkenmanagement, verbunden mit Respekt und Wertschätzung für die Unterschiedlichkeit aller Menschen zum Wohle aller Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden der Bank.

Die tragenden und im Unternehmensleitbild dokumentierten Werte sind:

•    Nachhaltigkeit: gerechtes und lebensbejahendes Handeln ist ein Gewinn für alle
•    Freundlichkeit und Fairness: in allen Lebenslagen menschliche Wärme schaffen und Bankgeschäfte mit Sympathie leben
•    Wertschätzung: Kunden, Partner und Kollegen wertschätzen ihnen und auf Augenhöhe begegnen
•    Zuverlässigkeit: schafft Vertrauen, wir nehmen Vereinbarungen ernst
•    Loyalität: gemeinsam erreichen wir mehr

Noch vor Herausgabe der ersten CO2-Bilanz im Jahr 2015 für die Jahre 2012 und 2013 wurden im Umweltteam der Bank Umweltleitlinien entwickelt und nach Bestätigung durch den Vorstand am 01.03.2014 verbindlich für die Sparda-Bank München eG eingeführt.
Das Leitbild der Sparda-Bank München eG und die Umweltleitlinien sind online einsehbar unter www.sparda-m.de und www.zum-wohl-aller.de.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Für die Erreichung von Zielvereinbarungen im beruflichen Alltag der Mitarbeiter, die den Fortbestand der Bank sichern, werden weder im tariflichen noch im außertariflichen Gehaltsbereich erfolgsabhängige Vergütungen gewährt. Bereits im Jahr 2012 wurde die Zahlung von abschlussorientierten Provisionen für die Vermittlung von Bausparverträgen und Investmentfonds eingestellt.

Im Sinne der langfristigen Wertschöpfung und nachhaltigen Sicherung des Unternehmenserfolges erhalten alle Mitarbeiter eine freiwillige Sonderzahlung in Höhe eines Bruttomonatsgehalts als sogenanntes Weihnachtsgeld.

Die Werte und Prinzipien – im Umgang miteinander und im Sinne der nachhaltigen Wertschöpfung – sind im Unternehmensleitbild der Sparda-Bank München eG „Werte schaffen Erfolg“ definiert. Zentrales Steuer- und Evaluationselement des Vorstands und aller weiteren Steuerungsgremien der Sparda-Bank München eG ist die Balanced Scorecard.

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrats in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über besondere Ereignisse. Darüber hinaus steht die Aufsichtsratsvorsitzende in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand.

Im Jahr 2017 hat der Aufsichtsrat insgesamt sieben ordentliche Sitzungen, eine außerordentliche Sitzung sowie eine konstituierende Sitzung abgehalten. Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat bildeten die geschäftliche Entwicklung, die Unternehmensstrategie, die Risikosituation, die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und die geplanten Investitionen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator G4-51a
Vergütungspolitik – Berichten Sie über die Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und die leitenden Führungskräfte.

Die neun Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine Aufsichtsratsvergütung sowie Sitzungsgelder als Aufwandsentschädigung.

Im Geschäftsjahr 2017 beliefen sich die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats auf 206.657 Euro.

Die fünf Vorstandsmitglieder werden entsprechend ihrer Verantwortung bezahlt, die Bezüge bewegen sich im Durchschnitt der Geschäftsführer vergleichbarer Unternehmen. Hinsichtlich der Veröffentlichung macht die Bank von der Möglichkeit des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch. Entsprechend den Verantwortungsbereichen ist die Bezahlung der einzelnen Vorstandsmitglieder unterschiedlich. Die Vorstände erhalten zusätzlich zu ihrer Grundvergütung eine Tantieme in Höhe von max. 20 Prozent der Grundvergütung. Die Höhe wird vom Aufsichtsrat jährlich neu festgelegt. Dazu werden folgende Zielfelder berücksichtigt: operativer Erfolg, Entwicklung der Bank im Markt, Gesamterfolg der Bank.

65 Beschäftigte (9 Prozent aller Beschäftigten) werden nach der Tabelle der außertariflichen Vergütung bezahlt. Die Einstufung erfolgt nach dem Aufgaben- und Verantwortungsbereich unter Beachtung der Anforderungen aus der Institutsvergütungsverordnung.

