5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

(SRS 102-20, 102-26, 102-29, 102-30, 102-31, 102-32)

Die Unternehmensleitung und die MitarbeiterInnen von HMP sehen eine große Verantwortung der Wirtschaft für die Lebensqualität in den Gesellschaften und - mittlerweile kann das wissenschaftlich nachgewiesen werden - für das Überleben der Menschheit in einer hochstehenden Zivilisation. Aus diesem Grund sind die Propagierung von starker, authentischer Nachhaltigkeit, eine der humanistischen Ethik verpflichtete Unternehmensführung und das Engagement für eine ethische Marktordnung das Kerngeschäft des Unternehmens. Auch alle innerbetrieblichen Entscheidungen werden im aktuellen Fall im Sinne ökologischer und sozialer Verantwortung getroffen. Beispielsweise werden zur Mobilität stets das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel bevorzugt, nur bei Bahnreisen von einer Dauer von mehr als sechs Stunden wird in manchen Fällen eine Flugreise angetreten. Alle bei HMP beschäftigen Personen tragen dieses Ethos mit.

Die Verantwortlichkeit für die Geschäftsführung, auch in puncto Nachhaltigkeit sowie wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Risiken und Chancen, liegt bei Gerd Hofielen, Geschäftsführer von HMP. (E-Mail: gerd.hofielen@hm-practices.org)

(Gemeinwohl-Bericht C3 und C4)


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

(SRS 103-2)
  1. Bei allen Beschaffungsprozessen legen wir Wert darauf, die jeweils höherwertige Alternative zu wählen. Bisher ist noch kein Fall aufgetreten, wo das zur Gefährdung der wirtschaftlichen Belange geführt hätte. (Gemeinwohl-Bericht A1 - A4)
  2. Bei Kooperation mit Mitunternehmen achten wir darauf, dass ein vergleichbar ethisches Ambitions- und Leistungsniveau existiert, beziehungsweise, dass die Bereitschaft ausgedrückt wird, das ethische Niveau zu verbessern. (Gemeinwohl-Bericht D2 und D3)
  3. Bei Kunden überprüfen wir vor Aufnahme der Zusammenarbeit deren Nachhaltigkeitsleistung und gehen bei einer nicht deutlich erkennbaren Nachhaltigkeitsleistung eine Zusammenarbeit nur ein, wenn vertrauenswürdig versichert wird, dass das ethische Niveau verbessert werden soll. (Gemeinwohl-Bericht D1 und D4)
  4. Auf Unternehmen, die das Modell der konventionellen, profit- und wachstumsgetriebenen Wirtschaft praktizieren, wirken wir im Rahmen unserer Möglichkeiten in einem ethisch motivierten Sinne ein. (Gemeinwohl-Bericht E1)
Die Implementierung dieser Prinzipien im operativen Geschäft wird bei jeder Entscheidungssituation vorgenommen.


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

(SRS 102-31, 103-3)

Wir berücksichtigen bei jeder Entscheidung die ökologischen und sozialen Implikationen und wählen meist die verfügbare höherwertige Alternative.

Der Gemeinwohl-Bericht fordert auf, verpflichtende Indikatoren zu benennen. Dieses Rahmenwerk legen wir sowohl im Prozess der Entscheidung als auch in der Nachbetrachtung zugrunde. Gemeinwohl-Berichte erstellen wir im Zwei-Jahres-Rhythmus.


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator GRI SRS-102-16: Werte
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. eine Beschreibung der Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen der Organisation.

Wir teilen die Werteorientierung, die die GWÖ vorschlägt und beziehen und messen unsere Praktiken an den humanistischen Grundwerten von Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitentscheidung. https://hm-practices.org/wp-content/uploads/2017/10/HMC-2015-GW%C3%96_testat.pdf


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

(SRS 102-18, 102-35a, 102-38)

Bei HMP ist die Förderung von Nachhaltigkeit in den Geschäftsmodellen und -praktiken von Unternehmen der satzungsgemäße Geschäftszweck. Wir bemessen unseren eigenen Erfolg daran, wie breit und tief wir Unternehmen erreichen, die sich für ethische Prinzipien bei der Unternehmensführung öffnen. Dieser Geschäftszweck ist nicht mit Vergütungen verbunden. Die Ziele entwickeln sich innerhalb der laufenden Aktivitäten. Wir haben keine formale Management-by-Objectives Kultur geschaffen.

