2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Wie wir priorisieren


Die Edekabank wurde vor über 100 Jahren von den EDEKA-Kaufleuten gegründet, um den Finanzierungskreislauf innerhalb der Genossenschaft zu sichern. Diesem Geschäftsmodell sind wir noch heute treu: Mit den verschiedenen Finanzdienstleistungen einer Universalbank unterstützen wir den Einzel- und Großhandel des EDEKA-Verbunds, damit Menschen in ganz Deutschland frische Lebensmittel kaufen können. Die selbstständigen EDEKA-Einzelhändler*innen sind damit unsere Kernzielgruppe. Entsprechend ihrer Bedürfnisse umfasst unser Angebot Dienstleistungen und Produkte für Investition und Finanzierung in und von Gewerbeimmobilien, Liquidität und Zahlungsverkehr sowie die Vermögensanlage. Im Rahmen des Privatkundengeschäfts leistet die Edekabank für ihre Kund*innen eine umfassende Vermögens-, Anlage- und Baufinanzierungsberatung.

Mit diesem Geschäftsmodell leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Lebensmittelinfrastruktur in Deutschland. Darin sehen wir einen positiven sozialen Mehrwert. Gleichzeitig wirkt sich unser Handeln direkt und indirekt auf die Umwelt aus. Einerseits führt der reguläre Bankbetrieb zu Emissionen, andererseits finanzieren wir Geschäftstätigkeiten anderer Unternehmen und damit die Emissionen dieser Firmen. Im Rahmen eines Strategieprozesses haben wir als Leitplanke unserer Nachhaltigkeitsmaßnahmen definiert, dass wir uns auf die Handlungsfelder konzentrieren, über die wir am stärksten Einfluss üben können. Bei Banken liegt der zentrale Stellhebel im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte stets im Kerngeschäft – das gilt auch für die Edekabank. Der Fokus unserer Nachhaltigkeitsmaßnahmen liegt daher auf unseren Finanzströmen, also auf der Kreditvergabe, auf den Eigenanlagen der Bank und auf der Vermögensberatung. Insbesondere bei der Kreditvergabe sehen wir großes Potential einen positiven Beitrag zum Klimaschutz, bspw. indem wir eine Marktmodernisierung, durch die Energieeinsparungen realisiert werden, finanzieren. Mit Blick auf die enorme Relevanz des Gewerbesektors für die Erreichung der Pariser Klimaziele sehen wir hierin vor allem eine große Chance, unsere Kund*innen bei ihrer Transformation zu begleiten und sie zu fördern.

Es haben jedoch nicht nur wir als Bank Einfluss auf die Umwelt, sondern wir können umgekehrt auch selbst von Nachhaltigkeitsrisiken betroffen sein. Ökologische Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell haben wir umfassend in 2020 in einer qualitativen Risikoanalyse beleuchtet. Eine Bewertung für Risiken in den Bereichen Soziales und Governance ist für Sommer 2022 geplant. Hinsichtlich der Klimarisiken gilt es, sowohl physische Klimarisiken als auch Transitionsrisiken zu berücksichtigen. Erstere wurden uns beispielsweise im Jahr 2021 mit der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westphalen sehr schmerzhaft vor Augen geführt. Die wachsende Häufigkeit, mit der Extremwetterereignisse auftreten, stellt einen Umstand dar, dem wir uns im Rahmen unserer Risikomanagementprozesse mehr und mehr widmen müssen. Transitionsrisiken auf der anderen Seite, die sich für Unternehmen ergeben können, wenn diese zu spät auf klimapolitische Anforderungen reagieren, haben wir ebenfalls analysiert. Unserer Einschätzung nach ist der EDEKA-Verbund, nicht zuletzt durch seine Partnerschaft mit dem World Wide Fund For Nature (WWF), für die anstehende Transformation gewappnet. Für unsere Eigenanlagen haben wir entsprechende Maßnahmen etabliert, die die Transitionsrisiken unserer Investitionen reduzieren.

Wir sind jedoch der Auffassung, dass die Chancen, die sich für uns ergeben, den Risiken überwiegen. Deshalb war es für uns auch eine logische Schlussfolgerung, das Thema Nachhaltigkeit strategisch zu verankern und zu priorisieren.