Leistungsindikator G4-54
Nennen Sie das Verhältnis der Jahresvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters in jedem Land mit signifikanten geschäftlichen Aktivitäten zum mittleren Niveau (Median) der Jahresgesamtvergütung aller Beschäftigten (ohne den höchstbezahlten Mitarbeiter) im selben Land.

Die Jahresvergütung des höchstbezahlten Mitarbeiters übersteigt nicht mehr als das 2,69-Fache des mittleren Niveaus der Jahresgesamtvergütung aller Mitarbeiter.


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Die Sparda-Bank München eG ist in der Form einer Genossenschaft organisiert. Jedes Mitglied hat daher unabhängig von der Anzahl der Geschäftsanteile ein generelles Stimmrecht. Aufgrund der Größe der Genossenschaft mit 299.853 Mitgliedern per 31.12.2017 werden die Mitglieder durch die Vertreterversammlung vertreten (derzeit 231 Mitglieder).

Die Vertreterversammlung wählt sechs Mitglieder für den Aufsichtsrat, drei Aufsichtsratsmitglieder werden über das Drittelbeteiligungsgesetz von den Mitarbeitern der Sparda-Bank München eG gewählt.
Der Aufsichtsrat bestellt den Vorstand.

Über die durch die Satzung und das Genossenschaftsgesetz vorgegebene Einbindung von Anspruchsgruppen hinaus hat die Sparda-Bank München eG, wie bereits unter Kriterium 2 beschrieben, auch schon in der Vergangenheit einen kontinuierlichen Dialog mit ihren wichtigsten Anspruchsgruppen geführt. Im Rahmen des Projekts „Institutionalisiertes Stakeholder-Management“ wurden Anfang 2017 noch einmal alle Anspruchsgruppen des Unternehmens identifiziert und zunächst für die Erhebung des Status quo ein Befragungskonzept erarbeitet. Dieses bietet zum einen die Möglichkeit der umfassenden Auslotung der Beziehung mit der jeweiligen Anspruchsgruppe und zum anderen auch eine breite Basis der Vergleichbarkeit der Antworten aller befragten Anspruchsgruppen untereinander.

Folgende Stakeholder-Gruppen wurden zunächst als am wesentlichsten für die Sparda-Bank München eG ermittelt:
•    Mitglieder der Vertreterversammlung
•    Aufsichtsrat
•    Mitglieder und Kunden
•    Mitarbeiter
•    Lieferanten
•    Produktpartner

Durch die Auswertung dieser sechs Befragungsgruppen wurden diverse Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, die für die Sparda-Bank München eG relevant sind. Besonders jene Ergebnisse, die sich aus der Evaluation der Kernfragen ergaben, wurden unter Berücksichtigung aller Befragungsgruppen zu drei übergeordneten Themenbereichen zusammengefasst: Image, unternehmerisches Handeln und Zufriedenheit (Details hierzu finden sich unter Leistungsindikator G4-27).

Die daraus in 2018 entstehende Matrix wird zukünftig mit den Ergebnissen aus regelmäßigen Folgebefragungen und zielgruppengerechten Stakeholder-Dialogformaten kontinuierlich ergänzt und weiterentwickelt. Die Wesentlichkeitsanalyse der Nachhaltigkeitsthemen wird zukünftig zum einen gespeist durch die Bewertung der Stakeholder-Gruppen und zum anderen durch die Einschätzung der Sparda-Bank München eG selbst.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator G4-27
Nennen Sie die wichtigsten Themen und Anliegen, die durch die Einbindung der Stakeholder aufgekommen sind, und wie die Organisation auf jene wichtigen Themen und Anliegen reagiert hat, einschließlich durch ihre Berichterstattung. Nennen Sie die Stakeholdergruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen jeweils angesprochen haben.

Zum Zeitpunkt der Berichtseinreichung für den ersten DNK-Bericht der Sparda-Bank München eG für das Jahr 2017 lagen noch nicht alle Ergebnisse aus dem Projekt „Institutionalisiertes Stakeholder-Management“ vor. Die abschließende Evaluation und Entwicklung von Maßnahmen aus dem Projekt fließt 2018 in den Prozess der Erstellung der Nachhaltigkeitsstrategie mit ein.

