Das Unternehmen legt offen, ob es eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Es erläutert, welche konkreten Maßnahmen es ergreift, um im Einklang mit den wesentlichen und anerkannten branchenspezifischen, nationalen und internationalen Standards zu operieren.
Seit dem Berichtsjahr 2014, und damit vier Jahre vor Inkrafttreten des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes, wird der Nachhaltigkeitsbericht von einem externen Sachverständigen geprüft und dessen Prüfurteil veröffentlicht. Seit dem Geschäftsjahr 2015 sind Nachhaltigkeitsaspekte integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie und damit Kernbestandteil der geschäftspolitischen Ausrichtung, die so auch gegenüber dem Verwaltungsrat und der Aufsicht transparent ist.
Dabei richtet sich die Deka-Gruppe als Unterzeichnerinn nach den Vorgaben der UN Global Compact und der ILO-Kernarbeitsnormen. Das Umweltmanagementsystem der Deka-Gruppe ist nach der internationalen ISO Norm 14001 zertifiziert.
Mit dem strategischen Handlungsprogramm 2025, das der Vorstand seit 2020 gemeinsam mit den Führungskräften und Mitarbeitenden entlang der fünf Handlungsfelder
1. zielkundenorientierter Vertrieb,
2. leistungsstarkes Produkt- & Serviceangebot,
3. Wachstum durch Nachhaltigkeit,
4. Digitalisierung & zukunftsfähige IT-Architektur und
5. moderne Organisation, Prozessorientierung & Innovation
ausgestaltet und fortgeführt hat, wurden die strategischen Weichen gestellt, um die Deka-Gruppe als kundenorientiertes, innovatives und nachhaltiges Wertpapierhaus weiterzuentwickeln.
Auf Basis der initialen Maßnahmen des Handlungsfelds 3 wird Nachhaltigkeit als Grundprinzip des Handelns weiter aktiv im Einklang mit regulatorischen Anforderungen – etwa durch die EU-Taxonomie, die Offenlegungsverordnung, die Anpassung der Delegierten-Verordnung zur Markets in Financial Instruments Directive II (MiFID II) in Bezug auf Nachhaltigkeit und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz – vorangetrieben. Die zahlreichen Aktivitäten aus dem Handlungsfeld „Wachstum durch Nachhaltigkeit“ wurden inzwischen in Projekte, Initiativen und Linienverantwortungen überführt und werden dort kontinuierlich weiterentwickelt. So wurde beispielsweise im Jahr 2022 die ESG-Governance innerhalb der Deka-Gruppe neu aufgestellt, um den gesellschaftlichen, gesetzlichen und geschäftlichen Veränderungsprozessen Rechnung zu tragen.
Wesentliche Stoßrichtung für alle Aktivitäten ist die Haltung der Deka-Gruppe zur Nachhaltigkeit. Sie gibt den Rahmen für alle Nachhaltigkeitsaktivitäten vor und ist die Grundlage, um ökologische, soziale und Governance-Aspekte („ESG-Perspektive“) ganzheitlich im Unternehmen zu integrieren. Sie mündet in folgenden neun Nachhaltigkeitsprinzipien, die im Berichtsjahr in den
Ethikkodex integriert wurden.
Nachhaltigkeitsprinzipien der Deka-Gruppe
Die Deka-Gruppe
1. … bietet ihren Kundinnen und Kunden ein breites, wettbewerbsfähiges und innovatives Angebot an Anlagelösungen mit Nachhaltigkeitsmerkmalen sowohl im Asset Management als auch im Kapitalmarktgeschäft.
2. … unterstützt ihre Kundinnen und Kunden – die Sparkassen und deren Kundinnen und Kunden, institutionelle Investoren sowie Kreditnehmer –, ihre individuellen Ziele und Bedürfnisse zu klimaverträglichem und nachhaltigem Handeln zu erreichen.
3. … unterstützt die Sparkassen durch umfangreiche Analyse-, Beratungs- und Servicedienstleistungen in der klimaverträglichen und nachhaltigen Ausrichtung des Kundengeschäfts und des Eigengeschäftsmanagements.
4. … unterstützt durch eine gezielte Kreditvergabe Finanzierungen, die ein nachhaltiges und klimaschonendes Wachstum ermöglichen.
5. … setzt ihren eingeschlagenen Weg zur Reduktion des eigenen CO2-Fußabdrucks konsequent fort. Dies schließt auch die konsequente Einforderung der Einhaltung von ESG-Kriterien bei Partnern und Dienstleistern mit ein.
6. … berücksichtigt Nachhaltigkeit in internen Strukturen und Prozessen und unterstützt die eigenen Mitarbeitenden bei klimabewusstem und nachhaltigem Handeln. Dabei stellt sie z. B. sicher, dass ihre Vergütungspolitik und -praktiken Verhaltensweisen fördern, die mit ihrem Ansatz für Klima- und Umwelt(-risiken) sowie mit freiwillig von ihr eingegangenen Verpflichtungen vereinbar sind.
7. … legt Wert auf die Vielfalt ihrer Teams und bindet möglichst alle Mitarbeitenden in die aktive Gestaltung der Deka als Arbeitgeberin ein, um die Organisation nachhaltig weiterzuentwickeln.
8. … setzt hohe Standards im Sinne einer guten Unternehmensführung und fördert eine transparente, faktenbasierte Kommunikation und den offenen Dialog mit ihren Interessensgruppen. Als aktiver Investor achtet sie bei Investitionsentscheidungen auf die Ausgewogenheit und Relevanz von Nachhaltigkeitsfaktoren. Dabei übt sie ihre Stimmrechte aus und tritt in den kontinuierlichen Dialog mit Investoren und Emittenten, um diese Ziele langfristig zu erreichen.
9. … unterstützt im Rahmen des gesellschaftlichen Engagements umweltbezogene und soziale Projekte in den Bereichen Kultur, Soziales, Sport und Wissenschaft.
Klimastrategie der Deka-Gruppe Angesichts der fortschreitenden Klimakrise mit ihren bereits vielfältig sichtbaren ökonomischen, politischen und gesellschaftliche Auswirkungen hat auch die Deka-Gruppe ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert. Gemäß den regulatorischen Rahmenbedingungen zum Umgang mit Klimarisiken umfassen die entsprechenden Maßnahmen nicht nur den eigenen Geschäftsbetrieb, sondern insbesondere auch die wirtschaftlichen Aktivitäten in den Bereichen der Kapitalanlage und der Finanzierungen. Diese vielfältigen Maßnahmen werden ab 2023 in einer gruppenweiten, geschäftsfeldübergreifenden Klimastrategie zusammengeführt, in der die Deka-Gruppe Risiken und Chancen des Klimawandels sowie die Position zu Net Zero dokumentieren sowie Ziele und Maßnahmen definieren wird, die die Besonderheiten der vielfältigen Geschäftsfelder der Gruppe berücksichtigen. Dazu zählen auch Vorhaben, zu deren Umsetzung sich die Gruppe und ihre einzelnen Geschäftsfelder im Rahmen freiwilliger Selbstverpflichtungen, wie beispielsweise der Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM), verpflichtet haben.
(Eckpunkte der Nachhaltigkeitsstrategie (NHB 2022 S. 11 f.)