5. Verantwortung

Die Verantwortlichkeiten in der Unternehmensführung für Nachhaltigkeit werden offengelegt.

Strategische Entscheidungen zu Nachhaltigkeitsthemen werden durch den Vorstand getroffen.

Unser Haus verfügt im Vorstandsstab über einen Nachhaltigkeitsmanager, der interner und externer Ansprechpartner für alle Nachhaltigkeitsthemen ist. Er übernimmt die operative Steuerung der Vorstandsentscheidungen, verantwortet die Nachhaltigkeitsberichterstattung und sorgt dafür, dass möglichst viele Mitarbeiter:innen in den Nachhaltigkeitsprozess eingebunden werden. Er sorgt zudem für die Vernetzung der Nachhaltigkeitsaktivitäten, die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in unsere Geschäftsprozesse und nimmt eine beratende Funktion bei der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen ein. Unser Nachhaltigkeitsmanager hat sich mit Nachhaltigkeitsexpert:innen im gesamten Bundesgebiet vernetzt, um sich an Best-Practice-Beispielen orientieren zu können. Besonders wichtig ist die Beobachtung der neuesten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen im Nachhaltigkeitsbereich. Hier beobachten wir in den letzten Jahren eine sehr dynamische Entwicklung. Insbesondere nimmt die Besetzung dieses Themas durch die Regulatorik in der Bankenbranche erheblich zu.

Letztlich ist die nachhaltige Ausrichtung der Förde Sparkasse jedoch eine gesamtunternehmerische Kernaufgabe, die allen Mitarbeiter:innen gleichermaßen zukommt. Durch die Übertragung entsprechender Aufgaben an die Fachbereiche achtet der Vorstand darauf, dass Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe verstanden wird (siehe auch Kriterium 3).

Seit 2022 nimmt sich ein Steuerungsteam Nachhaltigkeit der weiteren Vernetzung von Nachhaltigkeitsthemen und insbesondere bereichsübergreifenden Fragestellungen an.

Schwerpunktmäßig sind Mitarbeiter:innen aus den nachfolgenden Unternehmensbereichen mit Nachhaltigkeitsthemen befasst:


6. Regeln und Prozesse

Das Unternehmen legt offen, wie die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft implementiert wird.

In unserer Geschäfts- und Risikostrategie bekennen wir uns zur ganzheitlichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit. Im Rahmen von Nachhaltigkeitsprinzipien haben wir diese strategischen Vorgaben für die operative Ebene weiter konkretisiert. Dieses Verständnis ist eine wichtige Grundlage unserer Geschäftstätigkeit und über unsere Unternehmenskultur in allen Organisationseinheiten implementiert. Wir haben eine klare personelle Gesamtverantwortlichkeit für das Thema Nachhaltigkeit. Dieses Leitbild haben wir bereits in viele organisatorische Prozesse integriert.

Nachhaltigkeitsaspekte sind in Unternehmensgrundsätzen und vielen Leitlinien festgelegt und den Mitarbeiter:innen zugänglich. Die operative Umsetzung dieser Grundsätze liegt im Verantwortungsbereich der zuständigen Fachbereiche. Die standardisierten Prozesse unterstützen unsere Mitarbeiter:innen dabei, die Kund:innen optimal zu beraten sowie auf einen ressourcenschonenden Umgang mit Verbrauchsmaterialien zu achten.

Regelmäßige Kund:innenbefragungen geben uns Aufschluss darüber, wie unsere Arbeit aus dieser Perspektive wahrgenommen wird. Die Ergebnisse und Anregungen aus den Befragungen sind wichtige Triebfedern für unser kontinuierliches Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement. Daher haben wir das Thema Nachhaltigkeit explizit in unsere Befragungen aufgenommen.

Im Bereich des gesellschaftlichen Engagements stellt unser Zuwendungsmanagement sicher, dass die zu fördernden Projekte auch hinsichtlich ihrer positiven Nachhaltigkeitswirkung ausgewählt werden.

