Das Unternehmen legt offen, welche qualitativen und/oder quantitativen sowie zeitlich definierten Nachhaltigkeitsziele gesetzt und operationalisiert werden und wie deren Erreichungsgrad kontrolliert wird.
Das duale System hat seit seiner Einführung zu einem effizienteren Umgang mit Ressourcen beigetragen.
Davon profitieren Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen. Aber: Es ist deutlich mehr möglich. Gerade ein Blick auf die internationale Ebene zeigt, dass die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft erst am Anfang steht. Viele Länder Europas deponieren nach wie vor große Mengen recycelbaren Abfalls, statt sie zu verwerten. Und auch hierzulande werden – insbesondere gemessen an den technischen Möglichkeiten – weiterhin zu viele Wertstoffe vergeudet, indem sie beispielsweise in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden.
Megatrends wie die sinkende Verfügbarkeit endlicher Ressourcen, die global zunehmende Industrialisierung und der voranschreitende Klimawandel erfordern ein radikales Umdenken: weg von einer linearen und hin zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft. Um diese Herausforderung nachhaltig zu meistern, sind alle gefragt: Wirtschaft, Bürger und Politik. Die Duales System Holding sieht sich in der Verantwortung, diesen Prozess auch weiterhin aktiv zu begleiten und voranzutreiben.
Die nachfolgenden Punkte dienen dafür als qualitativer Leitfaden.
Abfall = Rohstoff
In einer Kreislaufwirtschaft werden die eingesetzten Rohstoffe über die Lebensdauer eines Produkts hinaus vollständig im Wirtschaftskreislauf gehalten. Abfälle gibt es nicht. Dieses Verständnis muss schließlich Eingang in das Handeln von Produzenten und Konsumenten finden. Das Umdenken hat bereits begonnen: Heute streiten sich zahlreiche Akteure um den Zugriff auf die wertvollen Materialien. Mit Information und Kommunikation, mit eigenen Initiativen und in Kooperation mit Partnern will die DSD-Gruppe den Bewusstseinswandel in Wirtschaft und Gesellschaft auch weiterhin unterstützen.
Ambitionierte Ziele
Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft braucht ambitionierte Ziele. Diese dienen als Meilensteine für die weitere Entwicklung und sind wichtige Treiber für Investitionen und Innovationen im Wettbewerb. In Deutschland stammen die gültigen Verwertungsanforderungen aus dem Jahr 1998. Diese werden seit Langem übererfüllt und haben damit ihre Wirkungskraft verloren.
Die DSD-Gruppe setzt sich dafür ein, die Recyclingziele bzw. die gesetzlich geforderten Quoten der einzelnen Materialien in Deutschland deutlich zu erhöhen.
Ausbau der getrennten Erfassung
Nur wenn Stoffe getrennt – und nicht im Restmüll – gesammelt werden, können sie anschließend sortenrein sortiert und hochwertig verwertet werden. Sekundärrohstoffe von minderer Qualität können kaum Eingang in den Produktionsprozess finden. In Deutschland ist der bundesweite Ausbau der Gelben Tonne zu einer Wertstofftonne, in die Verbraucher neben Verpackungen auch weitere Abfälle aus Metallen und Kunststoff geben, der nächste logische Schritt.
Stärkung der Produzentenverantwortung
Die Produzentenverantwortung ist eines der Kernprinzipien der Kreislaufwirtschaft. Es nimmt Hersteller und Handel über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in die Pflicht – auch für die Verwertung. Dadurch entstehen Anreize, weniger Material einzusetzen und Abfälle zu vermeiden. DSD hat sich das Ziel gesetzt, die Produzentenverantwortung auf weitere Produkte auszudehnen und im Sinne des Verursacherprinzips konsequent weiterzuentwickeln. Ein konkreter Ansatzpunkt wäre, die Beteiligungsentgelte, die Hersteller und Handel entrichten, auch nach ökologischen Kriterien zu staffeln. Für gut recycelbare Verpackungen müssten dann weniger Entgelte entrichtet werden als für Produkte, die schlecht oder gar nicht recycelt werden können.
Ausbau des Design for Recycling
Schon bei der Gestaltung und der Herstellung von Produkten werden die Weichen für ihre weitere Kreislaufführung gestellt. Die DSD-Gruppe berät Kunden im Hinblick auf eine nachhaltige Gestaltung ihrer Produkte. Künftig wird das Design for Recycling noch stärker in den Fokus der Unternehmensaktivitäten rücken. Das ist ein wesentlicher strategischer Ansatz, um Verpackungen und Produkte nachhaltig zu gestalten.
Verknüpfung der Wertschöpfungskette
Stoffkreisläufe können nur dann nachhaltig geschlossen werden, wenn die einzelnen Akteure entlang der Wertschöpfungskette miteinander in Kontakt treten und gemeinsam Lösungen entwickeln. Gerade für komplexe Materialien wie Kunststoffe ist dies erforderlich. Ein Musterbeispiel dafür ist die unternehmensübergreifende „Recyclat-Initiative“. Die DSD-Gruppe wird ihr Engagement in übergreifenden Initiativen und Plattformen in Zukunft weiter verstärken.
Ziel ist es, weitere Partner zu gewinnen und damit vor allem den Wirtschaftskreislauf von Kunststoffen weiter zu schließen.
Qualitätsoffensive Sekundärkunststoffe
Damit aus Recycling gewonnene Rohstoffe am Markt mit primären Rohstoffen konkurrieren können, müssen diese in ausreichender Quantität und auch in der benötigten Qualität zur Verfügung stehen. Dafür braucht es innovative Recyclingtechnologien und marktgerechte Standards. Gerade bei Kunststoffen ist die DSD-Gruppe einer der wesentlichen Impulsgeber hat sich als Lieferant von Sekundärrohstoffen das das Ziel gesetzt, das zunehmende Marktinteresse verlässlich zu bedienen.
Investitionen in Technologien und Verfahren
Damit der Übergang in eine kreislauforientierte Wirtschaft gelingen kann, muss die Sortier- und Verwertungsinfrastruktur kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das ist mit erheblichen Investitionen verbunden. Die DSD-Gruppe wird ihre Anlagen, Technologien und Prozesse auch in Zukunft weiterentwickeln und ausbauen.
Siehe auch Nachhaltigkeitsbericht 2013/2014, Seite 36
https://www.gruener-punkt.de/de/kommunikation/mediathek.html