Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.
Die Wertschöpfungskette der GWG Ingolstadt besteht aus folgenden Stufen:
- Grundstückserwerb
- Planung / Entwurf / Produktvorauswahl
- Finanzierung
- Energieberechnung / Energiebewertung
- Detaillierte Lösungen / Produktauswahl / Einkauf
- Baupläne
- Ausführung / Bauen
- Vermarktung
- Wohnen
- Instandhalten
- evtl. Abbruch und Ersatzneubau
Für die Wertschöpfungsstufen sind insbesondere ökologische Nachhaltigkeitsaspekte von Bedeutung. Bereits in der Planungsphase werden Maßnahmen ergriffen, die zum Umweltschutz beitragen. Teilweise werden Oberflächen roh belassen, wie zum Beispiel Treppenhaus- und Kellerwände, sowie Treppenläufe in Sichtbeton. Somit werden im Herstellungsprozess der Wände keine weiteren Spachtelungen oder Anstriche benötigt. Auch bei den Boden- und Treppenoberflächen sind dadurch keine Beläge, wie zum Beispiel Fliesen, notwendig. Durch diese Maßnahmen entfallen auch Instandhaltungsschritte wie Malerarbeiten. Fassaden werden vermehrt als Vorhangfassade erstellt.Weitere ökologische Aspekte gewinnen dann bei der Produktauswahl und beim Einkauf an Bedeutung. Auf die Herkunft der verbauten Materialien nimmt die GWG noch wenig Einfluss. Beauftragt werden nach Möglichkeit regionale Anbieter. Aufträge werden – je nach zutreffender Vergabevorschrift – an örtliche Unternehmen aber auch überregionale Auftragnehmer vergeben. Bei EU-Ausschreibungen und Vergaben besteht nur ein geringer Einfluss in der Wertschöpfungskette. Um die Transportwege für Güter möglichst gering zu halten, arbeitet das Unternehmen vorrangig mit regionalen Auftragnehmern und Lieferanten zusammen. Der Hauptbaustoff ist Beton, welcher zum größten Teil mit regionalem Kies hergestellt wird. Neben Kies und Beton werden auch Materialien wie Sand und Erde größtenteils regional bezogen. Zusätzlich wird Kies für Beton aus dem Baubestand eigener Grundstücke gewonnen.Auf der Wertschöpfungsstufe "Ausführung/Bauen/Wohnen" spielt der Energieverbrauch eine größere Rolle. Das gilt nicht nur für den Bauprozess, sondern auch bezüglich der Energieversorgung für die Neubauten. Die Energieversorgung der in 2019 erstellten Neubauten läuft über das Fernwärmenetz. Schlüsselgewerke zum Umweltschutz (Fassade, Fenster, Dach) werden von Sachverständigen begleitet und abgenommen, teils mit Differenzdruckmessungen und Thermografie.Auch auf den letzten Stufen "Instandhalten/Abbruch" werden die Baustoffe nach ökologischen Aspekten und auf die Möglichkeit von Recycling geprüft. So werden zum Beispiel Abbruchobjekte vorab auf Schadstoffe untersucht und gegen Entsorgungsnachweise abgefahren. Bei malertechnischen Instandhaltungsarbeiten, die durch eigenes Personal erbracht werden, werden Farbreste mit einer Kläranlage gereinigt und gesondert entsorgt. Auch bei der Gestaltung der Grünanlagen müssen ökologische Aspekte beachtet werden. Die GWG Ingolstadt verwendet bei eigener Gartengestaltung torffreie Substrate. Bei Fremdvergabe bemüht sich das Unternehmen die Firmen auf Torffreiheit anzuhalten. Ökonomische und soziale Risiken ergeben sich im geringen Maße in der Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten. In den Vertragsunterlagen verpflichtet sich der Auftragnehmer zur Zahlung von Mindestlohn und zur Bekämpfung von Schwarzarbeit. Die GWG Ingolstadt tritt als verlässlicher Auftraggeber auf und zahlt Leistungen fristgemäß. Für die Wertschöpfungskette sind aber besonders ökologische Nachhaltigkeitsaspekte von großer Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die Stufen Einkauf und Bauen. Auf diesen Stufen sind zwei ökologische Optimierungspotenziale identifiziert worden: Zum einen konnte die Garantie aller Partner und Lieferanten, ausschließlich nachhaltige Rohstoffe zu liefern, bisher noch nicht eingefordert werden. Zum anderen ist aus Kostengründen zurzeit noch keine Green Label Zertifizierung möglich. Mit Partnern und Lieferanten steht das Unternehmen im regelmäßigen Kontakt und Austausch in Gesprächsrunden und situativ einberufenen Projektmeetings. An den zwei identifizierten ökologischen Optimierungspotenzialen arbeitet die GWG Ingolstadt bereits an Lösungen. Über weiterführende Lösungsmöglichkeiten wird fallbezogen kommuniziert und diskutiert.