4. Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Nachhaltigkeitsaspekte im Kundenkreditgeschäft
Die Sparkasse ist als Finanzdienstleister ein zentrales Element des regionalen Wirtschaftskreislaufs und arbeitet zum Wohle der Region. Unsere Wertschöpfung erbringen wir im Wesentlichen in unserem Geschäftsgebiet und wir richten unser Produktangebot an regionalen Bedürfnissen aus. Auf der Grundlage unseres öffentlichen Auftrags ist es unsere Kernaufgabe, die Bevölkerung, die Unternehmen und kommunalen Institutionen in unserem Geschäftsgebiet mit Krediten zu versorgen.

Bereits heute leistet die Sparkasse mit ihrer Kreditvergabe einen Beitrag zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen und zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region: In unserem Geschäftsgebiet finanzieren wir Klima- und Umweltschutz, Innovationen, kommunale Infrastrukturinvestitionen sowie die Schaffung von nachhaltigem, inklusivem und bezahlbarem Wohnraum. Unsere Kredite ermöglichen Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen, Selbstständigen und Gründern. Sie kommen darüber hinaus auch Privatpersonen oder Menschen in Ausbildung zugute.
Noch ist es uns nicht möglich, die Auswirkungen auf Treibhausemissionen unseres Finanzierungsgeschäftes zu messen. Ebenso sind wir noch nicht in der Lage, unser Finanzierungsgeschäft aus Eigenmitteln nach den verschiedenen Arten nachhaltiger Finanzierungen zu clustern. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2020 869.465 TEU (davon 485.007 TEU für den Wohnungsbau) an Finanzierungen neu zugesagt. Darin enthalten sind aus der Vermittlung von Förderkrediten der NRW-Bank und der KfW insgesamt 690 Kredite mit einem Volumen von 187.034 TEU. Davon entfielen 408 Kredite (102.342 TEU) auf Kredite für ökologische Zwecke. 43 Kredite (18.012 TEU) waren für soziale Zwecke bestimmt. Für die Kreditversorgung der regionalen Wirtschaft wurden 209 Kredite (62.529 TEU) vermittelt. Unternehmensgründungen wurden mit 30 Krediten (4.151 TEU) gefördert.

Nachhaltigkeitsaspekte im Passivgeschäft
Die Umwandlung von Spareinlagen in Kredite für die Region ist der Kern unserer Geschäftstätigkeit als Sparkasse. Wir refinanzieren die Investitionen von Unternehmen, Selbstständigen, Privatpersonen und Kommunen über die Einlagen unserer Kundinnen und Kunden.

Für den Klimaschutz sowie die Ausrichtung der regionalen Infrastruktur auf eine kohlenstoffneutrale Wirtschafts- und Lebensweise sind enorme Investitionsanstrengungen erforderlich. Ohne die Mobilisierung privaten Kapitals ist diese Transformation nicht zu finanzieren. Als Vermittlerin zwischen Anlegern und Kapitalsuchenden kann die Sparkasse hier in der Region finanzielle Ressourcen für den Klimaschutz sowie auch für soziale Aufgaben erschließen. Über die interne Refinanzierung verbinden wir die Erlöse aus den nachhaltigen Passivprodukten mit der Finanzierung von Investitionen mit einem ökologischen und/oder sozialen Nutzen.


Nachhaltigkeit in der Kundenanlage (Depot B)
Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Diskussion um eine nachhaltige Zukunftsentwicklung möchten immer mehr Menschen auch mit ihrer Geldanlage einen Beitrag zur Lösung anstehender Herausforderungen leisten. Auf diese Anforderung reagiert die Sparkasse mit einem differenzierten Angebot.

Institutionelle Anleger und Vermögensmanagement.
Im Rahmen des Vermögensmanagements setzt die Sparkasse individuelle und kundenspezifische Nachhaltigkeitsvorgaben und -konzepte um. Wir verfügen über die notwendigen Instrumente und Kompetenzen, um die Nachhaltigkeitskriterien von institutionellen Anlegern, wie z. B. Stiftungen oder Kirchen, im Portfoliomanagement erfolgreich umzusetzen. Unser Dienstleistungsangebot erstreckt sich dabei von der reinen Umsetzung der von Kundinnen und Kunden vorgegebenen Positiv- oder Negativkriterien bis hin zur umfassenden Beratung bei der Entwicklung einer individuellen nachhaltigen Anlagestrategie.

