2. Handlungsfelder

Die Hochschule legt dar, welche Aspekte der Nachhaltigkeit für folgende Handlungsfelder wesentlich sind und wie sie diese in ihrer Strategie berücksichtigt und systematisch adressiert:

a) Forschung
b) Lehre
c) Betrieb
d) Transfer
e) Governance

Die Hochschule legt dar, wie sie nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten in den Handlungsfeldern fördert und wie künftig Themen der nachhaltigen Entwicklung in diese implementiert werden. Zudem soll aufgezeigt werden, wie Nachhaltigkeit in den fünf Bereichen miteinander vernetzt ist.

Die folgende Übersicht zeigt, inwiefern die Universität Vechta in ihren Handlungsfeldern für eine nachhaltige Entwicklung aktiv ist. Die Darstellung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bildet in erster Linie Handlungsprinzipien und -ansätze ab, die in vielen Bereichen der Universität gelebt werden, auch wenn nicht alle hier genannt sind. Weitere Aspekte werden in den entsprechenden Kriterien explizit aufgegriffen. 

a ) Forschung
Im Hochschulentwicklungsplan (HEP) der Universität Vechta (2019-2023) heißt es:

„Die Universität Vechta unterstützt zum einen Forschung zu nachhaltigkeitsrelevanten Fragestellungen [...]. Zum anderen sollen sich Forschungsvorhaben in der Zielsetzung und Durchführung an Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung orientieren. Bei der Weiterentwicklung dieser Aktivitäten zur Forschung für eine nachhaltige Entwicklung kommt auch der Nachwuchsförderung und der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine wesentliche Bedeutung zu.” (HEP 2019-2023, S. 53)

Das leitende Prinzip im Bereich der Forschung für die gesamte Universität ist der im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 entwickelte Ansatz Responsible Research and Innovation (RRI). Eine Liste aktueller Forschungsprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug findet sich auf der Website der Universität und im NHB auf Seite 44-47.  

b) Lehre
Im Hochschulentwicklungsplan der Universität Vechta (2019-2023) heißt es:

„Vor dem Hintergrund der Empfehlung ‘Für eine Kultur der Nachhaltigkeit’ der HRK und der universitätseigenen Nachhaltigkeitsleitlinien wird die Universität Vechta die Weiterentwicklung eines Lehr- und Studienangebots vorantreiben, welches in allen Studiengängen Nachhaltigkeitskompetenzen fördern soll.“ (HEP 2019-2023, S. 52)

Bereits jetzt gibt es in jedem Semester Module mit Nachhaltigkeitsbezug, die von den Studierenden aller Fachrichtungen belegt werden können. Eine Übersicht über diese Module findet sich auf der Website der Universität im Bereich Nachhaltigkeit in der Lehre und im NHB, S. 28-29. Lehrende werden durch eine jährliche Fortbildungsreihe zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bei der Integration von Nachhaltigkeit in ihre regulären Lehrveranstaltungen unterstützt. Die Fortbildungsreihe und eine ebenfalls jährlich stattfindende Aktionswoche BNE bieten Anreize, sich als Lehrende*r mit dem BNE-Konzept und dessen Relevanz für die eigene Lehre vertraut zu machen.  

c) Betrieb/ Campusleben
Das Dezernat Liegenschaften befasst sich mit dem Energie- und Ressourcenmanagement der universitären Gebäude und Prozesse. Dort ist man grundsätzlich auf möglichst effiziente und umweltschonende Abläufe bedacht, es bestehen jedoch bisher kein flächendeckendes Energiemanagement oder offiziell formulierte Nachhaltigkeitszielsetzungen. Ein Energieliegenschaftskonzept wurde zuletzt 2010 erstellt und soll zeitnah aktualisiert werden. Derzeit erfolgt eine sukzessive technische Aufrüstung der Gebäudeleittechnik und Ressourcenverbrauchszähler, um eine effizientere Nutzung der Ressourcen zum Beispiel durch gezielte Isolierungsmaßnahmen an einzelnen Gebäuden zu ermöglichen. Ein anderer Aspekt im Verantwortungsbereich des Dezernats Liegenschaften ist die bauliche Barrierefreiheit, die gemeinsam mit der AG Infrastruktur (im Rahmen des Diversity Audits) weiterentwickelt wird. Beispielsweise wurde ein taktiles Leitsystem im neuen Mensagebäude angelegt.

Darüber hinaus sind Geschlechtergerechtigkeit, die soziale und kulturelle Vielfalt und mit ihr verbundene Diversitätsdimensionen sowie Familiengerechtigkeit zentrale Themen des Campuslebens. Sie sind durch entsprechende Audits und klare Zielformulierungen wie etwa im Gleichstellungsplan, aber auch im Hochschulentwicklungsplan, stark institutionell verankert. Weitere Darstellungen zu betrieblichen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekten des Campuslebens finden sich auch im NHB ab Seite 62.  

d) Transfer
Die Transferstrategie der Universität Vechta ist auf das Konzept „Responsible Research and Innovation“ (RRI) ausgerichtet:
„In diesem Zusammenhang ist es zentral, dass Hochschulen Verantwortung dafür übernehmen sicherzustellen, dass Forschung und Innovation zu legitimen und breit akzeptierten Lösungen von großen Herausforderungen beitragen.“ (Aktuell gültige Transferstrategie der Universität Vechta, S. 1)

Das Referat Forschungsentwicklung und Wissenschaftstransfer unterstützt Forschende und weitere am Prozess Beteiligte bei der Ausgestaltung und Weiterentwicklung der Transferstrategie.

Eine weitere wichtige Einrichtung in diesem Bereich ist der Science Shop Vechta/ Cloppenburg, der sich als “Drehscheibe zwischen der Bevölkerung und der Wissenschaft” versteht und das Zusammenwirken beider Akteur*innengruppen zu gesellschaftsrelevanten, wissenschaftlichen Fragestellungen als sein Kerngeschäft bezeichnet.

Durch die Gründung und Leitung des Kompetenzzentrums für Nachhaltige Bildung (Regional Centre of Expertise RCE Oldenburger Münsterland) ist die Universität Vechta mit verschiedenen regionalen Akteur*innen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vernetzt und trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei.

Die Koordinierungsstelle "Transformationsforschung agrar", die an der Universität Vechta angesiedelt ist, ist eine wichtige Akteurin beim Austausch zwischen Wissenschaft und Landwirtschaft in der Region mit dem Ziel einer nachhaltigen Transformation des Agrar- und Ernährungssektors im Oldenburger Münsterland.  

e) Governance
Die Weiterentwicklung der Universität wird als kontinuierlicher und partizipativer Prozess aufgefasst, wobei der Hochschulentwicklungsplan ein zentrales Instrument ist. Diese Herangehensweise findet auch bei der nachhaltigen Hochschulentwicklung Anwendung. So wurden 2015 die AG Nachhaltige Hochschule und ein Nachhaltigkeitsbeauftragter als wesentliche Strukturen geschaffen, um eine ganzheitliche Betrachtung der Hochschule und ihrer Handlungsfelder mit Blick auf Nachhaltigkeit sowie ihre Weiterentwicklung voranzutreiben (siehe auch NHB, S. 18-21). Kriterium 14 gibt einen näheren Einblick in die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten an der Universität, die stets auch eine Vernetzungsfunktion erfüllen.