Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Die BIS ist Dienstleisterin für die Stadt Bremerhaven und die Bremerhavener Wirtschaft und im Wesentlichen damit beauftragt, die richtigen Rahmenbedingungen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu setzen. Die Herausforderung bei unserer Arbeit ist, sowohl die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt Bremerhaven als auch die Lebensqualität in der Stadt zu steigern, um neues Steueraufkommen zu generieren und den Standort nachhaltig zu sichern. Dies geschieht über unseren Geschäftsbereich Infrastruktur durch die Schaffung neuer Infrastrukturen wie z.B. die Erschließung neuer Gewerbegebiete und der anschließenden Vermarktung über unseren Geschäftsbereich Immobilien. Flankiert werden diese Tätigkeiten durch die dem Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung zur Verfügung stehenden Förderprogramme sowie Netzwerkarbeit, begleitet durch die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit unseres Standortmarketings. Unser erklärtes Ziel ist es, dass die weitere Unterstützung der Bestandsunternehmen, die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Schaffung neuer Infrastrukturen im Einklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem stehen.
Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalye haben wir (inside-out) diesen Sachverhalt aufgegriffen und festgestellt, dass die genannten Geschäftsbereiche im wesentlichen Einfluss haben auf umweltbezogene Nachhaltigkeitsthemen – zur Verbesserung der Wirkung handeln wir aber bereichsübergreifend gemeinsam. Intern überwiegen soziale Themen in Bezug auf eigene Mitarbeitende.
Gleichwohl stehen wir in einem engen Austausch mit der Wirtschaft (outside-in).
Das wirtschaftliche Umfeld Bremerhavens ist durch und durch maritim geprägt, allen voran durch die Bremischen Häfen und der angesiedelten Lebensmittelindustrie mit einem Schwerpunkt in der Fischverarbeitenden Industrie. Spezifische wirtschaftliche Risiken für den Standort ergeben sich in diesem Zusammenhang aufgrund der derzeitigen Diskussionen um Nachhaltigkeitsthemen wie Umweltbelastungen durch Verkehre und der Notwendigkeit der Senkung der CO2-Emissionen sowie durch die Überfischung der Meere und den damit verbundenen Unsicherheiten in der Industrie und bei den Konsumenten. Diese Themen müssen wir als Wirtschaftsförderungseinrichtung aufgreifen, da sie Arbeitsplätze gefährden.
Wir begreifen diese Risiken aber auch als Chancen: Mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung ist in Bremerhaven eine weltweit anerkannte Wissenschaftseinrichtung mit mehr als 800 Mitarbeitenden vor Ort, die den Klimawandel erforscht und Bremerhaven internationale Aufmerksamkeit beschert. Die Hochschule Bremerhaven mit mehr als 3000 Studierenden bietet attraktive Bachelor- und Masterstudiengänge an und soll weiter wachsen. Das Leitbild der Hochschule sieht ausdrücklich vor, den Strukturwandel der Stadt Bremerhaven kontinuierlich zu unterstützen, deshalb stehen wir in einem engen Austausch ebenso wie mit den weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen wie den Thünen Instituten für Seefischerei und Fischereiökologie, dem Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik oder dem Technologie Transfer Zentrum Bremerhaven sowie dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik und dem DLR Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen. Ergänzend dazu gibt das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost rund 450.000 Gästen jährlich Einblicke in die Themen Klima und Klimawandel, was wir über unser Standortmarketing ebenfalls vermarkten.
Mit diesen „Nachhaltigkeitsankern“ versuchen wir den in Bremerhaven erforderlichen Strukturwandel weiter zu befördern, indem wir Anreize schaffen, um Beiträge zur Bewältigung des Klimawandels zu leisten, Unternehmen dabei unterstützten, ihre Mobilität CO2-freier zu gestalten u.v.a.m. . Weitere Ausführungen dazu haben wir in Kapitel 10 zusammengefasst.