5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Innerhalb der WERTGARANTIE Group hat der Vorstand die oberste Verantwortung für Nachhaltigkeit. Im Bereich Marketing ist unter der Leitung der Abteilung Unternehmenskommunikation ein Steuerungsteam installiert, das unter Einbezug der Unternehmensbereiche die strategische Weiterentwicklung des Themas vorantreibt.

Um den Nachhaltigkeitsgedanken in alle Unternehmensbereiche zu tragen und insbesondere den CO2-Fußabdruck kontinuierlich zu verringern, wurde ein Nachhaltigkeitsteam ins Leben gerufen. Dieses besteht aus den Nachhaltigkeitsbeauftragten und den Fachexperten Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Bereichen der WERTGARANTIE Group.


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

Die Organisationsstrukturen der WERTGARANTIE Group sind dokumentiert. Leitlinien und Handbücher regeln die vier Governance-Schlüsselfunktionen Risikomanagement, Versicherungsmathematische Funktionen, Interne Revision und Compliance (siehe hierzu auch Kriterium 20). Für den Fall des Outsourcings von Schlüsselfunktionen und weiteren Aufgaben besteht eine Leitlinie Outsourcing, die ebenfalls auf der Ebene des Governance-Systems angesiedelt ist. Daneben existieren auch außerhalb der vier Schlüsselfunktionen weitere Leitlinien, in denen Regelungen u. a. zur Aufbau- und Ablauforganisation, zu Zuständigkeiten sowie zur Gewährleistung der Übermittlung von Informationen enthalten sind. In der Arbeitsordnung, die für jeden Mitarbeiter verbindlich ist, sind wichtige Angaben zum Verhalten, zu Rechten und Pflichten der WERTGARANTIE-Mitarbeiter enthalten.

Das Thema Nachhaltigkeit hat ab 2019 durch verschiedene Ansätze Eingang in die Unternehmensstrategie gefunden. So wurden die systematische Erfassung von nicht-finanziellen Kennzahlen sowie die regelmäßige interne Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen verstetigt. Auch in der Führungskräfterunde der WERTGARANTIE Group hat das Thema wiederkehrend Einzug gefunden.

Darüber hinaus prüft das Nachhaltigkeitsteam in einem monatlichen Turnus den Fortschritt einzelner Maßnahmen und tauscht sich über Ideen sowie Umsetzungsmöglichkeiten weiterer Maßnahmen aus.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Die WERTGARANTIE Group hat Nachhaltigkeitsziele definiert, die seit 2019 aktiv verfolgt werden. In diesem Kontext erhebt die Unternehmensgruppe nachhaltigkeitsrelevante Kennzahlen zur Steuerung und Kontrolle der Ziele. 

Neben Kennzahlen aus dem DNK-Bereich „Gesellschaft“ erhebt und veröffentlicht die WERTGARANTIE Group auch Umweltkennzahlen (Energie-, Abfall- und Wasserverbräuche sowie Treibhausgas-Emissionen, vgl. Leistungsindikatoren zu den Kriterien 12 bis 13). Sie sollen verstärkt dazu dienen, Fortschritte auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung zu messen und sichtbar zu machen. Mit der für das Jahr 2019 erstmalig erstellten CO2-Bilanz ist eine wichtige Grundlage für das regelmäßige Controlling von Treibhausgasen gelegt worden.

Der Prozess der Kennzahlenerfassung ist wie folgt geregelt: Jährlich werden diese von den zuständigen Bereichs-/Abteilungsleitern an das Steuerungsteam geliefert und im eigenen Bereich überprüft. Damit werden eine Darstellung der Entwicklung und eine Prüfung hinsichtlich der Zielerreichung möglich.

Nach der vollständigen Auswertung der Wesentlichkeitsanalyse 2020 und in Abhängigkeit der dann priorisierten Handlungsfelder soll geprüft werden, inwiefern auch die Kennzahlenermittlung und -steuerung weiter optimiert werden können.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Die WERTGARANTIE Group verfügt über ein Leitbild, das Orientierung und ein gemeinsames Verständnis für Führungskräfte und Mitarbeiter in der täglichen Arbeit geben soll. Es wurde von den Führungskräften unter Berücksichtigung der Interessen der Mitarbeiter in enger Abstimmung mit der Unternehmensleitung entwickelt und formuliert. Es beschreibt die Grundlagen und Ideen, die für die WERTGARANTIE Group im täglichen Geschäftsbetrieb handlungsleitend sein sollen, und umfasst Leitgedanken, Werte, Visionen und Grundsätze.

