Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Die Hannoversche Volksbank betreibt die Geschäfte einer Universalbank und hat den gewerblichen und privaten Mittelstand als Kernzielgruppe. Soweit Produkte und Dienstleistungen nicht selbst erstellt werden, werden diese weitestgehend in der genossenschaftlichen Finanzgruppe nachgefragt.
Die wichtigsten Tätigkeitsfelder der Bank sind das Finanzierungsgeschäft, Anlagegeschäft und die Kundenberatung. Relevante Nachhaltigkeitsaspekte wurden aus der Analyse des BVR "Steuerungs-Cockpits" abgeleitet und aus den vorhanden Informationen analysiert. Die Bewertung erfolgte anhand eines gewichteten Punktesystems. Die Gewichtung verdeutlicht die Relevanz in Bezug auf die Nachhaltigkeitsaspekte einer Genossenschaftsbank.
Da die Hannoversche Volksbank eine regionale Genossenschaftsbank ist, sind regionale Besonderheiten von großer Bedeutung. Die ökologischen, sozioökonomischen und politischen Besonderheiten werden in der Unternehmensstrategie der Bank regelmäßig überprüft, im jährlichen Planungsprozess berücksichtig und laufend überwacht. Aus den Besonderheiten des Umfeldes werden so Strategien abgeleitet, Ziele formuliert und Maßnahmen festgelegt.
Outside-In: Einfluss von Nachhaltigkeit auf das Geschäftsmodell der Hannoverschen Volksbank.
Nachhaltigkeitsaspekte haben einen starken Einfluß auf das Kreditgeschäft der Hannoverschen Volksbank. Sowohl auf die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzierungsmodellen, als auch auf die Entwicklung der Banksicherheiten und dahingehend auf die Eigenkapitalsituation der Bank.
Risiken auf das Kreditgeschäft ergeben aus den gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen. Die aktuellen noch unklaren Vorgaben z.B. zu Messbarkeit des nachhaltigen Wirtschaftens sind mit Planungsunsicherheiten für die Risikosteuerung im Kreditgeschäft der Bank verbunden. Dies erschwert die Umsetzung der Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft massiv.
Positiven Einfluß der Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft wird aus die Nachfrage seitens der Kunden nach nachhaltigen Finanzierungsmöglichkeiten z.B im Bau- und Immobilienbereich deutlich. Damit ergeben sich für die Hannoversche Volksbank Marktchancen und die Sicherung des zukünftigen Kreditgeschäftes. Das Thema gewinnt bei zahlreichen Kunden an Bedeutung.
Nachhaltigkeit wirkt sich ebenfalls auf das Anlagegeschäft der Bank aus. Sowohl auf der Anbieterseite ergeben sich neue Möglichkeiten Anlagealternativen in das Beratungs- und Dienstleistungsportfolio der Bank aufzunehmen. Damit kann Nachhaltigkeit positiv auf die Diversifikation des Vermögens der Privat- und geweblichen Kunden im Geschäftsgebiet der Bank einen Beitrag leisten. Kunden fragen deutlich häufiger nach Nachhaltigkeitsinvestments nach und erkennen die positiven Entwicklungen, welche sich aus der Anlageform ergeben.
Die fehlenden Standards erschweren jedoch die Vergleichbarkeit und die analytische Einschätzung über die Nachhaltigkeitsaspekte der jeweiligen Produkte und Produktanbieter. Beratung in nachhaltigen Anlageprodukten bedarf einer erweiterten Beratungsinformation und -kommunikation.
Der Einfluß der Nachhaltigkeit auf die Beratung der Hannoverschen Volksbank ist eher geringer einzuschätzen. Da die Bank eine langfristige Beratungsphilisophie verfolgt werden langfristige Ziele der Kunden analysiert und ganzheitliche Lösungsansätze angeboten. Dazu gehören alle Aspekte der Kundenziele. Sowohl die ökologischen, als ökonomische und soziales Aspekte werden im Rahmen der Genossenschaftlichen Beratung je nach Zielgruppe und Beratungsfeld aufgegriffen.
Inside-Out: Einfluß des Geschäftsmodells der Hannoverschen Volksbank auf Nachhaltigkeit
Das Kreditgeschäft der Hannoverschen Volksbank wirkt sich am deutlichsten auf die Nachhaltigkeit in den Bereichen des Baus und Renovierungen von Immobilien aus. Damit leistet die Bank einen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizenz im Geschäftsgebiet.
Im Rahmen der ganzheitlichen Baufinanzierungsberatung werden Aspekte der Fördermittelvermittlung (KfW-Finanzierung) aktiv aufgegriffen und in die Finanzierung von den Spezialisten sinnvoll eingebaut. Somit können energieeffizente Aspekte stärker gefördert werden und okönomische Vorteile (Zinsgünstige Darlehen) für Kunden erzielt werden.
