Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Wesentlichkeitsanalyse
Grundlage für die Festlegung und Identifikation unserer Handlungsfelder im Rahmen der Nachhaltigkeitsaktivitäten ist das Instrument der Wesentlichkeitsanalyse. Im Jahr 2019 führten wir bereits unsere zweite Wesentlichkeitsanalyse durch. Ausgangsbasis dieser Analyse bildete ein umfassender Katalog von rund einhundert relevanten Aspekten aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2018, der Branche, der Peergroup und aus diversen Berichtsstandards (z.B. ISO 26000, Global Reporting Initiative und Deutscher Nachhaltigkeitskodex).
Diese zahlreichen Aspekte wurden um deren inhaltliche Überschneidungen bereinigt und zu insgesamt 23 potenziell wesentlichen Themen komprimiert und gegliedert. Anschließend erfolgte eine interne Bewertung durch acht Fachbereichsverantwortliche der Unternehmensgruppe anhand eines strukturierten schriftlichen Fragebogens. Durch diesen Fragebogen haben wir die Themen ermittelt, die sowohl für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses oder der Lage als auch zum Verständnis der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die nichtfinanziellen Aspekte des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes erforderlich sind. Sowohl die interne Einschätzung aus der Perspektive der Unternehmensgruppe als auch Annahmen über die Bedeutung für die externen Stakeholdergruppen der Berentzen-Gruppe dienten dabei stellvertretend für die Bewertung der Auswirkungen auf die genannten Nachhaltigkeitsaspekte.
Das Resultat wurde abschließend in einem Workshop mit den beteiligten Fachbereichsverantwortlichen unter Vorstandsbeteiligung evaluiert und auf Vollständigkeit überprüft. Im Ergebnis wurden die Themen Arbeitgeberattraktivität und -verantwortung, Compliance und Transparenz, Wasser, Umgang mit Ressourcen, nachhaltige Produkte und Verpackungen sowie verantwortungsvolle Beschaffung als wesentlich für die Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft identifiziert.
Um den wesentlichen Themen einen übergeordneten Rahmen zu geben wurden die drei Handlungsfelder PEOPLE – PLANET – PRODUCTS ebenfalls im Abschlussworkshop diskutiert und definiert. Die drei Handlungsfelder spiegeln unser Nachhaltigkeitsverständnis wider und konzentrieren unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten auf drei zentrale Bereiche. Dabei ist das wesentliche Thema Compliance und Transparenz eine Grundvoraussetzung jeglicher unternehmerischer Tätigkeit. Infolgedessen ist das Thema nicht einem Handlungsfeld zugeordnet. Es wird von uns vielmehr als ein unerlässliches Fundament aller Nachhaltigkeitsaktivitäten verstanden. Dieses Ergebnis wurde abschließend durch den Gesamtvorstand bestätigt.
Inwiefern die wesentlichen Themen unsere Geschäftstätigkeit beeinflussen, wird in den folgenden Abschnitten näher beschrieben:
People
Eine kompetente, leistungsfähige und engagierte Belegschaft ist die Basis für unseren Geschäftserfolg und für die Weiterentwicklung unseres Konzerns. Als Arbeitgeber in eher ländlichen Regionen ist der demografische Wandel für uns mitunter herausfordernd. Wir sind der Meinung: Wer auch morgen noch ein attraktiver Arbeitgeber sein will, der muss seine Angebote ständig hinterfragen und auf die Anforderungen des aktuellen Arbeitsmarktes reagieren. Ein attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein, erreichen wir, indem wir uns um die unterschiedlichen Belange unserer Beschäftigten kümmern. Wir bieten ein attraktives Arbeitsumfeld und legen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit, auf eine wettbewerbsfähige und geschlechtsunabhängige Vergütung und auf ein gutes Betriebsklima.
Um gemeinsam Erfolg und Motivation sicherzustellen, qualifizieren wir unsere Beschäftigten und fördern ihre Entwicklung. Dazu tragen unter anderem die hochwertige Ausbildung und Investitionen in die Qualifikation unserer Beschäftigten bei. Um die Wertschätzung und gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Unternehmensführung zu fördern, unterstützen wir das Prinzip der Mitbestimmung. Alle Beschäftigten werden regelmäßig über aktuelle Entwicklungen informiert. Die Interessen der Arbeitnehmer werden durch Betriebsräte, deren einzelne Gremien und durch Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Berentzen-Gruppe AG wahrgenommen. Auf der Leitungsebene der Unternehmensgruppe arbeiten Vorstand und Aufsichtsrat als oberste Entscheidungsgremien eng zusammen.
Die größte betriebliche Herausforderung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 war es, jegliches Infektionsgeschehen aus den einzelnen Unternehmensteilen fernzuhalten, da andernfalls die operative Leistungsfähigkeit wichtiger Kernfunktionen des Unternehmens in Gefahr war. Aufgrund der umfangreich ergriffenen Schutz- und Hygienemaßnahmen konnten wir dieses Risiko erfolgreich auf ein Minimum reduzieren.
