4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Für den Betrieb des Campus sowie für die Forschungsaktivitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsteht für das Forschungszentrum Jülich ein erheblicher Materialaufwand in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Die Bestellungen werden durch die Organisationseinheit „Einkauf und Materialwirtschaft“ durchgeführt und erfolgten im Jahr 2015 mit einem Anteil von 65 Prozent standortnah in Nordrhein-Westfalen. Fast 15 Prozent der Gesamtbestellungen wurden dabei im Kreis Düren und somit im Heimatkreis des Forschungszentrums in Auftrag gegeben. Durch den Schwerpunkt der Aufträge innerhalb Nordrhein-Westfalens hat das Forschungszentrum unmittelbare ökonomische Auswirkungen in der Region.
Der zentrale Einkauf des Forschungszentrums ist grundsätzlich darauf bedacht, die verschiedenen Anforderungen der wissenschaftlichen Institute an die zu beschaffenden Materialien zu erfüllen. Aber auch Umweltaspekte spielen beim zentralen Einkauf eine Rolle. So wird unter anderem darauf geachtet, energieeffiziente Geräte des täglichen Gebrauchs zu beziehen und weitgehend umweltgerechtes Papier einzusetzen. Bisher gibt es am Forschungszentrum Jülich jedoch keine eigenständige Strategie einer nachhaltigen Beschaffung.

Durch sehr spezielle Anforderungen der Wissenschaft sowie den Vorgaben beziehungsweise Limitierungen des anzuwendenden Vergaberechtes ist eine grundsätzliche primäre Ausrichtung am Thema Nachhaltigkeit derzeit schwer umzusetzen. Den entwickelten Empfehlungen zum Handlungsfeld Beschaffung in LeNa (Leitfaden für Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungseinrichtungen) wird damit zukünftig mehr Bedeutung zukommen. Detaillierte Informationen zur nachhaltigen Beschaffung u.a. am Beispiel der IT-Strategie des Forschungszentrums finden sich im Nachhaltigkeitsbericht 2014/2015 auf den Seiten 60, 78 und 79.

In der Forschung gibt es kein Produkt im herkömmlichen Sinne. Die nachgelagerte Wertschöpfungskette ist daher allenfalls in Form von Patenten, Publikationen und Lizenzen zu beschreiben, die aus der Forschung hervorgehen.

Publikationen in Fachmedien oder als eigene Bücher oder Dissertationen zählen zu den wichtigsten Indikatoren wissenschaftlicher Leistung. Ob in gedruckter oder elektronischer Form: Sie stellen einen wesentlichen Messparameter für die Sichtweite und die Qualität der Arbeit dar. Je hochwertiger die Publikationen sind, desto eher erfolgt die nationale und internationale Anerkennung der Expertise im entsprechenden Fachgebiet.

Die Vergabe von Lizenzen ist außerdem ein wichtiger Aspekt bei der Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen. Über individuelle Lizenzverträge erwirbt die Industrie Nutzungsrechte an den Ergebnissen des Forschungszentrums Jülich in Form von Schutzrechten, Urheberrechten oder Know-how.

Das Forschungszentrum hat darüber hinaus verschiedene Dialogformate, um seine Stakeholder über seine Forschungsergebnisse zu informieren.