2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Nachhaltigkeit ist ein vielschichtiges Feld. Daher haben wir uns ausführlich Gedanken dazu gemacht, welche Auswirkungen unsere Produktions- und Geschäftstätigkeit auf wesentliche Nachhaltigkeitsbereiche haben kann.

Als Hersteller von chemischen Rohstoffen können wir Auswirkungen auf die Umwelt nicht komplett vermeiden, denn unser Unternehmen verbraucht Ressourcen und beim Produktionsprozess entstehen Emissionen, Abwasser und Abfälle. Zudem sind wir auf zahlreiche Einsatzmaterialien angewiesen, die, sofern sie nicht fachgerecht gehandhabt werden, Umweltbelastungen zur Folge haben können.   Besonders schwere Risiken für das Ökosystem ergeben sich aus der Geschäftstätigkeit des Unternehmens allerdings nicht. Zu den wesentlichen Auswirkungen gehören der Energieverbrauch und die Emission klimaschädlicher Treibhausgase.

Im Gegenzug ergeben sich auch positive Auswirkungen. So leisten innovative Pigmententwicklungen einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Allen voran unsere Korrosionsschutzpigmente, die wesentlich zur Herstellung langlebiger und widerstandsfähiger Beschichtungen und damit auch zur Ressourcenschonung beitragen.


Zur Identifikation der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen, führten wir einen Nachhaltigkeitscheck der Initiative Chemie3 durch. Dieser umfasst 31 Handlungsfelder, die auf den Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie basieren. Diese Handlungsfelder entwickelte die Initiative Chemie3 in einer umfassenden Analyse; dabei beteiligte sie diverse Stakeholder (in Form von Befragungen) und wertete Studien sowie Literatur aus. Dank dieser gründlichen Vorarbeit konnte Heubach im Jahr 2017 auf eine direkte Befragung seiner Stakeholder verzichten.  

In einem ersten Schritt bewertete die Nachhaltigkeitsbeauftragte – in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung – die Wesentlichkeit der einzelnen Handlungsfelder, und zwar sowohl aus der Sicht spezifischer Stakeholder als auch aus der Sicht Heubachs. Aus der Wesentlichkeitsanalyse ergaben sich die vorrangigen Handlungsfelder, welche wir in einem zweiten Schritt innerhalb eines abteilungsübergreifenden Workshops vertiefend analysierten, diskutierten und abschließend bewerteten.  
Die Wesentlichkeitsmatrix der Heubach GmbH-Gruppe zeigt – als Ergebnis dieses Nachhaltigkeitschecks – die 14 relevanten Nachhaltigkeitsaspekte. Wir stuften diejenigen Themen als besonders wesentlich ein, die sowohl für Stakeholder als auch für Heubach eine hohe Relevanz haben. Zusätzlich nahmen wir Themen auf, die darüber hinaus für Heubach von hoher Bedeutung sind. Unter anderem identifizierten wir bei der Analyse folgende sozialen und ökologischen Aspekte als wesentlich: Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz, Compliance, Beruf und Familie, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Fachkräftesicherung, Personalführung, Beschaffung und Lieferantenauswahl.


Wesentlichkeitsmatrix

In der Bearbeitung der genannten Nachhaltigkeitsaspekte bestehen die folgenden Chancen und Risiken:

Chancen ergeben sich beispielsweise aus Innovationen in der Produktentwicklung, die u.a. zur Wettbewerbsdifferenzierung und zur Erschließung neuer Märkte beitragen können. Durch die Investition in neueste Produktionstechnologien können neben einem positiven Beitrag zu Klima und Umwelt auch die Effizienz gesteigert und Kosten gespart werden. Darüber hinaus ergeben sich positive Effekte auf die Rechtskonformität der Geschäftstätigkeit, die Sicherung des Know-hows sowie auf die Motivation der Mitarbeiter.

Den Chancen stehen allerdings auch Risiken gegenüber. So bedürfen nachhaltige Pigmentlösungen auf Grund der eingeschränkten Substitutionsmöglichkeiten bei Rohstoffen häufig längerer Produktentwicklungszeiten. Darüber hinaus stellen die in einem ersten Schritt zu tätigenden Investitionen in effizientere Produktionsprozesse, die Etablierung eines Compliance Management Systems, den Ausbau der Work-Life-Balance etc. einen erheblichen Kostenfaktor dar, der möglicherweise auch eine Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit nach sich ziehen kann.