Die jährliche externe Überprüfung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten stellt zudem sicher, dass die Nachhaltigkeitsstrategie durch Regeln und Prozesse im operativen Geschäft ausreichend implementiert ist (siehe auch Kriterium 1).


7. Kontrolle

Das Unternehmen legt offen, wie und welche Leistungsindikatoren zur Nachhaltigkeit in der regelmäßigen internen Planung und Kontrolle genutzt werden. Es legt dar, wie geeignete Prozesse Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten zur internen Steuerung und externen Kommunikation sichern.

Um unsere Entwicklung im Bereich Nachhaltigkeit zu messen, greifen wir auf ein pragmatisches Set an Leistungsindikatoren zurück, welches sich an die Indikatoren der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) anlehnt. Durch dieses Vorgehen ist gewährleistet, dass die Daten konsistent und über einen längeren Zeitraum vergleichbar sind. Außerdem lassen sich mit diesen Zahlen wesentliche Fortschritte darlegen.

Als Steuerungs- und Kontrollsystem nutzen wir die Vorgaben des Nachhaltigkeits-Kompasses (siehe auch Kriterien 1 und 3). Die hieraus abgeleiteten Ziele stellen sicher, dass wir durch eine entsprechende Kontinuität unsere Nachhaltigkeitsziele stets im Blick behalten. Diese überprüfen wir jährlich und passen sie bei Bedarf im Rahmen der stetigen Weiterentwicklung an die aktuellen Erfordernisse und Gegebenheiten an. Zudem gewährleisten wir so eine branchenbezogene Vergleichbarkeit zu anderen Sparkassen. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass neben kurzfristigen Ergebniszielen auch Anreize für längerfristige Veränderungen im Sinne unserer nachhaltigen Geschäftspolitik geschaffen werden. Durch die kontinuierliche Zielsystematik gewährleisten wir Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit und Konsistenz der Daten.

Der Kompass gliedert sich in folgende Kategorien:

A. Strategie und Steuerung
I. Verankerung in der Geschäftsstrategie und -politik
1. Strategische Ausrichtung und Haltung
2. Grundsätzliche Nachhaltigkeits-Positionierung
3. Nachhaltigkeits-Ziele, Ziel-Controlling und -Reporting
4. Involvierung der Geschäftsleitung
5. Organisation und Expertise des Nachhaltigkeits-Managements

II. Risikomanagement und Gesamtbanksteuerung
1. Berücksichtigung von NH-Risiken in der Risiko-Strategie 
2. Organisation / Expertise des Nachhaltigkeits-Risikomanagements
3. Beteiligung relevanter Einheiten und Informationsfluss
4. Risiko-Controlling und -Reporting
5. Auswahl und Einsatz von Methoden
6. 
Tools zur Risiko- oder Portfolioanalyse
7. Stresstests und Szenarioanalysen

B. Geschäftsbetrieb
I. Personal
1. Gleichberechtigung/Diversity und Familienförderung
2. Gesundheitsförderung
3. Außergewöhnliches Engagement

II. Bauorganisation
1. Neubau und Sanierung
2. Bestand

III. Betriebsökologie
1. Controlling und Zielvorgaben
2. Umsetzung durch Prozesse und Maßnahmen
3. Umsetzung durch regenerative Energien

IV. Mobilität

V. Lieferanten und Einkauf
1. Lieferanten
2. Einkauf

C. Kerngeschäft
I. Eigengeschäft
1. Anwendung von Positivkriterien
2. Strategische Ausrichtung und Haltung, Reputationsrisiko-Management

II. Kreditgeschäft

1. Anwendung von Positivkriterien
2. Strategische Ausrichtung und Haltung, Reputationsrisiko-Management

III. Spar, Anlage und Zahlungsverkehr
1. Produktangebot
2. Verankerung im Vertrieb

D. Kommunikation und Gesellschaftliches Engagement
I. Externe Berichterstattung
II. Interne Kommunikation
III. Stakeholderdialog (= Anspruchsgruppendialog)
IV. Gesellschaftliches Engagement


