Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.
Gegenüber ihren Mitgliedern und Kunden geht die Debeka langfristige, oft lebenslange Verpflichtungen ein. Dies erfordert die Berücksichtigung vor allem ökonomischer, aber auch ökologischer und sozialer Aspekte. Das Geschäftsmodell der Debeka steht vor diesem Hintergrund für Demografiefestigkeit dank Kapitaldeckung, Freiheit von Subventionen und solider Finanzen.
So sind z. B. die Beiträge in der privaten Krankenversicherung so kalkuliert, dass sie Vorsorge für die steigenden Gesundheitskosten der älter werdenden Versicherten treffen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden sogenannte Alterungsrückstellungen gebildet, die auf dem Kapitalmarkt angelegt werden. Sie finanzieren die steigenden Gesundheitskosten im Alter. Diese nachhaltige Finanzierung ist generationengerecht, da sich die Private Krankenversicherung durch die Bildung von Alterungsrückstellungen und der Unabhängigkeit von Staatszuschüssen und Subventionen selbst finanziert. Auch in der Lebens- und Rentenversicherung werden langfristig Deckungsrückstellungen zur Sicherung der Verpflichtungen gegenüber den Kunden gebildet. Weiterhin leistet die Debeka Allgemeine Versicherung mit der Aufnahme umweltschonender Fortbewegungsmittel in ihrem Produktangebot (Elektromobilität) einen Beitrag zur Reduzierung bzw. Stabilisierung der allgemeinen Emissionswerte.
Im Rahmen der Risikoinventur und der laufend stattfindenden Risikoüberwachung werden Risiken für die Debeka-Gruppe identifiziert, gesteuert und bewältigt, damit wir auch zukünftig unseren Mitgliedern und Kunden als leistungsstarker Partner zur Absicherung von Personen- und Sachschäden zur Seite stehen. Derzeit sind keine wesentlichen sozialen und ökologischen Risiken bekannt. Entsprechende Chancen ergeben sich aus aktuellen Herausforderungen im Unternehmensumfeld, die von der Debeka im Hinblick auf ihre ökonomische, soziale und ökologische Verantwortung zu handhaben sind:
Kapitalmarkt Das anhaltende Zinstief wirkt sich insgesamt negativ auf die Spar- und Vorsorgemöglichkeiten aus. Daher wird es für die Versicherungsunternehmen zunehmend schwerer, Lösungen zu erarbeiten, um die Attraktivität der Produkte zu erhalten. Seit 2015 ergänzt die Debeka Lebensversicherung ihr Angebot um Produkte, die bei reduzierter klassischer Garantie die Chance bieten, stärker an der Entwicklung der Aktienmärkte zu partizipieren.
Kapitalanlage Im Rahmen einer verantwortungsvollen und bewusst nachhaltigen Kapitalanlage setzt die Debeka eigene ESG-Kriterien an. Durch norm- und geschäftsfeldbasierte Ausschlusskriterien stehen bestimmte Einzeltitel bzw. Branchen für die Kapitalanlage nicht zur Verfügung. Auf diese Weise wird die Konformität mit den Prinzipien des „United Nations Global Compact“ (UN GC) sowie der „International Labour Organisation“ (ILO) sichergestellt. Die Debeka eigenen ESG-Kriterien sehen vor, dass keine Kapitalanlagen von Emittenten bzw. Schuldnern erworben werden dürfen,
- die an der Herstellung von ABC-Waffen oder anderen geächteten bzw. kontroversen Waffen (z. B. Streumunition und Anti-Personen-Minen) beteiligt oder selbst Hersteller solcher Waffen sind,
- die mehr als 20 Prozent ihres Jahresumsatzes aus der Förderung und Verstromung von Kohle generieren,
- deren Geschäftsmodell die Herstellung von Tabakprodukten ist,
- die durch die Entwicklung und den Betrieb von Glücksspiel oder die Produktion und den Vertrieb pornografischer Inhalte mehr als zehn Prozent ihres Jahresumsatzes generieren.
Die Debeka nutzt die IT-Anwendung eines global führenden Anbieters von unternehmensbezogenen Nachhaltigkeitsanalysen und ESG-Ratings, um sicherzustellen, dass die ESG-Kriterien eingehalten werden. Nach einer getätigten Investition und während der gesamten Laufzeit wird die Einhaltung der ESG-Kriterien – einschließlich zeitlich nachfolgender Aktualisierungen – durch regelmäßige Screenings bewertet und überwacht.
Die Debeka prüft den Beitritt zu den "United Nations Principles for Responsible Investment" (UN PRI).
Digitalisierung Viele Unternehmen nutzen verstärkt Möglichkeiten der Digitalisierung, um Schritte in Richtung einer stärkeren Automatisierung zu tätigen und im Endergebnis Kosten zu reduzieren. Digitalisierung ist für die Debeka kein Selbstzweck, sondern immer Mittel zum Zweck. Unser Ziel ist es, dass wir Mitgliedern und Kunden einen Mehrwert bieten und dieser für die Debeka langfristig zu Kosten- und Ressourceneinsparungen führt.
Demografie und Personal Der demografische Wandel stellt auch die Debeka vor große Herausforderungen. Dies betrifft vor allem die Personalrekrutierung. Die Debeka legt großen Wert auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Das Unternehmen steht für eine nachhaltige Personalpolitik und bietet allen Beschäftigten langfristige berufliche Perspektiven. Kommt es im Zuge der Digitalisierung zum Wegfall von Arbeitsbereichen, so sollen die Auswirkungen auf den Personalbestand sozialverträglich, d. h. ohne betriebsbedingte Kündigungen, umgesetzt werden.
Zeichnungspolitik Die ökologischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen, die aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auftreten werden, stellen für das Versicherungsgeschäft eine Herausforderung hinsichtlich der Zukunftsfestigkeit einzelner Geschäftsmodelle bis hin zur Ausgestaltung von Produkten und Tarifen dar. Denn die vielfältigen kommenden Veränderungen gehen wahrscheinlich mit erhöhter Risikobelastung des versicherten Bestands einher. Gegebenenfalls ist bspw. mit intensiveren Überlegungen zu Aspekten der Prämienkalkulation wie Eigenbehalte, erforderlichen Risikozuschlägen oder Zeichnungsgrenzen zu rechnen. Die Chance für die Debeka liegt darin, zukünftig ihre Produktpalette auf die kommenden Transformationen sowohl in Leben- als auch in Nichtlebensversicherungsbereiche zu adaptieren, um gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben und auf die Erfordernisse eines nachhaltigen Umfelds zu reagieren.
Regulierung Vor dem Hintergrund ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung gelten für Versicherungsunternehmen gesetzliche Vorschriften, die riskante Geschäfte untersagen, unternehmensgefährdende Risiken vermindern und negative Entwicklungen rechtzeitig erkennen lassen. Die Debeka verfügt über ein umfangreiches Kontroll-, Berichts- und Meldewesen, das eine effektive Steuerung der Debeka-Versicherungsunternehmen und ihrer Risiken ermöglicht. Sie erfüllt alle aufsichtsrechtlichen Vorgaben.
Berichte über die Solvabilität und Finanzlage der Debeka geben darüber Aufschluss. Weitere Aspekte, die einen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der einzelnen Unternehmen der Debeka-Gruppe haben, werden in den jeweiligen
Geschäftsberichten näher erläutert.