2. Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV) wurde am 27. März 1923 als Selbsthilfeorganisation von acht badischen Städten in Mannheim gegründet. Seit 1924 ist der Sitz des Verbandes in Karlsruhe. Der BGV ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach dem Gesetz über kommunale Zusammenarbeit (GKZ) vom 16. September 1974. Das Geschäftsgebiet umfasst die ehemaligen Regierungsbezirke Nord- und Südbaden in ihren Grenzen vom 31. Dezember 1972. Der BGV betreibt für seine Mitglieder nach dem von der Fachaufsichtsbehörde genehmigten Geschäftsplan Versicherungen in der Schaden- und Unfallversicherung. Die Gesellschaft betreibt nahezu ausschließlich das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft.

Beachten Sie mit Blick auf die Geschäftstätigkeit des BGV im gesellschaftlichen Umfeld die "Allgemeinen Informationen zum Geschäftsmodell".

Dem Geschäftsmodell des BGV liegt das dreigliedrige Nachhaltigkeitsverständnis aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem zu Grunde. Umweltschutz, kulturelle Bildung, die Stärkung des Ehrenamts und das Engagement für die eigenen Mitarbeiter sind besonders wichtige Nachhaltigkeitsaspekte. Dazu kommt das Engagement für die aktive Schadenverhütung (insbesondere die Unterstützung der Feuerwehren) sowie die nachhaltige Aufstellung des Geschäftsmodells im Zuge der Digitalisierung.

Bei den Bestrebungen zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens und dem Engagement für das eigene Umfeld handelt es sich nicht um rein karitative Maßnahmen. Selbstverständlich profitiert das Unternehmen direkt davon: Zum einen tatsächlich finanziell, da beispielsweise die Reduzierung der Ressourcen bares Geld spart. Zum anderen ist der BGV mit Blick auf das Engagement für die Mitarbeiter der festen Überzeugung, das zufriedene Mitarbeiter dem Unternehmen weitaus mehr zugewandt sind als unzufriedene. Und das zeigt sich auch in der verbesserten Wirtschaftlichkeit. Das externe Engagement führt darüber hinaus dazu, dass die Menschen in der Region den BGV besser kennenlernen. Etwa im Zuge der Serviceleistungen bei Festivals oder der Unterstützung im Bereich des Amateursports. Das zahlt sich am Ende buchstäblich aus.

Methode zur Festlegung der wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte
Die Ermitttlung der wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte erfolgt im Zuge einer Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen des Geschäftsstrategieprozesses. Alle drei Jahre findet ein umfangreicher Strategieprozess statt. Darin werden auch die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte thematisiert. Auch unternehmensverbindliche Grundsätze, wie das BGV-Leitbild fliesen in die Bewertung mit ein. Eine Stakeholderbefragung wird nicht durchgeführt.

Chancen und Risiken
Es ist festzuhalten, dass auch im Geschäftsjahr 2018 keine Entwicklungen erkennbar waren, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nachhaltig negativ beeinflussen könnten. Der BGV-Konzern erfüllt die neuen Solvabilitätsanforderungen nach Solvency II. Dabei übersteigt voraussichtlich die aufsichtsrechtliche Solvabilitätsquote des BGV-Konzerns die strategisch festgelegte Mindestbedeckung von 150 % und entspricht damit den gesetzlichen Anforderungen. Bei der Berechnung der Eigenmittelausstattung werden sowohl die Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen als auch die vorhandenen Reserven der Passiva berücksichtigt. Dies ergibt eine insgesamt gute wirtschaftliche Risikosituation des Konzerns.
 
Mit Blick auf die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte sieht der Konzern besondere Herausforderungen in der anhaltenden Niedrigzinsphase, der Komplexität der regulatorischen Anforderungen, der zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung  und im demografischen Wandel.
 
Die Auswirkungen bezüglich des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes auf den BGV-Konzern sind derzeit nur schwer abzusehen. Die Prognosen zur Zinsentwicklung mit einer anhaltenden Niedrigzinsphase und die gesamtpolitische Lage, Brexit-Verhandlungen sowie Eurokrise lassen ihren Einfluss
auf den Binnenmarkt nicht sicher vorhersagen. Die derzeitigen Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum in 2019 gehen von einem Wachstum von gut 1,0 % aus. Die für die Versicherungsnachfrage wichtige wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte ist weiterhin positiv. Da die Sparneigung der privaten Haushalte im Niedrigzinsumfeld geringer ausgeprägt ist, sind die Vorzeichen für das Konsumklima in 2019 positiv.