Leistungsindikatoren zu den Kriterien 5 bis 7

Leistungsindikator EFFAS S06-01
Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien bewertet wurden. Link

Die Förde Sparkasse ist auf Grundlage des im LkSG verankerten Schwellenwertes von 1.000 MitarbeiterInnnen seit dem 01.01.2024 verpflichtet für ihre Lieferanten eine Risikoanalyse durchzuführen. Im ersten Schritt erfolgt eine abstrakte Risikoanalyse, welche die folgenden Tatsachen bewertet: Sitz und Branche des Lieferanten und etwaige Negativinformationen zu dem Lieferanten. Ergibt sich aus dieser Bewertung ein mittleres/hohes Risiko erfolgt eine konkrete Risikoanalyse für den Lieferanten.

Die Förde Sparkasse hat jährlich einen Bericht über die Erfüllung ihrer Sorgfaltspflichten im vergangenen Geschäftsjahr zu erstellen und spätestens vier Monate nach dem Schluss des Geschäftsjahres beim BAFA einzureichen. Erstmalig wird der Bericht für das Geschäftsjahr 2024 abgegeben, so dass derzeit keine quantitativen Zahlen über den Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien bewertet wurden, vorliegen.

Leistungsindikator EFFAS S06-02
Anteil aller Lieferanten und Partner innerhalb der Lieferkette, die auf die Einhaltung von ESG-Kriterien auditiert wurden. Link

s. Leistungsindikator EFFAS S06-01

Es wurden keine Auditierungen vorgenommen.


8. Anreizsysteme

Das Unternehmen legt offen, wie sich die Zielvereinbarungen und Vergütungen für Führungskräfte und Mitarbeiter auch am Erreichen von Nachhaltigkeitszielen und an der langfristigen Wertschöpfung orientieren. Es wird offengelegt, inwiefern die Erreichung dieser Ziele Teil der Evaluation der obersten Führungsebene (Vorstand/Geschäftsführung) durch das Kontrollorgan (Aufsichtsrat/Beirat) ist.

Mitarbeiter:innen der Förde Sparkasse werden nach den Regelungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst, Besonderer Teil Sparkassen (TVöD-S) vergütet.

Die Zusatzzahlungen der Sparkasse setzen sich wie folgt zusammen:   Die vom Vorstand festgelegten Unternehmensziele sind auf einen nachhaltigen und langfristigen Geschäftserfolg ausgerichtet. Eine besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang die Zufriedenheit unserer Kund:innen und die Qualität unserer Arbeit.  

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder bemisst sich nach den zugrundeliegenden Dienstverträgen, die auf den Empfehlungen des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein basiert. Die Vergütungen werden auf den Internetseiten des Finanzministeriums veröffentlicht.  

Der Vorstand legt in Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat die strategische Zielsetzung für den Nachhaltigkeitsbereich anhand der Systematik des Nachhaltigkeits-Kompasses fest. Ein Teil seiner Vergütung bemisst sich nach der entsprechenden Zielerreichung, die nach Ablauf des Geschäftsjahres durch den Verwaltungsrat auf Basis des Nachhaltigkeits-Kompasses bewertet wird. Die Zielerreichung bemisst sich an der Performance im Nachhaltigkeits-Kompass in Relation zu den Ergebnissen anderer Marktteilnehmer.  

Die Nachhaltigkeitsziele werden in Abstimmung mit dem Nachhaltigkeitsmanager danach über die einzelnen Hierarchiestufen im operativen Bereich verankert (siehe auch Kriterium 3). Die jeweiligen Fachvorgesetzten in den entsprechenden Hierarchiestufen bewerten am Jahresende (ggf. in Abstimmung mit dem Nachhaltigkeitsmanager) den Zielerreichungsgrad. Im Gegensatz zum Vorstand orientiert sich die Vergütung der Mitarbeiter:innen nicht an der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 8



9. Beteiligung von Anspruchsgruppen

Das Unternehmen legt offen, wie gesellschaftliche und wirtschaftlich relevante Anspruchsgruppen identifiziert und in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden. Es legt offen, ob und wie ein kontinuierlicher Dialog mit ihnen gepflegt und seine Ergebnisse in den Nachhaltigkeitsprozess integriert werden.