Das stärkste Anreizsystem ist die intrinsische Motivation, die sich aus der Einsicht in die ökologisch und gesellschaftliche Situation unserer Epoche speist. Die ökologischen Realitäten beschreibt nach unserer Auffassung am treffendsten das Stockholm Resilience Centre (http://www.stockholmresilience.org/). Die gesellschaftliche Situation ist in den Arbeiten von Christian Felber (Felber, Christian (2010): Gemeinwohlökonomie. Das Wirtschaftsmodell der Zukunft, 9. Auflage; Felber, Christian (2017): Ethischer Welthandel. Alternativen zu TTIP, WTO & Co, 2. Auflage, Deuticke Verlag, Wien; Felber, Christian (2014): Geld. Die neuen Spielregeln, Deuticke Verlag, Wien) und Pavan Sukhdev (Sukhdev, Pavan (2012): Corporation 2020. Warum wir Wirtschaft neu denken müssen, Oekom Verlag, München) zutreffend beschrieben.

Eine weitere Form der Vergütung, die für alle Mitwirkenden in HMP zählt, ist das positive Feedback durch KundInnen oder Außenstehende. Diese extrinsische Motivation ist ein willkommener Antrieb, die Unternehmenstätigkeiten auch weiterhin engagiert durchzuführen.

Es fällt auf, dass im DNK nur nach materiellen Anreizsystemen gefragt wird. Für die Wende zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell ist nach unserem Ermessen die intrinsische Motivation die Voraussetzung und der Schlüssel. Die Unternehmensethik sollte als das zentrale Anreizsystem begriffen werden

(Gemeinwohl-Bericht C2, C3 und C4)


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8

Leistungsindikator GRI SRS-102-35: Vergütungspolitik
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Vergütungspolitik für das höchste Kontrollorgan und Führungskräfte, aufgeschlüsselt nach folgenden Vergütungsarten:
i. Grundgehalt und variable Vergütung, einschließlich leistungsbasierter Vergütung, aktienbasierter Vergütung, Boni und aufgeschoben oder bedingt zugeteilter Aktien;
ii. Anstellungsprämien oder Zahlungen als Einstellungsanreiz;
iii. Abfindungen;
iv. Rückforderungen;
v. Altersversorgungsleistungen, einschließlich der Unterscheidung zwischen Vorsorgeplänen und Beitragssätzen für das höchste Kontrollorgan, Führungskräfte und alle sonstigen Angestellten.

b. wie Leistungskriterien der Vergütungspolitik in Beziehung zu den Zielen des höchsten Kontrollorgans und der Führungskräfte für ökonomische, ökologische und soziale Themen stehen.

Für die Erfüllung des Geschäftszwecks gibt es keine finanzielle Erfolgsprämie. Die Erfolgsprämien sind wie im Punkt 8 ausgeführt ausschließlich immateriell und zahlen auf die ethische Motivation aller Mitarbeiter ein. Der Geschäftsführer bezieht sein Einkommen aus Renten und nicht aus der Geschäftsführungstätigkeit von HMP. Für HMP arbeitet er als Volunteer. Die MitarbeiterInnen erhalten Gehälter, die dem Tarifsystem des öffentlichen Dienstes entsprechen.
(Gemeinwohl-Bericht C2)

Leistungsindikator GRI SRS-102-38: Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. Verhältnis der Jahresgesamtvergütung der am höchsten bezahlten Person der Organisation in jedem einzelnen Land mit einer wichtigen Betriebsstätte zum Median der Jahresgesamtvergütung für alle Angestellten (mit Ausnahme der am höchsten bezahlten Person) im gleichen Land.

siehe oben


9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

(SRS 102-21, 102-34, 102-40, 102-42, 102-43, 102-44)

