2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Als 100-%iges Tochterunternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) ist die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) verpflichtet, die Zielsetzungen der FHH vollumfänglich umzusetzen und damit stets ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Stadt Hamburg gerecht zu werden. In diesem Sinne obliegt öffentlichen Unternehmen eine wesentliche Verantwortung zur Sicherung verschiedenster Infrastrukturen und zur Bereitstellung besonderer Dienstleistungen für die Bevölkerung (Outside-In).

Das Messegelände und das CCH – Congress Center Hamburg der HMC befinden sich in zentraler Lage in der zweitgrößten Stadt Deutschlands in unmittelbarer Nähe zur Parkanlage Planten un Blomen. Die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Nähe zur Innenstadt bieten Vorteile für Beschäftigte, Besucher, Aussteller und die breite Öffentlichkeit (Outside-In). So sichert die Tätigkeit der HMC laut einer Studie des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2016 dauerhaft 4.124 Arbeitsplätze allein in Hamburg. Die in Deutschland durch die Veranstaltungen angestoßenen gesamtwirtschaftlichen (direkten und indirekten) Kaufkrafteffekte betragen laut dieser Studie rund 734 Millionen Euro für Dienstleistungen, im Handel, der Gastronomie und für kulturelle Veranstaltungen. Dieser Kaufkraftzufluss wird zu rund 56 % in Hamburg (411 Millionen Euro) und zu rund 44 % im übrigen Bundesgebiet (323 Millionen Euro) wirksam. Allein 658.000 Übernachtungen jährlich lassen sich direkt auf die Tätigkeit der HMC zurückführen. Jährlich finden mehr als 40 Messen mit bis zu insgesamt 15.000 Ausstellern und etwa 700.000 Besuchern statt (Inside-Out).

Dies birgt jedoch aus ökologischer Sicht wesentliche Risiken bezüglich des Abfallaufkommens, welches beim Messe- und Kongressgeschäft unweigerlich auftritt. Daher setzt sich die HMC u. a. für eine Reduktion des anfallenden Abfalls ein, während unvermeidbarer Müll weitestgehend recycelt und fachgerecht entsorgt wird (Inside-Out).

Zudem wird durch eine Messe- und Ausstellungsfläche von 87.000 m2 der Boden versiegelt. Maßnahmen wie die Dachbegrünung der Halle H des Congress Center Hamburg (CCH) („einer der größten Staudendachgärten Europas“) sorgen im Gegenzug für mehr Sickerungsfläche, Biodiversität und eine erweiterte Bewässerungsmöglichkeit für den anliegenden Park (Inside-Out).

Des Weiteren spielen oft emissionsintensive An- und Abreisen eine wesentliche Rolle in der Veranstaltungsbranche (Inside-Out). Die innerstädtische Lage der HMC sorgt jedoch für kurze Anbindungswege, insbesondere zu Fuß und mit dem ÖPNV. Dies führt zu einem verminderten Verkehrsaufkommen und weniger Emissionen (Outside-In). Durch ein effektives Nachhaltigkeitsmanagement sollen zukünftig weitere Anreize für emissionsarmes Reisen geschaffen und kommuniziert werden.

Das Thema Nachhaltigkeit ist somit auch in der Messe- und Kongressbranche präsent. Letztendlich gilt Nachhaltigkeit als ein wesentlicher Standard, an dem auch die HMC als Messe- und Kongressgesellschaft zunehmend gemessen wird und an dem die HMC seit vielen Jahren aktiv arbeitet. Die wesentlichen Themen werden durch die/den Nachhaltigkeitsbeauftrage/-n zusammen mit der abteilungsübergreifenden Projektgruppe Nachhaltigkeit durch Desktop-Recherche sowie interne Gespräche herausgearbeitet und mit der Geschäftsführung abgestimmt. Die regelmäßigen Treffen mit den Partner/-innen der Umweltpartnerschaft, der Klima-Partner-Vereinbarung und der Luftgütepartnerschaft erweitern die Querschnittsperspektive.