Der fortlaufende Dialog mit unseren Anspruchsgruppen versetzt die Förde Sparkasse in die Lage, neue EntwicklungenRisiken und Chancen in ihrem Geschäftsgebiet frühzeitig zu erkennen und so eine nachhaltige Geschäftspolitik zu verfolgen. Die Anspruchsgruppen ergeben sich für uns als öffentlich-rechtliche Sparkasse unmittelbar aus unserem Geschäftsmodell. Hierzu zählen unter anderem Kund:innen und Träger:innen, gesellschaftliche Institutionen, Vertragspartner:innen, die kommunale Wirtschaft sowie die Bürger:innen der Region. Ein Prozess zur Identifikation relevanter Anspruchsgruppen ist daher nicht erforderlich.

Im Mittelpunkt steht für uns der direkte Dialog mit diesen Gruppen. Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit und unseres gesellschaftlichen Engagements zählen zu den wesentlichen Kommunikationswegen Mit unseren Mitarbeiter:innen führen und fördern wir eine offene Feedback-Kultur u. a. durch  Diese aus diesem Dialog gewonnenen Impulse fließen in unseren Strategieprozess ein. 


Leistungsindikatoren zu Kriterium 9



10. Innovations- und Produktmanagement

Das Unternehmen legt offen, wie es durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Ebenso wird für die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen dargelegt, ob und wie deren aktuelle und zukünftige Wirkung in der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewertet wird.

Auch zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Geschäftsgebiet bieten wir ein Produkt und Dienstleistungsangebot an. Uns ist bewusst, dass wir mit unserem Produkt- und Dienstleistungsangebot die Entwicklung in anderen Wirtschaftssektoren beeinflussen können. Dabei gehen wir jedoch davon aus, dass diese kaum direkte negative ökologische Auswirkungen haben. Im Mittelpunkt unserer Beratungsphilosophie steht die ganzheitliche Beratung von Kund:innen und deren Versorgung mit bedarfsgerechten Produkten und Finanzdienstleistungen. Als ganzheitlicher und nachhaltiger Beratungsansatz dient das Sparkassen-Finanzkonzept. Es stellt die Bedürfnisse, Ziele und Wünsche unserer Kund:innen in den Mittelpunkt.   Neben fortlaufender Etablierung der digitalen Unterstützungsmedien stellen wir unter anderem durch gezielte Trainings eine dauerhafte Bereicherung unseres Vertriebs und Verstetigung der Beratungsintensität sicher. Hierüber rücken wir auch das Angebot von Produkten mit besonderem ökologischem und sozialem Nutzen in den Vordergrund. Im gewerblichen Bereich begegnen wir dem kundenseitig wachsenden Interesse an einer Begleitung zu den Themen Nachhaltigkeit und Transformation der Betriebe durch gezielte Erweiterung unseres vertrieblichen Kundendialogs in unseren Beratungsanwendungen. Im strukturierten Gespräch verfolgen wir das Ziel, mit den Kund:innen die Auswirkungen und Anforderungen des Themas Nachhaltigkeit zu besprechen und Investitionsbedarfe, z.B. in Form von Krediten, Fördermitteln oder Leasing auszumachen.  

Im Bereich der Förderprogramme bieten wir unseren Kund:innen u. a. Fördergelder im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an. Die BEG fasst bestehende Programme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Gebäudebereich zusammen und unterstützt unter anderem den Einsatz neuer Heizungsanlagen, die Optimierung bestehender Heizungsanlagen, Maßnahmen an der Gebäudehülle und den Einsatz optimierter Anlagentechnik. Förderfähig sind alle Maßnahmen an Gebäuden, die die Energieeffizienz verbessern. Darüber hinaus lässt sich die Fachplanung und Baubegleitung der Maßnahmen durch Energieeffizienz-Experten bezuschussen.

