3. Ziele

Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.

Die Nachhaltigkeit ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess. Sie bedarf daher konkreter Ziele, an denen er sich ausrichten kann. Für die Steyler Ethik Bank ist dieser dynamische Prozess auf dem Weg zu Nachhaltigkeit Ausgangspunkt und Ziel zugleich. Durch ihre Gründung als Ordensbank im Jahre 1964 war Nachhaltigkeit von Anfang an in den „Genen“ der Bank verankert. Doch auf diesem Ruhekissen darf sich die Bank nicht ausruhen. Angesichts einer stetig steigenden Anzahl von Anbietern nachhaltiger Bank- und Fondsprodukte und nachhaltig ausgerichteter Unternehmen muss sich die Steyler Ethik Bank dem „Nachhaltigkeitswettbewerb“ stellen. Daher ist es notwendig, sich gerade auch als Nachhaltigkeitsakteur noch weitere Nachhaltigkeitsziele zu setzen, um dem steigenden Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Hauptziel der Steyler Ethik Bank ist es, jeden Tag aufs Neue zu beweisen, dass eine Bank mit ausschließlich sozial und ökologisch nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen auch ökonomisch nachhaltig wirtschaften kann.

"Unser Ziel ist die Gewinnoptimierung, nicht die Gewinnmaximierung."
(Jürgen Knieps, Geschäftsführer)

Doch der wirtschaftliche Erfolg der Steyler Ethik Bank bemisst sich nicht im reinen Geschäftserfolg des erwirtschafteten Gewinns, sondern in der Summe, die jährlich den Steyler Projekten zufließt und sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt: Zins- und Kapitalspenden der Kunden, der ausgeschüttete Teil des Bankgewinns sowie Erträge aus dem Steyler Stiftungszentrum, unter dessen Dach aktuell über 200 Treuhandstiftungen geführt werden. Mit ihrem „Geschäftsbericht der guten Taten“ liefert die Bank den Nachweis, dass sie ein „Social Business“ und nicht ausschließlich gewinngetrieben ist.

Nachhaltigkeit im Bankgeschäft

Mit dem Geschäftsmodell eines Social Business verbindet die Steyler Ethik Bank ein weiteres wichtiges Ziel: Sie möchte mit ihrem Ethik- und Nachhaltigkeitsansatz als innovativer Vorreiter auf dem Finanzmarkt wahrgenommen werden. Mit einem umfassenden Paket an Produkten und Dienstleistungen möchte sie private und institutionelle Investoren sowie weitere – insbesondere (noch) konventionelle – Finanzmarktakteure von ihrem Leitbild überzeugen: Geld kann etwas Gutes schaffen, wenn es in einem ethisch-nachhaltigen Kreislauf fließt. Für dieses Ziel investiert die Steyler Ethik Bank viele Ressourcen in den Aufbau eines Nachhaltigkeitsnetzwerks. Deutlich wird dies vor allem in den kooperativen Engagements, wo sich einzelne nachhaltige Investoren unter Leitung der Steyler Ethik Bank zusammenschließen, um gemeinsam in den Dialog mit Unternehmen zu treten.

Nachhaltigkeit im Bankbetrieb

Innerbetriebliche Ziele sind insbesondere:
• der Ausbau der Arbeitgeberattraktivität mit dem Ziel eines nachhaltigen Personalmanagements:
o Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen zu unterstützen, ihre Kompetenz und Motivation individuell entwickeln zu können
o Strukturen und Prozesse zukunftssicher zu machen: Personalentwicklung im Funktions-bereich denken und übersetzen zu können.
o ein strategisch gut aufgestelltes Personalmarketing im Wettbewerb um gute Auszubildende und Nachwuchskräfte
• die weitere Senkung des Energieverbrauchs,
• die Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien,
• die Umstellung auf regionale Lieferanten sowie
• die regelmäßige Veröffentlichung eines Sozial- und Umweltberichts.

Für die Messung und Kontrolle des Zielerreichungsgrades hat die Steyler Ethik Bank bislang noch kein detailliertes Controlling eingerichtet. Die gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen der Aufsichtsbehörden zum Risikomanagement (siehe Kriterium Nr. 20) sind derart umfangreich, dass eine Bank unserer Größenordnung die weiteren, freiwilligen Controlling-Prozesse als Ziel und als „Work in Progress“ betrachtet.