4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Wertschöpfungskette

Das Kerngeschäft der GESOBAU umfasst Wohnungsbewirtschaftung und Vermietung an breite Bevölkerungsschichten. Damit einher gehen Modernisierungen, Instandhaltungen und mieternahe Dienstleistungen. Auch erhöhen wir den Bestand durch Neubau und Ankäufe. Je nach Geschäftsfeld sind ökologische und soziale Aspekte innerhalb der Wertschöpfungskette unterschiedlich gewichtet.

  1. Planung & Beschaffung: Wir arbeiten mit Dienstleistern und Lieferanten zusammen. Wichtig für uns: umfassendes Lieferantenmanagement, das die Einhaltung nachhaltiger Standards priorisiert. Schon in den Neubauplanungen suchen wir nach nachhaltigeren Wegen und versuchen umweltschonendere Materialien zu nutzen.
  2. Bau: Unsere Gebäude sollen möglichst energieeffizient zu betreiben sein. Neubaudächer sind meist begrünt. Das verringert versiegelte Fläche und das Aufheizen der Umgebung, hält Regenwasser teils im Gebiet und fördert Biodiversität. Um ressourcenschonender und kostengünstig zu bauen, erproben wir neue Bauarten wie Basis- (NHB 2020, S. 67) und Standardtypenhaus (ebd., S. 67).
  3. Nutzung: Wir bauen möglichst energieeffiziente Gebäude und decken den Energiebedarf verstärkt aus regenerativen Quellen. Im Gebäudemanagement setzen wir zunehmend auf Digitalisierung, um unsere Wertschöpfung nachhaltiger zu gestalten.
  4. Instandhaltung: Wir konzentrieren uns bei Instandhaltungen auf möglichst energieeffiziente, energiesparende und CO2-Emissionen senkende Maßnahmen.
  5. Recycling: Wir versuchen die Gebäudelebensdauer durch Instandhaltung weitestmöglich zu erhöhen. Gebäude werden nur abgerissen, wenn so mehr und neuer Wohnraum entsteht.  Abfall von Instandhaltungen wird durch unsere Dienstleister fachgerecht getrennt und ist so weithin recyclingfähig.

Lieferantenmanagement

Die Vergabe von Aufträgen unterliegt bei der GESOBAU als landeseigenem Unternehmen besonders strengen Vorgaben in Bezug auf die Einhaltung von Menschenrechten und Arbeits-, Umwelt- und Sozialstandards. Dazu zählen u. a.:
  • Einsatz umweltgerechter und zugelassener Materialien und Verfahren sowie Berücksichtigung von Vorgaben aus der Berliner Verwaltungsvorschrift „Beschaffung und Umwelt“,
  • Einhaltung von Umweltvorgaben zur Abfallbeseitigung,
  • Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO),
  • Achtung der Vorgaben zu Mindest- und Tariflöhnen, zu Arbeitnehmerschutz und zur Frauenförderung.

Unsere Auftragnehmer*innen und ihre Nachunternehmer*innen müssen diese strikt einhalten. Ab einem bestimmten Auftragsvolumen schließen wir mit allen Auftragnehmer*innen einen Integritätsvertrag ab. Für fairen Wettbewerb schreiben wir Verträge mit mehrjährigen Laufzeiten regelmäßig neu aus.

Ob Auftragnehmer*innen unsere Vorgaben einhalten, überprüfen wir mit einer Anwaltskanzlei. Wir beauftragen externe Sicherheitsfirmen, unangekündigte Kontrollen auf unseren Baustellen durchzuführen.  So wollen wir Schwarzarbeit verhindern und sicherstellen, dass die von uns beauftragten Firmen ihre Mitarbeiter*innen ordnungsgemäß etwa bei der Sozialversicherung anmelden.


Nachhaltigkeitsbericht 2020/2021, Zukunftfähiges Bauen und Wohnen, S. 64ff.