Mit unserem Label „Impulsgeber Nachhaltigkeit“ bestätigen wir, dass durch die Geldanlage ein Impuls für Nachhaltigkeit in der Region gesetzt wird: Kund:innen unterstützen die Finanzierung von Vorhaben, Projekten und Unternehmen, die mit sozialer und ökologischer Verantwortung selbst Impulse für Nachhaltigkeit setzen. Die Kriterien, die bei der Auswahl der Kredite zugrunde gelegt werden, wurden mit namhaften öffentlichen Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wissenschaft erarbeitet.  Aus den Einlagen werden Vorhaben mit verantwortungsvollem Engagement und gute Innovationen finanziert, die einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Zukunft und Lebensqualität bringen. Auf diese Weise werden Impulse für Nachhaltigkeit in der Region gesetzt.

Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass die Frage nach der Berücksichtigung von Anlageprodukten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen einen festen Bestandteil in unserem Beratungsprozess darstellt. Auch unseren Finanzpartner:innen, wie z.B. der DekaBank oder LBBW, ist es wichtig die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in ihrer Geschäftsstrategie zu verankern. Unser Ziel bleibt es, ein attraktives Angebot dieser Anlagen vorzuhalten und kontinuierlich zu erweitern. Unsere Kund:innen können hierbei aus verschiedenen Produkttypen (Auswirkungsbezug Ökologie, ESG oder Berücksichtigung von Umwelt und Sozialem) auswählen und diese sehr individuell in ihrer Anlagestrategie berücksichtigen. Auch im Rahmen von ausgewählten Kundenveranstaltungen greifen wir Themen rund um „Nachhaltige Aspekte bei Geldanlagen“ auf. Unsere Berater:innen  schulen und informieren wir regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in diesem Themenfeld. 

Wir bieten über unsere 100%-ige Tochtergesellschaft DLS GmbH zahlreiche Versicherungslösungen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen für die Bereiche Vermögensaufbau, Vermögensoptimierung, die Altersvorsorge sowie Schenken und Vererben an. Hierzu zählen u. a. fondsgebundene Renten- und Kapitalversicherungen, die eine breite Fondauswahl mit Nachhaltigkeitsmerkmalen (Klassifizierungen E, ESG und PAI) bieten.

Die Förde Sparkasse arbeitet mit einem externen Unternehmen zusammen, um den Gesamtbestand im Eigengeschäft im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien kritisch zu betrachten und hieraus Maßnahmen für eine noch nachhaltigere Ausrichtung abzuleiten. Seit 2024 wird zudem eine kostenpflichtige ESG-Blacklist für die Auswahl der Emittenten hinzugezogen. Im Bereich der von uns im Eigengeschäft gehaltenen Immobilienfonds wird besonders auf Nachhaltigkeit geachtet. Für Neuinvestitionen in der Assetklasse Immobilien Spezial-AIF wurde in dem Kriterienkatalog bezüglich Nachhaltigkeit eine Mindest-Klassifizierung von Art. 8 nach der EU-OffenlegungsVO aufgenommen. Für die Bestandsinvestments wird über die Anlageausschüsse die Position gegenüber der Fondsgesellschaft vertreten, dass die Fonds in Richtung Art 8. weiterentwickelt werden sollen. Unser Bestreben ist es, dass die Fonds mit umweltbewusst erstellten Gebäuden bis hin zu „Green Buildings“ bestückt werden. Hier gibt es seitens unserer Partner:innen bereits eine Vielzahl guter Investments und Maßnahmen, um ein nachhaltiges Portfolio zu erreichen. Im Bereich der Aktien wurde der Gesamtbestand bereits im Geschäftsjahr 2021 in ein nachhaltig ausgerichtetes Investment nach Art. 9 der EU-OffenlegungsVO getauscht. Ziel ist es, eine Anzahl von sechs ESG-Kontroversen dauerhaft nicht zu überschreiten. Das strategische Ziel der maximalen Anzahl von ESG-Kontroversen soll bis 2028 schrittweise auf vier reduziert werden (siehe auch Leistungsindikator EFFAS V0201).