In vielen Punkten des Leitbildes ist Nachhaltigkeit schon implizit vorhanden, wenn z. B. auf das Miteinander mit Stakeholdern, auf Mitarbeiterzufriedenheit oder auf die Langfristigkeit von Beziehungen hingewiesen wird. Die WERTGARANTIE Group legt großen Wert darauf, dass die Mitarbeiter sich mit den über die Unternehmenskultur transportierten Werten im hohen Maße identifizieren können.

In den Leitgedanken sind der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander sowie Toleranz und Anerkennung für Leistung und Engagement im täglichen Handeln verankert. Die WERTGARANTIE Group prägt u. a. das Ziel, für Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartner sowie Mitarbeiter ein zuverlässiger Partner zu sein. Die Geschäftspolitik der WERTGARANTIE Group ist auf nachhaltiges Wirtschaften, kontinuierliches Wachstum und Unabhängigkeit ausgerichtet. Ziel ist es, langfristige Beziehungen zu den Partnern, Kunden sowie den Mitarbeitern der WERTGARANTIE Group aufzubauen, zu entwickeln und zu pflegen.

Leitbild WERTGARANTIE Group

Es ist geplant, das Leitbild im Jahr 2022 unter anderem auch mit Blick auf die Nachhaltigkeitsstrategie nachzuschärfen.

Auch die Arbeitsordnung zeigt die Haltung, die die WERTGARANTIE Group ausmacht. Sie formuliert für das operative Geschehen konkret die Verhaltensgrundsätze und „Spielregeln“ der Unternehmensgruppe.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Das Vergütungssystem der WERTGARANTIE Group orientiert sich an einer fairen und leistungsbezogenen Vergütung der Mitarbeiter.

Der optimale Einsatz von Ressourcen ist integraler Bestandteil der täglichen Arbeit über alle Hierarchiestufen und Bereiche. Die bestehenden Vergütungssysteme sind individuell angemessen und dabei so ausgestaltet, dass sie ein auf den langfristigen und nachhaltigen Unternehmenserfolg ausgerichtetes solides Management fördern und keine Anreize für ein risikogeneigtes Verhalten schaffen. Soweit auch eine variable Vergütung vorgesehen ist, wird durch eine entsprechende Ausgestaltung des Verhältnisses von fixer zu variabler Vergütung stets darauf geachtet, dass der Fixbestandteil der Vergütung einen ausreichend hohen Anteil an der Gesamtvergütung ausmacht, damit kein Anreiz geschaffen wird, zur Erreichung der variablen Vergütungsbestandteile unverhältnismäßig hohe Risiken einzugehen. Die Vergütungssysteme werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Sowohl für den Bereich Vertrieb/Außendienst als auch für den Bereich Mitarbeiter-Innendienst gelten Prämienregelungen, die sich am Unternehmenserfolg ausrichten. Nachhaltigkeitsaspekte werden bei der Vergütung direkt berücksichtigt: Als finanzielles Anreizsystem für eine Umweltentlastung durch ökologisches Anreisen der Mitarbeiter gilt das kostenfreie Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr, das allen Mitarbeitern zusteht, die über keinen Dienstwagen zur privaten Nutzung verfügen. Bereits in den Onboarding-Unterlagen für neue Mitarbeiter wird auf diese Möglichkeit explizit verwiesen. Darüber hinaus haben Mitarbeiter im Rahmen der Entgeltumwandlung auch die Möglichkeit, ein Fahrrad zu leasen. 

Die Berechnungen der Zielprämien für den Außendienst werden durch das Controlling erstellt, durch die jeweiligen Führungskräfte kontrolliert und im Bereich Human Resources zur Abrechnung umgesetzt. Die Prämien für den Innendienst werden basierend auf den ermittelten Zahlen durch das Controlling im Bereich Human Resources berechnet und durch die Bereichsleitung Human Resources kontrolliert. Die Berechnungsgrundlage und die Vorgehensweise sind den Mitarbeitern bekannt und zugänglich.

