Leistungsindikatoren zu den Kriterien 1 bis 4



Anteil der Produktionsstätten in den Stufen des Social-Improvement-Programms der REWE Group
Alle Produktionsstätten der ersten Lieferkettenstufe aus definierten Risikoländern werden in das Social-Improvement-Programm der REWE Group integriert, das dem dreistufigen Ansatz Anforderungen, Kontrolle und Entwicklung folgt. Bei den Risikoländern orientiert sich die REWE Group an der Bewertung von amfori. Diese beruht auf den Governance-Indikatoren der Weltbank sowie weiteren Indizes und wird jährlich aktualisiert.

Sofern noch kein Sozialaudit vorhanden ist, werden neue Lieferanten und Produktionsstätten im Rahmen eines Onboardings (1) über die Anforderungen der REWE Group informiert und bei der Vorbereitung des ersten Audits unterstützt. Im zweiten Schritt werden alle Produktionsstätten in Risikoländern verpflichtet, Audits (2) anerkannter Zertifizierungen oder Überprüfungssysteme vorzuweisen. Diese Audits werden – sowohl angekündigt als auch unangekündigt – von unabhängigen Dritten durchgeführt. Anerkannte Sozialaudits sind unter anderem Audits nach dem Standard der amfori BSCI oder dem SA8000-Standard sowie SMETA-Audits der Supplier Ethical Data Exchange. Textilproduktionsstätten in Bangladesch müssen darüber hinaus eine Überprüfung auf Gebäudesicherheit und Brandschutz im Rahmen des „Bangladesh Accord on Fire and Building Safety“ vornehmen. Um Arbeits- und Sozialstandards kontinuierlich zu verbessern, dokumentiert die REWE Group die Auditergebnisse. Falls die Vorgaben nicht eingehalten werden, werden gemeinsam mit den Lieferanten Verbesserungsmaßnahmen (Remediation (3)) definiert und die Produktionsstätten dazu aufgefordert, an amfori BSCI-Schulungen und weiteren Trainings (4) teilzunehmen. Wenn Produktionsstätten nicht bereit sind, Verbesserungen zu erwirken, behält sich die REWE Group in letzter Konsequenz das Recht vor, die Geschäftsbeziehung zu beenden.


Anteil der Produktionsstätten in den Stufen des Social-Improvement-Programms1
  2018 2019 2020
       
Stufe Onboarding 1 % 0 % 0,3 %
Stufe Audit 99 % 100 % 99,7 %


Anteil der Produktionsstätten gemäß ihren Auditergebnissen
SA8000 3 % 4 % 3,5 %
Naturland 0 % 0 % 0,2 %
amfori BSCI A 3% 5 % 4,4 %
amfori BSCI B 5 % 8 % 6,6 %
amfori BSCI C 71 % 67 % 68,5 %
amfori BSCI D 6 % 2 % 0,9 %
amfori BSCI E 0 % 0 % 0 %
SMETA 4 % 6 % 6,6 %
Abgelaufenes Audit 6 % 8 % 9,4 %
    1 Angabe in gerundeten Werten. Die Berechnung erfolgte auf Basis der Anzahl der Produktionsstätten und erfasst alle Produktionsstätten der REWE Group für Food- und Non-Food-Produkte der ersten Lieferkettenstufe in Risikoländern.


Die Risikoanalysen, Fabrikbesuche und die Arbeit mit den Stakeholdern zeigen, dass es an vielen Stellen der Lieferkette immer noch an Wissen und Managementerfahrungen fehlt, Prozesse und Richtlinien zur Sicherstellung guter Arbeitsbedingungen und Menschenrechte umzusetzen.

Für ihre strategisch wichtigen Produktionsstätten hat die REWE Group ein Trainingsprogramm („Factory Improvement Training“, FIT) zum Aufbau sozialer Kompetenzen aufgesetzt. Es soll ihnen helfen, die Bedeutung der Einhaltung der REWE Group-Standards für nachhaltige Geschäftspraktiken besser zu verstehen und Systeme und Arbeitsweisen zu etablieren, um nachhaltiges Wirtschaften zu stärken. Konkret erhalten die Produktionsstätten eine Unterstützung, um die sozialen Arbeitsbedingungen in ihren Fabriken zu messen und zu verbessern. Zudem sollen sie ihre Eigenverantwortung so weit steigern, dass sie eigene Programme zur Einhaltung sozialer Standards durchführen können. Dafür werden Manager:innen strategischer Produktionsstätten in einem 18-monatigen modularen Trainingsprogramm in den Punkten Gesundheit und Sicherheit, Beschwerdemechanismen, Löhne und Arbeitszeit sowie ethische Personalbeschaffung geschult. Wo es sinnvoll ist, umfasst das Programm Gruppentrainings, in denen gemeinsame Herausforderungen verschiedener Produktionsstätten adressiert werden. Zuvor werden die Betriebe hinsichtlich ihrer Sozialstandards analysiert und basierend auf den Ergebnissen individuelle Aktionspläne erstellt. Um Fortschritte zu dokumentieren, werden Kennzahlen definiert und fortlaufend gemessen sowie Befragungen der Mitarbeiter:innen durchgeführt.

Im Jahr 2020 hat die REWE Group ein Social-Improvement-Coaching für strategisch relevante Lieferanten mit Produktionsstätten in Risikoländern durchgeführt. Damit möchte das Unternehmen die Lieferanten unterstützen, Produktionsstätten bei der Umsetzung sozialer Standards besser zu betreuen. Nach einer Selbsteinschätzung wurde eine virtuelle Workshopreihe durchgeführt. Dabei stand die Entwicklung eines Maßnahmenplans zur Verbesserung der Sozialstandards im Vordergrund. In dem anschließenden Coaching konnten die Lieferanten bei Bedarf Unterstützung von einem Partner der REWE Group bei der Umsetzung des Maßnahmenplans einholen. Mit dem Social-Improvement-Coaching erlernen die Lieferanten neue Tools, um Probleme künftig systematisch angehen zu können. So können die sozialen Standards und Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten kontinuierlich verbessert werden. Außerdem stärkt das Coaching die Kommunikation zwischen Lieferanten und Produktionsstätten.

Weitere Informationen finden sich im REWE Group Nachhaltigkeitsbericht im Abschnitt Soziale Aspekte in der Lieferkette