4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

1) Stufen unserer Produkte in der Wertschöpfungskette
Die VOLKSWOHNUNG stellt Wohn- und Gewerberaum zur Verfügung. Dieser wird angekauft oder neu entwickelt und verbleibt im Bestand, der vom Unternehmen bewirtschaftet wird. Unsere Wertschöpfungskette:
2) Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Wertschöpfungsstufen
In der Bewirtschaftung arbeiten wir in der Regel mit regionalen Dienstleistern zusammen. Dort und in der Verwaltung gelten interne Einkaufsrichtlinien, die Aspekte der Nachhaltigkeit bereits berücksichtigen. Bei ausschreibungspflichtigen Bauvorhaben ist dies nicht gegeben, dort definieren wir in den Ausschreibungsunterlagen und Verträgen unsere Anforderungen an Baustoffe und Arbeitsbedingungen, die die strenge Einhaltung der geltenden Gesetze beinhalten. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten der Tarifvertrag sowie unsere Betriebsvereinbarungen und Vorgaben (Kontrolle siehe Kriterium 17). In der Wertschöpfungsstufe „Planung“ werden Einzelbestände/Quartiere geplant, Nutzungsarten definiert und dadurch wesentliche Aspekte der Bestandsmehrung, Bezahlbarkeit, Flächennutzung, Ressourcenauswahl/-effizienz sowie Kundenzufriedenheit und -gesundheit festgelegt. In der Bauphase sind besonders Compliance- und Menschenrechtsthemen von Relevanz (Arbeitssicherheit, Mindestlohn, Schwarzarbeit, …), jedoch auch Ressourceneinsatz, Abfallaufkommen und -trennung. In der Vermietung geht es insbesondere um Chancengerechtigkeit, Transparenz und Bezahlbarkeit. Daneben sind in dieser Nutzungsphase die Mieterinnen und Mieter ein großer Hebel für Energie-/Ressourceneinsparung. Bei der Bewirtschaftung ist ebenfalls Bezahlbarkeit (Auswahl Dienstleister, Mieterhöhungen/ Modernisierungsumlage, …) ein wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt. Daneben existiert hier großes Potential, um positiv auf Biodiversität und Gesundheit einzuwirken (z.B. Auswahl Tapeten/Farben, Baustoffe, Grünflächenmanagement, …).
Modernisierungen bieten großes Potential für Energieeinsparungen und dadurch für den Klimaschutz. Die Weiterentwicklung stellt eine Chance für Ergänzungsbebauung ohne zusätzliche Versiegelung dar.  

3) Soziale und ökologische Probleme und deren Handhabung
Soziale und gesellschaftliche Probleme ergeben sich an unterschiedlichen Stellen unserer Wertschöpfungskette.
Problem Aktuelle Handhabung/Maßnahme Verbesserungspotential
Eingriffe in den Lebensraum von Mieterinnen und Mietern durch Baumaßnahmen Frühe Information, Einbindung, Transparenz, Bereitstellung von alternativem Wohnraum  
Eingriffe in den Naturraum durch Baumaßnahmen Ausgleichsflächen, Dachbegrünung, aktives Grünflächenmanagement, Zusammenarbeit mit dem Umweltamt zu Artenschutz und Pflanzenauswahl Extensive/Intensive Dachbegrünung ausweiten, Begrünung der Müllhäuser, Qualität der Außenflächen verbessern, Tierschutz verstärken durch z.B. Nisthilfen
Ressourcenverbrauch durch Baumaßnahmen Vereinzelte Pilotprojekte Nutzung alternativer Konzepte (z.B. weniger Stahl/Beton, vermehrtes Recycling, Holzbau, …)
Einhaltung von Menschenrechten auf Baustellen Strenge vertragliche Regelungen Kontrolle der Vereinbarungen durch Stichproben
Segregation (Entmischung/Polarisierung bestimmter Personengruppen) Soziale Durchmischung als Belegungsstrategie Aufbau Quartiersmonitoring
Gesundheitliche Aspekte im Wohnraum Nachhaltige Baustoff- und Materialauswahl (Zertifizierte Produkte, z.B. FSC), Information der Mieterinnen und Mieter über Flyer, Pixiebücher und DAHEIMjournal Asbestsanierung bei Verdacht Raumluftmessungen
Ökologische Probleme durch Nutzung Energetische Sanierung, Forschungsprojekte, Information der Mieterinnen und Mieter (Energiesparen, Mülltrennung, ...) Erhöhung der Sanierungsquote, effiziente Konzepte zur schnellen und kostengünstigen Abwicklung von Sanierungen, Mieteransprache intensivieren und Angebote schärfen (Energiesparberatung)
Rückgang der Biodiversität Reduzierte Mahd und nachhaltige Bewirtschaftung der Grünflächen, enge Kooperation mit städtischen Akteuren (Ämter, NGOs, Zoo, ...) Qualität der Außenflächen im Hinblick auf Biodiversität und Klimarobustheit verbessern
Wertstoffmanagement Flyer, Aufkleber auf Tonnen, Pixiebücher, DAHEIMjournal, Zusammenarbeit mit der Stadt und mit dem Land Angebote im Quartier stärken (z.B. Recycling, Reparaturmöglichkeiten,…)
Wassermanagement Regenwasserversickerung, wassersparende Armaturen Nutzung von Regenwasser, aktive Rückhaltung, Bewässerungskonzepte, Konzepte zur Frischwassereinsparung

4) Kommunikation mit Dienstleistern
Mit unseren Dienstleistern und Vertragspartnern gehen wir einzelne Themen aktiv an. Insbesondere in der Projektentwicklung stehen Ressourcen- und Klimaschutz im Fokus. Mit der Stadt Karlsruhe befinden wir uns zu allen oben genannten Themenfeldern in regem und regelmäßigem Austausch. Mit unseren Mieterinnen und Mietern stehen wir permanent im Kontakt und versuchen aufgrund der unterschiedlichen Altersstruktur Informationen über verschiedene Kanäle zu kommunizieren. Wir setzen dabei als Hauptinstrument auf unsere Kundenzeitschrift DAHEIMjournal, themenbezogene Flyer und Aushänge, die Homepage und die persönliche Ansprache.