Die Grundsätze der Vergütungspolitik sind in der Vergütungsleitlinie der WERTGARANTIE Group festgelegt. Die Vergütungsleitlinie der WERTGARANTIE Group hat das Ziel, die Vergütungspraktiken in Einklang mit der Geschäfts- und Risikomanagementstrategie, dem Risikoprofil, den Zielen, den Risikomanagementpraktiken sowie den langfristigen Interessen und der langfristigen Leistung des Konzerns als Ganzes festzulegen, umzusetzen und aufrecht zu erhalten. In dem Vergütungssystem für Mitarbeiter und Führungskräfte sind die Nachhaltigkeitsziele der WERTGARANTIE Group noch nicht integriert.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

Die Vergütungssysteme für die von der Vergütungsleitlinie der WERTGARANTIE Group erfassten Aufsichtsratsmitglieder, Geschäftsleiter und Mitarbeiter sind angemessen, transparent und auf eine nachhaltige Entwicklung des jeweiligen Unternehmens sowie der WERTGARANTIE Group ausgerichtet. Sie ermutigen nicht zur Übernahme von Risiken, die die Risikotoleranzschwellen des jeweiligen Unternehmens oder der WERTGARANTIE Group übersteigen.

Insgesamt gefährden die allen Aufsichtsratsmitgliedern, Geschäftsleitern und Mitarbeitern zusammen gewährten Vergütungen die Fähigkeit des Unternehmens sowie der Gruppe zur Aufrechterhaltung einer angemessenen Kapitalausstattung nicht. Dies gilt auch für Vertriebsvergütungen. Vertriebsvergütungen sind so ausgerichtet, dass die Mitarbeiter im bestmöglichen Interesse der Kunden handeln, und enthalten keine (Fehl-)Anreize.

Sind sowohl feste als auch variable Vergütungsbestandteile vereinbart, so stehen diese in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Bei Vereinbarung einer leistungsbezogenen variablen Vergütung basiert diese auf einer Kombination aus der Bewertung der Leistungen des Einzelnen sowie des betreffenden Geschäftsbereichs einerseits und dem Gesamtergebnis des Unternehmens sowie der WERTGARANTIE Group andererseits. Bei der Bewertung der Leistung des Einzelnen werden finanzielle und nichtfinanzielle Kriterien herangezogen.

Sowohl die Führungskräfte als auch Mitarbeiter erhalten in Form einer betrieblichen Altersversorgung (Direktversicherung) zusätzliche Unterstützung bei der Altersvorsorge. Für Geschäftsleiter bestehen darüber hinaus Versorgungsansprüche in Form von Rückdeckungsversicherungen für die Versorgungszusage.

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

Der Leistungsindikator GRI SRS-102-38 wird im Unternehmen nicht erhoben, da er als nicht steuerungsrelevant angesehen wird.


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Im Zuge der Erstellung des Leitbildes für die WERTGARANTIE Group wurden wesentliche Anspruchsgruppen durch die Führungskräfte in Abstimmung mit der Geschäftsleitung identifiziert: Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie Jugendliche und Schüler. In einem zweiten Schritt wurden die Stakeholder im Rahmen der Führungskräfteinterviews differenzierter und nach ihrer Relevanz betrachtet.

Die WERTGARANTIE Group ist daran interessiert die Anliegen verschiedenster Stakeholdergruppen aufzunehmen, um sie anschließend auszuwerten und zu prüfen, inwiefern einzelne Interessen noch gezielter berücksichtigt werden können. Daher hatten in der Wesentlichkeitsanalyse 2020 alle wichtigen Stakeholdergruppen auch die Möglichkeit, ihre Forderungen und Anliegen an die WERTGARANTIE Group heranzutragen.

Als einen wichtigen internen Stakeholder misst die WERTGARANTIE Group ihren Mitarbeitern einen sehr hohen Stellenwert bei, der durch die Möglichkeit für direktes und offenes Feedback im Geschäftsalltag unterstrichen wird. Durch einen intensiven Mitarbeiterdialog in vielen und regelmäßigen Teambesprechungen, aber auch abteilungsübergreifend über das Intranet CONNECT trägt sie diesem Anspruch Rechnung. Dort können auch eigenständig Informationen veröffentlicht werden, die eine Einbindung der Mitarbeiter ermöglichen und den Austausch fördern. In den Mitarbeitergesprächen, die über eine Betriebsvereinbarung geregelt sind, stehen Führungskräfte und Mitarbeiter im Austausch und können Veränderungen mitgestalten. Auch zum Thema Nachhaltigkeit wird regelmäßig über CONNECT kommuniziert. 

Künftig werden weitere relevante Stakeholder gezielt in einen Dialog einbezogen. Bereits heute werden Geschäftspartner und Kunden regelmäßig durch Pressemitteilungen über Neuigkeiten der WERTGARANTIE Group informiert – darunter sind auch Meldungen zum sozialen Engagement oder zur Mitarbeitergewinnung (z. B. Ausbildungsbeginn der neuen Azubi-Jahrgänge). Hier versucht die WERTGARANTIE Group verstärkt, auch die Vorteile der eigenen Versicherungsprodukte für eine nachhaltige Lebensweise darzustellen, die durch die Reparatur von Geräten anstelle des Austauschs oder des Wegwerfens entsteht. 

