4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Wertschöpfungskette der AWG am Beispiel des Abfallmanagements

Abfallabfuhr
 
Die AWG ist auf Wuppertaler Stadtgebiet zuständig für die Gestellung, Erfassung, Sammlung und Beförderung der grauen, gelben, blauen und braunen Tonnen. Die Abfallabfuhr erfolgt mit über 100 LKW. Tourenoptimierungen, Fahrerschulungen und Rück­mel­dungen zur Fahr­­­weise tragen zur wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Mobilität bei (vgl. Kri­terium 12).   
Die AWG bietet mehr als 2.500 Depotcontainer zum Sammeln von wiederverwertbaren Roh­stoffen wie Papier, Glas, Altkleider und Elektroschrott an über 400 Standplätzen. Zudem be­treibt die AWG vier Recyclinghöfe in Wuppertal.
Den Verpackungsabfall aus der Gelben Tonne sammelt die AWG aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung für die Systembetreiber ein und bringt ihn zum Umschlageplatz in Wuppertal-Nächste­breck. Von dort geht es in die Sortieran­lagen und dann weiter in die Wiederverwertung.

Die Abfälle aus der grauen Restabfalltonne werden in der TAB der AWG thermisch behandelt.         

Die TAB – Abfallbehandlung, Rauchgasbehandlung, Fernwärme und Stromerzeugung, Wasserstoffinfrastruktur und Rostascheaufbereitung   

Die TAB stellt die Entsorgungssicherheit für ca. 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger in­ner­halb des EKOCity Abfallwirtschaftsverbandes dar. Die in der TAB entsorgten Abfälle sind zu et­wa 80 Prozent kommunale Abfälle aus der grauen Restmülltonne und zu ca. 20 Prozent haus­müllähnliche Gewerbeabfälle.   
Die bei der thermischen Behandlung der Abfälle freiwerdende Energie dient der Strom- und Wär­me­­versorgung in Wuppertal (vgl. zudem Kriterium 13).
Eine moderne Rauchgasbehandlung minimiert Schadstoffe effizient und wirksam (vgl. Kriteri­um 12). Während des Betriebes der Thermischen Abfallbehandlungsanlage werden Schadstoffe sowohl kontinu­ier­­lich als auch stichproben­ar­tig gemessen.   

Fernwärme   

Die Erweiterung der Fernwärmeauskopplung in den Jahren 2016 bis 2018 stellt einen wesent­lichen Schritt zur Erreichung des CO2-Zieles der Stadt Wuppertal dar.   

Wasserstoff-Infrastruktur   

2019 wurde der erste Teil der Wasserstoff-Infrastruktur für Brennstoffzellen-Linienbusse di­rekt an der TAB errichtet. Ein Teil des bei der thermi­schen Behand­lung des Rest­mülls er­zeug­ten Stroms wird für die Produktion von Wasserstoff verwen­det (vgl. Kriterium 10). Die WSW betankt alle 20 wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbusse an der TAB damit und trägt somit zu einer Minderung der lokalen Schadstoffemissionen bei.   

Rostascheaufbereitung   

Die WVW wurde im Jahr 2003 als 100-prozentige Tochtergesellschaft der AWG gegründet. Diese betreibt für die AWG am Standort Korzert eine moderne Rostascheaufbereitungsanlage, in der die Rostasche behandelt wird, die bei der Ver­brennung des Restmülls in der TAB entsteht. Die Rostasche beinhaltet über 10 Prozent wieder­verwertbare Wertstoffe wie z. B. Eisen, Kupfer und Aluminium. Vor der Aufbereitung muss die Rostasche gelagert werden, um den Wasser­anteil auf ca. 16 Prozent zu senken.
Um an die Rohstoffe zu gelangen, durchläuft die Rostasche mehrere automatische Sieb- und Separations­schritte der Anlage. Außerdem werden Metalle von Hand aussortiert. Im Jahr 2021 wurden so aus der Rostasche über 11.000 Tonnen wiederverwertbares Metall gewonnen.
Durch die Gewinnung sekundärer Rohstoffe mithilfe der Rostascheaufbereitungsanlage wer­den Pri­mär­ressourcen, Energie und CO2-Emissionen gespart.   

Kommunikation mit den Geschäftspartnern   

Bei der Rostascheaufbereitungsanlage handelt es sich um eine Anlage unmittelbar am Stand­ort der Thermischen Abfallbehandlungsanlage, sodass der regelmäßige Austausch aufgrund der organisator­i­schen und räumlichen Nähe gegeben ist. Zudem werden die gleichen abfallwirtschaftlichen Zie­le und Strategien verfolgt.   
Die Zusammenarbeit erfolgt in der Regel mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben, die laut § 56 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes an der Sicherstellung des Schutzes von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen mitwirken.   
Die Geschäftspartner werden über die DNK-Erklärung der AWG informiert, um eine weitere (gegenseitige) Sensibilisierung zu ermöglichen.   
Ziel ist es, im kommenden Berichtsjahr die Kommunikation mit den Geschäftspartnern weitergehend zu systematisieren, nicht zuletzt im Sinne der CSRD (vgl. auch Kriterium 9).