2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Die ZWH bietet Dienstleistungen an, die einen Beitrag zur verantwortlichen Nutzung von ökologischen Ressourcen leistet und dadurch wird auch die Lebenswelt ihrer Kund*innen nachhaltiger. Zu diesen Dienstleistungen zählt beispielsweise, dass
  • Lehrgangsunterlagen im ZWH-Intranet zur Verfügung gestellt und nur auf Anfrage gebührenpflichtig gedruckt werden.
  • bevor die Zeitschrift handfest gedruckt wird, eine Abfrage bei den Abnehmer*innen erfolgt, um Papier zu sparen und so wenig wie möglich Entsorgungsmüll zu produzieren.
  • Computer-based-Trainings (CBTs) und Web-based-Trainings (WBTs) angeboten werden.
  • digitale Lehr- und Lernmaterialien über die Lernplattform ILIAS zur Verfügung gestellt werden.
  • Online-Prüfungen erstellt und durchgeführt werden.
  • digitale und kostenlose Management-Instrumente im Rahmen des Projekts "HANDWERKN - Nachhaltigkeit in Betrieben stärken!" entwickelt werden, die Handwerksbetriebe dabei unterstützen, eine Bestandsaufnahme ihrer betrieblichen Nachhaltigkeit durchzuführen, sich realistische Nachhaltigkeitsziele zu setzen und eine zukunftsorientierte Unternehmensstrategie zu entwickeln.
  • Projekte dahingehend ausgewählt, konzipiert und umgesetzt werden, dass ihre Ergebnisse eine nachhaltige Wirkung haben, transferierbar sind und verstetigt werden können.
Darüber hinaus wurde das Thema Nachhaltigkeit als eigener Bereich innerhalb der ZWH verankert. Nachhaltigkeit und Internationalisierung ist einer von fünf Bereichen in der ZWH mit 16 Mitarbeitenden, der das Ziel verfolgt, die ZWH, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen nachhaltiger aufzustellen.

Die Beteiligung an der Kreislaufwirtschaft ist bei der ZWH verbesserungsbedürftig. Es erfolgt keine Mülltrennung am Standort in Berlin. Leider kann die ZWH keinen Einfluss auf die Abfallentsorgung nehmen, da die Büroräume angemietet sind. Zudem wird der Großteil der Elektrogeräte, aufgrund von DSGVO-Vorgaben, über Verbrennungsanlagen entsorgt und nicht recycelt. Demgegenüber steht, dass die ZWH u. a. teilweise bereits recyceltes Papier (Standort Berlin, Bereiche Grafik und Neue Medien), Bambustoilettenpapier und -küchenrollen am Standort in Düsseldorf und energieeffiziente Laptops verwendet.

Als Arbeitgeberin leistet die ZWH mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen einen Beitrag zur lokalen und regionalen Wirtschaft. Sie orientiert sich bei der Entlohnung ihrer Mitarbeitenden an dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und kümmert sich um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden, indem sie ihnen Bio-Obst, Bio-Tee, Wasser und Fairtrade-Kaffee u. v. a. m. zur Verfügung stellt. Des Weiteren bildet die ZWH im Rahmen der dualen Berufsbildung aus und übernimmt somit Verantwortung für die Sicherung von Nachwuchskräften in der Region Düsseldorf (s. auch DNK-Kriterium 16). Außerdem setzt sich die ZWH für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Deshalb bietet sie flexible Arbeitszeiten für alle Mitarbeitenden, gibt allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, 50 % der wöchentlichen Arbeitszeit im Mobile Office zu arbeiten und nimmt Rücksicht auf familiäre Verpflichtungen ihrer Mitarbeitenden, unabhängig von der Form der Lebensgemeinschaft (s. auch DNK-Kriterium 15).

Die ZWH hat als Dienstleistungseinrichtung den größtmöglichen Einfluss, nachhaltig zu wirtschaften, im Hinblick auf
  • die Beschaffung ihrer Arbeitsmittel, wie beispielsweise Büromaterialien und elektronische Geräte.
  • ihre Arbeitsprozesse für die Entwicklung und Bereitstellung ihrer Dienstleistungen.
Ihre Nachhaltigkeitsthemen hat die ZWH durch eine Befragung der Bereichsleitenden, des Personalleiters, des Leiters Buchhaltung und Controlling, der Syndikusrechtsanwältin und des Geschäftsführers bestimmt. Diese Befragung hat gezeigt, dass Aus- und Weiterbildung, Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit, Innovation, Gesundheitsschutz und Chancengerechtigkeit für alle Mitarbeitenden die Themen sind, die für die Weiterentwicklung der ZWH im Bereich Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle spielen. Aus dem sozialen und politischen Umfeld der Gesamtgesellschaft hat die ZWH Informationen zu den Zielen und Angeboten zu Nachhaltigkeit von Handwerkskammern, Fachverbänden, Innungen und weiteren handwerksnahen Institutionen im Rahmen des Projekts "HANDWERKN - Nachhaltigkeit in Betrieben stärken!" eingeholt. Ebenfalls im Zusammenhang mit dem genannten Projekt haben ZWH-Mitarbeitende an einem Inhouse-Workshop zum DNK teilgenommen.

Der ZWH ist bewusst, dass sich sowohl Chancen als auch Risiken durch nachhaltiges Wirtschaften entwickeln können. Chancen, die sie in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigen wird, sind: Zufriedenheit der Mitarbeitenden, Imagesteigerung,  ein umfassendes Leitbild entwickeln, Steigerung der eigenen, persönlichen Zufriedenheit der Mitarbeitenden, Bindung von Mitarbeitenden, weniger Entsorgungsmüll, Gewinnung von neuen Mitarbeitenden und das gesellschaftliche Umfeld verbessern. Teurere Dienstleistungen, längere Lieferzeiten, u. a. auch durch umfassendere Vergabeverfahren und höhere Energiekosten im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Arbeitsprozessen hat sie als Risiken für sich identifiziert, die ebenso Berücksichtigung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie finden werden.