2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Wir als Stadtsparkasse Wuppertal sind ein verlässlicher Partner für die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger, große Firmen und Institutionen, sowie die vielen Mittelständler und Kulturelle in der Region.

Für uns sind alle Aspekte der Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch und ökonomisch) im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes von Bedeutung. Wir legen bereits seit unserer Gründung Wert auf verantwortungsvolles, soziales und langfristiges Wirtschaften. Als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut steht bei uns nicht die Gewinnmaximierung im Zentrum unseres Handelns, sondern die Verbesserung des Wohlstandes und der Lebensqualität in der Region. Alles, was wir erwirtschaften, kommt letztendlich der Gemeinschaft zu Gute. Gemeinwohl- und Gewinnorientierung laufen hier Hand in Hand (weitergehende Besonderheiten unseres Geschäftsumfeldes s. „Allgemeine Informationen“).

Eine Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2016 (s. Kriterium 1 „Strategische Analyse und Maßnahmen") hat sechs hoch priorisierte Aspekte identifiziert, die unsere Geschäftstätigkeit prägen und auch zukünftig einen wesentlichen Einfluss auf ebendiese Geschäftstätigkeit ausüben werden. Die sechs Aspekte sind:   Diese sechs Aspekte bilden den Kern unserer Nachhaltigkeitsbestrebungen. Es wurden konkrete Maßnahmen, Ziele und Kriterien abgeleitet, die für die Entscheidungsfindung in Bezug auf Nachhaltigkeit genutzt und im nachfolgenden Kriterium 3 „Ziele“ ausführlicher erläutert werden. Zur Überprüfung der o. g. Aspekte streben wir im Jahr 2021 die Durchführung eines Nachhaltigkeits-Kompasses an. Wir möchten damit die Aktualität und Vollständigkeit der als wesentlich eingestuften Aspekte überprüfen und gegebenenfalls erweitern. Des Weiteren prüfen wir dadurch die Auswahl sowie die Erreichung der daraus abgeleiteten Ziele. Der Nachhaltigkeits-Kompass könnte daher auch als Controlling-Instrument dienen.

Positive und negative Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die soeben beschriebenen wesentlichen Aspekte wurden bisher nicht analysiert.
Nachhaltigkeits- und Klimarisiken haben eine zunehmende Relevanz für die Finanzmarktstabilität. Innerhalb der Finanzbranche hat sich die Auseinandersetzung mit Klimarisiken seit 2018 spürbar intensiviert. Auch die Stadtsparkasse Wuppertal nimmt ihre Verantwortung in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken ernst. Bisher haben wir keine sozialen oder ökologischen Risiken, die aus der Umsetzung dieser Aspekte entstehen könnten, erkannt. Vielmehr sehen wir ein Risiko darin, wenn wir dem Thema keine ausreichende Beachtung schenken und keine Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit einleiten würden. In diesem Fall könnten wir zukünftig unserem primären Ziel, der ganzheitlichen bestmöglichen Versorgung unserer Kundinnen und Kunden und der Wohlstandsförderung der Region, nicht mehr vollumfänglich nachkommen.

Mit Veröffentlichung eines Merkblatts zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken im Dezember 2019 formulierte die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) ihre Erwartungen über die Art und Weise, wie Nachhaltigkeitsaspekte im Risikomanagement der beaufsichtigten Unternehmen berücksichtigt werden können. Innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe wurden daraufhin Empfehlungen zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken erarbeitet. In diesem Leitfaden wurden sogenannte Basisempfehlungen als eine angemessene Vorgehensweise für Sparkassen mit gewöhnlichem Geschäftsbetrieb angesehen. In diesem Sinne stellen Nachhaltigkeitsrisiken keine eigene Risikoart dar, sondern wirken auf die bereits in der Risikoinventur der Sparkasse identifizierten Risikoarten als mögliche Risikotreiber. Im Risikomanagement der Sparkasse werden diese Sachverhalte berücksichtigt. Wir beabsichtigen grundsätzlich, alle innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe in diesem Zusammenhang zukünftig weiterentwickelten Standards zu übernehmen.

In gleicher Weise, wie aus Nachhaltigkeitsrisiken negative Auswirkungen entstehen können, ergeben sich Chancen, wenn Nachhaltigkeitsaspekte aktiv aufgegriffen und im Rahmen der Geschäftstätigkeit als Ankerpunkt und Entscheidungskriterium angemessen berücksichtigt werden. So können nicht nur Risiken vermieden oder minimiert werden, sondern sogar Wettbewerbsvorteile und zusätzliche Erträge generiert werden, sowohl bei der Sparkasse selbst als auch bei den Kundinnen und Kunden und dadurch letztlich auch im gesamten gesellschaftlichen Umfeld der Sparkasse. Beispielsweise können Nachhaltigkeitsaspekte neben Risiko-, Ertrags- und Liquiditätsaspekten als weitere Anlagekriterien genutzt werden, um über nachhaltige Anlagen der Sparkasse und ihrer Kunden Anlageoptimierungen zu erreichen. Dies setzen wir seit Dezember 2020 um (s. Kriterium 10). Die Begleitung unserer Kunden bei der Finanzierung von Transformationsrisiken oder bei der Vermittlung von Förderkrediten (beispielsweise zur nachhaltigen Ausrichtung und Anpassung der Produktion eines Betriebs) kann die kreditwirtschaftliche Versorgung spürbar beleben. Die Sparkasse kann dabei dank ihres starken Vertriebsnetzes und der besonderen Nähe zum Kunden eine wichtige Katalysatorfunktion für die Verbreitung des Nachhaltigkeitsgedankens übernehmen, die allen Beteiligten zu Gute kommt. Die entsprechenden Kredite bieten wir unseren Kundinnen und Kunden aktiv an. Wie bei allen wichtigen und zentralen Themen hat es sich dabei bewährt, die Aktivitäten der Sparkassen im Rahmen von verbandsseitigen Konzepten innerhalb der S-Finanzgruppe begleiten und koordinieren zu lassen.