2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Dies ist unser erster DNK-Bericht und eine Wesentlichkeitsanalyse hat bislang noch nicht stattgefunden. Die Analyse ist für den nächsten Berichtszyklus geplant – die hier berichteten Aspekte sind Ergebnis einer ersten internen StatusQuo-Analyse.

Wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte durch die Geschäftstätigkeit:
Als staatliche Förderinstitution haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit und Diversität, die wir mit verschiedenen Instrumenten zu unseren Fördernehmer*innen in die Film- und Medienbranche tragen und diese zu nachhaltigem Handeln verpflichten. Uns kommt dabei eine Vorbildrolle zu, die wir anhand eines von einer Arbeitsgruppe entwickelten Grünen Leitbilds nach außen tragen. Aktuell gibt es in Deutschland mehrere Arbeitsgruppen und Initiativen, die sich mit dem Thema Grünes Drehen beschäftigen und Empfehlungen bzw. Vorgaben in die Branche geben wollen. Hier sitzen wir mit am Tisch und haben die Möglichkeit mitzuentscheiden. Der Filmförderung bietet sich die Chance, ihre Vorreiterrolle im Bereich Grünes Drehen weiter auszubauen und wichtige Impulse in die Branche zu geben. Hierbei wird es in Zukunft vermehrt um die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen auf Bundesebene gehen, um einen noch größeren Impact zu haben.

Viele Filme und Serien – gerade im Nischenbereich – könnten ohne Fördermittel nicht realisiert werden. Wir als Filmförderung stellen somit sicher, dass die Zuschauer*innen im Kino und in den eigenen vier Wänden ein breitgefächertes und diverses Angebot an Bewegtbildinhalten bekommen. Darüber hinaus werden Arthauskinos unterstützt, die dem Kinopublikum durch ihr kuratiertes Programm einen kulturellen Mehrwert bieten. Geförderte, lokale Kulturinstitutionen und -initiativen wie etwa die „Altonale“ in Hamburg oder das Event „Eine Stadt sieht einen Film“ treten mit filmbegeistertem Publikum in Kontakt und schaffen eine Plattform für den Austausch untereinander.

Das größte Einsparpotential gibt es nach wie vor bei den Dreharbeiten, da hier der wesentliche CO2-Abdruck unserer Branche durch Energieverbrauch vor Ort, Reisen, Transport etc. generiert wird. Anhand einer Reihe von verpflichtenden und optionalen Kriterien soll dieser Fußabdruck in den nächsten Jahren immer weiter verringert und durch Mittel wie den MOIN CO2-Rechner kontrolliert werden. Das Thema Diversität im Film steht gerade noch am Anfang und bedarf deshalb besonderer Aufmerksamkeit und wird von uns durch angepasste Förderrichtlinien und Beiträge zum öffentlichen Diskurs forciert. Hier muss darauf geachtet werden, dass kein Auskunftszwang bei den Fördernehmer*innen entsteht, gleichzeitig aber eine möglichst gute Datenlage vorhanden ist, um Rückschlüsse auf mögliche Anpassungsnotwendigkeiten des Fördergeschehens im Blick zu haben.

Wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte auf die Geschäftstätigkeit:
Eine outside-in Analyse wurde noch nicht erstellt. Zusammenfassend lässt sich jedoch festhalten, dass der Erfolg in der Umsetzung der ökologischen Maßnahmen maßgeblich von den Innovationen abhängig sein wird, die für die Senkung der CO2-Emissionen sorgen werden. Zeit und Geld sind nach wie vor die relevantesten Kriterien in der Filmproduktion, deshalb müssen die umweltfreundlichen Produkte und Technologien, die bei der Produktion zum Einsatz kommen, bezahlbar und zugänglich sein. Noch fehlt es an Equipment und Fahrzeugen, die für die bessere CO2-Bilanz sorgen.

Der Bereich Diversität steht noch ganz am Anfang und muss über verschiedene Instrumente Stück für Stück in die Branche getragen werden.

Chancen aus unserem Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen: Wir tragen mit unseren verpflichtenden Regularien dazu bei, dass sich eine ganze Branche Umweltzielen verpflichtet und Diversitätskriterien aktiv in Projektkontexte einfließen. Wir verstehen uns als Innovationstreiber, der neue Wege und Technologien sowie Ausbildung unterstützt. Wir sehen, dass dadurch auch inhaltlich innovative Projekte entstehen.
Risiken aus unserem Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen: Neue Wege und Technologien sind in den Anfängen kostenintensiv, sie können nicht allein aus der Branche heraus gestemmt werden. Die bestehende Förderstruktur und Finanzierung muss somit hinterfragt werden.