2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse wurden folgende wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte ermittelt:

Ökologische Besonderheiten des Umfelds, wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, Risiken/Chancen und Schlussfolgerungen
 

In der uns vorgelagerten Wertschöpfungsstufe „Anbau von Obst und Gemüse“ sind die wesentlichen ökologischen Herausforderungen für die Anbaubetriebe: Auf diese durch die Anbaubetriebe erzeugten Umweltwirkungen kann KÖLLA als Handelsunternehmen nur bedingt Einfluss nehmen.  

Pflanzenschutz kontrollieren: Die konventionell anbauenden Erzeuger verwenden Pflanzenschutzmittel. Bei nicht vorschriftsmäßiger Verwendung könnten Risiken für die Umwelt (Boden, Grundwasser) und für die Gesundheit der landwirtschaftlichen Mitarbeiter und der Endverbraucher entstehen. Zudem ist die Erzeugung der Pflanzenschutzmittel CO2-intensiv. Über unser strenges Qualitätsmanagement können wir Risiken aus der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln minimieren. Die beim Anbau eingesetzten Mengen an Pflanzenschutzmitteln konnten, durch zum Teil langjährige Zusammenarbeit mit Produzenten, optimiert werden.  

Lieferantenbetreuung optimieren: Durch optimale Lieferantenbetreuung konnten wir in der KÖLLA Gruppe die hohe Qualität der Ware über Jahre hinweg gewährleisten. Mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden Problemen wie Wetterextreme steigt das Risiko von Ernteausfällen. Daher ist es uns wichtig, dass unsere Lieferanten flexibel und kompetent sind, um die Lieferfähigkeit hinsichtlich Menge und Qualität sicher zu stellen. Dies sehen wir als Chance, unser Lieferantennetzwerk weiter zu verbessern. Im Rahmen unserer langjährigen und zuverlässigen Zusammenarbeit geben wir auch ökologisches Know How an unsere Lieferanten weiter, beispielsweise zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.  

Konsumenten fragen mehr Bio-Ware nach: Die Nachfrage der Endverbraucher nach zertifizierter Bio-Ware nimmt seit Jahren zu. Die KÖLLA Gruppe, insbesondere in der Schweiz und Frankreich, bietet Bio zertifiziertes Obst und Gemüse an. Wir erwarten eine weiter steigende Nachfrage und wollen diese Chance nutzen, um unser Bio-Angebot weiter auszubauen.  

Weniger THG-Emissionen beim Transport: Für den zumeist weiten Transport von Obst und Gemüse aus den Anbauländern hin zu den Abnehmern wird Kraftstoff auf Basis fossiler Energieträger verbraucht und es entstehen Treibhausgasemissionen. Vorwiegend erfolgt der Transport in Europa mittels LKW. Überseeware wird per Schiff geliefert. Flugtransporte werden weitestgehend vermieden. Im Schwerpunktbereich der LKW Transporte haben wir bereits vor Jahren Chancen gesehen, die Transporte ökologischer und ökonomischer umzusetzen, durch die Gründung eines eigenes Logistikunternehmens TOP LINE in Karlsruhe.  

Weniger Lebensmittelabfall: Durch die weiten Wege vom Anbaugebiet bis zum Abnehmer besteht das Risiko, dass Obst und Gemüse verderben könnten. KÖLLA als Frischespezialist sorgt für schnelle und fachgerechte Transporte von der Ernte bis zum Kunden. Auch werden Obst- und Gemüsesorten angeboten, die ihr Qualitätsniveau über mehrere Tage halten. So werden die Frische der Ware und damit auch der Geschmack erhalten. Dies hat enorme ökologische Vorteile, denn dadurch sinkt der Warenverderb und es fällt weniger Lebensmittelabfall an.  

Ökologischere Verpackungen für den Endverbraucher: Konsumenten wünschen auch für den Obst- und Gemüsebereich, dass auf Kunststoffverpackungen verzichtet wird. In der KÖLLA Gruppe achten wir darauf, dass die Verpackungen dem Wertstoffkreislauf weitgehend wieder zugeführt werden. Wir sehen Verpackungen aus nachhaltigen Materialien als Chance, die Umweltwirkungen der für den Endverbraucher eingesetzten Verpackungen zu verbessern. Deshalb haben wir vor einigen Jahren begonnen, nachhaltige Verpackungslösungen zu testen. Einige davon haben wir in unser Programm bereits aufgenommen. (weitere Einzelheiten siehe Ausführungen im Kriterium 10 „Innovations- und Produktmanagement“)  

Sozioökonomische Besonderheiten des Umfelds, wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, Risiken/Chancen und Schlussfolgerungen  

Arbeitnehmerrechte in der Lieferkette wahren: In der uns vorgelagerten Wertschöpfungsstufe „Anbau von Obst und Gemüse“ könnten in den Erzeugerbetrieben Risiken hinsichtlich der Wahrung der Arbeitnehmerrechte und Menschenrechte bestehen. Daher arbeitet KÖLLA mit zertifizierten Lieferanten zusammen, wobei der Mindeststandard GLOBALG.A.P. vorgegeben ist. Diese Zertifizierung umfasst auch soziale Kriterien, wie Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und soziale Belange von Arbeitern. Weiterhin finden Sozialzertifikate wie BSCI, SMETA oder GRASP Anwendung. Durch die Anforderungen der Sozialzertifikate, aber auch durch unsere regelmäßigen Überprüfungen der Anbaubetriebe vor Ort sehen wir Chancen, diese stetig für faire Arbeitsbedingungen vor Ort zu sensibilisieren. Weitere Einzelheiten dazu siehe Ausführungen in den DNK-Kriterium 17 Menschenrechte.  

Mitarbeiterteam ausbauen und weiterentwickeln: Durch die weltweite Expansion der KÖLLA Gruppe mit weiteren Niederlassungen wurden viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Risiko des Fachkräftemangels durch den demografischen Wandel konnten wir in der KÖLLA Gruppe bislang gut meistern. Alle wichtigen Schlüsselpositionen in der Geschäftsführung und bei Nachwuchskräften konnten neu besetzt werden. Weitere Einzelheiten zum Handlungsfeld „Führung und Mitarbeiter“ siehe Ausführungen in den DNK-Kriterien 14 – 16.  

Schutz der Gesundheit in der Wertschöpfungskette: Wir gewährleisten den Schutz der Gesundheit durch strenge Grundsätze der Lebensmittelsicherheit mit Geltung für Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Produzenten, Transporteure und Lagerbetreiber. Unser Ziel ist, Beeinträchtigungen der Gesundheit durch Pestizide oder durch unerwünschte Stoffe aus Verpackungen gänzlich zu vermeiden. Der Lebensmitteleinzelhandel hat höchste Ansprüche an Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit der Ware. Wir sehen unser strenges Qualitätssicherungsmanagement als Chance, den anspruchsvollen Lebensmitteleinzelhandel zu beliefern. Details zum KÖLLA Qualitätsmanagement werden unter „Leistungsindikatoren 1 – 4/Branchenspezifische Ergänzungen“ erörtert.