Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Die GVS-Zentrale hat ihren Standort seit 2017 in Friedewald, Hessen. Friedewald ist eine von der Logistik geprägte Kommune mitten im Landkreises Hersfeld-Rotenburg und mitten in Deutschland. In der Gemeinde Friedewald sind derzeit 34 Gewerbebetriebe angesiedelt. Der Standort wurde aufgrund seiner sehr zentralen Lage und der direkten Anbindung an die Autobahn A4 Kirchheim - Dresden ausgewählt. Dies war besonders im Hinblick auf die Entstehung des Zentrallagers wichtig, welches direkt an die Zentrale angeschlossen ist. Friedewald ist sowohl über dem Nord-Süd- als auch über die West-Ost-Verbindung für alle Partner und Lieferanten gut zu erreichen. Die Logistik für den Transport unserer Waren zu den Partnern wird komplett durch regional ansässige Speditionen und Paketdienste abgewickelt. Der nächste Bahnhof befindet sich in Bad Hersfeld (ca. 12 km entfernt), einer ICE-Station mit direkter Verbindungen zu den ICE-Bahnhöfen Kassel, Fulda und Eisenach. Eine Busverbindung besteht nach Bad Hersfeld und Bad Salzungen. Mit dem Dreienberg, dem nördlichsten Berg der Kuppenrhön liegt aber auch ein 340 ha großes Naturschutzgebiet im Herzen der Gemeinde Friedewald. Die GVS-Zentrale hat 2020/2021 eine Analyse zur Ermittlung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen und Herausforderungen durchgeführt. In einer mehrstufigen Wesentlichkeitsanalyse wurden relevante Handlungsfelder identifiziert, die das heutige und zukünftige Handeln der GVS beeinflussen und entsprechende Wirkungen auf den Geschäftserfolg haben.
Begleitet wurde der Prozess von der imug Beratungsgesellschaft aus Hannover. Imug versteht sich als ausgewiesener Experte zu Fragestellungen im Nachhaltigkeitskontext. So besteht viel Expertise bei der strategischen Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen sowie der Konzeption und Durchführung von Wesentlichkeitsanalysen. Schwerpunkte der Wesentlichkeitsanalyse: Die Herausarbeitung der wesentlichen zukünftigen Handlungsfelder der GVS-Zentrale im Bereich Nachhaltigkeit umfasst mehrere Module:
- Befragung der Mitgliedsunternehmen der GVS Group zu Anforderungen und Herausforderungen der Branche im Nachhaltigkeitskontext
- Analyse der Kommunikation von relevanten Verbänden der Reinigungs- und Hygienewirtschaft
- Beachtung nationaler und internationaler politischer Initiativen und Abkommen (Paris 2015, UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs), Klimaschutzplan der Bundesregierung, Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie)
- Inhaltsrecherche in verschiedensten Medien und Analyse von NGO-Pressemeldungen
- Definition externer Anforderungen in der Nachhaltigkeitskommunikation (DNK-Entsprechenserklärung)
Die Zentrale der GVS Group ist die Leitstelle für Verwaltung, Organisation und Geschäftsentwicklung. Von hier aus werden sämtliche Prozesse der Handelsgruppe in mehreren Abteilungen gesteuert. Dazu gehören neben Verwaltungsaufgaben auch der Ein- und Verkauf von Waren sowie nationales und internationales Warengeschäft. Darüber hinaus ist die Zentrale der GVS Group erster Ansprechpartner für alle überregionalen Bestands- und Neukunden.
Aus diesen Kernaufgaben der GVS-Zentrale ergeben sich die drei folgenden wichtigen Nachhaltigkeitsbereiche mit entsprechenden Unteraspekten:
- Klimaschutz und Logistik:
Der größte ökologische Impact der GVS-Zentrale liegt im Bereich Logistik, das heißt den Warentransporten von den Lieferanten zur GVS und von dort zu den Mitgliedsunternehmen. THG- und Verbrauchreduktion, Digitalisierung und Optimierung der Fahrtenplanung, alternative Antriebskonzepte sind die wichtigsten Aspekte der GVS-Zentrale wie für alle Unternehmen der Großhandelsbranche.
Die GVS-Zentrale ist andererseits aber auch von Kundenseite her gefordert, Emissionen zu senken und Warenströme so effizient wie möglich zu transportieren. Wie im obigen Text bereits beschrieben, war dieser Aspekt einer dre Gründe für die Standortwahl des Zentrallagers.
Die Möglichkeiten die Emissionen aus der Logistik zu beeinflussen sind eher gering und werden so weit als möglich durch die Optimierung der Warenströme bereits umgesetzt. Bei anderen Optionen, wie beispielsweise der Wahl von alternativen Antrieben, ist die GVS-Zentrale selbst nur eingeschränkt handlungsfähig und abhängig, da der Markt an LKW mit alternativen Antriebskonzepten (z.B. Wasserstoff) erst ganz langsam entsteht.
- Kunden:
Kundenseitig besteht mehr und mehr der Wunsch, dass die Produkte nachhaltig produziert und geliefert werden. Das bedeutet, die Erweiterung und Überarbeitung des Produktsortiments im Sinne der Nachhaltigkeit ist ein weichtiger Aspekt im Sinne eines zukunftorientierten Produktsortiments.
Hier besteht die Herausforderung darin, den zum Teil vorhandenen Zielkonflikt zwischen dem Kundenwunsch nach günstigen und nachhaltigen Waren und Dienstleistungen zu bedienen. Die GVS will daher das bereits vorhandene Angebot an nachhaltigen Produkten ausweiten.
- Mitarbeitende:
Die GVS-Zentrale bewegt sich in einem mittelständischen Umfeld abseits großer Ballungsräume weshalb die Verbesserung der Mitarbeitendenakquise und die Erhöhung der Mitarbeitendenbindung zentrale Aspekte in Zeiten der Zunahme des Fachkräftemangels darstellen. Vort allem die Bindung von Fachpersonal kann durch eine breite Auswahl an Weiterbildungsangeboten, die Übernahme von Auszubildenden und die grundlegende Erhöhung der Mitarbeitendenzufriedenheit erreicht werden.
Außerdem ist die "Mitnahme" und Sensibilisierung der Mitarbeitenden zur Transformation der GVS in Richtung Nachhaltigkeit bedeutend.