4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Die soziale Nachhaltigkeit ist von wesentlicher Bedeutung in der Wertschöpfungskette des Malteser Hilfsdiensts (MHD), da sein Wirken als Hilfsorganisation darauf ausgerichtet ist, die Lebenssituation seiner Klient:innen zu verbessern. Daher bilden die Menschen, die wir mit unseren Hilfeleistungen unterstützen, das Ende unserer Wertschöpfungskette, während die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden die relevantesten Ressourcen in der Wertschöpfungskette sind: Von ihnen hängt maßgeblich ab, dass der MHD seinen Auftrag erfüllen kann.  

Die Wertschöpfungskette beginnt jedoch bereits bei der Beschaffung und Bereitstellung der erforderlichen Mittel für diese Hilfeleistung, wozu zum Beispiel Immobilien und Fahrzeuge, aber auch IT und Materialeinkauf zählen. Im Jahr 2019 gab es für diese Ebene der Mittelbereitstellung noch keine übergreifenden Beschaffungsvorgaben mit Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit; der Einkauf von beispielsweise fair gehandeltem Kaffee oder Recyclingpapier oblag den Verantwortlichen auf Standortebene. Seit 2020 und mit Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie gibt es in diesem Bereich übergreifende Ziele und Verantwortlichkeiten, die zum Beispiel den Umstieg auf Ökostrom und Recyclingpapier vorbereiten.  

Insbesondere die vielen Dienstwege, die im Rahmen der Hilfeleistung anfallen, sind ein ökologisches Problem. Mitarbeitende im Fahrdienst werden zu ressourcensparendem Fahrverhalten angehalten und dazu geschult. Im Jahr 2021 werden erste Fuhrparkeinheiten auf E-Mobilität umgestellt. Auch werden alternative Mobilitätsformen erprobt, wie zum Beispiel der Umstieg einer Pflegedienststelle von Verbrennungsfahrzeugen auf Fahrräder im Herbst 2020. Bei individuellen Dienstreisen sollen alle Mitarbeitenden nach der Überarbeitung der Dienstreiserichtlinie 2021 dazu aufgerufen werden, der Bahn (soweit es die Anbindung erlaubt) den Vorzug zu geben. Mitarbeitenden, die regelmäßig im Dienst reisen, stellt der MHD bereits seit mehreren Jahren eine Bahncard zur Verfügung, die auch privat genutzt werden kann. Innerdeutsche Flugreisen soll es zukünftig nur noch in Ausnahmefällen geben. Für den Weg zur Arbeit gibt es aufgrund der bundesweiten Aufstellung und der unterschiedlichen Verkehrssysteme und ÖPNV-Abdeckungen bisher keine flächendeckende Unterstützung von alternativen Mobilitätsformen; an manchen Standorten, wie beispielsweise der Zentrale in Köln, kann über den MHD jedoch vergünstigt ein Jobticket erworben werden.