Die wichtigsten Anspruchsgruppen sind Mitunternehmen (WettbewerberInnen), NGOs und Kunden. Die Mitarbeiter teilen die ethische Motivation des Inhabers und werden hier nicht als spezielle Anspruchsgruppe gefasst.  
  1. Die wesentlichen Mitwirkenden an den Praktiken von HMP und deren weitere Entwicklungen sind Mitunternehmen. Mit UnternehmensberatungskollegInnen findet ein reger Austausch statt. (Gemeinwohl-Bericht D2)
  2. Die fortschreitenden Erkenntnisse von NGOs wie Greenpeace, WWF, Germanwatch, Transparency International, Amnesty International oder vom Deutschen Gewerkschaftsbund etc. nehmen wir laufend zur Kenntnis und beziehen sie in unsere Arbeit ein. (Gemeinwohl-Bericht E4)
  3. Mit Unternehmen, die eine ethisch fundierte Entwicklungsperspektive praktizieren, tauschen wir uns regelmäßig aus, um in einem gegenseitigen Lernprozess gemeinsame Weiterentwicklung zu ermöglichen. Diese Dialoge finden zum Teil in einem wissenschaftlichen Rahmen statt. Zu einem anderen Teil entsprechen sie dem Unternehmensweck von HMP und ein guter Teil der Gespräche findet auf informeller Ebene statt. (Gemeinwohl-Bericht D2)
  4. Das Gemeinwohl-Audit ist eine grundlegende Überprüfung der ethischen Unternehmenspraktiken und gibt uns regelmäßig wertvolle Anregungen zur Verbesserung. (Gemeinwohl-Bericht Testat)


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9

Leistungsindikator GRI SRS-102-44: Wichtige Themen und Anliegen
Die berichtende Organisation muss folgende Informationen offenlegen:

a. wichtige, im Rahmen der Einbindung der Stakeholder geäußerte Themen und Anliegen, unter anderem:
i. wie die Organisation auf diese wichtigen Themen und Anliegen − auch über ihre Berichterstattung − reagiert hat;
ii. die Stakeholder‑Gruppen, die die wichtigen Themen und Anliegen im Einzelnen geäußert haben.

Im Berichtzeitraum wurde eine Studie angefertigt ( https://hm-practices.org/wp-content/uploads/2017/11/2017_Oekofaire_UnternehmenerInnen_Langfassung.pdf ), die in Interviews mit 35 öko-fairen UnternehmerInnen herausgearbeitet hat, wie Verantwortung verstanden wird und welche Werte die Geschäfte inspirieren. Wir empfinden es als eine Verpflichtung, diese Erkenntnisse anderen Unternehmen zur Kenntnis zu bringen.


10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

(SRS 103-2, 302-4, 416-1)

Der HMP Innovationsprozess gewinnt Anregungen aus der Unternehmensforschung speziell im Bereich von öko-fair engagierten Unternehmen. Ebenso wichtig ist der Dialog im Netzwerk von ethisch motivierten BeratungskollegInnen. An dritter Stelle nehmen wir sehr aufmerksam zur Kenntnis, welche Themen im Dialog der zivilgesellschaftlichen Kräfte mit staatlichen Organen wie behandelt werden. Die Ergebnisse unserer Innovation finden sich auf der Webseite (https://www.hm-practices.org/forschung/) und der Dialog mit Unternehmen manifestiert sich am deutlichsten in den jährlich stattfindenden Konferenzen der gemeinwohlzertifizierten Unternehmen. (https://www.hm-practices.org/events/)

Die Wirkung unserer Tätigkeit hängt von unserer Fähigkeit ab, das Interesse von Unternehmen und NGOs zu gewinnen. Dazu betreiben wir rege Netzwerkaktivitäten und wirken mit im Deutschen Global Compact Netzwerk (DGCN), in der GWÖ und bei UnternehmensGrün e.V. Wir veranstalten Informationsabende und Konferenzen und wirken mit in der Diskussion um die Gestaltung der CSR Richtlinie, die die Bundesregierung auf Basis der EU Direktive gesetzlich verankert hat.

 

Der ökologische Fußabdruck von HMP entspricht den Lebensgewohnheiten von Bürgern in Deutschland. Alle Mitarbeiter arbeiten im Home-Office, beziehen ihren Strom aus regenerativen Quellen, sind ökologisch wachsam und auf Verringerung des Verbrauchs bedacht. (siehe Punkt 4)

 

(Gemeinwohl-Bericht A3, B3, C3, D2, D3, E1 und E4)



Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator G4-FS11
Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach Umwelt- oder sozialen Faktoren durchlaufen.

(Hinweis: der Indikator ist auch bei einer Berichterstattung nach GRI SRS zu berichten)

HMP hat keinerlei Finanzanlagen. Es gibt nur ein Geschäftskonto bei der GLS Bank.

(Gemeinwohl-Bericht B1, B2 und B3)