Im Bereich Finanzierung des Mittelstandes werden im Rahmen des Kreditentscheidungen die dauerhafte Kreditfähigkeit geprüft, sodass Unternehmen finanziert werden, die voraussichtlich einen langfristigen Fortbestand und die Rückzahlung der Kredite anstreben. So kann positiver Einfluss auf die Geschäftstätigkeit in der Region Hannover und Umgebung seitens der Bank genommen werden.
Dabei stehen die ökonomischen Kriterien bei Kreditentscheidungen im Vordergrund, ökologische und soziale Aspekte fließen nur untergeordnet in diese ein, werden jedoch von den Beratern in persönlichen Gesprächen aufgegriffen.
Chancen aus Nachhaltigkeitsaspekten sehen wir im fairen Umgang mit regionalen Kunden im Bezug auf Baufinanzierungen und Unternehmensfinanzierungen. Durch das geltende Regionalprinzip unterstützen wir Kunden im Geschäftsgebiet und fördern so bewusst die regionale Wirtschaft. Mit schnellen Kreditentscheidungen aufgrund des regionalen Know-hows können so Unternehmen und Kunden ihre Vorhaben zielgerichtet realsieren und die regionalen Besonderheiten besser berücksichten.
Das Anlagegeschäft wirkt sich positiv auf die Kapitalflüsse zugunsten von nachhaltigen Anlageformen aus. Die ökologische Neuausrichtung der Werte der Gesellschaft und der Politik verändert das Konsumverhalten der Bevölkerung und wirkt sich zunehmend auf das Anlageverhalten der Kunden und auf die Geschäftsmodelle aus. Aus diesem Bewusstsein heraus, wurde 2020 das Produkt- und Leistungsportfolio im Wertpapierbereich um nachhaltige Anlagealternativen erneut erweitert. Die Vertriebsmitarbeiter werden regelmäßig zu nachhaltigen Anlageinvestments geschult und informiert.
Chancen ergeben sich aus der Orientierung am Kundenbedarf in der Anlageberatung. Dabei findet zuerst die umfassende Analyse des Kundenbedarfes und erst danach das konkrete Produktangebot statt. Dabei steht die langfristige Kundenbeziehung und bewusst nicht die kurzfristige Provisionszahlung im Fokus.
Da die Hannoversche Volksbank aktuell keine eignene Nachhaltigkeitsanlageprodukte herausbringt und auf die Vermittlung von Anlageprodukten im Verbund oder anderen Unternehmen im nachhaltigen Bereich ausgerichtet ist, wird das Risiko einer geringeren Einflußnahme auf die Investmentstrategie gesehen.
Die Beratungsphilosophie der Hannoverschen Volksbank verfolgt den ganzheitlichen Ansatz. So ist es das erklärte Ziel, den Kunden langfristig, in allen relevanten Bedarfsfeldern und in allen Lebensphasen und -lagen zu beraten und zu begleiten. Damit stehen sowohl für die Bank als auch für unsere Kunden der langfristige Erfolg vor dem kurzfristigen, schnellen Erfolg. Zusätzlich werden seitens der Bank Spezialberatungsangebote zur Verfügung gestellt. Beispielsweise Beratung zu landwirtschaftlicher Finanzierung, Nachfolgeregelung, Auslandsgeschäft, etc. Dieses vollumfängliche Beratungsangebot soll Kunden und Mitgliedern der Bank eine ganzheitliche regionale Betreuung aus einer Hand ermöglichen, ohne auf Spezialanforderungen verzichten zu müssen.
Chance: Über die Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte stellen wir eine Verknüpfung zu dem genossenschaftlichen Förderauftrag der Mitglieder. Jedoch sind hier die ökologische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte noch nicht systematisch in allen Beratungsprozessen integriert. Diese Themenfelder werden in persönlichen Beratungsgesprächen im Vertriebsbereich aufgenommen.
Die Hannoversche Volksbank hat sich im Rahmen der Strategieentwicklung ebenfalls mit Chancen und Risiken im Bezug auf den Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen intensiv auseinander gesetzt.
Chancen:
• Nachhaltigkeit wird komplementär zum Geschäftsmodell der Hannoverschen Volksbank entlang der Wertschöpfungskette verfolgt.
• Chancenorientierte Betrachtung - aktive Zukunftsgestaltung der Bank
• Umsetzung im angemessenen Tempo – sukzessiver Entwicklungs- und Lernprozess - Glaubwürdigkeit in der Region
• Nachhaltigkeitsaktivitäten entfalten die größte Wirksamkeit in der eigenen Region
• Ehrlicher Dialog und eine kulturelle Auseinandersetzung auf allen Ebenen (vom Vorstand bis zum Azubi)
• Breite Stakeholder-Beteiligung
• Regelmäßige Kommunikation
Risiken
• Unklare gesetzliche und regulatorische Formulierungen, die aktuell noch eine Umsetzung erschweren
• Abhängigkeiten von Verbund, Genossenschaftsunternehmen, Region, Vermietern
• Ressourceninvestments mit langfristigen Auswirkungsmechanismen
• Komplexität und Vielfalt des Themas, was die Kommunikation und Information erschwert
• Erwartungsmanagement seitens der Stakeholder
• Imageschäden