Weitere potenzielle Risiken im Handlungsfeld People sind ein möglicher Fachkräftemangel sowie eine hohe Fluktuation. Mit unserer Personalstrategie und den dazugehörigen Maßnahmen wirken wir diesen Risiken entgegen und minimieren sie.
Gesellschaftliches Engagement ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur und unseres Werteverständnisses. Wir wollen damit unseren Beitrag zu einer nachhaltigen gesellschaftlichen Weiterentwicklung leisten.
Planet
Die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten, hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir leisten unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, indem wir uns kontinuierlich verbessern und stetig lernen. Wir übernehmen konzernweit die Verantwortung für eine umweltfreundliche Produktion und einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen. So ist es für uns selbstverständlich, daran zu arbeiten, die Auswirkungen unseres unternehmerischen Handelns auf Umwelt und Mensch so gering wie möglich zu halten. Als Betreiber von Mineralbrunnen wissen wir, wie kostbar die Ressource Wasser ist. Daher legen wir großen Wert auf eine nachhaltige Nutzung. Auch wenn an unseren Produktionsstandorten keine Wasserknappheit herrscht, minimiert der Ressourcen schonende Umgang mit den konzerneigenen Brunnen und anderen Wasserquellen Umweltauswirkungen und sichert langfristig die Grundlage der Getränkeherstellung. Zugleich fühlen wir uns verpflichtet, die eigenen Prozesse möglichst energieeffizient, umweltverträglich und ressourcenschonend zu gestalten. Im Fokus stehen dabei nicht nur die absoluten, sondern insbesondere auch die relativen Verbräuche – bezogen auf die jeweilige Produktionsmenge. Mit diesen Informationen lässt sich die Effizienz einzelner Prozesse zuverlässiger bewerten als anhand der rein absoluten Werte.
Eine wesentliche ökologische Auswirkung unserer Geschäftstätigkeit ist der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase, durch die Inanspruchnahme von Energie. Hierzu werden die Primärenergieträger Heizöl, Erdgas und Strom eingesetzt, um die jeweils benötigten Energieformen wie Dampf, Wärme und Druckluft zu erzeugen. Um den Energieverbrauch innerhalb der Unternehmensgruppe zu optimieren und das Aufkommen an Treibhausgasen zu verringern, haben wir ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt.
Products
Wir sind stolz auf unsere Produkte, die Genuss bereiten und mit denen wir für Lebensfreude sorgen. Bei übermäßigem Konsum können gerade alkoholhaltige und zuckerhaltige Getränke aber auch negative Effekte auf die Gesundheit der Verbraucher haben. Aus diesem Grund sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verpflichtung an, für unsere Produkte verantwortungsbewusst zu werben und sie verantwortungsvoll zu vermarkten. Dabei steht Transparenz für uns an oberster Stelle.
Das wesentliche Thema „nachhaltige Produkte und Verpackungen“ ist auf Grund verschiedener Aspekte eines, das in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Nachhaltigkeit ist als Idee in der konsumierenden Gesellschaft angekommen und hat sich dadurch auch in dem Bewusstsein unserer Stakeholder manifestiert, was sich an der entsprechend zunehmenden Stakeholderrelevanz zeigt. Darüber hinaus sind wir uns bewusst, dass unsere Produkte positive oder negative Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft haben können. Dies wollen wir aktiv beeinflussen, indem wir negative Auswirkungen vermeiden und positive Auswirkungen fördern. Zusätzlichen legen wir einen stärkeren Fokus auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von natürlichen und gesunden Produkten. Denn wir möchten Produkte entwickeln, die einen spürbaren Beitrag leisten, ökonomischen Erfolg und ökologischen Fortschritt miteinander zu verbinden. Dieser ökologische Fortschritt bezieht sich dabei auf den gesamten Wertschöpfungsprozess.
Den größten Einfluss auf Nachhaltigkeitsthemen in der Wertschöpfungskette haben unsere Lieferanten. Gemeinsam mit Ihnen verfolgen wir das Ziel eine verantwortungsvolle Beschaffung zu gewährleisten. Wir pflegen mit unseren Lieferanten langfristige Geschäftsbeziehungen und einen vertrauensvollen Umgang. Mit wichtigen Lieferanten bestehen darüber hinaus Liefer- und Qualitätssicherungsvereinbarungen, auch in Bezug auf Aspekte der Nachhaltigkeit. Mit unserem Lieferantenkodex haben wir ein gemeinsames Verständnis bezüglich angemessener Lebens- und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten geschaffen. Der Lieferantenkodex orientiert sich an den jeweils gültigen Fassungen des ETI (Ethical Trading Initiative) Base Code, den Grundsätzen der ILO (International Labour Organisation) sowie den zehn Prinzipien des UN Global Compact. Er bildet die Grundlage für nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Mit seiner Verabschiedung haben wir einen Prozess gestartet, um den Dialog zu Nachhaltigkeitsthemen mit unseren Lieferanten zu intensivieren. Mit unserem Beitritt auf der Lieferantenplattform SEDEX (Supplier Ethical Data Exchange) sind wir einen weiteren wesentlich Schritt gegangen, um kontinuierlich die Transparenz und Sicherheit in der Lieferkette zu erhöhen.