4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Je nach Wertschöpfungsstufe sind unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte bedeutsam.

 „Qualitätssicherung“
Das zentrale KÖLLA-Lebensmittelsicherheitsteam überwacht auf allen Stufen der Wertschöpfungskette die Lebensmittelsicherheit. Sowohl vor Ort im Anbauland als auch bei involvierten Dienstleistern werden durch Labore Proben gezogen, um die Qualität der Ware und die Pestizidrückstände zu beurteilen. Weitere Stichproben werden auch kundenseitig beauftragt.  

Stufe „Produktion“

Der Anbau von Obst und Gemüse erfolgt durch Landwirte in den Erzeugerländern, mit ökologischen Auswirkungen auf natürliche Ressourcen wie Wasser und Boden, aber auch sozialen Auswirkungen für die Mitarbeiter der Anbaubetriebe. Diese Lieferanten werden von KÖLLA nach strengen Kriterien gezielt ausgesucht. Bei der Qualitätssicherung und dem Pflanzenschutz hat das KÖLLA Qualitätsmanagementteam direkte Prüf- und Einflussmöglichkeiten, vor und während der Produktion.  

Stufe „Verpackung“

Die Verpackung der Ware wird durch KÖLLA gemäß den Kundenwünschen vorgegeben und erfolgt in der Regel direkt vor Ort durch die Erzeuger. Die Herstellung und die Entsorgung der Transportverpackungen und der Verpackungen für den Endverbraucher beansprucht natürliche Ressourcen. Daher achtet KÖLLA bei der Wahl der Verpackungen darauf, dass diese möglichst weitgehend dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden können. Zudem werden Verpackungsinnovationen aus nachhaltigen Rohstoffen zunehmend eingesetzt. Einzelheiten zu den ökologischen Aspekten der Verpackungen sind in den DNK Kriterien 10 und 12 aufgeführt.  

Stufe „Transport/Logistik“
Der Transport der Ware vom Anbauland zum Kunden geschieht vor allem in Europa mit dem LKW, für Überseetransporte mit dem Schiff. Flugtransporte werden nur in seltenen Ausnahmefällen vorgenommen. Der für den Transport notwendige Treibstoff verbraucht natürliche Ressourcen und verursacht Treibhausgasemissionen. Durch eine ausgefeilte Logistik streben wir die Verringerung des Treibstoffeinsatzes und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen an.  

Aufgrund einer unzureichenden logistischen Qualität von Logistik-Dienstleistern sah sich die KÖLLA Gruppe gezwungen, in 2015 eine eigene Logistikfirma zu gründen. TOP LINE mit Sitz in Karlsruhe setzt die Ziele und Leitlinien von KÖLLA verbindlich um und ist unsere zentrale Logistik für europaweite Transporte. Durch die Verbesserungen in der Logistik werden Leerkilometer und Umladungen weitgehend vermieden, mit positiven ökologischen Auswirkungen, da pro Frachtgut der CO2 -Fußabdruck sinkt.

Ein weiterer ökologischer Aspekt ist die Vermeidung von Lebensmittelabfall durch den fachgerechten Transport der Ware. Damit Obst und Gemüse auch über größere Transportdistanzen nicht verderben, sind eine fachgerechte Verpackung und eine lückenlose Kühlkette vom Erzeuger bis zum Verbraucher notwendig. Dies wird durch genau definierte Settings und Vorgaben zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung garantiert und dokumentiert.

Stufe „Lagerhaltung“
Die KÖLLA Gruppe ist Experte im Streckengeschäft mit Obst und Gemüse. Ohne Lagerhaltung werden Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger zum Abnehmer geliefert. KÖLLA München führt ein eigenes Lager. Zudem wird für Überseeware das Lager eines Dienstleisters in den Niederlanden verwendet. Da jedoch für den wesentlichen Teil der gehandelten Waren der KÖLLA Gruppe keine Lagerhaltung notwendig ist, werden natürliche Ressourcen für Kühlung, Beleuchtung etc. vermieden.  

Stufe „Vermarktung“
KÖLLA nimmt die genaue Bedürfnisabklärung des Kunden und den Abgleich mit dem Produzenten/Lieferanten vor, hinsichtlich der Spezifikationen der Ware (Herkunft, Sorte, Größe/Kaliber, Verpackung/Gebinde, Farbe/Reife etc.), der Pflanzenschutzvorgaben, der Verpackung und den für den Transport geeigneten Settings. Je präziser diese Abstimmung ist, desto geringer sind die Reklamationsraten durch Kunden.  

KÖLLA übernimmt auch die sogenannte „Resteverwertung“. Den Produzenten wird auch B-Ware abgenommen. Reklamationsware und verweigerte Ware werden auch verkauft. Dies hat ökologischen Nutzen, da damit wertvolle Lebensmittel gerettet werden, die ansonsten als Abfall entsorgt worden wären.  
Für diverse Vertragsanbauer vermarktet KÖLLA die dort produzierten Waren. Mittlere und kleine Qualitätsanbauer haben so die Chance, unter der Qualitätsmarke KÖLLA zu produzieren und ihre Absatzchancen zu verbessern.

Kommunikation mit den Stakeholdern:
Mit den Lieferanten, Logistikpartnern und Kunden sind wir im ständigen Austausch. Insbesondere mit den Anbaubetrieben ist das Team der Qualitätssicherung im engen Kontakt.
 
Durch den Wunsch der Kunden nach Verpackungslösungen aus nachhaltigen Rohstoffen arbeiten wir mit Verpackungsherstellern zusammen. Mit unserer Erfahrung konnten dadurch innovative Verpackungslösungen entwickelt werden, von denen einige bereits im praktischen Einsatz sind.