Privatkunden und Vermögensbildung.
Angesichts langfristiger Null- und Niedrigzinsen kann die Anlage in Wertpapiere eine effiziente Methode zum privaten Vermögensaufbau darstellen. Die Kapitalmärkte bieten zahlreiche Möglichkeiten, um Geld anzulegen – mit jeweils ganz unterschiedlichen Chancen und Risiken. Im Rahmen der Anlageberatung werden die Nachhaltigkeitspräferenzen abgefragt. Private Kundinnen und Kunden mit entsprechenden Präferenzen und Risikoneigung informieren wir im Rahmen der Wertpapierberatung über Investitionsmöglichkeiten in nachhaltige Anlageprodukte. Unsere Kundinnen und Kunden haben darüber hinaus die Möglichkeit, Nachhaltigkeitskriterien in ihrem persönlichen Wertpapierdepot zu hinterlegen.

Mit den nachhaltigen Fonds der DekaBank und Berenberg Bank bietet die Sparkasse ein breites Produktspektrum für Kundinnen und Kunden, die ihr Geld in sozial und ökologisch besonders verantwortlich handelnde Unternehmen und Institutionen investieren möchten. Im Jahr 2020 umfasste unser Produktangebot folgende nachhaltige Anlageprodukte:

DekaNachhaltigkeit Aktien
DekaNachhaltigkeit Renten
DekaNachhaltigkeit Balance
DekaKirchen Balance
DekaUmweltInvest
DekaStiftungen Balande
Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien
Dual Return Fund Vision Microfinance
Berenberg 1590 Stiftungen
Zertifikate der DekaBank auf nachhaltige Indizes
 - ESG Leader Select 30
 - MSCI World Climate Change ESG Select 4,5% Decrement
Deka-GeldmarktAnleihe
Deka-StufenzinsAnleihe
Deka-Nachhaltigkeit Impact Aktien CF
Deka-Nachhaltigkeit Impact Renten CF
Deka-BasisAnlage (alle Varianten, ab 07/2020)
Deka-Nachhaltigkeit ManagerSelect
Berenberg Sustainable World Equities R

Nachhaltigkeitsaspekte in der Dienstleistersteuerung
Als Sparkasse sind wir gemäß unserer Satzung dem Regionalprinzip verpflichtet – unser Geschäftsgebiet umfasst 20 Städte und Kommunen im Kreis Steinfurt. Wo immer es möglich ist, arbeiten wir mit Produzenten und Dienstleistungsunternehmen aus unserer Region zusammen. Vor Ort oder in der Region verfügbare Produkte und Dienstleistungen beziehen wir möglichst unter Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen bzw. Anbietern aus der Region. Darüber hinaus beschränken wir unseren Einkauf im Wesentlichen auf Anbieter aus Deutschland oder kaufen bei Partnerunternehmen in der Sparkassen-Finanzgruppe. 

Die Einhaltung von Arbeitsrechten und Mitbestimmung ist in Deutschland unternehmerischer Standard und wird von staatlicher Seite überwacht. Dazu zählt unter anderem die Bezahlung nach dem Mindestlohngesetz in Niedriglohnbranchen. Wir halten darüber hinaus die gesetzlichen Standards in den Bereichen Trinkwasser, Energie und Entsorgung (z. B. die Gewerbeabfallverordnung) ein. Bei Neubauten und Sanierungsmaßnahmen halten wir die Vorgaben gemäß EEWärmeG und EnEV ein.
 

Im Rahmen der Erhebung von Daten für die Messung des CO2 Ausstoßes haben wir damit begonnen, mit unseren Dienstleistern ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen der Datenerhebung haben wir erste Dienstleister (Sparkassen- Einkaufsgesellschaft SEG; B+V Energie Consulting) für unsere Ausrichtung und allgemein für das Thema Nachhaltigkeit stärker sensibilisiert. In unserer Nachhaltigkeitserklärung haben wir das Ziel formuliert, über entsprechende Vereinbarungen klare Bedingungen für eine Geschäftsbeziehung aufzustellen. So ist geplant, bei zukünftigen Ausschreibungen bzw. Auftragsvergaben Lieferantenvereinbarungen zu schließen.