Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Unsere „Langfristige Unternehmensplanung" definiert auf Basis unseres
Leitbilds den strategischen Rahmen der Unternehmensentwicklung der GIZ (siehe Lagebericht im
Jahresabschluss). Sie analysiert Trends der internationalen Zusammenarbeit und definiert zukünftige Handlungsfelder für unsere Geschäftsentwicklung.
Für die Bestimmung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen orientieren wir uns darüber hinaus an den G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative. Mittels einer Wesentlichkeitsanalyse werden die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen aus der Perspektive des Unternehmens und seiner Stakeholder ermittelt und priorisiert.
Als Grundlage für den ersten Nachhaltigkeitsbericht der GIZ hatten wir 2013 einen Workshop durchgeführt, an dem rund 30 Vertreterinnen und Vertreter der operativen und Service-Bereiche, der Stabsstellen, Mitglieder des Betriebsrats sowie Beauftragte auf Unternehmensebene wie ein Integritätsberater und die Gleichstellungsbeauftragte als interne Wissensträgerinnen und -träger teilgenommen haben. Darüber hinaus waren Mitarbeitende einbezogen, die unseren Auftraggeberdialog durchgeführt hatten. So wurden weltweit wesentliche Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens mit dem Fokus auf Auftraggeber sowie auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter definiert.
Da viele Verbesserungsprozesse im Nachhaltigkeitsmanagement mittel- bis langfristige Zeithorizonte haben und unsere unternehmenspolitischen Grundsätze auch von einer gewissen Konstanz leben, haben wir für den
Fortschrittsbericht 2015 eine Aktualisierung unserer Wesentlichkeitsanalyse 2013 vorgenommen. Sie reflektiert deren Ergebnisse und aktualisiert sie auf Basis aktueller Dokumentationen unserer Stakeholder-Interessen sowie einer erneuten unternehmenspolitischen Bewertung. In die Ermittlung und Priorisierung wichtiger Themen aus Sicht unserer Stakeholder sind dabei neben unserem Auftraggeberdialog beispielsweise Fragestellungen aus unserem Kuratorium und Wirtschaftsbeirat, der Medienberichterstattung über die GIZ sowie die Ergebnisse einer Anfang 2015 von uns durchgeführten Consulting-Befragung eingeflossen.
Für letztere haben wir in Form einer Online-Befragung 150 unserer im Zeitraum 2010 bis 2013 vom Auftragsvolumen größten Consultingpartner zur Nachhaltigkeit der GIZ befragt. Die teilnehmenden Beratungsfirmen konnten uns unter anderem weitere Themen benennen, die sie für das Nachhaltigkeitsmanagement der GIZ als besonders wichtig erachten. Im Ergebnis zeigte sich ein hohes Maß an Übereinstimmung: Sowohl die Beratungsunternehmen als auch die GIZ bewerten beispielsweise die Themen „Antikorruption", „Klimaschutz" und „Ressourcenschonung" für das Unternehmen als besonders wesentlich. Nicht zuletzt war besonders erfreulich, dass die Beteiligung an der Befragung mit einer Rücklaufquote von über 40 Prozent sehr hoch war. Das motiviert uns, unseren Dialog zur Nachhaltigkeit in Zukunft weiter auszubauen.
Die identifizierten und priorisierten Themen wurden vom Sustainability Board, dem höchsten Gremium der GIZ für Nachhaltigkeit, abgenommen und abschließend in eine Wesentlichkeitsmatrix überführt (siehe
Fortschrittsbericht 2015, Seite 15). Darauf aufbauend haben wir wesentliche Aspekte und geeignete Indikatoren für den
Fortschrittsbericht 2015 ausgewählt. Neben der Grundlage für die Inhalte unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die Wesentlichkeitsanalyse auch Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung unseres Nachhaltigkeitsmanagements und die Fortschreibung des Dialogs mit unseren Stakeholdern. Durch die Analyse der Stakeholder-Perspektiven und die unternehmenspolitische Bewertung ergaben sich dabei nur sehr wenige grundlegende Veränderungen. Als Ergebnis wird das zusätzliche wesentliche Thema „Einbindung externer Stakeholder" sowie das wesentliche zukunftsgerichtete Thema „Digitalisierung" neu aufgenommen.
Die in der Wesentlichkeitsanalyse 2013 nur intern vorgenommene Priorisierung der Nachhaltigkeitsthemen weicht hingegen von der Wesentlichkeitsanalyse 2015 deutlich ab. So bewerten die Stakeholder 2015 das Thema „Lernende Organisation" als wichtiger, „Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement" als weniger wichtig und den Aspekt „Integrative Personalpolitik" als deutlich weniger wichtig. Aus unternehmenspolitischer Perspektive haben die Themen „Wirtschaftlichkeit" und „Qualität" an Bedeutung gewonnen, Positionsbestimmungen zu „Unternehmenswerten" haben leicht und solche zu „Integrativer Personalpolitik" etwas deutlicher verloren. Zu sehr unterschiedlichen Bewertungen kommen Stakeholder und Unternehmen insbesondere bei den Themen „Gesellschaftliches Engagement" und „Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement". Für die GIZ sind sie jedoch nicht nur eine wichtige Visitenkarte, sondern substanzielle Voraussetzungen für gelebte Nachhaltigkeit sowie ein glaubwürdiges Auftreten als Dienstleister für nachhaltige Entwicklung.
weiterführende Informationen:
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Leitbild der GIZ-
GIZ Orientierung zu den Menschenrechten