Die Beziehung zu den Fachhändlern wird durch eine Vielzahl von Maßnahmen intensiviert: Die WERTGARANTIE Akademie für Fachhändler wird weiter ausgebaut, um ein Konzept für das Profi-Training zu etablieren, das On- und Offline-Aktivitäten verknüpft. Außerdem finden regelmäßige gemeinsame Trainings statt, die den persönlichen Kontakt und Austausch fördern.

Die WERTGARANTIE Group nutzt als Mitglied im B.A.U.M. e. V. deren Informations- und Vernetzungsplattform zum regelmäßigen Austausch mit nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen. Zudem besteht die Möglichkeit, unternehmenseigene Themen und Neuigkeiten über die Medienkanäle des B.A.U.M. e. V. in die Öffentlichkeit zu tragen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Themen und Anliegen, die an die WERTGARANTIE Group herangetragen werden, betreffen zu einem großen Teil Aspekte der Kundenorientierung. Exzellenter Kundenservice und kundenfreundliche Abwicklung von Schäden sind zentral für die Kunden und für die WERTGARANTIE Group und damit auch ein Aspekt nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensausrichtung. In Bereich Leistungsbearbeitung ist für Partner und Kunden die einfache und unkomplizierte Schadenabwicklung wichtig. Die WERTGARANTIE Group zielt daher auf eine qualitativ hochwertige und schnelle Bearbeitung der Schadenvorgänge ab. Im Vordergrund steht dabei immer der Ansatz „Reparieren statt Wegwerfen“. 

Um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, erweitert und verbessert die WERTGARANTIE Group kontinuierlich ihre Services. Diese reichen von ausgezeichneter telefonischer Beratung zur raschen Schadenabwicklung als zentrales Kundenanliegen bis zur direkten Reparaturkostenübernahme bzw. Neukaufbeteiligung. Die Digitalisierung erleichtert die Prozesse und macht z. B. eine Online-Verfolgbarkeit des zur Reparatur eingeschickten Gerätes und extrem schnelle Reaktionszeiten über eine Online-Plattform möglich. Das Feedback der Kunden und der enge Kontakt zum Fachhandel und zu Reparaturbetrieben kennzeichnen einen aktiven Stakeholderdialog, der eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der Produkte nach Kundenbedürfnissen wie auch für optimierte Abläufe und Prozesse der WERTGARANTIE Group ist.

Die WERTGARANTIE Group wird regelmäßig durch eine vom TÜV Rheinland durchgeführte Kundenzufriedenheitsbefragung bewertet. Im Jahr 2020 sind in diese Befragung gezielt Themen mit Nachhaltigkeitsbezug noch stärker integriert worden. Aus der Befragung mit der Gesamtnote von 1,6 lässt sich ableiten, dass insgesamt 98,2 % der Befragten WERTGARANTIE für „zuverlässig“ bis „sehr zuverlässig" halten.   

Als weiterer Beleg für das hohe Maß an Kundenfreundlichkeit ist die WERTGARANTIE Group im Jahr 2020 wiederholt vom Deutschen Institut für Service-Qualität und dem Nachrichtensender n-tv mit dem Fairness-Preis in der Kategorie Handy-/Elektronikversicherungen ausgezeichnet worden.

Aus Perspektive der Mitarbeiter werden als Ergebnis einer Befragung als Top-Themen familienfreundliche Angebote, Datenschutz, Mitarbeiterentwicklung sowie Digitalisierung hervorgehoben.


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Viele Produkte von WERTGARANTIE bedienen in ihrem Kern das Nachhaltigkeitsprinzip. „Reparieren statt Wegwerfen“ und die Förderung eines nachhaltigeren Neukaufs bilden die Grundlage bei der Produktgestaltung. In der Technischen Versicherung konnte 2020 von 558.545 Schadensfällen ein Anteil von 419.447 als Reparatur durchgeführt werden und damit das Ziel eines nachhaltigeren Konsumstils fördern. Dies entspricht einem Prozentsatz von 75 % Reparaturen bei einem gesamten Reparaturvolumen von 78.939.782 EUR. Feste Zielwerte können hier noch nicht festgelegt werden, da diese Entscheidung immer in Abhängigkeit des Schadenfalls und der Nachfrage nach Geräten mit sehr unterschiedlicher Ersatzteilversorgung neu bewertet werden muss. 