Wir haben in 2023 planmäßig die Arbeit im Arbeitskreis EEG / PPA Finanzierungen im Verbandsgebiet des SGVSH abgeschlossen. Die Arbeitsergebnisse wurden am 23.11.2023 in der Konferenz der Vorstandsvorsitzenden vorgestellt. Die beteiligten Sparkassen konnten über diverse Themenbereiche Einvernehmen erzielen. Beschlüsse wurden geführt zu: Einholung und Nutzung von Strompreisprognosen, Nutzung eines vereinheitlichten Kalkulationstools, Vereinheitlichung gemeinsamer Kreditvergabestandards bei der Bewertung von Windkraft- und PV Projekten sowie Identifikation von Rechtsanwaltskanzleien, die als geeignete Partner für eine rechtliche Begleitung von PPA Finanzierungen angesehen werden können. Wir fühlen uns gut vorbereitet, um alleine oder im Konsortium PPA Projekte begleiten zu können.   Auch im Bereich der Wärmewende konnten wir bei unseren Kunden weiter punkten. Die Projekte Wärmeversorgung Louisenlund sowie Dekarbonisierung des Wärmenetzes Kieler Straße in Lütjenburg wurden erfolgreich abgeschlossen. Wir stellen zudem eine verstärkte Nachfrage nach Beratung fest. Viele Gemeinden haben mit ihrer kommunale Wärmeplanung begonnen. Unser Ziel ist es, weitere Projekte zu begleiten und damit unseren Beitrag zu leisten, dass gem. der Planungen der Bundesregierung bis 2045 die regionalen Wärmenetze klimaneutral betrieben werden.   Wir haben unseren Bereich Energie-Umwelt und Nachhaltigkeit personell aufgestockt. Damit wollen wir der erhöhten Nachfrage nach Beratungsleistungen aus den verschiedensten Bereichen der Erneuerbaren Energien begegnen. Unser Fokus für 2024 liegt daher zunächst auf dem kfm. und techn. Know-How Aufbau für die Begleitungen von EE-Projekten und dem Kennlernen der Netzwerke der Branche.   Die Bundesregierung hat der Nationalen Wasserstoffstrategie in 2023 ein update verpasst. Hier entsteht ein ganz neuer Markt. Mit unseren Kunden sprechen wir bereits heute über die Beschaffung von mit grünem Wasserstoff betriebenen Bussen oder LKWs bzw. den Aufbau „grüner“ Tankstelleninfrastruktur. Wir gehen davon aus, dass die Dynamik in diesem Segment stark zunehmen wird.

Im Rahmen der Weiterentwicklung unseres Filialkonzeptes haben wir in 2023 das bewährte Konzept der Digitalen Filiale weiterentwickelt zum Digitalen Finanzzentrum. Neben den privaten digital affinen Retail-Kund:innen, von denen ein Teil außerhalb unserer Region wohnt, bieten wir jetzt auch gewerblichen Retail-Kund:innen die Möglichkeit, Fahrten zu Filialen einzusparen und auf diese Weise zur Reduzierung des CO-Ausstoßes beizutragen. Das Konzept unterstützt die voranschreitende digitale Ausrichtung unserer Kund:innen und hat sich insbesondere in der Pandemie durch den barrierefreien digitalen Zugang bewährt. Darüber hinaus verfügen wir über eines der dichtesten Filialnetze in unserem Geschäftsgebiet und ermöglichen hierdurch unseren Kund:innen eine standortnahe Erreichbarkeit ohne lange Anfahrtswege.

2023 haben wir das Konzept unserer hybriden Filialen auf vier Standorte ausgeweitet. Damit machen wir die Versorgung mit Finanzdienstleistungen auch im ländlichen Raum zukunftsfähig und nachhaltig im Sinne der Sicherung der Daseinsvorsorge. Bei Neubauten wurde Wert auf die weitgehend autarke Energieversorgung mittels Solarmodulen gelegt und beim Umbau von Bestandsfilialen Wert auf eine ressourcenschonende Vorgehensweise gelegt.   In 2024 werden wir das Konzept der hybriden Filialen voraussichtlich an weiteren Standorten umsetzen.