Erste Erkenntnisse aus den Befragungen der o. g. Anspruchsgruppen wurden zunächst zu drei übergeordneten Themenbereichen zusammengefasst: Image, unternehmerisches Handeln und Zufriedenheit.

•    Image: Die Teilergebnisse enthalten Antworten auf die Fragen nach der empfundenen Vertrauenswürdigkeit, der Zuverlässigkeit und der Fairness des Unternehmens, aber genauso fließen Antworten zur empfundenen regionalen Verbundenheit, Wirtschaftsethik und zum Umwelt- und Energiemanagement mit ein. Hier bewerteten die Befragten den Erfüllungsgrad der Sparda-Bank München eG mit durchschnittlich 90 von möglichen 100 Prozentpunkten.
•    Unternehmerisches Handeln: Hier fließen die Struktur und Organisation des Unternehmens ein, der Umgang mit Geschäftspartnern, die gelebte Transparenz innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die Orientierung am Kundenbedarf und auch die Dienstleistungs- und Beratungsqualität. In diesem Themenbereich erreichte die Sparda-Bank München eG durchschnittlich 82 von möglichen 100 Prozentpunkten.
•    Zufriedenheit: Für die Sparda-Bank München eG zählen bei der Zufriedenheit sowohl die der Kunden und Mitglieder inklusive der Weiterempfehlungsquote als auch die Zufriedenheit diverser Anspruchsgruppen mit der Geschäftsbeziehung und der Informationsbereitstellung durch die Bank. Durchschnittlich vergaben die Befragten der Sparda-Bank München eG für diesen Bereich 90 von möglichen 100 Prozentpunkten.

Themen und Anliegen, die aus den ersten Erkenntnissen abgeleitet werden können, sind beispielsweise einzelne Komponenten aus dem Bereich „unternehmerisches Handeln“. Hier zeigte sich über fast alle Befragungsgruppen, dass die Bereiche Produktangebot und Innovation bei der Sparda-Bank München eG noch weiter ausgebaut werden könnten. Dies soll in weiterführenden Dialogformaten mit der Vertreterversammlung sowie Lieferanten, Geschäfts- und Kooperationspartnern aufgearbeitet werden.
Die Anspruchsgruppe der Lieferanten und Geschäftspartner thematisierte verstärkt, enger mit der Bank zusammenarbeiten zu wollen. 67 Prozent gaben an, sich vorstellen zu können, gemeinsam mit der Bank an Nachhaltigkeitsthemen zu arbeiten. Diese Ansätze sollen ebenfalls im Jahr 2018 gemeinsam mit den befragten Anspruchsgruppen weiterentwickelt werden.

In der Gruppe der Kunden und Mitglieder wünschen sich 27 Prozent der Befragten Verbesserungen im Service-Angebot und 11 Prozent der Befragten ein noch breiteres Geschäftsstellen- und Geldautomatennetz. Die Sparda-Bank München eG bekennt sich zu ihrem Geschäftsstellennetz und hat allein seit 2015 rund 3 Mio. Euro darin investiert. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren das digitale Serviceangebot stetig weiterentwickelt, wie unter Kriterium 10 beispielsweise mit der SpardaApp-Familie beschrieben.

Die Kunden und Mitglieder wurden zuletzt 2015 befragt. Die nächste groß angelegte Kunden- und Mitgliederbefragung findet im Herbst 2018 statt.


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Für die Sparda-Bank München eG als Genossenschaftsbank haben die Förderung ihrer Mitglieder im Speziellen und der Beitrag zum Gemeinwohl im Allgemeinen eine sehr hohe Priorität. Kunden und Mitglieder, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit nehmen die Bank als nachhaltiges Unternehmen wahr.
Durch die Kooperation mit Partnerunternehmen schafft die Sparda-Bank München eG nachhaltigen Mehrwert für ihre Kunden und Mitglieder:

