Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Wertschöpfungskette der AWG am Beispiel des Abfallmanagements
Abfallabfuhr
Die AWG ist auf Wuppertaler Stadtgebiet zuständig für die Gestellung, Erfassung, Sammlung und Beförderung der grauen, gelben, blauen und braunen Tonnen. Die Abfallabfuhr erfolgt mit über 100 LKW. Tourenoptimierungen, Fahrerschulungen und Rückmeldungen zur Fahrweise tragen zur wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Mobilität bei (vgl. Kriterium 12).
Die AWG bietet mehr als 2.500 Depotcontainer zum Sammeln von wiederverwertbaren Rohstoffen wie Papier, Glas, Altkleider und Elektroschrott an über 400 Standplätzen. Zudem betreibt die AWG vier Recyclinghöfe in Wuppertal.
Den Verpackungsabfall aus der Gelben Tonne sammelt die AWG aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung für die Systembetreiber ein und bringt ihn zum Umschlageplatz in Wuppertal-Nächstebreck. Von dort geht es in die Sortieranlagen und dann weiter in die Wiederverwertung.
Die Abfälle aus der grauen Restabfalltonne werden in der TAB der AWG thermisch behandelt.
Die TAB – Abfallbehandlung, Rauchgasbehandlung, Fernwärme und Stromerzeugung, Wasserstoffinfrastruktur und Rostascheaufbereitung
Die TAB stellt die Entsorgungssicherheit für ca. 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger innerhalb des EKOCity Abfallwirtschaftsverbandes dar. Die in der TAB entsorgten Abfälle sind zu etwa 80 Prozent kommunale Abfälle aus der grauen Restmülltonne und zu ca. 20 Prozent hausmüllähnliche Gewerbeabfälle.
Die bei der thermischen Behandlung der Abfälle freiwerdende Energie dient der Strom- und Wärmeversorgung in Wuppertal (vgl. zudem Kriterium 13).
Eine moderne Rauchgasbehandlung minimiert Schadstoffe effizient und wirksam (vgl. Kriterium 12). Während des Betriebes der Thermischen Abfallbehandlungsanlage werden Schadstoffe sowohl kontinuierlich als auch stichprobenartig gemessen.
Fernwärme
Die Erweiterung der Fernwärmeauskopplung in den Jahren 2016 bis 2018 stellt einen wesentlichen Schritt zur Erreichung des CO2-Zieles der Stadt Wuppertal dar.
Wasserstoff-Infrastruktur
2019 wurde der erste Teil der Wasserstoff-Infrastruktur für Brennstoffzellen-Linienbusse direkt an der TAB errichtet. Ein Teil des bei der thermischen Behandlung des Restmülls erzeugten Stroms wird für die Produktion von Wasserstoff verwendet (vgl. Kriterium 10). Die WSW betankt alle 20 wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbusse an der TAB damit und trägt somit zu einer Minderung der lokalen Schadstoffemissionen bei.
Rostascheaufbereitung
Die WVW wurde im Jahr 2003 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der AWG gegründet. Diese betreibt für die AWG am Standort Korzert eine moderne Rostascheaufbereitungsanlage, in der die Rostasche behandelt wird, die bei der Verbrennung des Restmülls in der TAB entsteht. Die Rostasche beinhaltet über 10 Prozent wiederverwertbare Wertstoffe wie z. B. Eisen, Kupfer und Aluminium. Vor der Aufbereitung muss die Rostasche gelagert werden, um den Wasseranteil auf ca. 16 Prozent zu senken.
Um an die Rohstoffe zu gelangen, durchläuft die Rostasche mehrere automatische Sieb- und Separationsschritte der Anlage. Außerdem werden Metalle von Hand aussortiert. Im Jahr 2021 wurden so aus der Rostasche über 11.000 Tonnen wiederverwertbares Metall gewonnen.
Durch die Gewinnung sekundärer Rohstoffe mithilfe der Rostascheaufbereitungsanlage werden Primärressourcen, Energie und CO2-Emissionen gespart.
Kommunikation mit den Geschäftspartnern
Bei der Rostascheaufbereitungsanlage handelt es sich um eine Anlage unmittelbar am Standort der Thermischen Abfallbehandlungsanlage, sodass der regelmäßige Austausch aufgrund der organisatorischen und räumlichen Nähe gegeben ist. Zudem werden die gleichen abfallwirtschaftlichen Ziele und Strategien verfolgt.
Die Zusammenarbeit erfolgt in der Regel mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben, die laut § 56 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes an der Sicherstellung des Schutzes von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen mitwirken.
Die Geschäftspartner werden über die DNK-Erklärung der AWG informiert, um eine weitere (gegenseitige) Sensibilisierung zu ermöglichen.
Ziel ist es, im kommenden Berichtsjahr die Kommunikation mit den Geschäftspartnern weitergehend zu systematisieren, nicht zuletzt im Sinne der CSRD (vgl. auch Kriterium 9).