4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die Sparkasse am Niederrhein fördert die stabile Entwicklung von Wirtschaft und Infrastruktur in ihrem Geschäftsgebiet. Sie trägt zum lokalen Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien bei sowie zur Bewältigung demografischer Herausforderungen und sozialer Aufgaben.  

Als Finanzdienstleisterin ist sie ein zentrales Element des regionalen Wirtschaftskreislaufs und arbeitet zum Wohle der Region. Ihre Wertschöpfung erbringt sie im Wesentlichen in ihrem Geschäftsgebiet und richtet ihr Produktangebot an regionalen Bedürfnissen aus.  

Klimatische, ökologische und soziale Veränderungen wirken sich auch auf die Kreditwirtschaft aus. Insbesondere mit dem Klimawandel verbundene Risiken, etwa durch Wetterextreme (physische Risiken) oder durch den forcierten Übergang von der auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft zur klimaneutralen Wirtschaftsweise (transitorische Risiken), spielen mit Blick auf die Finanzmarktstabilität eine künftig wichtigere Rolle.  

Die nationalen wie auch internationalen Aufsichtsbehörden haben 2019 Nachhaltigkeitsaspekte in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit gerückt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im Dezember 2019 ein „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“ veröffentlicht und ihre Erwartungen an Kreditinstitute darin präzisiert. Im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion hat sie angekündigt, das Management von Klimarisiken im Kreditgeschäft künftig stärker zu berücksichtigen (physische Risiken durch Wetterextreme, Risiken aus dem Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft).  

Für die Sparkasse hat die Steuerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zwei Aspekte: Einerseits ist sie vor die Aufgabe gestellt, die Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken im Rahmen der bestehenden Risikoarten in das Risikomanagement sowie in die Gesamtbanksteuerung zu integrieren. Dieser Anforderung wird sie im Rahmen der Weiterentwicklungen der Sparkassen-Finanzgruppe gerecht werden.  

Andererseits eröffnen sich im Bereich der Produktentwicklung neue Chancen für die Finanzierung nachhaltiger Aktivitäten von Unternehmen, von Privatkunden und auch von kommunalen Kunden. Als regionales Kreditinstitut bietet die Sparkasse am Niederrhein allen Bürgerinnen und Bürgern in ihrem Trägergebiet Zugang zu modernen Finanzdienstleistungen. Dies erfolgt unabhängig vom Vermögen des Einzelnen.  

In den Beratungsgesprächen wird die finanzielle Vorsorge thematisiert. Die Sparkasse bietet Zugang zu Produkten mit staatlicher Förderung (z. B. Riesterrente). Möchten Kunden ihr Geld nachhaltig anlegen, bietet sie Anlageprodukte mit einem besonderen ökologischen und sozialen Nutzen an, z. B. Fonds der Deka Bank.

Auf der Grundlage ihres öffentlichen Auftrags ist es Kernaufgabe der Sparkasse, die Bevölkerung, die Unternehmen und kommunalen Institutionen in ihrem Geschäftsgebiet mit Krediten zu versorgen. Die Sparkasse am Niederrhein verfügt über umfassende Kenntnisse der regionalen Märkte und betreut auf der Grundlage des Regionalprinzips vorrangig Kunden aus ihrem Geschäftsgebiet. Dies ermöglicht es ihr, Risiken im Kreditgeschäft frühzeitig zu erkennen.  

Über Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet die Sparkasse Privatkunden z. B. die Möglichkeit, kostengünstig die energieeffiziente Sanierung ihres Wohnraums zu finanzieren. Für Firmenkunden vermittelt sie Förderangebote der NRW.Bank, Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

Kontrolle und Steuerung allgemeiner Bankrisiken gehören zu den Kernaufgaben eines Kreditinstituts. Zu den wesentlichen Risiken von Kreditinstituten zählen: Adressenrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken. Die Risikostrategie der Sparkasse definiert die genauen Vorgaben für die Vergabe von Krediten und ist für alle Mitarbeitenden verbindlich.  

Die Sparkasse am Niederrhein setzt seit Jahren Verfahren und IT-Instrumente im Risikomanagement ein, die auf der einen Seite der Kapital- und Vermögensermittlung und auf der anderen Seite der Risikoermittlung dienen.  

Für die Eigenanlage wählt die Sparkasse Vermögenstitel, die ihren Liquiditäts-, Risiko- und Ertragsanforderung am besten entsprechen.  

Die Sparkasse am Niederrhein ist gemäß ihrer Satzung dem Regionalprinzip verpflichtet –ihr Geschäftsgebiet ist das Gebiet ihrer Träger (Kreis Wesel, Städte Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg) sowie die angrenzenden Kreise und Städte im Regierungsbezirk Düsseldorf. Vor Ort und in der Region verfügbare Produkte und Dienstleistungen bezieht die Sparkasse möglichst unter Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen und Anbietern aus der Region. Darüber hinaus beschränkt sie ihren Einkauf im Wesentlichen auf Anbieter aus Deutschland oder kauft bei Partnerunternehmen in der Sparkassen-Finanzgruppe.  

Die Einhaltung von Arbeitsrechten und Mitbestimmung ist in Deutschland unternehmerischer Standard und wird von staatlicher Seite überwacht. Dazu zählt unter anderem die Bezahlung nach dem Mindestlohngesetz in Niedriglohnbranchen. Die Sparkasse am Niederrhein hält darüber hinaus die gesetzlichen Standards in den Bereichen Trinkwasser, Energie und Entsorgung (z. B. die Gewerbeabfallverordnung) ein. Bei Neubauten und Sanierungsmaßnahmen halten wir die Vorgaben gemäß EEWärmeG (Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich) und EnEV (Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden) ein.