•    Im Investmentfondsbereich kooperiert die Sparda-Bank München eG mit der Fondsgesellschaft Union Investment GmbH, die ebenso wie die Sparda-Bank München eG die United Nations Principles for Responsible Investment (UN PRI) unterzeichnet und sich zum führenden Anbieter von nachhaltigen Geldanlagen entwickelt hat. Die Bank vermittelt ihren Kunden und Mitgliedern auch nachhaltige Investmentfonds aus dem Portfolio der Union Investment GmbH. Hierzu zählten im Berichtsjahr 2017 beispielsweise die Fonds UniRak nachhaltig net, UniNachhaltig Aktien Global und UniRakNachhaltigKonservativ net A. Auch im Bereich Versicherungen und Bausparen existieren attraktive Lösungen, die in Kooperation mit den Partnern Bausparkasse Schwäbisch Hall AG und DEVK Versicherungen angeboten werden.
•    Seit Dezember 2017 ist der regionale Energieversorger Polarstern GmbH Kooperationspartner der Sparda-Bank München eG. Kunden, Mitglieder und Mitarbeiter der Bank erhalten von Polarstern Ökostrom zu günstigen Konditionen. Durch die Kooperation ist gleichzeitig die erste Werte-Kooperation zwischen zwei Gemeinwohl-bilanzierenden Unternehmen gestartet worden.
•    Seit September 2016 stehen auf dem Gelände der Zentrale der Sparda-Bank München eG Ökostrom-Tankstellen für Elektrofahrräder und Elektroautos. Kostenlos kann hier jeder Strom tanken, der mit einem Elektrofahrrad oder -auto unterwegs ist. Die Sparda-Bank München eG trägt so maßgeblich zur Erweiterung des E-Mobilitäts-Netzes in München bei.

Die Mitglieder des Unternehmens sind zudem sehr an digitalisierten Dienstleistungen interessiert. Die Sparda-Bank München eG hat ihr bestehendes Online-Banking-Angebot daher um eine App-Familie erweitert:
•    Die SpardaApp: für Online-Banking einschließlich aller darin enthaltenen Funktionen, zuzüglich Fotoüberweisungen und Abhebungen an Supermarktkassen
•    Die SpardaSecureApp: für eine schnelle und sichere Freigabe von Transaktionen
•    Die SpardaKontostandApp: multibankenfähige Anzeige von Depots und Kontoständen

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bankenwesens ist der hohe Papierverbrauch (vgl. Kriterium 11, Leistungsindikator G4-EN1). Durch die steigende Nutzung der angebotenen digitalen Services konnte die Sparda-Bank München eG von 2015 bis 2017 einen Rückgang des Spezialpapiers für Kontoauszugsdrucker um 16 Prozent (11,5 t) verzeichnen.

Im Unternehmen selbst wird ebenfalls auf die Implementierung ressourcenschonender Prozesse geachtet. So verfügt die Sparda-Bank München eG seit August 2016 über ein digitales Posteingangsmanagement im Bereich Marktfolge Passiv, um Papier- und Transportkosten einzusparen. Das Posteingangsmanagement wird sukzessive auf weitere Bereiche der Bank ausgedehnt.

Die Sparda-Bank München eG pflanzt zudem für jedes Mitglied, das erstmals ein Lohn-, Gehalts- oder Rentenkonto eröffnet, einen Baum. Bis Ende 2017 wurden 43.030 Bäume für die Mitglieder gepflanzt. Hinzu kommen Aktionen, beispielsweise anlässlich des Weltspartages 2017, im Rahmen derer die Bank für jedes von Kindern bis 14 Jahre eingereichte Bild mit einem Baum ebenfalls einen Baum pflanzt. Insgesamt hat die Sparda-Bank München eG so bis Ende 2017 51.380 Bäume in Oberbayern gepflanzt.

Eine wichtige Rolle im Produkt- und Innovationsmanagement haben auch alle Mitarbeiter der Bank.
Seit 2015 finden regelmäßig Veranstaltungen und Workshops zu verschiedenen Themenbereichen statt. Hierbei steht die Veränderung, Neuausrichtung oder Bildung neuer nachhaltiger Geschäftsfelder immer im Vordergrund. Bei diesen Veranstaltungen können die Mitarbeiter mitgestalten, ihre Ideen einfließen lassen oder erhalten aktuelle Informationen über den Stand verschiedener bereits laufender Projekte im Haus.