Die Einführung und Ausstattung der PenPads auf allen Vertriebseinheiten ist vollständig abgeschlossen. Dadurch lassen sich ein Großteil der Dokumente digital unterschreiben und elektronisch archivieren. Die Testphase des Inputmanagement ist angelaufen wird auf mehreren Vertriebseinheiten pilotiert. Durch das Inputmanagement können alle Dokumente, die nicht papierhaft vorliegen müssen, in den Vertriebseinheiten eingescannt und über eine „digitale Poststelle“ weitergeleitet werden. Zusätzlich wurde eine App zur Legitimationserfassung eingeführt. Neben der Unterstützung der Datenerfassung kann die App die Legitimation direkt archivieren und spart somit den Weg zum Scanner oder das Kopieren und Archivieren ein.   Beginnend im Jahr 2024 werden ausgegebene Kreditkarten und Sparkassen-Cards nach und nach auf umweltfreundlichere Materialien umgestellt. Vorhandene Lagerbestände werden je Kartenart aufgebraucht, Nachauflagen werden zu mind. 85 % aus umweltfreundlicherem rPVC ausgegeben.

Vor dem Hintergrund fehlender geeigneter Kennzahlen und entsprechender Messverfahren ist uns jedoch die Quantifizierung der positiven Auswirkungen unserer Maßnahmen nicht möglich. Für unsere internen nachhaltigkeitsbezogenen Innovationsprozesse (z.B. Vorschlagswesen, Ideenmanagement) verweisen wir auf das Kriterium 14 sowie die Leistungsindikatoren EFFAS E13-01 und EFFAS V04-12.


Leistungsindikatoren zu Kriterium 10

Leistungsindikator EFFAS E13-01
Verbesserung der Energieeffizienz der eigenen Produkte im Vergleich zum Vorjahr. Link

Die Verbesserung der Finanzprodukte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz zu ermitteln, ist aufgrund der Immaterialität der Produkte mit vertretbaren Mitteln kaum möglich. In der Regel werden die Produktmerkmale von unseren Partner:innen entwickelt. Daher ist unser Nachhaltigkeitsmanager im Austausch darüber, wie etwaige negative soziale und ökologische Effekte minimiert werden können bzw. sogar eine positive Wirkung erzielt werden kann. In der Beratung wird verstärkter Wert darauf gelegt, Anlageprodukte mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien vorzustellen sowie energieeffizientes Bauen und Renovieren zu fördern.

Leistungsindikator EFFAS V04-12
Gesamtinvestitionen (CapEx) in Forschung für ESG-relevante Bereiche des Geschäftsmodells, z. B. ökologisches Design, ökoeffiziente Produktionsprozesse, Verringerung des Einflusses auf Biodiversität, Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen für Mitarbeiter und Partner der Lieferkette, Entwicklung von ESG-Chancen der Produkte, u. a. in Geldeinheiten bewertet, z. B. als Prozent des Umsatzes. Link

Der Produktionsprozess und die Finanzprodukte selbst haben in der Regel nur einen geringen direkten Einfluss auf Ökologie, Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen für Mitarbeiter:innen oder Partner:innen der Lieferkette. Wir sind uns jedoch bewusst, dass die Produkte mittelbar Einfluss auf ökologische und soziale Rahmenbedingungen haben können. In der Regel werden die Produktmerkmale von unseren Partner:innen entwickelt. Daher ist unser Nachhaltigkeitsmanager im Austausch darüber, wie etwaige negative soziale und ökologische Effekte minimiert werden können bzw. sogar eine positive Wirkung erzielt werden kann. Die Gesamtinvestitionen in Forschung für ESG-relevante Bereiche wurden im Berichtsjahr daher von unserem Hause nicht erfasst.