4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Als Finanzdienstleister verfügen wir über keine klassische Wertschöpfungskette. Wir können grundsätzlich zwischen unserem internen Geschäftsbetrieb und unserer Geschäftstätigkeit (Kerngeschäft) unterscheiden. Unser Geschäftsbetrieb ist mit dem Verbrauch diverser Ressourcen verbunden, näheres dazu ist in den Kriterien 11-13 und 17 zu lesen. Unser Kerngeschäft besteht daraus, Einlagen anzunehmen und diese in Form von Krediten wieder auszugeben, wir erbringen also den größten Teil der Wertschöpfung selbst. Dadurch bleibt das Geld in der Region und die wirtschaftliche Stabilität wird gefördert.

Unsere Lieferanten und Geschäftspartner sind nach Möglichkeit in der Region verwurzelt. Durch diese Nähe sind wir im Stande, eine regelmäßige, persönliche und offene Kommunikation zu pflegen. Der Austausch findet typischerweise über Veranstaltungen, Workshops oder Gespräche vor Ort statt. Unser Geschäftsbericht ist für alle Menschen öffentlich zugänglich. In vielen unserer Geschäftsbereiche ist das Thema Nachhaltigkeit bereits fest im Unternehmenshandbuch verankert und stellt einen wichtigen Teil der Unternehmensphilosophie dar.

Wir stehen allen BürgerInnen der Region als verlässlicher Finanzpartner zur Seite, unabhängig von Einkommen oder Status. Mittels Kundenbefragungen und Veranstaltungen (siehe Kriterium 6 und 18) animieren wir unsere KundInnen zu einem aktiven Dialog. Mit der zuverlässigen Vergabe von Krediten, Darlehen und Fördermitteln fließen die Geldeinlagen unserer KundInnen überwiegend direkt zurück in die Region. Dadurch unterstützen wir Kleinunternehmen und Existenzgründer, stabilisieren Arbeitsplätze und unterstützen ein nachhaltiges wirtschaftliches und soziales Wachstum.

Neue Geschäfte und Produkte werden von uns im Rahmen eines Neue-Produkte-Prozesses auch im Sinne der Nachhaltigkeit geprüft. Zunächst wird erwogen, ob ein neues Produkt erforderlich ist, indem die eingebundenen Organisationseinheiten eine Stellungnahme zu dem konkreten Vorschlag abgeben. Anschließend werden die Konsequenzen der Produkteinführung ermittelt, eine Risikoanalyse erstellt und ein Konzeptvorschlag erarbeitet. Sollte dabei festgestellt werden, dass gewisse Nachhaltigkeitsaspekte keine Beachtung finden, kann dies zur Ablehnung des Produkts führen. Nach Genehmigung eines Konzeptvorschlags wird das Produkt ggfs. einer Testphase unterzogen. Mitarbeiter werden geschult, der Kompetenzkatalog wird festgelegt/angepasst und eine Arbeitsanweisung wird erstellt. Sollte bei der darauffolgenden Prüfung der Zielerreichung unter Ertrags- und Risikogesichtspunkten Änderungsbedarf festgestellt werden, werden die entsprechenden Anpassungen vorgenommen. Besteht kein Änderungsbedarf, werden ein endgültiges Konzept und eine Vorstandsvorlage erstellt. Beschließt daraufhin der Vorstand die Aufnahme des Produkts in das laufende Kerngeschäft, kann dieses schließlich durch die/den Umsetzungsverantwortliche/n eingeführt werden.
Neben diesem Prozess zur Vermeidung von Risiken werden auch Chancen im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv von uns wahrgenommen. Mit speziell auf den Ausbau erneuerbarer Energien ausgerichteten Produkten wie dem Sonderkredit Elektromobilität und Modernisierungsdarlehen für private, geschäftliche und öffentliche Gebäude animieren wir unsere Kundinnen und Kunden dazu, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und beteiligen uns aktiv am Klimaschutz.

Eine Konkretisierung der einzelnen Wertschöpfungsstufen, auch in Bezug auf ökologische Herausforderungen, ist uns nicht möglich. Die Notwendigkeit einer tieferen Durchdringung unserer Wertschöpfungskette wird daher im Rahmen der geplanten Nachhaltigkeitsstrategie erörtert werden.