Die KfW, Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main, fördert unter anderem die energetische Sanierung von Wohnimmobilien (z. B. energieeffizientes Bauen und Sanieren). Auf diese Förderprogramme macht die Bank ihre Kunden im Rahmen von Finanzierungsberatungen aufmerksam und kümmert sich auch um die Darlehensbeantragung. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 7,3 Mio. Euro als energetische KfW-Darlehen im Rahmen des Neugeschäfts für Baufinanzierungen bewilligt.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

Als Genossenschaftsbank steht die Sparda-Bank München eG für traditionelle Werte ein und hat nicht die Maximierung ihres Gewinns, sondern die Förderung der Mitglieder im Blick. So ist es für die Bank auch selbstverständlich, die Anlagepolitik der Eigenanlagen transparent zu gestalten, um Vertrauen zu schaffen.

Im Mai 2012 hat die Sparda-Bank München eG die „Prinzipien für verantwortliches Investieren“ der Vereinten Nationen („UN Principles for Responsible Investment“, kurz: UN PRI) unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung gehen die Teilnehmer eine öffentliche Selbstverpflichtung ein, ihre Investmentpolitik nachhaltig zu gestalten. Das bedeutet, dass die Investoren Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien bei Investmententscheidungen und bei ihren Aktivitäten als Anteilseigner verstärkt fördern und fordern.

Die Eigenanlagen der Sparda-Bank München eG sind nach nachhaltigen Regeln angelegt.
In folgenden Fällen sind Investitionen durch die Sparda-Bank München eG ausgeschlossen:
•    Kriminelles und gesetzwidriges Verhalten
•    Zerstörung von Umweltressourcen zu Lasten der Menschen einschließlich kommender Generationen, insbesondere aus Gewinnstreben (u. a. Kyoto-Protokoll). Dieser Passus begründet für uns das Verbot jedweder Geldanlage in Rohstoffinvestments, insbesondere in Lebensmittelrohstoffe.
•    Herstellung von und Handel mit kontroversen Waffen
•    Menschenhandel
•    Menschenrechtsverletzungen, Folter, Todesstrafe
•    Unterdrückung von Demokratie und von Minderheiten (u. a. Freedom-House-Report-Status „free“)
•    Korruption (Corruption Perceptions Index von TRANSPARENCY INTERNATIONAL, Score mindestens 40 von 100)
•    Terrorismus
•    Missachtung von Arbeitsstandards nach ILO (Internationale Arbeitsorganisation, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf)
•    Nichtratifizierung des Kyoto-Protokolls bzw. entsprechender Folgedokumente
•    Nichtratifizierung der Biodiversitätskonvention der UNEP
•    Spekulationen, die in direktem Zusammenhang mit menschlichem Leid stehen
•    „Raubtierkapitalismus“
•    Offensichtlich anrüchige Handlungsweisen unter Ausnutzen rechtlicher Grauzonen bzw. Regelungslücken. Beispiele: Steuerflucht in jeder Form wie Dividendenstripping oder Auslagerung von Gewinnen in Steueroasen.

100 Prozent der Finanzanlagen der Sparda-Bank München eG durchlaufen eine Auswahl-Prüfung nach den o. g. Umwelt- oder sozialen Faktoren.

Die Sparda-Bank München eG nutzt umfassende Datenbanken, die dem Unternehmen einen detaillierten Einblick in die Nachhaltigkeit ihrer Investitionsobjekte und in die Zuverlässigkeit ihrer Handelspartner ermöglichen. Von Emittenten, die mit diesen Grundsätzen in Konflikt geraten, hält sie weder Aktien noch Anleihen noch andere Kapitalmarktprodukte. Ebenso wenig treibt sie mit solchen Unternehmen Handel. Auftretende (Interessens-) Konflikte legt sie offen.
Ihre sicherheitsorientierte Anlagestrategie ist weitgehend auf Deutschland ausgerichtet. Dies praktizierte sie bereits vor Beginn der Finanzkrise 2008 und dies gilt auch für die Zukunft. Ein sehr großer Teil der Eigenanlagen ist bei der DZ BANK AG angelegt.