Sofern bei Mobilfunkgeräten eine Reparatur nicht mehr möglich ist, erfolgt eine Entsorgung über den zur WERTGARANTIE Group zugehörigen Reparaturdienstleister PRO REPAIR GmbH. Auf diesem Wege kann sichergestellt werden, dass wertvolle Rohstoffe wiederverwertet werden.

Um noch mehr Kunden für die Vorteile langlebiger und reparaturfähiger Geräte zu sensibilisieren bzw. zu gewinnen, stellt WERTGARANTIE den Reparaturindex zur Verfügung. Dabei werden monatlich aktuelle technische Geräte hinsichtlich ihrer Reparaturanfälligkeit und ihres Reparaturaufwands bewertet. Dies ist ein Service für Kunden und Nicht-Kunden. Die Versicherung schafft also einen Anreiz für ein nachhaltigeres Konsumverhalten. Nicht versicherte Geräte werden angesichts zunehmend geringerer CE-Preise oftmals bei Fehlern nicht repariert, sondern direkt ersetzt: Sind die Kosten für eine Reparatur annähernd so hoch wie die Ersatzanschaffung eines vergleichbaren oder sogar besseren Gerätes, entscheiden sich viele Kunden gegen eine eigentlich mögliche Reparatur. Da für die Kunden von WERTGARANTIE eine Reparatur kostengünstig ist, werden defekte Geräte eher repariert als ausgetauscht.

Im Jahr 2020 wurde im Auftrag der WERTGARANTIE eine Verbraucherbefragung zum Thema „Reparieren statt Wegwerfen“ durchgeführt. Im Rahmen einer Marketingkampagne werden in 2021 die Studienergebnisse genutzt, um sowohl Kunden, den Fachhandel als auch die Öffentlichkeit zum Thema Elektroschrott und dem Einsparpotenzial von Reparaturen zu sensibilisieren.

Durch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung der Schadenabwicklung durch das Projekt Schaden 2.0 ist es gelungen, den Papierbedarf des Prozesses auf ein Minimum zu reduzieren. Waren im Schadenprozess bisher mehrere Druckstücke nötig, so ist es heute lediglich noch der Reparaturauftrag, der durch den Kunden unterschrieben werden muss. Des Weiteren wird durch die Prozesssteuerungssoftware Camunda die automatische Verarbeitung von Schadenfällen (Dunkelverarbeitung) optimiert. Durch gezielte Auswertungen kann so das Verhältnis zwischen Reparaturen und Neukaufbeteiligungen/Zeitwerterstattungen identifiziert werden. Auf diese Weise sollen auch die WERTGARANTIE-Kunden zunehmend sensibilisiert und idealerweise die Reparaturquote erhöht werden.

Die Digitalisierung hat den stärksten Einfluss auf Neuerungen und Innovationen bei der WERTGARANTIE Group. Versicherungsanträge, Schäden, Verträge, Rechnungen sowie die Kommunikation und Korrespondenz aus dem Online-Geschäft wurden größtenteils digitalisiert und erfolgen über ein Online-Kundenportal. In diesem Kundenportal finden sich nicht nur Produktinformationen; Kunden können dort auch persönliche Daten ändern, Schäden melden und Verträge kündigen. Diese Self-Services werden über das Kundenportal vollständig digital abgewickelt. Gleichzeitig wurde auch die digitale Verarbeitung postalisch eingehender Versicherungsanträge, Schadenmeldungen etc. implementiert, indem Posteingänge eingescannt und maschinell weiterverarbeitet werden. So wurden 2020 266.447 Anliegen über das Kundenportal abgewickelt, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um fast ein Viertel entspricht.

Vorschläge der Mitarbeiter sind auch hier jederzeit willkommen – im direkten Gespräch oder über CONNECT – und fließen in die Produktentwicklung ein. Im Produktmanagement werden Nachhaltigkeitsaspekte zum Thema Reparatur berücksichtigt (Kriterium 10, 1. Absatz).

Weitere soziale und ökologische Auswirkungen der Geschäftstätigkeit wurden im Rahmen der im Jahr 2020 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse berücksichtigt. Da eine interne Plausibilitätsprüfung und tiefergehende Analyse der Ergebnisse erst im Jahr 2021 erfolgen wird, können die detaillierten Ergebnisse und Schlussfolgerungen erst in der nächsten DNK-Erklärung veröffentlicht werden.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die Kapitalanlagen 184,7 Mio. Euro. Davon entfallen 99 % auf nachhaltige Geldanlagen auf Grundlage positiver Auswahlkriterien.